Wie sehen wir unsere Geschwister im Herrn?
Daher, heilige Brüder, Genossen der himmlischen Berufung, betrachtet den Apostel und Hohenpriester unseres Bekenntnisses, Jesus. (Hebräer 3,1)
Mit was für einer herrlichen Anrede wendet sich der Heilige Geist hier an die Leser des Hebräerbriefes! Als heilige Brüder, geheiligt durch das Blut des Herrn Jesus, getrennt von der Welt und verbunden mit Ihm, der ihnen vorangegangen ist, gehen sie ihrer herrlichen, himmlischen Zukunft entgegen.
Das betrifft die Schwestern nicht weniger als die Brüder, denn in der Stellung vor Gott, in den Vorrechten und Segnungen, gibt es keinen Unterschied. (Galater 3,28) Wenn das Neue Testament in solchen Zusammenhängen von „Brüdern“ spricht, sind die Schwestern miteingeschlossen. Ganz anders verhält es sich, wenn es um den Platz hier auf der Erde geht, wo die Aufgaben und der Dienst verschieden sind, so dass Gottes Wort dann von „Männern“ und „Frauen“ spricht (z. B. 1. Timotheus 2,8.12)
Heilige Brüder – als Israeliten waren die Hebräer gewohnt, sich als Brüder zu bezeichnen, aber hier stehen sie als Gläubige auf einer neuen, viel höheren Ebene. Ihre Berufung ist nicht mehr mit der Erde verbunden, sondern himmlisch. Aus dieser Sicht sieht sie der Schreiber dieses Briefes.
Wie sehen wir unsere Geschwister im Herrn?
Wenn unser Bruder, unsere Schwester uns begegnet – was empfinden wir? Regt sich in unserem Herzen das Bewusstsein: „Das ist ein heiliger Bruder, ein Genosse der himmlischen Berufung“?
Nicht wahr, bei manchen, die wir gut kennen und mit denen wir täglich auskommen müssen, ist das nicht immer leicht. Es ist ja auch nicht der Wille Gottes, dass wir ihre Schwächen und Mängel in Unaufrichtigkeit übergehen; wir sollen ihnen darin helfen. Lasst uns aber nie diese herrliche Beziehung zueinander vergessen, in die Gott uns gestellt hat!
( Beitrag aus ‘‘Der Herr ist nahe‘‘ vom 19.9.2022 entnommen )