Alfred Christlieb

aus "Deine Zeugnisse - mein ewiges Erbe"

Elia sprach: Greift die Propheten Baals! Und sie griffen sie. Und Elia führte sie hinab an den Bach Kison und schlachtete sie daselbst. 1. Könige 18, 40

 

Ein Glaube in Tat und Wahrheit

 

Muss man da nicht dem Elia den Vorwurf des falschen Eifers und des lieblosen Fanatismus machen? Nein! Elia war ein Mann des Alten Bundes. Er war gebunden an das im Buch Moses geschriebene Gesetz Gottes. Und da war - 5. Mose 13, 1-16 und 17, 2-7 - deutlich befohlen, jede Abgötterei und Verführung zum Dienst fremder Götter sei in Israel mit dem Tode zu bestrafen. -

 

Für uns besteht diese äußere Satzung dem Buchstaben nach nicht mehr. Dem Geiste nach aber bleibt sie in Geltung. Elia sagte durch diese Tat zu dem in heller Begeisterung dastehenden Volk: Nun gilt es, euren Glauben nicht nur mit dem Mund, sondern auch mit der Tat zu beweisen und nach dem Willen Gottes zu handeln. -

 

Für uns, die wir im Neuen Bund leben, bedeutet das: Die Sinnesänderung muss sich durch Gehorsam gegen Gott im praktischen Leben bewähren. Statt Lippenbekenntnis - Bewährung des Glaubens in Tat und Wandel. -

 

Des Elias Strafgericht an den Baalspriestern war auch eine Tat von großem G l a u b e n s m u t. Elia wusste, dass die Baalspriester unter dem besonderen Schutz der Isebel standen und dass er die ganze Wut dieser gefährlichen Frau heraufbeschwören werde. Aber, des göttlichen Befehls sich

bewusst, schreckte ihn das nicht. Der Täufer stand fest da vor Herodes (Matth. 14, 4) und Paulus vor Felix. Elia wich aus Furcht vor dem Herrscherhause nicht um Haaresbreite von dem göttlichen Befehl ab. -

 

Haben wir heute auch äußerlich ganz anders gegen falsche Propheten zu handeln - der Glaubensmut des Elia bleibt uns das Vorbild dafür, wie man den klar erkannten Gotteswillen mit Festigkeit auszuführen hat, ohne nach Gunst und Zorn der Menschen oder Fürsten zu fragen.

 

Andacht vom 4. Juli