Alfred Christlieb
aus "Deine Zeugnisse - mein ewiges Erbe"
Wie sieht es in deinem Herzen aus?
Wenn der Herr die Kanaaniter vor dir dahingibt, dass du sie schlägst, so sollst du sie verbannen, dass du keinen Bund mit ihnen machst, noch ihnen Gunst erzeigest.
5. Mose 7, 2
"Wenn der Herr sie vor dir dahingibt." Ein bedeutsamer Hinweis. Allein wäre Israel nie mit den Kanaanitern fertig geworden. Das erlebten sie schon vor der Riesenfestung Jericho. Gott gab sie dahin. Nun konnte Israel den Geschlagenen den Rest geben. David musste erst den Goliath
fällen. Als die Philister sahen, dass ihr Stärkster tot war, da flohen sie alle. Nun erst konnte Israel ihnen nachjagen und sie vernichtend schlagen.
So geht es auch mit der Sünde in unserem Herzen. Der Heilige Geist bricht ihre Macht. Nun beginnt unser Kampf mit den grundsätzlich überwundenen Feinden. Als Losung wird uns zugerufen der Befehl: "Du sollst sie verbannen." Todfeindschaft der Sünde! Bei Israel hieß es: Keinen Bund machen mit den Kanaaniterresten. Es gab unter den letzteren solche, die sich harmlos stellten und ein Bündnis mit Israel begehrten. So kann sich im inneren Leben der Geiz tarnen als Sparsamkeit, der Ehebruch als Freundschaft. -
Gott befiehlt Israel weiter: "Keine Gunst bezeigen." Im inneren Leben ist das besonders wichtig. Nie mit Rücksicht auf weltliche Umgebung sich dem sündigen Treiben anpassen. Gott befiehlt: Verbannen! Es gilt, die Sünde in den Tod zu geben und zwar täglich! David sagt im Psalm 101: "Jeden Morgen will ich vertilgen alle Gottlosen im Lande."
Jeden Morgen? Genügt da nicht die einmalige Ausrottung? O, nein! Das ist ähnlich dem Unkraut im Garten. Die Wurzeln stecken im Boden. Aus den Resten wachsen immer neue Pflanzen empor. Was nützt im Garten einmaliges Ausrotten des Unkrautes? Will man einen unkrautfreien Garten haben, dann muss man dem Unkraut täglich zu Leibe gehen.
Wie sieht es in deinem Herzen aus? Ist es verunkrautet oder täglich neu gesäubert? Unausgesetzter Kampf den Kanaaniterresten!
Andacht vom 16. Mai