Eine Zeitungsreporterin wollte am eigenen Leib erfahren, wie es ist, alt zu sein. Die Maskenbildnerin und die Kostümgestalterin eines Theaters halfen dabei, sie entsprechend zu verwandeln. „Da gehe ich nun“, schreibt sie später, „eine anonyme Rentnerin, in leicht gebückter Haltung, auf den Stock gestützt. Weder gebrechlich noch forsch …“
Und ihre Erfahrungen? Sie läuft durch die Straßen. Da sie Großstädterin ist, hat sie keine besonderen Erwartungen. Aber was dann kommt, übertrifft alle ihre Befürchtungen: „Es ist, als ob es mich gar nicht gäbe. Man schaut durch mich hindurch, als wäre ich Luft.“ Mit Mühe gelingt es der Frau, einen Platz im vollbesetzten Café zu finden, um menschliche Nähe zu erleben. Aber niemand schenkt ihr auch nur einen Augenblick Aufmerksamkeit. Der Satz eines Dichters fällt ihr ein: „Das Alter ist nicht trübe, weil darin unsere Freuden, sondern weil darin unsere Hoffnungen aufhören.“ Die Reporterin hat große Mühe, ihr Experiment zu Ende zu bringen.
Und doch gilt für jeden Menschen, ob alt oder jung: Niemand muss allein oder verlassen sein. Selbst wenn es für dich auf der ganzen Welt niemand mehr gäbe, dann bleibt doch der große und barmherzige Gott, der ganz nah bei dir sein will. Er will dich erretten und tragen. Er will bei dir sein in der Einsamkeit.
Viele alt gewordene Christen, aber auch jüngere Alleinstehende können bezeugen, dass Gott ihnen tatsächlich nahe ist und sie trägt. Der Weg zu Gott führt allerdings nur über Jesus Christus. Ohne Ihn ist man von Gott getrennt, hoffnungslos und - einsam. Aus dieser aussichtslosen Lage will Jesus Christus den Menschen herausführen: Hoffnung für Hoffnungslose!
aus Gute-Saat-Kalender 10.01.2024