Zwei Verunglückte teilen sich in einem Krankenhaus das Zimmer und die starken Schmerzen. Zusammen werden sie in einem der Behandlungsräume fachgerecht therapiert. Jeder liegt in seiner Kabine auf der Liege, nur durch Vorhänge voneinander getrennt.
Der Therapeut beginnt bei dem ersten Patienten, der sich vor Schmerzen windet und stöhnt. Er kann es kaum ertragen und ist froh, als die Tortur endlich vorbei ist. Nun geht der Therapeut zu dem anderen Patienten. Der bleibt ganz ruhig, regungslos und unbeteiligt. Als die Behandlung zu Ende ist, fragt der Erste seinen Bettnachbarn: „Sag mal, tut das bei dir nicht weh? Ich könnte vor Schmerzen die Wände hochgehen!“ - „Nein“, sagte der andere gelassen, „ich halte dem doch nicht mein krankes Bein hin!“
Auf den ersten Blick mag es clever erscheinen, dass er auf diese Weise die Schmerzen vermeidet, aber es ist natürlich sehr unvernünftig. Wer seine Krankheit nicht therapieren lässt, verbaut sich den Weg zu Hilfe und Heilung.
Ähnlich verhält es sich mit unserem belasteten Gewissen. Wer sich in Schweigen hüllt, wird die Last seiner Schuld weiter mit sich herumschleppen und die ewigen Konsequenzen tragen. Wer dagegen vor Gott aufdeckt, bereut und bekennt, der erlebt eine großartige „Heilung“: Er wird gereinigt und wird kein Gewissen von Sünden mehr haben, denn Gott ist reich an Vergebung (vgl. Jesaja 55,7). Dann zieht Frieden und Freude ins Leben ein.
„Glückselig die, deren Gesetzlosigkeiten vergeben
und deren Sünden bedeckt sind!“ (Römer 4,7).
aus "Gute Saat"-Kalender 10.05.2024