Sie fingen alle ohne Ausnahme an, sich zu entschuldigen. Lukas 14,18
Eine Einladung und eine verpasste Gelegenheit (2)
Gott lädt uns herzlich zu seinem Fest ein, aber wenn wir dabei sein wollen, müssen wir seine Einladung auch annehmen.
Jesus erzählt in einem Gleichnis, dass alle Eingeladenen sich entschuldigen und nicht zum Gastmahl kommen, als der Diener des Gastgebers sie zu Tisch ruft: Der eine muss sich um seinen Besitz kümmern, der andere ist beruflich eingespannt, wiederum ein anderer hat familiäre Verpflichtungen. (Das ganze Gleichnis lesen wir in Lukas 14,16–24.)
Auch wir kennen das: Man will Eigentum erwerben, muss im Beruf fleißig sein und hat Familie, um die man sich kümmern muss. An sich alles Dinge, die vernünftig oder auch notwendig sind und die wir in unserem Leben nicht vernachlässigen dürfen. Doch sind all unsere Alltagsgeschäfte so entscheidend, dass sie uns vom Besten abhalten, was uns in unserem Leben passieren kann: eine Einladung Gottes?
Sicher haben wir aus eigenem Erleben schon schmerzlich erfahren, wie es ist, wenn wir entscheidende Gelegenheiten verpasst haben. Das wird uns besonders im Rückblick deutlich: Wenn ich mich damals anders entschieden hätte, dann hätte ich jetzt nicht dieses Problem; wenn ich den Besuch bei XY im Krankenhaus nicht immer wieder hinausgeschoben hätte, dann hätte ich mich noch von ihm verabschieden können. Auf einmal ist es zu spät, und so machen wir uns Vorwürfe: Hätte ich doch! Verpasste Gelegenheiten kommen so schnell nicht wieder oder vielleicht auch gar nicht.
Gott als der große Gastgeber lädt uns heute ein und ruft uns zu: „Kommt, denn schon ist alles bereit“ (Lukas 14,17).
Kommt her, denn alles ist bereit
zum sel‘gen Mahl der Gnaden!
Die Pforten sind geöffnet weit,
und alle sind geladen.
Gustav Knak (1806-1878)
aus dem "Gute Saat" Kalender - 09.04.2025