Von Natur aus ist der
Mensch voller Eigenliebe
und Selbstsucht!
Gebt allen, was ihnen gebührt …
Seid niemand irgendetwas schuldig, als nur, einander zu lieben. (Römer 13,7.8)
Gott will nicht, dass seine Kinder anderen etwas schuldig sind.
Im Gegenteil, sie sollen sich gegenüber ihren Mitmenschen und in der staatlichen Ordnung, in der sie leben, vorbildlich verhalten. Nach den Mitteilungen über das Evangelium des Heils finden wir im Römerbrief zahlreiche Ermahnungen, die sich daran anschließen, darunter auch die Aufforderungen des heutigen Bibelwortes. Wir sollen allen Menschen das geben, was ihnen zukommt. Das mag materielle Forderungen betreffen, wie Steuern und Zoll, oder moralische Verpflichtungen, wie Ehrfurcht und Gehorsam.
Nur eine Schuld werden wir niemals abtragen können: diejenige, einander zu lieben. – Schon unter dem Gesetz Moses bestand ja die Forderung: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst“, ein Gebot, das kein Mensch erfüllen kann; denn der Mensch ist von Natur aus voller Eigenliebe und Selbstsucht, und er zeigt das heute viel offener als je zuvor
(3. Mose 19,18; 2. Timotheus 2,2.3)
Jetzt aber besitzen wir als Kinder Gottes das neue Leben, und es ist Wirklichkeit geworden, was der Herr Jesus in seinem Gebet zum Vater ausgesprochen hat: „… damit die Liebe, mit der du mich geliebt hast, in ihnen sei und ich in ihnen.“ Jetzt gilt nicht mehr der alte Maßstab „wie dich selbst“, sondern der neue „wie ich euch geliebt habe“. Wie lenkt das unsere Blicke von uns weg und hin auf Ihn! (Johannes 17,26; 15,12)
Sollten wir nicht ein tiefes Empfinden von dieser „Liebesschuld“ haben? Und sollten wir dann nicht mit freudigem Herzen und unermüdlich in den Beziehungen zueinander etwas davon „abtragen“ – auch wenn wir damit unser Leben lang nicht zu Ende kommen? Gott hat unsere Sündenschuld von uns genommen, damit seine Liebe sich auf solche Weise in uns sichtbar entfalten kann.
„Wenn wir einander lieben, so bleibt Gott in uns, und seine Liebe ist in uns vollendet.“
1. Johannes 4,12
Tägliche Bibellese: Jesaja 50,1-11 Hebräer 11,17-21
( Beitrag aus ‘‘Der Herr ist nahe‘‘ vom 24.10.2022 entnommen )