Werde frei von deinen täglichen Sorgen!
Seht hin auf die Vögel des Himmels, dass sie nicht säen noch ernten, noch in Scheunen sammeln, und euer himmlischer Vater ernährt sie doch. Seid ihr nicht viel vorzüglicher als sie? (Matthäus 6,26)
Durch den obigen Text will der Herr uns einen Weg zeigen, von unseren Sorgen frei zu werden. – Aber haben wir nicht manchmal Mühe, einen solchen Vergleich in die heutige Zeit zu übertragen?
Die Vögel ernähren sich ja von dem, was sie in der Natur vorfinden, und bei dem einfachen Leben in alter Zeit konnten auch die Menschen noch viel eher mit dem überleben, was in Feld und Wald zu finden war. Aber wir heute, in einer Welt komplizierter wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Zusammenhänge, sind für den Erwerb unseres Lebensunterhalts auf so vieles angewiesen: Wir brauchen eine Berufsausbildung, eine Arbeitsstelle, Verkehrsmittel und vieles andere. Ist da der Vergleich mit den Vögeln des Himmels überhaupt noch möglich?
Doch was der Herr uns hier lehren will, bezieht sich nicht auf die Art und Weise, wie wir zu unserem Lebensunterhalt kommen, sondern auf die Gesinnung, in der wir dieser Frage gegenüberstehen. Ganz gewiss „finden“ wir unsere Nahrung nicht; wir müssen sie erwerben. Aber ist unser Vertrauen auf Gott gerichtet und rechnen wir mit seiner Fürsorge – oder worauf vertrauen wir?
Davon hängt es ab, ob wir von Sorgen geplagt sind oder nicht!
Die Vögel werden von Gott ernährt, obwohl sie nicht fähig sind, „zu säen, zu ernten und in Scheunen zu sammeln“, d. h. irgendeine Form der Vorsorge zu betreiben. Es ist eben die Fürsorge Gottes, auf die es ankommt. Sollte diese Fürsorge für uns Menschen – obwohl wir sehr wohl „säen und ernten und in Scheunen sammeln“ – geringer sein, da wir doch in seinen Augen „viel vorzüglicher“ sind als sie?
Tägliche Bibellese: Hosea 13,1-15 Sprüche 1,1-7
( Beitrag aus ‘‘Der Herr ist nahe‘‘ vom 13.1.2022 entnommen )