„Der Schmerz ist der Freund des Patienten“: So äußerte sich einmal der bekannte Chirurg Ferdinand Sauerbruch (1875-1951). - Natürlich wünscht sich niemand Schmerzen und auch kein Arzt wünscht sie seinen Patienten. Doch Schmerz ist eine notwendige Alarmeinrichtung des Körpers, denn er zeigt organische Schäden an und schützt vor weiterem Schaden.
Auch für den inneren Menschen hat Gott uns eine Alarmeinrichtung gegeben: das Gewissen. Zwar ist das Gewissen kein absoluter Maßstab, da es von Kultur, Umwelt und Erziehung geformt wird. Doch wenn es noch nicht ganz abgestumpft ist, zeigt es uns, wenn in unserem Leben etwas nicht in Ordnung ist: Uns schlägt dann das Gewissen, wie wir gemeinhin sagen. So sagte David, nachdem er schwer gesündigt hatte: „Als ich schwieg, verzehrten sich meine Gebeine durch mein Gestöhn den ganzen Tag“ (Psalm 32,3).
Deshalb ist es gut, wenn wir bei Lügen noch rot werden; wenn wir merken, dass unsere Worte verletzt haben; wenn wir bei Diebstahl oder Ehebruch unruhig werden. Unsere innere Alarmeinrichtung funktioniert dann noch - unsere Sünde tut uns noch weh. Mit diesem Schmerz, dieser Last, dürfen wir zu Jesus Christus kommen. Er hat am Kreuz von Golgatha für unsere Sünden gelitten. Er kann heilen, gesund machen, vergeben.
Geschärft und immer wieder ausgerichtet wird das Gewissen am Wort Gottes. Das ist der absolute Maßstab. Die Klage von Hiob zeigt, dass sein Gewissen hellwach war. Obwohl seine Schmerzen körperlicher Art waren, brachten sie ihn dazu, über sein Verhältnis zu Gott nachzudenken. Und er merkte, dass er nicht schuldlos war.
aus "Gute Saat" Kalender - 27.04.2024