So auch ihr, wenn ihr alles getan habt, was euch befohlen ist, so sprecht: Wir sind unnütze Knechte; wir haben getan, was wir zu tun
schuldig waren. (Lukas 17,10)
Ein Sklave Jesu Christi
In den vorhergehenden Versen beschreibt der Herr Jesus, was es bedeutet, ein Sklave zu sein. Wenn wir uns selbst als seine Knechte oder Sklaven
bezeichnen, tun wir gut daran, über diese Worte nachzudenken.
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Ein Sklave muss die verschiedenen Aufgaben, die ihm auferlegt werden, klaglos annehmen. Wenn er in der
Hitze des Tages auf einem staubigen Feld gearbeitet hat und ins Haus zurückkehrt, kann er sich nicht an einen gedeckten Tisch setzen. Vielmehr muss er zunächst ganz selbstlos die Mahlzeit für
seinen Herrn zubereiten, bevor er seine eigenen Bedürfnisse stillen kann (Verse 7.8).
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Dennoch wirft ein Sklave seinem Herrn keine Selbstsucht vor. Denken wir an den Apostel Paulus, der
Christus sein Leben lang unermüdlich diente und den am Ende Gefängnis und Tod erwarteten. Warf Paulus seinem Meister etwa vor, ein harter und strenger Herr zu sein? Ganz im Gegenteil: Er
rühmte Ihn!
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Ein Sklave arbeitet, ohne Dank oder Anerkennung zu erwarten. Um es mit den Worten aus Lukas 17 zu sagen:
„Dankt der Herr etwa dem Knecht, dass er das Befohlene getan hat? Ich meine nicht“ (Vers 9).
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Ein Sklave hat keinen Grund, stolz zu sein oder sich selbst zu rühmen. Er hat ja nur einen Auftrag
ausgeführt. Wie anders ist doch die Haltung des natürlichen Menschen! Fragen wir uns einmal, wie vieles, was wir im Dienst des Herrn tun, von dem Wunsch motiviert ist, dass wir Ansehen oder
Menschenlob erwarten!
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Ein Sklave hat seine Rechte, seine Zeit, seinen Stolz, kurzum sein ganzes Selbst für die Interessen eines
anderen aufgegeben. Während man früher von menschlichen Herren dazu gezwungen wurde, geschieht es im Christentum freiwillig. Paulus
formuliert es so: „Ich habe um seinetwillen alles eingebüßt und achte es für Dreck, damit ich Christus gewinne“ (Philipper 3,8).
aus Der Herr ist nahe-Kalender 25.05.2024