Alfred Christlieb
aus "Deine Zeugnisse - mein ewiges Erbe"
Enthaltsamkeit
Keine Seele unter euch soll Blut essen. 3. Mose 17,12
Den Israeliten war der Blutgenuß bei Todesstrafe verboten. Gott hatte das Blut der Tier für den heiligen Dienst der Versöhnung am Opferaltar bestimmt. Deshalb sollte es dem Kochtopf entzogen bleiben.
Die Juden haben diese Anordnung sehr streng befolgt. Blutgenuß ist ihnen zu allen Zeiten ein Gräuel gewesen. Darum haben die Apostel den Heidenchristen, die mit Juden Tischgemeinschaft aufnahmen, den Blutgenuß untersagt (Apg. 15,29), mit Rücksicht auf das Empfindungsleben der Juden. Den Christen heutiger Zeit ist die Verwendung von Blut bei Herstellung von Nahrungsmitteln nicht mehr verboten. Es gibt aber noch heute Buchstäbler, welche in diesen und anderen Punkten Speiseverbote aufstellen.
Für uns gilt es, Enthaltsamkeit in anderen Dingen zu üben! Petrus schreibt z.B. (1. Petr. 2,11): "Liebe Brüder, ich ermahne euch als die Fremdlinge und Pilgrime: Enthaltet euch von fleischlichen Lüsten, welche wider die Seele streiten." Das besagt: Die fleischlichen Lüste sind seelengefährlich. Da gilt es, Enthaltsamkeit zu üben! Es gibt Zeitungsromane, Bücher und Kinovorführungen, durch welche solche Lüste mit unheimlicher Gewalt auf uns eindringen. "Enthaltet euch!" Denkt daran, ihr seid Pilger nach der reinen Welt des ewigen Lichtes. Weg mit der niederen Lust, welche die Seele mordet.
Wir wollen auch an das Wort des Herrn Jesu denken: "Hütet euch, dass eure Herzen nicht beschwert werden mit Fressen und Saufen und mit Sorgen der Nahrung" (Luk. 21,34). Der Speisegenuß soll nach der trefflichen Diätvorschrift Prediger 10,17 geregelt werden: "Essen zur Stärkung und nicht zur Lust". Dann wird die Seele nicht beschwert, nicht träge und nicht unlustig zum Gebet.
Und vergessen wir auch nicht: Sorgen ist schädlich wie Trunksucht! Der Heiland sagt es! Möchte jeder Sperling und jede Meise uns ein kleiner Prediger werden, der uns zuruft: "Sorget nicht!"
Andacht zum 28. März