Alfred Christlieb

Dienen

 

Ihr werdet sein wie Gott! 1. Mose 3,5

 

Mit diesen Worten hat Satan den Menschen betrogen und sein Streben nach gottähnlicher Macht geweckt. Der natürliche Mensch sucht dauernd dieses Ziel mit Aufbietung aller seiner Kräfte zu erreichen, wird dabei aber gründlich betrogen.

 

Jesus dagegen zeigt uns den Weg, wie wir in Wahrheit zu göttlicher Machtstellung gelangen können. Er spricht (Matth. 20,26): "So jemand unter euch will gewaltig sein, der sei euer Diener." Der göttliche Weg ist dem natürlichen genau entgegengesetzt.

 

Dienen ist ein Verzichten auf Herrschergewalt. Dienen ist ein Sich-Beugen unter andere. Dienen heißt, den andern höher stellen als sich selbst. Nur diejenigen, die sich den Diene-Mut, die Demut schenken lassen, sind auf dem Wege zum Throne. Das hat der Herr Jesus seinen Jüngern Jakobus und Johannes gesagt, welche sich die beiden Plätze zu seiner Rechten und zu seiner Linken im Reiche Gottes gewünscht hatten. Der Weg zum Thron geht durch das Demutstal.

 

Einen zweiten Wink für Thronbewerber in der Herrlichkeit gab der Herr Jesus in dem Worte Luk. 19,17: "Dieweil du im Geringsten treu gewesen bist, sollst du Macht haben über zehn Städte." Der Weg heißt "Treu im Kleinen! Menschliche Herrschsucht macht große Pläne und steckt sich weite Ziele." Jesus sagt: "In deiner nächsten Nähe, in den kleinen Pflichten des Hauses und der Familie und des Berufes liegen die Aufgaben, deren treue Erfüllung ewig gelohnt wird, sofern sie im Namen Gottes erfolgten. Auf Treue warten Kronen! 

 

Und endlich Offb. 2,26 f: "Wer überwindet, dem will ich Macht geben." Überwindet! Das ist ein inhaltsschweres Wort. Wir denken an die Kanaaniter-Reste mit den eisernen Wagen in den Gründen und an die schweren Kämpfe Israels mit ihnen. Unser Kampf mit der Sünde in unseren Herzensgründen ist härter und schwerer. Der Überwinder aber wird gekrönt! Sind wir auf dem Wege zum Throne und zur Krone?

 

aus dem Andachtsbuch "Deine Zeugnisse - mein ewiges Erbe" von Alfred Christlieb - 13. Januar