Jede Arbeit, die wir verrichten, ist ein Ausdruck von Gottesfurcht!
Glückselig jeder, der den HERRN fürchtet, der auf seinen Wegen wandelt! Denn essen wirst du die Arbeit deiner Hände; glückselig wirst du sein, und es wird dir wohl ergehen. (Psalm 128,1.2)
In diesem kurzen Text werden Gottesfurcht, Gehorsam, eine gute materielle Versorgung und inneres Wohlbefinden miteinander verbunden.
Bibelverse, die von der Furcht des HERRN reden, leiden oft unter dem „negativen Image“ des Wortes Furcht. Dass das unberechtigt ist, zeigt die Einleitung: Wer so lebt, ist glückselig! Er meidet alles, was Gott beleidigt und seine Heiligkeit angreift.
Gottesfurcht ist zunächst eine Sache der inneren Haltung.
Die wird aber nicht auf Dauer verborgen bleiben, sondern das Leben prägen. Wer wirklich achtungsvolle Scheu oder Ehrfurcht vor Gott im Herzen hat, wandelt auf seinen Wegen. Er richtet seine Entscheidungen und seine Lebenspraxis an Gottes Willen aus und erfährt so den Segen des Gehorsams.
Gottes Wege sind gute Wege, wenn auch nicht immer glatte.
Den Segen der Gottesfurcht bezieht der Psalmdichter danach auf das Arbeitsleben. Ein gottesfürchtiger Mensch ist arbeitsam, ist fleißig. Er nutzt weder andere Leute noch das Netz der sozialen Absicherung aus, sondern arbeitet für seinen eigenen Bedarf und den seiner Familie. Nicht jeder mag darin seine persönliche Berufung empfinden, aber es ist Gottes Wille, und das schon von der Schöpfung an.
Auch wenn der Erdboden infolge des Sündenfalls verflucht wurde und die tägliche Arbeit durch die allgegenwärtigen Dornen und Disteln mit Mühsal verbunden ist, hat diese Arbeit, wenn sie in Gottesfurcht getan wird, einen wohltuenden Effekt auf das innere Befinden: „Glückselig wirst du sein, und es wird dir wohl ergehen.“Es ist gut, jeden Tag in dieser Haltung produktiv tätig zu sein – auf dem Feld, in der Werkstatt, in der Küche, in der Arztpraxis, im Büro. Dann ist die Arbeit ein Ausdruck unserer Gottesfurcht und so die Grundlage unserer Versorgung und ein Hilfsmittel zur inneren Ausgeglichenheit.
Tägliche Bibellese: 1.Mose 29,15-35 Psalm 16,1-11
( Beitrag aus ‘‘Der Herr ist nahe‘‘ vom 21.5.2022 entnommen )