Alfred Christlieb
aus "Deine Zeugnisse - mein ewiges Erbe"
Selbstvertrauen und Überschätzung = Tiefer Fall!
Wachet und betet, dass ihr nicht in Anfechtung fallet. Matthäus 26, 41
Wenn Jünger Jesu einen tiefen Fall tun, hat das immer eine Vorgeschichte. Das lehrt uns auch die Verleugnung des Petrus. -
Da war zunächst sein Selbstvertrauen und die Überschätzung der eigenen Kraft. Jesus sagt: "In dieser
Nacht werdet ihr euch alle an mir ärgern." Petrus antwortet: "Ob alle anderen - ich niemals!" Petrus war nicht unlauter, aber er kannte die Abgründe seines Herzens noch nicht. Er überschätzte seine eigene Kraft. Er dachte zu hoch von sich. Er sprach stolze Worte, während er ganz kurz vor einem
schlimmen Fall stand. -
Sollte uns das nicht zu denken geben? Wenn Kraftgefühle uns durchdringen, wenn wir der guten Meinung von uns selber froh sind, dann ist gewiss Gefahr im Verzug. Lasst uns klein werden und bleiben in den eigenen Augen. So können wir bewahrt werden. -
Sodann: Unmittelbar vor der Verleugnung hat der Herr Jesus den Petrus noch besonders aufgefordert zum Wachen und Beten. Die Worte: "Könnt ihr denn nicht eine Stunde mit mir wachen?" waren allen Jüngern gesagt, aber an Petrus direkt gerichtet (V. 40). Er hat sie vernommen, aber die Müdigkeit des Fleisches war so groß, dass Petrus die Mahnung überhörte. -
Auch wir geraten vielfach dadurch zu Fall, dass wir den zarten Winken des Geistes, das Kämmerlein aufzusuchen, ungehorsam sind. Wenn wir nicht betend die Waffenrüstung Gottes anlegen, findet der Feind leicht eine Blöße, und sein Pfeil kann uns treffen. -
Endlich wagte Petrus sich hinein in eine weltliche, Jesu feindliche Umgebung. Sein eigener Vorwitz
führte ihn dorthin. -
Hüten wir uns vor den gemütlichen Plauderstündchen am Kohlenfeuer der Weltmenschen!
Gemeinschaft mit Gottesmenschen bewahrt. Gemeinschaft mit der Welt gefährdet. - Darum: Fort mit Selbstvertrauen, Trägheit im Gebet und weltlicher Gesellschaft! Dann bleiben wir bewahrt!
Andacht zum 30. August