Wir sind in eurer Mitte zart gewesen, wie eine nährende Frau ihre eigenen Kinder pflegt. 1. Thessalonicher 2,7

 

Mütter-Power

 

Gäbe es ein Ranking der hübschesten und sympathischsten Insekten, würden sie gewiss ganz unten landen: Ohrenkneifer.

 

Ohrenkneifer mit ihren furchterregenden Zangen sind weder schön noch beliebt bei den Menschen. Doch es lohnt sich, auch bei ihnen genauer hinzuschauen, welche bemerkenswerten Verhaltensweisen Gott, der Schöpfer, in sie hineingelegt hat.

 

Eine kleine Erdhöhle im Gemüsegarten. Die Ohrenkneifer­mutter hat ungefähr 30 kleine Eier abgelegt. Sie sehen hübsch aus, wie winzige blanke Perlen. Im Insektenreich sind 30 Eier nicht viel. Doch Mutter Ohrenkneifer kümmert sich um jedes einzelne Ei. Sie putzt und schrubbt es, befreit es von Bakterien, und wenn ihr Lager durch Regenmangel einmal austrocknet, schleppt sie es unter Aufbietung all ihrer Kraft in tiefere Erdschichten.

 

Dann ist es so weit: Die kleinen Ohrenkneifer schlüpfen aus den Eiern. Sie sehen putzig aus, ganz transparent und winzig. Und sie sind wehrlos, denn ihre Panzer sind noch ganz weich. Das „weiß“ auch die Spinne, die eine Mahlzeit aus Ohrenkneiferbabys zu schätzen weiß. Geschickt nutzt sie die Gelegenheit, als Mutter Ohrenkneifer auf Nahrungssuche draußen ist. Doch sie ist rechtzeitig zurück und stürzt sich todesmutig auf die Angreiferin. Mit ihren kraftvollen Zangen schlägt sie die Spinne in die Flucht.

 

Dass Mütter ihre Kinder versorgen und schützen, hat Gott wunderbar in den meisten seiner Lebewesen angelegt. Und wir können davon lernen. Jeder von uns hat irgendwo die Chance, mütterlich oder väterlich zu sein, haben wir doch alle Jüngere in unserem Umfeld, die Halt brauchen und sich über Verständnis freuen.

 

Vollkommenes Vorbild darin ist Gott, der ein liebevoller Vater ist und trösten will, wie eine Mutter tröstet (vgl. Jesaja 66,13).

 

aus dem "Gute Saat" Kalender - 22.03.2025