Alfred Christlieb

aus "Deine Zeugnisse - mein ewiges Erbe"

Welches die Ägypter auch versuchten ... Hebr. 11, 29

 

Eigenwille, Nachahmerei und Waghalsigkeit

 

Diese Ägypter sollen uns vor allerlei Torheiten warnen. Sie waren Menschen, die um jeden Preis ihren Eigenwillen durchsetzen wollten. Mit seinen Heerführern hatte Pharao sich in den Kopf gesetzt, die Israeliten unter allen Umständen wieder in seine Gewalt zu bringen. Die wunderbare Teilung des Meeres hätte ihn davon überführen können, dass eine höhere Hand zur Rettung Israels eingegriffen habe. Er aber ließ nicht locker. Es wird wohl die Habgier dabei die Triebfeder gewesen sein. Jedenfalls - sein Eigenwille war sein Verderben. Gott bewahre uns vor dieser Tücke des eigenen Herzens. -

 

Pharao und seine Scharen wollen uns auch davor warnen, einen Glaubensweg zu beschreiten mit

ungläubigem Herzen. Mose war in das Meer hineingegangen auf Gottes Befehl, mit gläubigem Herzen. Die Ägypter meinten, das nachahmen zu können. Es fehlten ihnen aber dazu die inneren Voraussetzungen. Sie hatten kein Wort Gottes, auf das sie sich beziehen konnten. Sie gingen nach eigenem Gutdünken und wählten diesen Weg willkürlich. -

 

Es kommt immer wieder vor, dass Taten großer, gesegneter Gottesmänner äußerlich nachgemacht werden. Wenn ein Paulus in Ephesus durch die Kraft des Heiligen Geistes im Namen Jesu Besessene

heilt, so kommen sieben Skevassöhne daher, die durch Anwendung der gleichen Worte die gleiche Wirkung zu erzielen hoffen. Geschändet müssen sie flüchten. Gott bewahre uns vor aller Nachahmerei im Reich Gottes. -

 

Endlich warnt uns dies Pharaogeschick vor aller Tollkühnheit. Besonders in Kriegszeiten kommt es vor, dass Habsucht oder Ehrsucht zu tollkühnen Unternehmungen lockt. "Was nicht aus dem Glauben geht, das ist Sünde" (Röm. 14, 23). Tollkühnheit rächt sich meist bitter. Möchte Pharaos Geschick uns warnen vor dem Festhalten des Eigenwillens, vor Nachahmerei und vor Waghalsigkeit.

 

Andacht zum 16. Dezember