Ich habe deine Übertretungen getilgt wie einen Nebel, und wie eine Wolke deine Sünden. Kehre um zu mir, denn ich habe dich erlöst. Jesaja 44,22

 

Revierlack

 

Im Jahr 1883 versichert ein staatlicher Fabrik­inspektor, dass Schwefeldioxid, diese schwefelig riechende Substanz in den Abgasen der Zinkhütten, keineswegs gefährlich sei beim Einatmen. Sie sei sogar „durch ihre desinfizierende Wirkung wohltätig“. 1915 wird die Luftverschmutzung im Ruhrgebiet zwar anerkannt, aber als ortsüblich und zumutbar eingestuft. Die Behörden nehmen die verpestete Luft als notwendiges Übel hin.

 

Doch die Belastung durch Abgase wird immer größer. 1961 sinken allein 4 Millionen Tonnen Schwefeldioxid auf das Ruhrgebiet nieder. Noch dazu 1,5 Millionen Tonnen Flugasche, Kohlenstaub und Ruß, die sich auf Fensterbänke und Karosserien legen. „Revierlack“ nennen es die Autofahrer, „ein tägliches Pompeji“ ein Nachrichtenmagazin. In jenem Jahr stellt der SPD-Politiker Willy Brandt sein Wahlprogramm vor. Zur Luftverschmutzung im Revier fordert er: „Der Himmel über dem Ruhrgebiet muss wieder blau werden!“

 

Jeder von uns produziert viele kleine und große Sünden, Tag für Tag, Monat für Monat, Jahr für Jahr. Sünden im Miteinander und vor allem Sünden gegen Gott. Sie werden zu einer regelrechten „Sündenverschmutzung“. Auch hier wünscht sich mancher eine Änderung, wünscht, dass „der Himmel wieder blau wird“ und seine Beziehung zu Gott in Ordnung kommt. Er ahnt, dass das „tägliche Pompeji“ aufhören muss, sonst … Doch wie soll das geschehen?

 

Allein Jesus Christus kann unsere Übertretungen tilgen, indem er den Sündenschmutz von unseren Herzen wäscht. Er allein kann die Wolke unserer Sünden vertreiben. Gott verspricht: „Wenn eure Sünden wie Scharlach sind, wie Schnee sollen sie weiß werden; wenn sie rot sind wie Karmesin, wie Wolle sollen sie werden“ (Jesaja 1,18). 

 

aus dem "Gute Saat" Kalender - 11.11.2024