Alfred Christlieb
Lamech und der Geist der Endzeit
Lamech sprach zu seinen Weibern Ada und Zilla: Höret meine Rede, merkt, was ich sage: Ich habe einen Mann erschlagen für eine Wunde und einen Jüngling für eine Beule. Kain soll siebenmal gerächt werden, aber Lamech siebenundsiebzigmal. 1. Mose 4,23 f.
Lamech ist ein Nachkomme Kains. Unser Text berichtet ein Gespräch Lamechs mit seinen Frauen. Sie sollten hören und sich wohl merken, was er sagt. Da hat ein Mann ihm eine Wunde geschlagen. Lamech hat ihn dafür getötet. Ein Jüngling schlug ihm eine Beule. Lamech schlug ihn dafür tot. Auf jede Beleidigung soll eine siebenundsiebzigmal härtere Strafe und Rache seinerseits erfolgen.
Welche entsetzliche Sprache! Lamech sagt seinen Frauen gleichsam: "Ich will euch einmal zeigen, wer ich bin und wie ich respektiert werden möchte! Vor mir hat man sich in acht zu nehmen. Niemand krümmt mir ungestraft auch nur ein Härchen. Merkt's euch, wie es dem geht, der mich auch nur unsanft anrührt. Ich nehme blutig Rache für jede Kränkung."
Welche Gewalttätigkeit und Rachsucht tritt uns in Lamech entgegen! "Mich soll man in Ruhe lassen! Meine Kreise hat keiner zu stören! Meinem Willen darf niemand zuwider sein! Von niemand lasse ich mir auch nur das geringste gefallen. Ich werde mir schon Platz und Achtung verschaffen!"
In Lamech kommt der Geist Kains wieder zum Vorschein. Die Heilige Schrift sagt uns, in der Endzeit werde der Geist des Hasses der Weltmenschen gegen die Gemeinde des Herrn Jesu ungehemmt sich offenbaren. Die ungläubigen Gottesverächter würden in ihrer Gesamtheit über die Frommen herfallen, wie Kain über Abel und wie Lamech über jeden, der ihm zuwider war.
Wir wollen weder Kain noch Lamech verurteilen. Wir wollen Gott bitten, unser Herz von aller Gehässigkeit und Gewalttätigkeit zu reinigen.
aus dem Andachtsbuch "Deine Zeugnisse - mein ewiges Erbe" von Alfred Christlieb - 17. Januar