Wer ist der Größte?

 

Was habt ihr auf dem Weg besprochen? Sie aber schwiegen; denn sie hatten auf dem Weg miteinander beredet, wer der Größte sei. (Markus 9,33.34) 

 

Der Herr stellt seinen Jüngern hier eine einfache Frage – und legt dadurch eine Wurzel ihrer Schwachheit offen.

 

Was haben sie miteinander besprochen?

 

Sie hatten darüber gestritten, wer der Größte sei“! Das ist auch heute noch ein echtes Problem und der Ursprung mancher Streitigkeiten im Volk Gottes. Da mag man vielleicht über eine ganz andere Frage diskutieren – doch unter der Oberfläche mischt sich leicht unser Ich ins Gespräch ein. Und das will nicht nur groß, sondern der Größte sein! Wenn ein Gläubiger aber der Größte sein will, führt dies früher oder später dazu, dass der kleinste Ausrutscher eines Bruders dazu benutzt wird, ihn herabzusetzen und sich selbst zu erhöhen.

 

Schon der Gedanke, „groß sein“ zu wollen, zeigt, wie wenig die Jünger damals die Grundsätze des Reiches Gottes verstanden haben. Sie übersahen, dass hier Gottes Liebe, Gerechtigkeit, Gnade und Macht gesehen werden sollten. Aber auch du und ich können uns in dem Fallstrick verfangen, das Miteinander der Gläubigen zu benutzen, um uns selbst zu erhöhen. Untereinander streiten Christen vielleicht wie die Jünger, doch in der Gegenwart des Herrn Jesus müssen sie verstummen. Wir können sicher sein: Wenn Gläubige anfangen, miteinander zu streiten, dann haben sie vergessen, dass der Herr sie sieht und alles hört.

 

Was macht der Herr nun?

 

ER setzt sich nieder und weist die Zwölf liebevoll auf den Weg wahrer Größe hin. Wenn jemand der Erste im Reich Gottes sein möchte, dann soll er auf dem Weg zur Herrlichkeit bereitwillig den letzten Platz einnehmen: Er soll „der Diener aller sein“! (V. 35)

 

Vielleicht sind wir bereit, einer großen Persönlichkeit zu dienen doch sind wir bereit, der Diener von allen zu sein?

 

Tägliche Bibellese:   Esra 7,19-28  Sprüche  8,1-9 

( Beitrag aus ‘‘Der Herr ist nahe‘‘ vom 28.1.2022 entnommen )