Ich war an des Herrn Tag im Geist, … und ich sah einen gleich dem Sohn des Menschen. (Offenbarung 1,10-13)
Der erste Tag der Woche!
Der alte Apostel Johannes befindet sich auf der Insel Patmos – verbannt, einsam und allein. Auf vieles muss er um seines Herrn willen verzichten, aber auf eines nicht: Jede neue Woche bringt ihm wieder einen Tag, der nur seinem Herrn gehört: „des Herrn Tag“, mit dem die Woche anfängt.
An einem solchen Tag ist Johannes „im Geist“. Er gibt dem Herrn Gelegenheit, zu ihm zu reden. Das tut der Herr, indem Er ihm eine Botschaft an sieben Versammlungen ankündigt. Doch bevor Er Johannes mitteilt, was er schreiben soll, richtet der Herr dessen Aufmerksamkeit auf sich selbst. Johannes sieht „einen gleich dem Sohn des Menschen“: Jesus Christus in Gestalt eines Richters, wie Johannes Ihn noch nie gesehen hat. Er ist tief beeindruckt und schreibt: „Als ich ihn sah, fiel ich zu seinen Füßen nieder wie tot“ (Vers 17).
Wie verläuft unser Sonntag gewöhnlich? Verbringen wir ihn als wirklichen „Tag des Herrn“, an dem unser Herr zu seinem Recht kommt, an dem wir hören, was Er uns durch das Wort Gottes zu sagen hat? Und vor allem: Geben wir Ihm, so wie Johannes es tat, Gelegenheit, sich uns in seiner Herrlichkeit zu zeigen?
Messgeräte müssen von Zeit zu Zeit neu justiert werden, weil sie sich durch ständigen Gebrauch verstellen. Auch unser inneres Blickfeld verschiebt sich immer wieder durch die vielen Dinge, die unsere Augen und Ohren von Montag bis Samstag aufnehmen. Dabei gerät der Herr schnell an den Bildrand, wenn wir Ihn nicht sogar ganz aus dem Auge verlieren. Wir brauchen deshalb regelmäßig „des Herrn Tag“, um uns innerlich neu auszurichten und Christus die angemessene Stelle zu geben: den ersten Platz, den Mittelpunkt.
aus "Der Herr ist nahe" Kalender - 17.03.2024