Jeder, der noch Milch genießt, ist unerfahren im Wort der Gerechtigkeit, denn er ist ein Unmündiger; die feste Speise aber ist für Erwachsene, die infolge der Gewöhnung geübte Sinne haben zur Unterscheidung des Guten sowohl als auch des Bösen.
Hebräer 5,13.14

Ein Neugeborenes verträgt keine feste Speise, es braucht Milch. Gibt man sie ihm zu trinken, so kann man zusehen, wie es zunimmt und wächst. Doch wenn das Kind größer geworden ist, braucht es feste und abwechslungsreiche Nahrung. Gleichzeitig fängt es jetzt auch an, selbständig essen zu lernen. Würde es jetzt weiter nur Milch trinken, würde es sich nicht so entwickeln, wie es seinem Alter angemessen ist.

 

Milch ist also für Babys - und feste Speise ist für Erwachsene. Das ist im Glauben nicht anders. Deshalb brauchen Christen, die noch nicht lange gläubig sind, auch eine besondere Betreuung: Reifere Christen werden ihr Glaubensleben begleiten, indem sie mit ihnen beten, die Bibel lesen und ihnen die ersten Zusammenhänge erklären. So werden sie in ihrem jungen und noch ungefestigten Leben als Christ unterstützt und gestärkt.

 

Dann aber kommt eine Zeit, wo sie mehr und mehr mit fester geistlicher Speise versorgt werden müssen. Das geschieht zum einen durch Gottesdienste und Gemeindestunden, in denen die Bibel im Mittelpunkt steht - doch das darf nicht alles sein.

 

Wer geistlich wachsen und gesund bleiben will, muss anfangen, selbstständig „feste Speise“ zu sich zu nehmen. Das Gebet und das Bibellesen bleiben natürlich, aber es wird intensiver und geht tiefer. Man wird gute Bibelauslegungen zur Hand nehmen, um die Gedanken Gottes umfassender verstehen zu lernen. Nur so kann aus einem neugeborenen Christen ein erwachsener Christ werden! Nur so kann er im Glauben wachsen, kann hinzugewinnen, Erfahrungen sammeln und Übung bekommen, Gutes vom Schlechten zu unterscheiden.

aus "Der Herr ist nahe" 05.02.2024