Das Maß, mit dem wir messen!
Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet; denn mit welchem Urteil ihr richtet, werdet ihr gerichtet werden, und mit welchem Maß ihr messt, wird euch zugemessen werden.
(Matthäus 7,1.2)
„Mit welchem Maß ihr messt, wird euch zugemessen werden“ – dieses Wort unseres Herrn bringt einen wichtigen Grundsatz der Regierungswege Gottes zum Ausdruck. Wir finden es in den drei ersten Evangelien, wo es auf drei verschiedene Situationen angewendet wird:
In Matthäus warnt der Herr seine Jünger und damit auch uns vor dem Hang, uns ein Urteil über andere anzumaßen, die im Dienst desselben Meisters stehen. Wir beschäftigen uns leider viel lieber mit dem Splitter im Auge unseres Bruders als mit unseren eigenen Fehlern. Wenn wir mit dem Finger auf die Fehler unseres Bruders zeigen, wird Gott uns klar machen, wie groß unsere Fehler in seinen Augen sind.
Das wird uns beschämen!
In Markus (Kap. 4,24) kommt diese Warnung nach dem Bild von der Lampe auf dem Lampenständer. „Gebt acht, was ihr hört; mit dem Maß, mit dem ihr messt, wird euch zugemessen werden.“ Die Jünger hatten das Vorrecht, die Belehrungen des Herrn zu hören, und die Verantwortung, das empfangene Licht an andere weiterzugeben. Wenn wir seine Gnade wertschätzen, werden wir anderen davon mitteilen und Segen davon haben – andernfalls würden wir eine bittere Ernte einfahren.
In Lukas (Kap. 6,38) geht es mehr um Wohltätigkeit. Der Herr ermuntert seine Jünger, Gutes zu tun, und endet mit der Verheißung: „Ein gutes, gedrücktes, gerütteltes und überlaufendes Maß wird man in euren Schoß geben.“ Hier steht das Wort also mit positivem, überströmendem Segen in Verbindung – eine große Ermunterung, uns anderen in einem Geist der Gnade und der Freigebigkeit zuzuwenden!
Tägliche Bibellese: Hiob 34,16-37 Apostelgeschichte 16,13-25
( Beitrag aus ‘‘Der Herr ist nahe‘‘ vom 24.8.2022 entnommen )