Wer mich vor den Menschen bekennt (1)
Denn ich schäme mich des Evangeliums nicht, denn es ist Gottes Kraft zum Heil jedem Glaubenden. (Römer 1,16)
Eine Reihe von Regionalzeitungen teilte im April 2011 den Tod einer Frau mit, die viele Jahre lang täglich in Dortmund und Umgebung unterwegs gewesen war und christliche Flyer verteilt hatte. Ihr besonderes „Markenzeichen“, an das sich viele Menschen noch erinnern, war ein Schild mit der Aufschrift: „Jesus rettet!“ Diese treue Zeugin hieß Maria Schmidt; sie wurde im Alter von 81 Jahren abgerufen zu Christus, ihrem Herrn.
Fünfzig Jahre zuvor war Maria zum Glauben an den Herrn Jesus gekommen. Ihre Eltern waren nach einem Autounfall gestorben, dieses Ereignis führte zur Kehrtwende in ihrem Leben. Von da an diente sie ihrem Retter. Sie war als Lehrerin tätig, benutzte aber schon damals jede Gelegenheit, ihren Herrn zu bekennen – zum Beispiel durch Flyer, die sie auf dem Weg zur Schule weitergab.
Während ihres Ruhestands wurde sie durch ihren regelmäßigen Zeugendienst in der Dortmunder Innenstadt großen Teilen der Bevölkerung bekannt. Oft fuhr sie auch in andere Städte in der Umgebung.
Nicht selten wurde Maria verspottet, ausgelacht, von Betrunkenen behelligt oder von aggressiven Gegnern des Glaubens beschimpft. Aber die Freundlichkeit, die Ruhe, die Beharrlichkeit, mit der sie reagierte und mutig weiter von ihrem Herrn zeugte, nötigte sogar vielen ungläubigen Beobachtern großen Respekt ab. Auch wenn sie selbst noch nicht bereit waren, dem Ruf des Evangeliums Folge zu leisten, so sahen sie doch etwas von seiner verändernden und stärkenden Kraft.
Ja, Maria schämte sich des Evangeliums nicht!
Sie hatte SEINE lebendige Kraft an sich selbst erfahren.
Tägliche Bibellese: Prediger 4,1-17 Markus 5,21-34
( Beitrag aus ‘‘Der Herr ist nahe‘‘ vom 17.11.2022 entnommen )
Wer mich vor den Menschen bekennt (2)
So schäme dich nun nicht des Zeugnisses unseres Herrn …
Ich schäme mich nicht, denn ich weiß, wem ich geglaubt habe. (2. Timotheus 1,8.12)
Zur Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland war Maria Schmidt wieder mit ihrem Schild „Jesus rettet!“ unterwegs. Beim Finale in Berlin verteilte sie viele Stunden vor dem Stadion Evangeliumsflyer. Gegen 3 Uhr morgens wollte der Christ, der sie begleitet hatte und bei dem sie wohnte, nach Hause gehen. Da sagte sie: „Ich bleibe, bis der letzte Fan gegangen ist.“
Die Presse würdigte, dass Maria Schmidt nie aufdringlich war, aber stets bereit für ein Gespräch über Jesus und die Bibel. Immer wieder konnte man nach ihrem Tod hören oder in verschiedenen Foren lesen: „In Dortmund wird etwas fehlen.“
„Ich weiß, wem ich geglaubt habe“ – das schrieb Paulus seinem jüngeren Freund Timotheus in seinem letzten Brief. Er wollte ihm Mut zusprechen, denn die Zeiten waren schwieriger geworden. Timotheus stand in Gefahr, zu resignieren. Deshalb forderte Paulus ihn auf, sich des „Zeugnisses unseres Herrn“ nicht zu schämen. Und er selbst war ihm dabei zum Vorbild: „Ich schäme mich nicht.“ Paulus hatte den verherrlichten Herrn gesehen. Insofern wusste er, wem er geglaubt hatte. Aber er hatte den Herrn auch über Jahre in seinem mühevollen Dienst erlebt. Das hatte seine Liebe und sein Vertrauen zu Ihm stetig wachsen lassen.
„Ich schäme mich nicht“ – das galt ebenso für „die Frau mit dem Schild“.
Wie schön, wenn es auf mich und dich ebenso zutrifft!
Glaubensmut stützt sich übrigens nicht auf ein gut genährtes Selbstbewusstsein, sondern auf den Herrn Jesus selbst. Wenn unser Leben Ihm geweiht ist und wir uns an Ihn klammern, werden wir selbst in schwieriger Zeit nicht mutlos werden, sondern standhafte Zeugen sein.
Tägliche Bibellese: Prediger 5,1-19 Markus 5,35-43
( Beitrag aus ‘‘Der Herr ist nahe‘‘ vom 18.11.2022 entnommen )