Selbstgerechtigkeit verhindert heilsames Erkennen!

 

Und als die Hohenpriester und die Pharisäer seine Gleichnisse gehört hatten, erkannten sie, dass er von ihnen redete. (Matthäus 21,45) 

 

Das war ein seltenes Erkennen. Wenn die Hohenpriester und Pharisäer die Worte des Herrn gehört haben, werden sie meist – wie es uns Menschen von Natur aus liegt – an den einen oder anderen gedacht haben, den sie kannten. Der Gedanke, „dass er von ihnen reden“ könnte, lag ihnen zunächst ganz fern. Diesmal war es jedoch unmöglich für sie, sich der Macht der Worte Jesu zu entziehen und dem Licht der göttlichen Wahrheit auszuweichen. 

 

Es war also ein seltenes Erkennen, aber ein heilsames. Oder vielmehr, es hätte ein heilsames Erkennen sein können. Doch dabei standen ihnen ihre Selbstgerechtigkeit und ihre Selbstsicherheit im Weg. Sie waren ja so dankbar, dass sie „nicht waren wie die Übrigen der Menschen“, wie dieser und jener.(Lukas 18,11) Zudem standen sie in dem Ansehen, dass bei ihnen alles in bester Ordnung sei. Sie waren die religiösen Führer; wie konnte es da einer wagen, auf diese Weise „von ihnen zu reden“

 

Ja, es hätte ein heilsames Erkennen sein können. Doch das ließ der Pharisäerstolz nicht zu. Als ihnen klar wurde, dass genau sie gemeint waren, sie persönlich und niemand sonst, da „suchten sie ihn zu greifen.“ (V. 46)

 

So ist der Mensch – so sind wir, du und ich, von Natur aus. 

 

Nehmen wir uns ein Beispiel an David. Er betete: 

 

Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz; prüfe mich und erkenne meine Gedanken! Und sieh, ob ein Weg der Mühsal bei mir ist, und leite mich auf ewigem Weg!

Psalm 139,23.24 

 

Das Urteil über unseren Herzenszustand steht allein Gott zu. Wer Ihm sein Inneres offenlegt, wird geistlich wachsen und Frucht für Gott hervorbringen.

 

( Beitrag aus Der Herr ist nahe vom 19.5.2021 entnommen )

 

( Alle Bibelstellen der Schlachter 2000 entnommen )