Viele gute Gedanken in diesem Kalender sind einfach so wertvoll, dass wir einige zum Segen unserer Leser hier abdrucken
(mit freundlicher Genehmigung CSV.Verlag.de).
2022
Was irgend ihr tut, arbeitet von Herzen als dem Herrn und nicht den Menschen. Kolosser 3,23
Unbeachtet und doch wahrgenommen
Ihr Arbeitsplatz. Es ist immer dasselbe: Täglich müht sie sich ab und doch nimmt keiner Notiz von ihr. Alles, was sie sich wünscht, ist ein wenig Anerkennung. Unermüdlich sorgt sie für Sauberkeit. Sie fragt sich, ob es irgendjemand auffallen würde, wenn die Böden nicht gewischt und die Fenster nicht geputzt wären.
Sein Arbeitsplatz. Endlos lang ist der Stau auf der Lkw-Spur. Es gibt kaum Abwechslung in der Fahrerkabine. Und das Wüten des Chefs klingt ihm schon wieder in den Ohren: Wehe, die Ware wird zu spät geliefert!
Ihr Arbeitsplatz. Ihr Kind leidet von Geburt an unter einer schweren Behinderung. Die Pflege erfordert nicht nur viel Zeit, sondern strapaziert auch zunehmend ihre Nerven. Statt Anerkennung für die treue Pflege ihres Kindes erntet sie meistens nur Unverständnis.
Und Ihr Arbeitsplatz in Beruf oder in der Familie?
Nimmt auch keiner wahr, was Sie tun? Dann sind Sie in guter Gesellschaft. Wie viele treue Leute haben ihren Mann oder ihre Frau gestanden und wurden wenig beachtet, geschweige denn angemessen entlohnt.
Doch es gibt jemand, der Ihre Mühen und Anstrengungen wahrnimmt und dessen Anerkennung Ihr Tun adelt:
Es ist der oberste Dienstherr, Gott selbst.
Er nimmt jeden Dienst wahr, der für Ihn getan wird, auch wenn Menschen keine Notiz davon nehmen. Gott ist ein Gott des Wissens „und von ihm werden die Handlungen gewogen … ER hebt aus dem Staub empor den Geringen … und den Thron der Erde gibt er ihnen als Erbteil“ (1. Samuel 2,3.8)
Wer seine tägliche Arbeit so tut, als würde sie dem Herrn Jesus selbst zukommen, der wird einmal die verdiente Anerkennung für seine Mühe erhalten.
Das ist ein ewiger Lohn, der unendlich wertvoller ist als jede Belohnung auf der Erde.
Ist das keine lohnenswerte Aussicht?
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 4.1.2022 entnommen )
Das Wort ist gewiss und aller Annahme wert, dass Christus Jesus in die Welt gekommen ist, um Sünder zu erretten. 1. Timotheus 1,15
Jesus Christus kam in die Welt
Vor ungefähr 2000 Jahren wurde Jesus Christus, der Sohn Gottes, Mensch. E ER lebte 33 Jahre in Israel, starb am Kreuz und stand am dritten Tag von den Toten wieder auf. 40 Tage später kehrte ER zu Gott, seinem Vater, in den Himmel zurück. Das Leben von Jesus Christus auf der Erde war somit relativ kurz und sein Tod überaus schmerzvoll. Trotzdem wollte ER zu uns kommen! Warum?
ER selbst gibt uns die Antwort:
„Ich bin nicht gekommen, Gerechte zu rufen, sondern Sünder zur Buße“ (Lukas 5,32) Der Sohn Gottes hat gesehen, wie wir durch unser sündiges Leben unweigerlich der göttlichen Strafe entgegengehen. Davor wollte ER uns retten. Deshalb kam ER auf die Erde, um uns zur Buße und zur Umkehr aufzurufen.
„Ich bin gekommen, damit sie Leben haben und es in Überfluss haben“ (Johannes 10,10) Der Herr Jesus hat uns ein Geschenk mitgebracht: das ewige Leben. ER ist am Kreuz gestorben, damit wir - die wir wegen unserer Sünden den Tod verdient haben - durch den Glauben an Ihn dieses ewige Leben bekommen.
„Ich bin als Licht in die Welt gekommen, damit jeder, der an mich glaubt, nicht in der Finsternis bleibe“ (Johannes 12,46) Weil wir uns von Gott entfernt haben, leben wir in einer geistlichen Finsternis. Doch Jesus Christus ist als Licht zu uns gekommen, damit wir erkennen, wer Gott wirklich ist und wie ER die Menschen sieht. Wenn wir an Ihn glauben, kommen wir aus der Finsternis zu Gottes wunderbarem Licht (vgl. 1. Petrus 2,9)
Du merkst: Der Sohn Gottes ist gekommen, um dich zu erretten!
Für dich hat ER sein Leben gegeben.
Willst du Ihm nicht dein Herz öffnen?
Als sie den Stern sahen, freuten sie sich mit sehr großer Freude. Und als sie in das Haus gekommen waren, sahen sie das Kind mit Maria, seiner Mutter, und sie fielen nieder und huldigten ihm. Matthäus 2,10.11
Am Ziel
Ein tiefes Geheimnis umgibt die Reisenden aus dem fernen Osten. Woher kommen sie? Und warum? Wer hat ihnen von Israel erzählt und von dem besonderen Retter-König, dem Messias, der dort seit Jahrhunderten erwartet wird? Matthäus nennt diese Männer „Magier“. Sie kommen aus einer Kultur, in der Astronomie und Astrologie miteinander verwoben sind. Sind sie also Forscher und Zukunftsdeuter zugleich?
Eins steht fest: Ein Stern oder eine Sternenkonstellation hat ihre Aufmerksamkeit geweckt. Eine lange, mühsame Reise liegt hinter ihnen. Nun kommen sie nach Israel. In der Hauptstadt erkundigen sie sich nach dem neugeborenen König und wundern sich, dass dort noch niemand von der Geburt des Königs weiß. Ist vielleicht alles ein Irrtum? Doch die Magier lassen sich nicht beirren. Immerhin, den angekündigten Geburtsort des großen Königs können ihnen die frommen Männer in der Stadt sagen: Bethlehem.
Als sie weiterreisen, sehen sie wieder den Stern am Himmel.
Er bleibt über dem Ort stehen, wo sich das Kind Jesus mit Maria, seiner Mutter, aufhält. Einfache Leute, wie es scheint.
Voller Freude erkennen die Magier, dass sie am Ziel sind! Demütig fallen sie vor dem Kind nieder, beten es an und geben ihm kostbare Geschenke. In ihrem Herzen selbst reich beschenkt, kehren sie in ihre Heimat zurück.
Gott, der lebendige Gott, hat die Sehnsucht der Magier bemerkt und ihnen den Hinweis gegeben, den sie verstehen konnten: einen besonderen Stern, der ihnen den Weg zu Jesus Christus gewiesen hat.
So sieht Gott auch unsere Sehnsüchte.
Und wenn jemand ehrlich nach Gott sucht, wird Gott sich finden lassen.
Immer!!
Denn Gott liebt die Menschen so sehr, dass Er seinen Sohn gesandt hat.
Jesus Christus ist der Weg zu Gott!
Siehe, zum Heil wurde mir bitteres Leid: Du zogst liebevoll meine Seele aus der Grube der Vernichtung; denn alle meine Sünden hast du hinter deinen Rücken geworfen.
Jesaja 38,17
Ein Leserbrief
„Zu meinem 8. Geburtstag, im Dezember 1985, bekam ich von meinen Eltern ein Poesiealbum geschenkt. Ich wartete schon gespannt darauf, was mir meine Eltern hineinschreiben würden. Regelrecht entsetzt habe ich einige Tage später dann den Eintrag meines Vaters gelesen, der da schrieb:
,,Wenn dich des Schicksals Leiden treffen, so fange nicht zu klagen an. Du sollst die Worte nicht vergessen: Was Gott tut, das ist wohlgetan.‘‘
Mit diesen Versen konnte ich überhaupt nichts anfangen und ich habe mich sehr über den Ratschlag meines Vaters geärgert.
Einige Jahre später, ich war gerade erwachsen geworden und führte ein wildes und gottloses Leben, erkrankte ich schwer an Depressionen. Ich versuchte, mein bisheriges Leben weiterzuführen. Vergebens. Bald war ich nicht einmal mehr in der Lage, arbeiten zu gehen. Ich suchte Hilfe in der Schulmedizin. Erfolglos. Später suchte ich mein Heil in alternativen Heilmethoden und Esoterik, gab dafür viel Geld aus und geriet dadurch regelrecht in einen Teufelskreis.
Ungefähr 17 Jahre später, in völliger Verzweiflung und immer noch krank, begann ich, in der Bibel zu lesen. Ich bat Gott um Verständnis für seine Worte und durfte erkennen, dass ich ein Sünder bin und durch meine Sünden von Gott getrennt bin.
Ich kehrte um zu Gott und bekannte Ihm meine Lebensschuld und Er schenkte mir Vergebung und neues Leben.
Heute bin ich mir sicher, dass dieses Leid mich zu Gott geführt hat und dass es meine schwierigen Lebensumstände waren, durch die ich schließlich ein Kind Gottes geworden bin.
Ich bin dankbar, dass Gott auf diese Art und Weise in mein Leben eingegriffen hat.“
Gott aber, der reich ist an Barmherzigkeit, wegen seiner vielen Liebe, womit er uns geliebt hat, hat auch uns, als wir in den Vergehungen tot waren, mit dem Christus lebendig gemacht.
Epheser 2,4.5
Der Waldfrosch
Wenn Frösche überwintern, verlangsamt sich dabei ihr Stoffwechsel. Sie können an Land oder im Wasser überwintern; wenn sie an Land überwintern, dann halten sie in Baumstämmen oder Laubhaufen Winterruhe; wenn sie im Wasser überwintern, halten sie sich am Grund des Teiches in der Schlammschicht auf, wo noch Sauerstoff verfügbar ist.
Doch da, wo strenge Winter normal sind, haben Frösche es schwer. Der Waldfrosch (Rana sylvatica) überwintert, indem er „einfriert“ und im Frühjahr wieder „auftaut“. Das gelingt nur wenigen Lebewesen. Denn in den Zellen eines Tieres befindet sich Wasser; und wenn dieses Wasser gefriert, dehnt es sich aus und die Zellen platzen. Beim Waldfrosch jedoch sind die Wände seiner Zellen elastisch; außerdem enthalten die Zellen seiner Zentralorgane große Mengen an Glukose (Traubenzucker), die das Gefrieren verhindert. So ein Waldfrosch mitten im Winter scheint vollständig gefroren zu sein: Er atmet nicht, hat auch keinen Herzschlag. Doch im Frühjahr taut er wieder auf und erwacht auf wundersame Weise wieder zum Leben.
Der Waldfrosch erinnert mich an meinen Zustandswechsel: Ich war „tot in Vergehungen und Sünden“ (V. 1), war unfähig, Gott zu finden.
Ich gab kein einziges Lebenszeichen von mir und konnte mich - im Gegensatz zum Waldfrosch, der „auftauen“ kann - nicht selbst retten.
Ich war verloren, doch Gott hat mich gefunden; ich war tot, doch ER hat mich lebendig gemacht. (Lukas 15,32)
ER hat sich meiner erbarmt, hat mich „wegen seiner vielen Liebe, womit er mich geliebt hat … mit dem Christus lebendig gemacht“.
Wie erstaunlich und wundersam hat ER mich verändert!
Anfang des Evangeliums Jesu Christi, des Sohnes Gottes ...
Markus 1,1
Das Evangelium
Evangelium bedeutet „Gute Botschaft“. Dabei handelt es sich um eine ganz besondere Botschaft von Gott selbst. Inhalt dieser Botschaft ist eine wunderbare Person: Jesus Christus, Gottes Sohn. Gott hat vier Schreiber benutzt, um aus vier verschiedenen Blickwinkeln über das Leben Jesu in Wort und Tat berichten zu lassen: die Evangelisten Matthäus, Markus, Lukas und Johannes.
Der heutige Tagesvers ist die Einleitung zum Markus-Evangelium. Markus beschreibt den Herrn Jesus vor allem als Diener und betont zugleich, dass dieser der Sohn Gottes ist.
Jesus Christus hat einmal mit folgenden Worten seinen Jüngern erklärt, warum ER in die Welt gekommen war: „Der Sohn des Menschen [damit meint Jesus sich selbst] ist nicht gekommen, um bedient zu werden, sondern um zu dienen und sein Leben zu geben als Lösegeld für viele“ (Markus 10,45) - Ist es nicht gewaltig, dass der ewige Sohn Gottes Mensch geworden ist und auf der Erde gelebt hat, um uns Menschen zu dienen?
Warum war dieser „Dienst“ notwendig?
Weil Jesus Christus damit zeigen wollte, dass Gott die Menschen liebt. ER ist ein barmherziger Gott, der gerne hilft. ER will die Menschen aus ihrem Elend herausziehen.
Und genau das ist die Botschaft des Evangeliums: Jesus Christus kam zu uns, um wohlzutun und zu heilen. Unermüdlich nahm ER sich der Hilfsbedürftigen an. Mehr noch: ER wollte uns von unseren Sünden erretten, um uns mit Gott zu versöhnen und uns eine Hoffnung über den Tod hinaus zu schenken. Dafür ließ ER sich an das Kreuz schlagen und litt und starb stellvertretend für fremde Schuld. Damit hat ER allen, die an Ihn glauben, den allergrößten Dienst erwiesen.
Du wirst erfahren, dass dein Zelt in Frieden ist, und überschaust du deine Wohnung, so wirst du nichts vermissen. Hiob 5,24
Ein Zuhause
So stellen wir uns eine intakte Familie und ein schönes Zuhause vor: eine Wohnung, in der alles vorhanden ist, Eltern und Kinder, die miteinander harmonieren und sich einig sind. Keine Not, keine Probleme, kein Missklang.
So ähnlich hat es sich wohl auch der Niederländer Vincent van Gogh (1853-1890) vorgestellt, als er eines seiner, wie er selbst sagt, besten Bilder gemalt hat: „Vincents Schlafzimmer in Arles“ aus dem Jahr 1888. Man sieht ein kleines Zimmer, ein Bett, ein Nachttisch, ein Stuhl, alles in warmen und strahlenden Farben gemalt. Der Holzfußboden, die Wände und die einfachen Holzmöbel vermitteln den Eindruck von Ruhe und Bodenständigkeit. Auch van Gogh träumte von einem harmonischen Familienleben - doch die Erfüllung seines Traumes blieb ihm zeitlebens versagt.
Vielleicht haben Sie und ich auch einen Traum - und vielleicht wird sich auch unser Traum nicht erfüllen. Wir haben keine schöne Wohnung, kein schönes Haus, wohnen in der falschen Gegend und Nachbarschaft. Uns fehlt das nötige Geld und ein liebevolles Miteinander kennen wir schon lange nicht mehr. Wir sind krank oder befürchten, krank zu werden, oder unser Älterwerden beunruhigt uns. Selten ist alles perfekt und zufrieden sind wir auch (fast) nie.
Auch Jesus Christus spricht von Wohnungen, Wohnungen im Haus seines Vaters.
Aber sie sind kein Traum, sondern Realität. Denn ER hat verheißen, sie zuzubereiten, wenn ER in den Himmel zurückgeht. Und dann fährt ER fort: „Ich komme wieder und werde euch zu mir nehmen, damit, wo ich bin, auch ihr seiet“ (Johannes 14,3)
Eine solche Wohnung bei IHM und mit IHM wird ganz sicher unvorstellbar schön sein!
[Gott sagt:] Ich bin gefunden worden von denen, die mich nicht suchten. Jesaja 65,1
Der unerwartete Fund
Vor einigen Jahren ging ein junger Mann aus Speyer seinem Hobby nach: Er suchte mit einer Metallsonde nach historischen Gegenständen im Boden. Nachdem er mit zwei Freunden bereits sieben Stunden erfolglos gesondelt hatte, schwenkte er seine Sonde nur noch lustlos hin und her - da schlug sie plötzlich an! Rasch griff er zum Spaten und legte etwas frei, was er für einen Gartenzaun hielt. Tatsächlich handelte es sich aber um einen Klappstuhl aus dem 5. Jahrhundert. Darunter lagen knapp 100 antike Fundstücke mit einem Gesamtwert von rund einer halben Million Euro. „Zufälliger kann ein Fund nicht sein“, sagte der Finder.
Von einem „zufälligen Fund“ berichtet auch der heutige Tagesvers aus dem Buch des Propheten Jesaja im Alten Testament. Diesen Vers zitiert der Apostel Paulus in seinem Brief an die Römer im Neuen Testament, um deutlich zu machen: Es gibt einen Schatz, den jeder Mensch finden kann, von dem aber leider viele nichts ahnen. Dieser „Schatz“ ist das Angebot Gottes, dass jeder, der an den Herrn Jesus Christus glaubt, die Vergebung seiner Sünden erhält und ewiges Leben bekommt. Dieses Heilsangebot gilt heute allen Menschen ohne Ausnahme - und das ist alles andere als selbstverständlich. Denn im Alten Testament waren die nicht jüdischen Völker „ohne Christus“, hatten „keine Hoffnung“ und waren „ohne Gott“ (Epheser 2,12)
Übrigens erhielt der junge Mann aus Speyer eine Bewährungs- und Geldstrafe, weil er seinen Fund zunächst ein halbes Jahr für sich behielt, bevor er ihn den Behörden übergab.
Im Unterschied dazu muss niemand, der durch den Glauben an den Herrn Jesus das ewige Leben bekommt, diesen „Schatz“ jemals wieder abgeben.
Was für ein Fund!
Die Tür wurde verschlossen. Matthäus 25,10
Alarm im Urlaub
13. Januar 2018: Ich mache gerade Urlaub auf Hawaii, als morgens um acht auf allen Handys die Nachricht erscheint: „Langstreckenraketen im Anflug auf Hawaii! Suchen Sie sofort Schutz! Das ist keine Übung!“
Keine Übung? Ein Ernstfall? Dann nichts wie los! Anziehen (wo sind nur meine Bermudas?) … Tür aufschließen (warum dauert es so lange?) … an der Rezeption fragen (warum ist nur keiner mehr da?) … gemessenen Schrittes (oder doch lieber im Dauerlauf?) den Keller aufsuchen. Es könnte ja wirklich ein Ernstfall sein! Denn es haben sich Spannungen in den Beziehungen zu Nordkorea aufgebaut - und Hawaii liegt ungefähr auf halbem Weg zwischen beiden Ländern. Doch es ist ein Fehlalarm! Aber ein sehr realistischer. Wäre es ein Test gewesen: Hawaii hätte ihn nicht bestanden.
Auch manche Menschen erleben einen sehr persönlichen Alarm: einen leichten Schlaganfall oder Herzinfarkt; einen Unfall, bei dem zum Glück niemand ernsthaft verletzt wird. Ähnlich wie ein Fehlalarm, ein Test. Doch wie hätte der Ernstfall ausgesehen?
In der Zeitung stand: „Hawaii hätte den Ernstfall nicht bestanden.“ Würde ich meinen persönlichen Ernstfall bestehen?
Habe ich vorgesorgt und an alles gedacht?
Sie verstehen mich, ich meine hier nicht die medizinische Versorgung oder die Erbregelung. Ich denke an den Tod, an Gottes Urteil über meine ewige Existenz. Oder auch daran, dass Jesus Christus wiederkommt und dann die Tür zu Ihm für mich verschlossen ist.
Noch ist die Tür offen, noch kann jeder zu IHM kommen, der will.
Wie gut, wenn auf Hawaii nach diesem Fehlalarm jedem klar geworden ist, wie ernst der Ernstfall ist! Und wie gut, wenn heute Menschen für den Ernstfall des Lebens Vorsorge treffen!
Mit seinen Fittichen wird er dich decken, und du wirst Zuflucht finden unter seinen Flügeln; Schild und Schutz ist seine Wahrheit. Psalm 91,4
Der Habicht
Der bekannte englische Prediger C. H. Spurgeon erzählte einmal folgende Beispielgeschichte:
Ein Habicht schwebt in der Luft. Seine scharfen Augen haben eine Anzahl Küken auf dem Erdboden erspäht. Die Mutterhenne sieht die Silhouette des Raubvogels in der Höhe und stößt sofort ihren Warnruf aus. Ihre Küken, die nichts von der drohenden Gefahr ahnen, verstehen den Ruf der Mutter und sehen, wie die Henne sich mit ausgebreiteten Flügeln flach auf den Boden drückt. Immerfort ruft sie dabei weiter, bis ein Küken nach dem anderen herbeiläuft und sich unter ihren Flügeln verbirgt.
Nun sind für den Habicht keine Küken mehr zu sehen. Und falls er sich entschließen sollte, die potenzielle Beute anzugreifen, müsste er zuerst die Henne besiegen, unter deren Flügeln die Küken sicher verborgen sind.
„Dieses Geborgensein“, schreibt Spurgeon, „ist eine Illustration des Glaubens. Hier ist Christus, der Heiland, und ich verberge mich hinter Ihm. Die Gerechtigkeit Gottes muss den Sünder schlagen oder einen andern, welcher fähig und willig ist, anstelle des Sünders zu leiden.“
Der, der „fähig“ und „willig“ ist, ist Jesus Christus, der Sohn Gottes. „Fähig“ deshalb, weil ER als Einziger ohne Sünde war und nie eine Sünde tat. (1. Johannes 3,5; 1. Petrus 2,22) „Willig“ deshalb, weil ER seinem Gott und Vater, der den Plan hatte, Sünder zu retten, aus Liebe gehorsam war.
Wer durch den Glauben an den Herrn Jesus unter diese Flügel „schlüpft“, empfängt das ewige Leben und weiß sich in Gott geborgen in dieser Zeit und für die Ewigkeit.
Jesus spricht: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Johannes 14,6
Jesus ist die Antwort
Um uns herum wird es immer verworrener und finsterer.
Was gestern noch selbstverständlich war, ist heute infrage gestellt. Auch Führungspersönlichkeiten haben keine Ideen mehr, was zu tun ist. Viele Wege sollen nach Rom führen, doch keiner ist wirklich zielführend.
Denn es gibt keine absoluten Wahrheiten mehr - alles ist relativ.
Das Leben ist ein Krampf zwischen Druck und Genuss, zwischen Stress und Entspannung. Wie gut, dass es bei Gott anders ist …
Jesus ist der Weg. Wenn wir keinen Ausweg mehr sehen, dann ist Er da. Wenn wir keine Perspektive haben, dann ist Er Wegweiser und Fixpunkt für uns. Wo wir ideenlos sind, hat Er die Lösung. Denn Er selbst ist der Weg: der Weg zu Gott.
Jesus ist die Wahrheit. Wenn uns in einer postfaktischen Gesellschaft das Fundament wegzubrechen droht, dann ist in einer Person immer noch die absolute Wahrheit zu finden: in Jesus. Er möchte, dass wir Anteil haben an dieser Wahrheit, dass wir sie uns sozusagen zu eigen machen. Sein Ziel ist es, dass wir Gottes Absichten und Gedanken verstehen und unser Leben danach ausrichten. Das gibt echten Halt!
Jesus ist das Leben. Wenn um uns herum alles erstarrt und tot ist, dann ist in Jesus „das blühende Leben“ zu finden. Ein solches Leben ist viel mehr als ein dickes Bankkonto oder ein schönes Haus - erfülltes Leben ist ein sinnvolles Leben, das auf ein Ziel zusteuert! Und das ist nur in Jesus Christus zu finden.
Jesus Christus ist die Antwort auf die Fragen, die uns bewegen.
Denn in Ihm ist das zu finden, was wir in dieser Welt vergeblich suchen. Alles, was wir tun müssen, ist, uns Ihm anzuvertrauen! Doch oft lehnt unser Stolz Ihn ab - während alles andere in uns nach Erlösung schreit …
Am ersten Tag der Woche aber kommt Maria Magdalene früh, als es noch dunkel war, zur Gruft und sieht den Stein von der Gruft weggenommen. Sie läuft nun und kommt zu Simon Petrus und zu dem anderen Jünger, den Jesus lieb hatte, und spricht zu ihnen: Sie haben den Herrn aus der Gruft weggenommen, und wir wissen nicht, wo sie ihn hingelegt haben.
Johannes 20,1.2
Maria Magdalene eine ganz besondere Frau!
Sonntagmorgen. Maria Magdalene, eine Frau, die Jesus von sieben Dämonen befreit hat, sucht das Grab ihres Wohltäters auf. Schon bei der Kreuzigung und der Grablegung Jesu ist sie dabei gewesen und hat alles genau verfolgt. Den Berichten der anderen Evangelisten ist zu entnehmen, dass sie nicht allein gekommen ist, sondern von einigen Frauen begleitet wird. Doch in unserem Evangelium wird der Scheinwerfer auf Maria Magdalene gerichtet; ihre Haltung ist beispielhaft für alle, die Jesus Christus als ihren Retter kennengelernt haben.
Die Frauen haben das Grab Jesu aufgesucht, weil sie den Leib Jesu nach jüdischer Sitte salben wollen. Doch es kommt anders als erwartet: Das Grab ist offen und der Gestorbene ist nicht mehr zu sehen. Erschrocken und enttäuscht läuft Maria Magdalene davon; sie muss es den führenden Jüngern berichten: Petrus und - wie wir annehmen - Johannes.
Was ist passiert? Haben die Bestatter den Leib Jesu umgebettet, nachdem sie ihn unter Zeitdruck vorläufig in die neue Gruft gelegt hatten? Nein, Maria denkt wohl eher, dass die Gegner Jesu ihre Hand im Spiel gehabt haben könnten. Allerdings denkt sie nicht an die Möglichkeit, dass Jesus auferstanden sein könnte. Doch mit welcher Ehrfurcht spricht sie von dem Gestorbenen - ER ist immer noch ihr Herr!
Ihr ganzes Herz hängt an IHM, dem sie treu bleiben will!
Wie sehr Gott diese Liebe und Treue Marias schätzt, können wir daran erkennen, dass ER uns diese Begebenheit in seinem Wort mitteilt.
Wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen. Johannes 6,37
Geschenkt oder selbst erarbeitet? (1)
Olga wohnt weit weg, mitten in Russland. Sie hat ein Problem: Sie trinkt. Ihre Nachbarn, ihre Freundinnen und auch Igor, ihr Mann - sie alle wissen es. Sie selbst weiß es auch. Doch sie kann es nicht lassen.
Olga ist darüber unglücklich und kann sich oft selbst nicht leiden. Manchmal ekelt sie sich regelrecht vor sich selbst. Eines Tages hört sie, wie ein Prediger aus der Bibel vorliest: „So hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe“ (Johannes 3,16) Sie hört, dass mit dem Wörtchen „jeder“ auch wirklich jeder gemeint ist: Auch der, der alkoholabhängig ist oder einen Menschen umgebracht hat.
Jeder - selbst der größte Verbrecher!
So etwas hat sie noch nie gehört. Kann es sein, dass Gott auch eine Frau wie sie lieb hat? Sie spricht mit dem Prediger darüber, sie öffnet Gott ihr Herz, bekennt Ihm ihre Sünden und erfährt, dass ER ihr vergibt.
Glücklich erzählt sie es ihrem Mann. Doch der schüttelt den Kopf und sagt: „Nein, nein, Olga, so einfach geht das nicht! Du bekommst den Himmel nicht geschenkt. Du musst dich anstrengen, um dorthin zu kommen!“ Auch als Olga ihm die genannte Bibelstelle zeigt, bleibt Igor dabei: Man kann auf so eine einfache Weise nicht errettet werden, sondern man muss dafür schon selbst etwas tun!
Vielleicht kommen auch Sie wie Olga von einer bestimmten Sünde nicht los. Vielleicht sind Sie aber auch solide und vernünftig wie Igor und sind überzeugt, dass sein Einwand stimmt. Egal, werSie sind und wie Sie sind: Mit „jeder“ ist wirklich jeder gemeint! Es heißt: „jeder“, und es heißt: „wer zu mir kommt“ - das ist alles.
Es gibt keine andere Voraussetzung!
Durch die Gnade seid ihr errettet, mittels des Glaubens; und das nicht aus euch, Gottes Gabe ist es; nicht aus Werken, damit niemand sich rühme. Epheser 2,8.9
Geschenkt oder selbst erarbeitet? (2)
Olga hat Gott ihre Sünden bekannt und erfahren, dass Er ihr vergeben hat. Ihr Mann Igor aber ist überzeugt, dass man so einfach nicht in den Himmel kommen kann - dass man sich dafür schon anstrengen muss. Olga kann ihn nicht überzeugen, betet aber für ihn.
Eines Abends will Igor in dem begehbaren Brunnen ihres Dorfes Wasser holen. Dabei rutscht er aus und fällt in das Loch hinein. Laut schreit er: „O Gott, rette mich!“ Olga hört den Hilferuf. Sie holt ein Seil, um ihn herauszuziehen - doch plötzlich lässt sie das Seil wieder los, so dass Igor ins Wasser fällt. Prustend und nach Luft schnappend taucht er auf und schreit: „Was machst du denn, Olga? Willst du mich umbringen?“
„Nein“, ruft sie zurück, „aber du bist so schwer, ich schaffe es nicht. Kannst du dich nicht anstrengen und selbst herauskommen?“
Kurze Zeit ist es still, dann ruft Igor: „Olga, ich kann mich doch nicht selbst retten - das musst du doch tun! Bitte hol Hilfe herbei und zieh mich schnell heraus!“ Olga geht, holt Hilfe und wenig später ist Igor gerettet.
Sein Sturz öffnet Igor die Augen. Er hat verstanden, dass er ein Sünder ist. Doch er hatte sich nicht retten lassen wollen, weil er meinte, er müsste selbst etwas dazutun. Nun versteht er, dass er zu seiner eigenen Rettung nichts beisteuern kann.
Ein anderer muss es tun - und zwar vollständig!
Egal, ob Sie Olga oder Igor heißen, ob Sie wie Olga an eine Sucht gebunden sind oder wie Igor argumentieren: Auch Sie können zu Ihrer eigenen Rettung nichts dazutun.
Rettung geschieht durch Gnade - sie ist ein Geschenk, eine Gabe Gottes für jeden, der an Jesus Christus glaubt.
Es hat mir gut geschienen, der ich allem von Anfang an genau gefolgt bin, es dir ... der Reihe nach zu schreiben, damit du die Zuverlässigkeit der Dinge erkennst. Lukas 1,3.4
Die Zuverlässigkeit von Gottes Wort!
Nehmen wir einmal an, jemand kennt die Bibel noch nicht gut. Er weiß, dass es ein altes Buch ist und deshalb erwartet er, dass er hier Mythen und Märchen vorfindet. Aber er möchte sich offen und ehrlich selbst ein Urteil bilden. Deshalb taucht er ein in die biblische Zeit und „zoomt“ sich wie mit einem Fernglas heran. Er rechnet damit, bei seiner Nachprüfung Überliefertes, Erdachtes und Verfälschtes zu entdecken - doch genau das Gegenteil passiert!
Je mehr er prüft, je mehr er die Geschichte, Geologie und Archäologie befragt, desto klarer und deutlicher wird ihm, dass er es in der Bibel mit Fakten und zuverlässigen Berichten zu tun hat. Kaiser Augustus und Pontius Pilatus sind ebenso Realität wie eine römische Volkszählung und die Strafe der Kreuzigung. Und die Menschen der Bibel werden nicht märchenhaft verklärt, sondern haben ihre Fehler und Schwächen - wie die Menschen heute. Er erkennt, dass das Lebensumfeld zuverlässig beschrieben wird und dass sich Leben und Tod von Jesus Christus als historisches Ereignis im Nahen Osten des ersten Jahrhunderts lokalisieren lassen.
Er erkennt „die Zuverlässigkeit der Dinge“, entdeckt aber gleichzeitig auch, dass Jesus Christus nicht nur eine Person in der Geschichte ist, sondern dass ER auch der ewige Sohn Gottes ist. Dass Gott Ihn auf die Erde gesandt hat, „damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe“ und damit jeder sich „von der Finsternis zum Licht“ bekehre und „Vergebung der Sünden“ empfange. (Joh.3,16; Apg.26,18)
Er erkennt, dass er sich jetzt für oder gegen Jesus Christus entscheiden muss!
Ein Mann vieler Freunde wird zugrunde gehen; doch es gibt einen, der liebt und anhänglicher ist als ein Bruder. Sprüche 18,24
Viele „Freunde“
Seit es im Internet die sozialen Netzwerke gibt, ist es mit den „Freunden“ so eine Sache. Spätestens, wenn du den hundertsten hinzugefügt hast, sollte dir klar werden, dass diese Leute nicht alle deine Freunde sein können. Sie posten ein Foto ihres Lieblingsessens, teilen dir mit, wo sie gerade gefeiert haben oder schreiben über den Dackel von nebenan.
Doch wenn es jemand richtig mies geht, hörst du selten etwas über diesen Kanal. Es kann unangenehm werden, deinen „Freunden“ einen realen Lebensbericht zu geben. Stell dir nur vor, wer da alles mitlesen kann …
„Ein Mann vieler Freunde wird zugrunde gehen!“ Es ist, als ob der Schreiber vor 3000 Jahren etwas von Facebook, Instagram und Co. gewusst hätte. Die Bibel ist eben kein vergänglicher Twitter-Beitrag, sondern Gottes ewiges Wort. Sie bleibt aktuell und zeigt uns, wo wir heute stehen.
Glücklicherweise geht der Ausspruch von Salomo noch weiter: „Es gibt einen, der liebt und anhänglicher ist als ein Bruder.“ Dieser Eine ist Jesus Christus, der Sohn Gottes. ER hat dir seine Liebe bewiesen, als ER am Kreuz sein Leben für dich ließ.
ER ist dort gestorben, um dein Sündenproblem zu lösen.
Schenk Ihm dein Vertrauen und nimm im Gebet Kontakt mit Ihm auf.
Bekenne Ihm deine Sünden und glaube, dass ER durch seinen Tod die Strafe dafür getragen hat. So kommst du in eine glückliche Beziehung zu Ihm und erfährst, dass Jesus Christus weit mehr ist als ein guter Freund. In Ihm haben die Glaubenden Frieden und eine herrliche Zukunft im Himmel. ER selbst ist bereits dort und wartet auf den Augenblick, wo ER alle Erlösten zu sich holt, um dann mit ihnen seine Freude zu teilen.
Wer kennte einen besseren Freund?
Das Unsichtbare von ihm (Gott) wird geschaut, sowohl seine ewige Kraft als auch seine Göttlichkeit, die von Erschaffung der Welt an in dem Gemachten wahrgenommen werden.
Römer 1,20
Die Wirklichkeit
Gibt es eine objektive Wirklichkeit? Diese Frage würden überzeugte Anhänger der Philosophie des so genannten Konstruktivismus verneinen, denn sie sind der Ansicht, dass der Mensch sich durch Erfahrung, Beobachtung und Kommunikation eine geordnete Welt „konstruiert“, damit er sich darin zurechtfinden kann.
Wer die Bibel liest, lernt den allmächtigen Gott und seinen Sohn Jesus Christus kennen. Dieser Gott ist nicht „konstruiert“, sondern ein lebendiger Gott, der sich auf unterschiedliche Weise erkennbar gemacht hat. Einige Beispiele:
„Denn so hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe“ (Johannes 3,16)
Ich weiß ja die Gedanken, die ich über euch denke, spricht der HERR, Gedanken des Friedens und nicht zum Unglück, um euch Ausgang und Hoffnung zu gewähren. Jeremia 29,11
Eine lebendige Hoffnung
Als zu Beginn des Jahres 2021 die ersten Impfstoffe gegen Covid-19 zugelassen wurden und die wohl größte Impfung der Menschheitsgeschichte begann, keimte Hoffnung auf, dass nun die Corona-Pandemie überwunden werden könnte. Ohne Hoffnung kann kein Mensch leben! Sonst würden wir vor Angst und Sorgen erdrückt werden. Was wir aber unbedingt brauchen, ist eine Hoffnung, die sich auf eine zuverlässige Grundlage stützt, damit wir nicht enttäuscht werden. Doch gibt es so eine feste Hoffnung überhaupt? Ja, der Tagesvers drückt diese Hoffnung aus.
Gott will das Beste für uns!
ER ist nicht allein um unser Hier und Jetzt besorgt, sondern ER will uns auch eine glückliche Zukunft geben - über den Tod hinaus.
Deshalb sandte ER seinen Sohn Jesus auf die Erde.
Gottes Sohn ist Mensch geworden und alles in seinem Leben war einzigartig: SEINE Wundertaten sowie seine Barmherzigkeit gegenüber allen, die bei Ihm Hilfe suchten.
Doch es ging um mehr: „Gott hat seinen eingeborenen Sohn in die Welt gesandt, damit wir durch ihn leben möchten“ (1. Johannes 4,9)
Wir sollen leben!
Dabei geht es nicht um unser natürliches Leben auf der Erde. Gemeint ist das ewige Leben, eine Lebensqualität, die für immer Glück und Freude garantiert, auch über Krankheit und Tod hinaus.
Es ist unfassbar!
Gott bietet uns ein Leben in Gemeinschaft mit Ihm an, das nie enden wird, ein Leben, das in der ewigen Herrlichkeit, im Himmel, seinen Höhepunkt findet. Nur wenn Jesus Christus mein persönlicher Retter geworden ist, kann ich diese sichere Hoffnung haben. Der Glaube an Ihn, an seinen Tod und seine Auferstehung, ist der Schlüssel zu einer lebendigen Hoffnung, die niemals enttäuscht.
Da ging Petrus hinaus und der andere Jünger, und sie gingen zu der Gruft. Die beiden aber liefen zusammen, und der andere Jünger lief voraus, schneller als Petrus, und kam als Erster zu der Gruft; und sich vornüberbückend, sieht er die Leinentücher liegen; doch ging er nicht hinein. Da kommt auch Simon Petrus, ihm folgend, und ging in die Gruft hinein und sieht die Leinentücher liegen und das Schweißtuch, das auf seinem Haupt war, nicht bei den Leinentüchern liegen, sondern für sich zusammengewickelt an einem Platz.
Johannes 20,3–7
Die Nachricht vom leeren Grab
Maria Magdalene hat Petrus und „dem anderen Jünger“ berichtet, dass der Herr nicht mehr im Grab liegt. Petrus - ist er jetzt wirklich der richtige Ansprechpartner? Hat er nicht Jesus verleugnet? Ja, aber Petrus ist kein Judas! Petrus hat seine Tat bitterlich bereut und ist im Kreis der Jünger geblieben. Zusammen mit Johannes macht er sich jetzt auf, um sich selbst ein Bild zu machen. Offensichtlich erinnern auch sie sich nicht an die Worte Jesu, dass Er nach drei Tagen auferstehen würde.
Die Nachricht vom leeren Grab setzt zwei Männer in Bewegung; sie laufen jetzt um die Wette. Johannes ist schneller als Petrus, er ist schließlich auch der Jüngere von beiden.
Doch warum wird das hier überhaupt erwähnt?
Soll deutlich gemacht werden, dass Johannes die Liebe Jesu besonders geschätzt und erwidert hat? Petrus hinterlässt dagegen einen bedrückten Eindruck. Seit seiner Verleugnung hat er mit Jesus noch nicht sprechen können. Andererseits zeigt Petrus sich mutig und „überholt“ Johannes, indem er in die Grabstätte hineingeht.
Alles sieht ordentlich und aufgeräumt aus.
Zudem fällt auf, dass das Schweißtuch für sich allein zusammengewickelt ist. Was für ein deutlicher Hinweis, dass der Leib Jesu nicht heimlich und hastig von Feinden oder Freunden weggenommen worden ist!
Die Ordnung im Grab zeigt: ER ist auferstanden!
Da ist kein Gerechter, auch nicht einer; da ist keiner, der verständig ist; da ist keiner, der Gott sucht. Alle sind abgewichen, sie sind allesamt untauglich geworden; da ist keiner, der Gutes tut, da ist auch nicht einer. Römer 3,10–12
Gottes gerechtes Urteil
Wie urteilt Gott über die Menschen? Bevor wir darüber nachdenken, sollten wir Folgendes berücksichtigen: Als Schöpfer kann Gott von seinen Geschöpfen erwarten, dass sie Ihn ehren und Ihm dankbar sind. Doch wir Menschen haben uns nicht entsprechend verhalten, im Gegenteil - wir haben uns Gott gegenüber schuldig gemacht.
Schauen wir, wie Gott die Dinge sieht:
Niemand würde die Herrlichkeit Gottes erreichen, wenn Gott nicht ein Gnadenangebot gemacht hätte: Jesus Christus ist der Erlöser geworden, weil Gott an Ihm das gerechte Strafgericht vollzogen hat. Wer diesen Erlöser als seinen Stellvertreter in Anspruch nimmt, den spricht Gott frei.
Auch darin erweist sich Gott als gerecht.
Kommt, seht einen Menschen, der mir alles gesagt hat, was ich getan habe! Dieser ist doch nicht etwa der Christus? Johannes 4,29
Wir kennen einen Menschen namens Jesus
Fehlt dir Hoffnung, fehlt dir Sinn und ein Ziel?
Weißt du nicht weiter, werden Sorgen zu viel?
Brauchst du Kraft und Hilfe für jeden Tag, dann hör gut zu:
Wir kennen einen Menschen namens Jesus,
der uns die Hoffnung gibt, der unser Ziel kennt
und uns unendlich liebt!
Wir kennen Jesus als den, der Rettung gibt,
als den, der Lasten und alle Schuld vergibt!
Und wir erfahren, wie Er uns Freude schenkt,
wird Er uns beisteht und alle Dinge lenkt,
erleben Wunder, die nur Gott wirken kann,
mit dem man trotzdem ganz einfach reden kann.
Sehnst du dich nicht auch oft nach einem Freund,
der sich die Zeit nimmt und es ernst mit dir meint?
Suchst du einen, der dir Trost spenden kann, dann hör gut zu:
Wir kennen einen Menschen namens Jesus,
der dir die Hoffnung gibt, der auch dein Ziel kennt
und dich unendlich liebt!
Sag, kennst du Jesus als den, der Rettung gibt,
der deine Lasten und deine Schuld vergibt?
Willst du erfahren, wie Er dir Freude schenkt
und auch dein Leben nach seinem Willen lenkt?
ER ist dein Schöpfer, dem du vertrauen kannst,
mit dem du heute noch in Verbindung treten kannst!
C. Ettelt
Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Weg.
Psalm 119,105
Biblische Antworten auf häufig gestellte Fragen
Wo finde ich das ewige Leben?
Jesus sagt: „Ihr erforscht die Schriften, denn ihr meint, in ihnen ewiges Leben zu haben, und sie sind es, die von mir zeugen” (Johannes 5,39)
Was sagt die Bibel über das Jenseits?
„Es ist den Menschen gesetzt, einmal zu sterben, danach aber das Gericht” (Hebräer 9,27)
Was muss ich tun, um diesem Gericht zu entgehen?
„Der Gottlose verlasse seinen Weg und der Mann des Frevels seine Gedanken; und er kehre um zu dem HERRN, so wird er sich seiner erbarmen, und zu unserem Gott, denn er ist reich an Vergebung” (Jesaja 55,7) Und: „Glaube an den Herrn Jesus, und du wirst errettet werden” (Apostelgeschichte 16,31)
Nimmt Gott jeden Menschen an, ungeachtet seiner Vergangenheit?
„Gott aber erweist seine Liebe zu uns darin, dass Christus, da wir noch Sünder waren, für uns gestorben ist” (Römer 5,8) Und Jesus sagt: „Wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen” (Johannes 6,37)
Reicht es nicht, Gutes zu tun, um das ewige Leben zu erlangen?
„Denn durch die Gnade seid ihr errettet, mittels des Glaubens; und das nicht aus euch, Gottes Gabe ist es; nicht aus Werken, damit niemand sich rühme“ (Epheser 2,8.9) „Gott errettete uns nicht aus Werken, die, in Gerechtigkeit vollbracht, wir getan hatten, sondern nach seiner Barmherzigkeit” (Titus 3,5)
Kann man sich sicher sein, das ewige Leben zu besitzen?
„Dies habe ich euch geschrieben, damit ihr wisst, dass ihr ewiges Leben habt, die ihr glaubt an den Namen des Sohnes Gottes” (1. Johannes 5,13)
Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Nicht die Gesunden brauchen einen Arzt, sondern die Kranken; ich bin nicht gekommen, Gerechte zu rufen, sondern Sünder zur Buße.
Lukas 5,31.32
Hände waschen vor dem Essen!
Unsere Eltern haben es uns eingeschärft und wir wiederum haben es unseren Kindern gesagt: „Wascht euch vor dem Essen die Hände!“, oder: „Zieht eure schmutzigen Schuhe aus, wenn ihr ins Haus kommt!“ Und auch als Erwachsene halten wir es oft noch so: Wir räumen auf, wenn wir Besuch erwarten; wir ziehen schöne Sachen an; wir wollen in den Bewerbungsunterlagen oder im Gespräch mit Freunden und Arbeitskollegen gut aussehen. Wir tun es aus Höflichkeit oder auch, weil wir vor anderen gut dastehen wollen.
Manche Menschen glauben, bei Gott gelte dasselbe Prinzip: Erst wenn sie sich vor Ihm gut präsentieren könnten, dürften sie zu Ihm kommen! Und so bemühen sie sich: Sie versuchen, die Zehn Gebote zu halten; sie tun Gutes; sie fasten; sie beten; sie setzen sich ehrenamtlich ein oder sie spenden. Und sie erwarten (oder hoffen), dass Gott sie dann annimmt.
Doch bei Gott ist es ganz anders!
Als Jesus Christus vor 2000 Jahren lebte, aß Er mit Zöllnern und Sündern und kümmerte sich um Kranke und Schwache. Er tat es, weil Er Sünder zur Buße rufen wollte. Ja, ER wollte suchen und erretten, was verloren war. (Lukas 19,10) Auch wir müssen uns heute nicht bemühen, vor Gott gut dazustehen, damit wir dann zu Ihm kommen können (das wird uns sowieso nicht gelingen!). Nein, wir dürfen kommen, wie wir sind!
Ich kann gar nichts zu meiner Errettung beitragen, ich kann von mir aus nicht gut vor Gott dastehen - im Gegenteil, ich bin schuldig vor Ihm. Doch wenn ich mich aufmache und Schuld und Unrecht vor Ihm bekenne, dann reinigt Er mich und vergibt mir meine Schuld
(1.Johannes 1,9)
Wer in Gerechtigkeit wandelt und Aufrichtigkeit redet; ... wer sein Ohr verstopft, um nicht von Bluttaten zu hören, und seine Augen verschließt, um Böses nicht zu sehen, der wird auf Höhen wohnen, Felsenfestungen sind seine Burg; sein Brot wird ihm dargereicht, sein Wasser versiegt nie. Jesaja 33,15.16
Spammails
Wer auf die elektronische Post angewiesen ist, weiß ein Lied davon zu singen, wie lästig unerwünschte Briefe sind, die einem das Postfach „verstopfen“. Solche Nachrichten werden als Spam bezeichnet. Die meisten Anbieter von E-Mail-Konten haben daher Spamfilter integriert, die allzu dreiste E-Mail-Werbung - teilweise vergleichbar mit Postwurfsendungen an alle Haushalte - gleich von vornherein abfangen.
Eine Flut unerwünschter oder sogar schädlicher Informationen und Bilder gibt es auch sonst in unserem Leben. Und auch hier können wir auf einen „Filter“ nicht verzichten, wenn unser innerer Mensch nicht zum Schlechten beeinflusst werden soll. Denn all das, wofür wir unsere Sinne öffnen, wird seinen Einfluss auf unser Leben ausüben. - Wir müssen also eine Entscheidung gegen das Böse fällen und unsere Augen und Ohren davor verschließen. Gott verspricht denen, die das tun, dass sie Sicherheit und Geborgenheit auf „Felsenfestungen“ finden und von seinem Segen begleitet werden. ( s. Tagesvers )
Viele bemühen sich, dem Bösen den Rücken zuzukehren, schaffen es aber nicht auf Anhieb.
Woran liegt das?
In sich selbst hat der sündige Mensch gar nicht die Kraft dazu.
Da muss zuerst eine grundlegende Veränderung in seinem Innern stattfinden. Jesus Christus nennt das die „neue Geburt“: Wer zu Gott umkehrt und an Christus glaubt, empfängt neues Leben und außerdem die Bereitschaft und die Kraft, nach Gottes Willen zu handeln.
Dann ging nun auch der andere Jünger hinein, der als Erster zu der Gruft gekommen war, und er sah und glaubte. Denn sie kannten die Schrift noch nicht, dass er aus den Toten auferstehen musste. Da gingen die Jünger wieder heim.
Johannes 20,8–10
Die Botschaft von der Auferstehung Jesu
Petrus und Johannes haben von Maria Magdalene die Nachricht erhalten, dass die Grabstätte Jesu offen und leer ist. Daraufhin haben sie sich schnell aufgemacht, um die Stätte zu inspizieren. Von Johannes wird nun gesagt, dass er „sah und glaubte“. Für ihn deutet nichts auf einen Grabraub hin, im Gegenteil, er schlussfolgert, dass Jesus auferstanden sein muss.
Offensichtlich erinnert sich Johannes jetzt an die Worte des Herrn, die er mehrfach gehört hat: „Der Sohn des Menschen muss in die Hände sündiger Menschen überliefert und gekreuzigt werden und am dritten Tag auferstehen“ (Lukas 24,7) Die Aussagen des Alten Testaments über die Auferstehung Jesu haben die Jünger bis dahin nicht gekannt. Wie verkehrt deshalb die Behauptung, die Jünger hätten Geschichten über Jesus und seine Auferstehung erfunden, um so die Prophezeiungen des Alten Testaments als erfüllt darzustellen.
Die Auferstehung Jesu ist eins der Fundamente des Christentums und wird vielfach geleugnet. Aber warum? Sie ist doch eine der am besten bezeugten Tatsachen der Antike und ist für Christen von größter Bedeutung: „Wenn aber Christus nicht auferweckt ist, so ist euer Glaube nichtig; ihr seid noch in euren Sünden“ (1. Korinther 15,17)
Die Botschaft von der Auferstehung Jesu versichert dem Glauben eine hoffnungsvolle Zukunft über den Tod hinaus. Zugleich ruft sie den heftigen Einspruch des Unglaubens hervor. Denn der auferstandene Christus ist letztlich der Beweis, dass der Erde ein Gericht droht: Der Mann, den die Welt getötet hat, wird eines Tages ihr Richter sein. (Apostelgeschichte 17,31)
So spricht der HERR: ... Ist meine Hand etwa zu kurz zur Erlösung? Oder ist in mir keine Kraft, um zu erretten? Jesaja 50,1.2
Rettungsgeräte für Schiffbrüchige
Im Jahr 1870 meldete Kapitän J. B. Stoner eine bizarre Erfindung zum Patent an: einen „neuen oder verbesserten Anzug mit Ausrüstung zur Lebensrettung im Wasser“. Dieser Anzug aus Gummi sollte den vollständig bekleideten Menschen aufnehmen. Ein Korkgürtel sollte den Schiffbrüchigen an der Wasseroberfläche halten und ihn gleichzeitig wärmen, während Bleigewichte an den Füßen den Körper in senkrechter Stellung halten sollten. - Ob Stoner diesen Anzug wohl jemals selbst erprobt hat?
Am Anzug befestigte Stoner eine kleine Boje mit Leuchtsignalen, Raketen und einer Fahne. Damit sollte der Schiffbrüchige auf sich und seine Notlage aufmerksam machen. In einem weiteren Behälter wollte der Kapitän Trinkwasser, Nahrungsmittel, Zigarren, Lesestoff, eine Pfeife und Tabak unterbringen. - Natürlich ist es gut, wenn man sich auf den Ernstfall vorbereitet, aber dieses „Rettungsgerät“ ist zum Schmunzeln!
Der Ernstfall! - Sind wir darauf vorbereitet, wenn es zu einem „Schiffbruch“ in unserem Leben kommt? Woran klammern wir uns, wenn unser Lebensschiff an einem tückischen Riff kentert? Worauf vertrauen wir? Vielleicht auf die eigenen Kräfte, die uns bisher selten im Stich gelassen haben? Oder auf die „Erfindung“ anderer Menschen?
Spätestens wenn es einmal zu Ende geht, wird jede menschliche Hilfe versagen.
Deshalb ist es so wichtig, dass wir uns für die Zeit auf der Erde und für die Ewigkeit jemand anvertrauen, der uns sicher leiten und an das richtige Ziel bringen kann: Jesus Christus, dem Sohn Gottes. ER ist bereit, noch heute das Steuer unseres Lebens zu übernehmen.
Während Jesus noch redete, kommen sie von dem Synagogenvorsteher und sagen: Deine Tochter ist gestorben; was bemühst du den Lehrer noch? Als aber Jesus das Wort hörte, das geredet wurde, spricht er zu dem Synagogenvorsteher: Fürchte dich nicht; glaube nur.
Markus 5,35.36
Glaube nur!
Fürchte dich nicht! Glaube nur. - Diese wenigen Worte Jesu gehören zu seinen tröstlichsten Worten.
Denkst du an frühere und aktuelle Sünden in deinem Leben?
Bedrücken solche Gedanken dich immer wieder und machen sie dich unglücklich? Fürchte dich nicht! Glaube nur, dass deine Sünden vergeben sind, wenn du sie aufrichtig bereut und Gott bekannt hast.
Machst du dir Sorgen um den nächsten Tag? Hast du Angst davor, deine Arbeit zu verlieren und deine Familie nicht mehr versorgen zu können? Fürchte dich nicht! Glaube nur, dass Gott sich um dich kümmern wird, wenn ER dein Vater ist - egal, was auch geschieht.
Machst du gerade eine schwierige Zeit durch? Hat dich jemand verlassen, der dir nahestand? Wurden deine besten Pläne durchkreuzt? Fürchte dich nicht! Glaube nur, dass die Liebe Gottes dich durch diese schwierige Zeit tragen wird. Er möchte, dass es deiner Seele gut geht.
Ist eines deiner Kinder auf einen schlechten Kurs geraten und hast du den Eindruck, dass es jeden Tag schlimmer wird? Fürchte dich nicht! Glaube nur, dass Gott die Macht hat, dein Kind zu schützen, und dass Er dieses verlorene Schaf suchen wird, bis Er es gefunden hat.
Hast du Angst vor dem Tod? Fürchte dich nicht! Glaube nur, dass du im Augenblick des Todes seine Gnade erfahren wirst, wenn du ein Kind Gottes bist.
Glaube daran, dass dein Hirte im Sterben bei dir sein wird!
Nichts und niemand kann dich IHM entreißen!
Er wird dich auf seinen starken Armen tragen, bis du bei Ihm bist. (Johannes 10,28)
Wiederum nun redete Jesus zu ihnen und sprach: Ich bin das Licht der Welt; wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis wandeln, sondern wird das Licht des Lebens haben.
Johannes 8,12
Bericht einer jungen Chinesin
Ich hörte einmal, wie ein Prediger folgenden Vergleich anstellte: „Wenn wir ein Stück Holz an einem dunklen Ort liegen lassen, werden sich alle möglichen Insekten darunter verstecken. Aber wenn wir sie dem Licht aussetzen, werden sie weglaufen, denn sie hassen Licht. Genauso ist es mit unserem Herzen: Wenn Jesus, das Licht der Welt, nicht darin wohnt, ist es noch in der Finsternis und es verbergen sich alle möglichen schlechten Gedanken darin. Doch sobald wir Christus in unser Leben aufnehmen und mit Ihm das Licht, wird Er auch unsere schlechten Gedanken vertreiben.“
Seit meiner Kindheit hatte ich immer Angst vor Insekten. Als ich eines Tages draußen Krocket spielte, sah ich im Gras einen Stein liegen, der mich an den Vergleich des Predigers erinnerte. Ich schob meinen Schläger unter den Stein und hob ihn an. Eine große Eidechse, ein Tausendfüßler und viele kleine Insekten krochen darunter hervor. Mir wurde klar: Du bist wie dieser Stein, außen glatt und weiß, aber innen voller Sünde.
Schlagartig verstand ich, wie scheinheilig es war, nur äußerlich den chinesischen Traditionen von Liebe, Gerechtigkeit und Tugend zu folgen, und ich erkannte, dass ich eine Sünderin war. Ich ließ meinen Schläger fallen und lief in mein Zimmer. Ich kniete neben meinem Bett nieder und betete: „Herr, vergib mir meine Sünde und hilf mir, dein Wort zu verstehen. Als ich wieder aufstand, empfand ich eine große Freude. Endlich hatte ich Frieden gefunden!“
Wie der Adler sein Nest aufstört, über seinen Jungen schwebt, seine Flügel ausbreitet, sie aufnimmt, sie auf seinen Schwingen trägt; so leitete ihn der HERR allein, und kein fremder Gott war mit ihm. 5. Mose 32,11.12
Der erste Flug
In der Einsamkeit der österreichischen Alpen ist auf einem Felsen in über 1800 Meter Höhe ein Nest zu sehen. Dort nisten Adler. Sie sind der ganze Stolz eines nahe gelegenen Hochgebirgsdorfs. Mit dem Fernglas beobachte ich das Treiben der majestätischen Raubvögel.
Heute Morgen herrscht große Aufregung im Nest. Deutlich kann ich zwei junge Adler sehen. Nach und nach schieben die Eltern sie aus dem Nest. Schließlich fallen die Jungen wie Steine heraus. Zunächst schlagen sie völlig verzweifelt und planlos mit ihren Flügeln. Dann werden die Schläge regelmäßiger und kräftiger und der Sturzflug hört auf. Die jungen Adler fliegen! Doch ihr Flug währt nicht lange, denn blitzschnell erscheinen ihre Eltern, brechen die erste Flugstunde ab und bringen jeweils ein Adlerjunges zurück zum Nest.
Diese faszinierende Beobachtung ließ mich darüber nachdenken, wie Gott zuweilen seine Kinder lehrt, ihre „Flügel des Glaubens“ zu benutzen. Wenn sie in einer schwierigen Situation den Boden unter den Füßen verlieren, lernen sie, sich auf Gottes Verheißungen zu verlassen. Und sie entdecken, dass Gott immer zur rechten Zeit hilft und seinen Schutz wie die Schwingen eines Adlers ausbreitet.
Ja, es ist eine unersetzliche Erfahrung für den Gläubigen, sich nur auf den unsichtbaren Gott zu verlassen. Wenn Er uns aus unserem „warmen Nest“ stößt, geschieht das in der guten Absicht, unser Vertrauen in seine Treue und Liebe zu stärken.
Wenn auch unser äußerer Mensch verfällt, so wird doch unser innerer (Mensch) Tag für Tag erneuert. 2. Korinther 4,16
Hauptsache gesund
In unserer Zeit setzen viele Leute alles daran, ihre Gesundheit zu optimieren. Ganze Branchen versprechen, dass ihre Produkte den Menschen gesund machen oder zumindest sein Befinden verbessern. Der Besuch im Fitnessstudio, Pillen und Pülverchen sowie eine bestimmte Ernährungsform sollen dabei helfen, das körperliche Wohlbefinden zu steigern. Und sicher sind wir gut beraten, dass wir auf unsere Gesundheit achten - erst recht, wenn wir in einem Beruf arbeiten, der uns einseitig beansprucht.
Die steigende durchschnittliche Lebenserwartung in Westeuropa gibt uns Menschen Hoffnung, noch lange zu leben. Trotz aller Mittel, die uns zur Verfügung stehen, können wir jedoch nicht verhindern, dass wir alt werden und eines Tages sterben.
Keine Frage: Ausreichend Bewegung und ausgewogene Ernährung sind gut, um gesund und leistungsfähig zu bleiben. Aber problematisch wird es, wenn wir uns so einseitig auf die Bedürfnisse unseres Körpers konzentrieren, dass wir Gefahr laufen, unsere unsterbliche Seele zu vernachlässigen. Denn für unsere Seele haben wir einen Arzt nötig, der die Wunden heilt, die durch die Sünde entstanden sind.
Dieser Arzt ist Jesus Christus.
ER lädt bis heute ein: „Kommt her zu mir, alle ihr Mühseligen und Beladenen, und ich werde euch Ruhe geben“ (Matthäus 11,28)
Wer sich vertrauensvoll an Ihn wendet und seine Sünden bei Ihm ablädt, wird innerlich gesund.
Das Herz kommt zur Ruhe, weil die ganze Schuld vergeben ist.
Nun kann der Erlöste glücklich sein, denn das Schönste kommt noch für ihn: das ewige Leben in der Herrlichkeit des Himmels.
Von ganzem Herzen habe ich dich angefleht; sei mir gnädig nach deiner Zusage! Lass deine Erbarmungen über mich kommen, so werde ich leben. Psalm 119,58+77
Biblische Antworten auf häufig gestellte Fragen
Wie kann ich sicher sein, dass Gott mich hört?
„Rufe zu mir, und ich will dir antworten und will dir große und unerreichbare Dinge kundtun, die du nicht weißt.” (Jeremia 33,3)
„Die Hand des HERRN ist nicht zu kurz, um zu retten, und sein Ohr nicht zu schwer, um zu hören.” (Jesaja 59,1)
„Jeder, der irgend den Namen des Herrn anruft, wird errettet werden.” (Römer 10,13)
Kann ich sicher sein, dass Gott mir meine Sünden vollständig vergibt?
„Kommt und lasst uns miteinander rechten, spricht der HERR. Wenn eure Sünden wie Scharlach sind, wie Schnee sollen sie weiß werden.” (Jesaja 1,18)
„Wenn wir unsere Sünden bekennen, so ist Gott treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit.” (1. Johannes 1,9)
„Soweit der Osten ist vom Westen, hat er von uns entfernt unsere Übertretungen.” (Ps.103,12)
Was geschieht mit dem Menschen, der Jesus Christus in sein Leben aufnimmt?
Er „hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern ist aus dem Tod in das Leben übergegangen.“ (Johannes 5,24)
„So viele ihn (Jesus) aber aufnahmen, denen gab er das Recht, Kinder Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen glauben.” (Johannes 1,12)
„Daher, wenn jemand in Christus ist, da ist eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden.” (2. Korinther 5,17)
„Ihr seid abgewaschen, ihr seid geheiligt, ihr seid gerechtfertigt worden in dem Namen des Herrn Jesus und durch den Geist unseres Gottes.“ (1. Korinther 6,11)
Maria aber stand bei der Gruft draußen und weinte. Als sie nun weinte, bückte sie sich vornüber in die Gruft und sieht zwei Engel in weißen Kleidern sitzen, einen zu dem Haupt und einen zu den Füßen, da, wo der Leib Jesu gelegen hatte. Und diese sagen zu ihr: Frau, warum weinst du? Sie spricht zu ihnen: Weil sie meinen Herrn weggenommen und ich nicht weiß, wo sie ihn hingelegt haben. Johannes 20,11–13
Der Blick in das leere Grab Jesu
Petrus und Johannes sind wieder nach Hause gegangen, nachdem sie sich davon überzeugt haben, dass Jesus nicht mehr im Grab liegt. Doch Maria bleibt dort stehen. Wohin soll sie auch gehen? Sie vermisst „ihren“ Herrn. Und der Gedanke, dass man Ihm in irgendeiner Weise Unrecht getan hat, stimmt sie überaus traurig. Ihr ganzes Denken ist auf Jesus ausgerichtet - so sehr hat sie Ihn geschätzt und geachtet.
Wieder schaut Maria in die Grabstätte.
Den Leib Jesu findet sie auch dieses Mal nicht, aber dafür sieht sie zwei Engel. Andere biblische Personen haben bei Begegnungen mit Engeln furchtsam reagiert. Doch Maria zeigt sich keineswegs erschrocken. Sie spricht mit ihnen, als ob die Begegnung mit Engeln ein alltägliches Ereignis wäre. Sie ist so sehr mit der Person beschäftigt, der sie ihre Befreiung von den Dämonen verdankt, dass die überraschende Begegnung mit den Engeln sie nicht sonderlich beeindruckt. Ihr Beispiel macht deutlich, wie eine starke Zuneigung zu Jesus Christus das Herz von jeglicher Furcht befreien kann.
Engel sind Boten, sie werden von Gott für eine Aufgabe
ausgesandt.
Hier sollen sie einer weinenden Frau helfen. Ihre Warum-Frage soll Maria zum Nachdenken bringen. Denn noch immer ist ihr nicht der Gedanke in den Sinn gekommen, dass Jesus auferstanden ist. Sie sucht weiterhin nach dem Gestorbenen, um Ihn zu beweinen. Dabei ist besonders bewegend, dass sie Jesus „meinen Herrn“ nennt.
Wenn ihr den HERRN sucht, wird er sich von euch finden lassen. 2. Chronika 15,2
Meine Suche nach Gott
Schon in der Jugend sehnte ich mich nach Gott. Manchmal betete ich zu Ihm, aber mein Herz blieb kalt. Auch die Last meiner Sünden empfand ich nicht: „Ich bin nicht schlecht und tue niemand etwas zuleide“, dachte ich. Doch im Lauf der Jahre wurde mir klar, dass meine Taten mich vor Gott verurteilten.
Zu jener Zeit sprach mich ein Christ auf den Herrn Jesus an: „Mach dich auf die Suche! Gott wird dir bestimmt antworten“, ermutigte er mich. So verbrachte ich viel Zeit mit Lesen, doch meine Fragen häuften sich, anstatt dass sie beantwortet wurden. Schließlich nahm ich die Bibel zur Hand und fand die Antworten - aber solche, die ich nicht hören wollte!
Einen Monat später hörte ich zum ersten Mal eine christliche Predigt. Dort sprach Gott zu mir. Er zeigte mir, dass sein Sohn für mich am Kreuz gestorben ist. Da kapitulierte ich vor Ihm und bekannte Ihm meine Sünden. Ich glaubte an den Herrn Jesus und fand Frieden. Es blieb nicht aus, dass mein Glaube auf die Probe gestellt wurde, zum Beispiel von meiner Familie: Als ich ihnen von meiner Bekehrung erzählte, wurden meine Eltern ärgerlich und wollten mich jahrelang nicht mehr sehen.
Doch Jesus Christus ließ mich nicht im Stich, sondern hat mir immer wieder geholfen.
ER lehrt mich durch sein Wort und stärkt meinen Glauben.
Mein größter Wunsch ist, dass ich Ihn besser kennenlerne, mich mehr an seiner Liebe erfreue und Ihm ähnlicher werde.
Dich zu lieben, Dich zu kennen,
Herr, an Deinem Herzen ruhn,
Dich mit Freuden Meister nennen,
nur, was Du willst stets zu tun.
Dich genießen, Brot und Quelle,
Deine Gnade, Deine Kraft -
das ist, was in unsrer Seele tiefen,
heil´gen Frieden schafft.
nach Jeremias Risler (1720-1811)
Der Herr ... ist reich für alle, die ihn anrufen. Römer 10,12
Was suchen Sie?
Reichtum? - „Was nützt es einem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt, sich selbst aber verliert oder einbüßt?“ (Lukas 9,25)
Glück? - „Glückselig die, deren Gesetzlosigkeiten vergeben und deren Sünden bedeckt sind! Glückselig der Mann, dem der Herr Sünde nicht zurechnet!“ (Römer 4,7.8)
Wahres Leben? - „Dies aber ist das ewige Leben, dass sie dich, den allein wahren Gott, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen“ (Johannes 17,3)
Geborgenheit? - Jesus Christus lädt uns ein: „Kommt her zu mir, alle ihr Mühseligen und Beladenen, und ich werde euch Ruhe geben“ (Matthäus 11,28)
Frieden? - Christus „hat Frieden gemacht durch das Blut seines Kreuzes“ (Kolosser 1,20)
Freiheit? - Jesus Christus spricht: „Wenn ihr in meinem Wort bleibt, seid ihr wahrhaft meine Jünger … und die Wahrheit wird euch frei machen … Wenn nun der Sohn euch frei macht, werdet ihr wirklich frei sein“ (Johannes 8,31.32.36)
Ansehen? - „Und du trachtest nach großen Dingen für dich? Trachte nicht danach! Denn siehe, ich bringe Unglück über alles Fleisch, spricht der H ERR“ (Jeremia 45,5)
Liebe? - „Gott ist Liebe. Hierin ist die Liebe Gottes zu uns offenbart worden, dass Gott seinen eingeborenen Sohn in die Welt gesandt hat, damit wir durch ihn leben möchten“
(1. Johannes 4,8.9)
Da Jesus bei sich selbst wusste, dass seine Jünger hierüber murrten, sprach er zu ihnen: Stoßt ihr euch daran? [oder: Ärgert euch dies?] Johannes 6,61
Eine anstößige Botschaft?
Manche Menschen stören sich daran, was die Bibel über Jesus Christus sagt:
Wenn Er sich zu Gott gemacht (wie die römischen Kaiser es taten) und sich als Gott unter Menschen gezeigt hätte (was die griechischen Sagen von den Göttern berichteten), dann hätte man Ihn akzeptieren können. Aber dass ER, der Gott war und ist, vom Himmel auf die Erde kam, dass Gott also Mensch wurde - unbegreiflich, unerklärlich, unakzeptabel!
Wenn das Todesurteil über Jesus Christus berechtigt, wenn ER also ein schuldiger Verbrecher gewesen wäre, dann hätte man Ihn akzeptieren können. Aber dass ER als „der Gerechte für die Ungerechten“ am Kreuz starb (1. Petrus 3,18), dass Gott somit seinen Sohn strafte, damit Menschen gerettet werden können - unbegreiflich, unerklärlich, unakzeptabel!
Wenn Jesus im Grab geblieben wäre, wenn man sicher wüsste, dass ER nur scheintot oder besinnungslos war, dann hätte man Ihn akzeptieren können. Aber dass ER nach drei Tagen seinen Jüngern erschien, sein Leichnam nicht mehr aufzufinden war und dass ER nach 40 Tagen wieder in den Himmel zurückkehrte - das war unerhört, unerklärlich, unakzeptabel!
Ja, Menschwerdung, Tod, Auferstehung und Himmelfahrt sind Stolpersteine des Glaubens, sind Anstoß und Ärgernis!
Damals wie heute!
Und doch ist es wahr:
Unfassbar - aber trotzdem wahr!
Philippus aber ging hinab in eine Stadt Samarias und predigte ihnen den Christus.
Apostelgeschichte 8,5
Warum Jesus und nicht ein anderer?
Viele Menschen sind auf einer spirituellen Suche und wissen nicht, welchen Weg sie einschlagen sollen. So viele Religionen und Philosophien werden angeboten! Warum sollte man an Jesus Christus glauben und nicht an Buddha, Konfuzius oder Mohammed? Führen nicht alle Wege in den Himmel? Die Antwort lässt sich in drei Worten zusammenfassen.
Nur Jesus lebt!
Nur Jesus kann von sich sagen, dass ER der Sohn Gottes ist, denn Er ist der Einzige, der den Tod besiegt hat. Buddha und die anderen liegen noch heute in ihren Gräbern. Aber Jesus ist am dritten Tag aus den Toten auferstanden. Die Belege für seine Auferstehung sind vielfältig.
Da ist zunächst das leere Grab. Um zu verhindern, dass die Jünger Jesu den Leichnam Jesu stehlen, kommandierte der römische Statthalter Pontius Pilatus eine römische Wache zum Grab. Trotzdem war das Grab leer, als am Ostersonntag einige Jünger in aller Frühe zum Grab kamen! Die Römer konnten sich das nicht erklären; hätten sie dafür eine Erklärung gehabt, so hätten sie diese bekannt gemacht, um die Nachricht von seiner Auferstehung, die die Jünger bald verkündeten, zu ersticken.
Es gab keine andere Erklärung: Jesus war wirklich auferstanden!
Danach sahen mehr als 500 Zeugen den Auferstandenen! (1. Korinther 15,6) Die Zahl ist beeindruckend.
500 Stimmen können nicht ignoriert werden.
Jemand, der mächtiger ist als der Tod, verdient unsere ganze Aufmerksamkeit.
Auf IHN sollten wir hören!
Jemand, der den Tod erlitten und überwunden hat, ist der Einzige, der uns vom Tod erlösen kann. Nur ER kann von sich sagen: „Ich war tot, und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit.“ (Offenbarung 1,18)
Nur Jesus Christus ist glaubwürdig, weil nur ER lebendig ist.
Siehe, ich stehe an der Tür und klopfe an; wenn jemand meine Stimme hört und die Tür öffnet, zu dem werde ich hineingehen und das Abendbrot mit ihm essen, und er mit mir.
Offenbarung 3,20
Christliche Gemeinschaft - Christlicher Dienst - Christliche Anbetung
Immer wieder suchte Jesus das kleine Dorf Bethanien auf, das knapp 3 Kilometer östlich von Jerusalem liegt. Dort wohnten Martha und Maria mit ihrem Bruder Lazarus. Sechs Tage vor seinem Kreuzestod ist Er am Abend wieder einmal mit seinen Jüngern in Bethanien, und zwar „im Haus Simons, des Aussätzigen“. „Sie machen ihm nun dort ein Abendessen“ (Markus 14,3; Johannes 12,1.2) Es wird speziell für Ihn zubereitet - nicht in erster Linie für die Jünger oder für Lazarus, der ebenfalls anwesend ist und den man hätte feiern können, weil Jesus ihn vor kurzem aus den Toten auferweckt hat.
Außer Lazarus sind auch Martha und Maria anwesend. Diese Drei verdeutlichen drei Aspekte in der Beziehung eines Gläubigen zu seinem Gott und Herrn:
An dem Tag, da ich mich fürchte, vertraue ich auf dich. Psalm 56,4
Mein Vater
In einem alten Buch habe ich folgende Begebenheit gelesen: In einer Schule wurde eines Tages der Feueralarm ausgelöst. Die Schüler drängten panisch nach draußen, wobei sich einige verletzten; und ein Mädchen sprang in Panik sogar zum Fenster hinaus.
Nur ein Mädchen machte keine Anstalten, den Klassenraum zu verlassen. Zwar war ihr die Angst vor der drohenden Gefahr deutlich anzusehen, doch sie bewegte sich nicht vom Platz.
Nachdem der Alarm vorüber war und die Mitschüler wieder zurückgekommen waren, fragten sie das Mädchen, warum sie als Einzige so ruhig geblieben sei. Da erklärte sie: „Mein Vater ist Feuerwehrmann und hat mir gesagt, ich sollte bei Alarm nur ganz ruhig am Platz bleiben. Er würde schon kommen und mich beschützen.“
Die Antwort des Mädchens hat mir zu denken gegeben.
Sie zeigt, dass sie ein bemerkenswertes Vertrauen in die Fähigkeiten und den Mut ihres Vaters hatte: Ihm traute sie alles zu und daraus bezog sie die Kraft, ruhig zu bleiben.
Vielleicht kann diese Geschichte mich neu dazu anspornen, wie ein Kind mein Vertrauen auf Gott zu setzen, der mich liebt und die Macht hat, mich zu bewahren. Und aus diesem Vertrauen werde ich dann auch die notwendige Kraft schöpfen, um still zu bleiben, wenn es „heiß“ wird und ich den Herausforderungen nicht gewachsen bin.
Vertraue still dem HERRN und harre auf ihn!
Nur auf Gott vertraue still meine Seele, denn von ihm kommt meine Erwartung.
Psalm 37,7; 62,6
Als sie dies gesagt hatte, wandte sie sich zurück und sieht Jesus dastehen; und sie wusste nicht, dass es Jesus war. Jesus spricht zu ihr: Frau, warum weinst du? Wen suchst du? Sie, in der Meinung, es sei der Gärtner, spricht zu ihm: Herr, wenn du ihn weggetragen hast, so sage mir, wo du ihn hingelegt hast, und ich werde ihn wegholen. Jesus spricht zu ihr: Maria!
Johannes 20,14–16
Maria Magdalene
Gerade hat Maria Magdalene mit den Engeln gesprochen. Sie weint, weil sie „ihren Herrn“ nicht dort findet, wo sie Ihn erwartet hat. Doch ER ist ganz in ihrer Nähe, sie weiß es nur nicht. Wie barmherzig zeigt sich hier der Gute Hirte: ER sorgt dafür, dass sein Schaf Trost findet, aber nicht durch die Engel - ER selbst will ihr begegnen und zu ihrem Herzen reden.
Woher kommt Jesus plötzlich und warum erkennt Maria Ihn nicht? Der Auferstandene ist kein Geist! ER ist als Mensch auferstanden und hat einen Körper, der betastet werden und essen und trinken kann. Aber dieser Auferstehungskörper ist nicht an Zeit und Raum gebunden, wie wir noch sehen werden. Offensichtlich kann er auch „in einer anderen Gestalt“ erscheinen. (Lukas 24,39; Markus 16,12) Allein die Tatsache, dass Maria meint, sie habe es mit dem Gärtner zu tun, beweist, dass Jesus tatsächlich auferstanden ist: Man konnte Jesus für einen „normalen“ Menschen halten.
Maria ist in Gedanken bei „ihrem Herrn“ und setzt voraus, dass der „Gärtner“ weiß, von wem sie spricht. Deshalb nennt sie keinen Namen, sondern sagt nur „ihn“: „Sage mir, wo du ihn hingelegt hast.“ Jetzt gibt es einen Lichtblick für sie: Vielleicht hat der „Gärtner“ den Leib Jesu an eine andere Stelle gelegt. Auf jeden Fall möchte sie Ihn wiederhaben.
Auf der Suche nach dem Gestorbenen findet Maria den Auferstandenen.
Wie ein Blitz das Dunkel erhellt, hat das Wort Jesu ihr Herz erreicht: „Maria!“
Die Rechte (o. die Gebote) des HERRN sind Wahrheit, sie sind gerecht allesamt; sie sind kostbarer als Gold und viel gediegenes Gold und süßer als Honig und Honigseim.
Psalm 19,10.11
Honiganzeiger und Honigdachs
Der Honigdachs ist ein dachsartiger Marder und lebt in Afrika, Vorderasien und Indien. Er wird bis zu 75 Zentimeter lang und bis zu 15 Kilogramm schwer. Mit dem Honiganzeiger, einem Spechtvogel, besteht ein ganz erstaunliches Bündnis: Dieser Vogel teilt nämlich seine Vorliebe für Honigwaben und Bienenmaden mit dem Honigdachs, und beide kooperieren, um an die begehrten Leckerbissen zu kommen. Der Honiganzeiger kann die Nester einiger Bienenarten zwar allein aufbrechen, doch bei den größten und ergiebigsten Nestern ist er dazu nicht in der Lage. In solchen Fällen spürt der Vogel einen Honigdachs auf, der ihm dabei helfen soll.
Dann flattert der Honiganzeiger von Ast zu Ast in Richtung des Bienennests und wippt dabei lockend mit dem Schwanz. Der Dachs folgt seinem gefiederten Freund. Am Nest verstummt der Vogel. Der Honigdachs bricht das Bienennest natürlich aus Eigennutz auf, aber für seinen Führer bleibt stets genug übrig, so dass er für seinen Lotsendienst belohnt wird.
In Psalm 19 vergleicht König David die guten Anweisungen Gottes mit Gold und mit Honig. Wer sich die Mühe macht, die Bibel gründlich zu lesen, wird David beipflichten: Ja, so wertvoll, so „schmackhaft“ und so lebenswichtig ist Gottes Wort! Viele haben es gekostet und nähren sich Tag für Tag davon. Und so wie der Honiganzeiger den Honigdachs auf den Honig aufmerksam macht, so möchten wir unsere Leser immer wieder auf den Reichtum aufmerksam machen, der in der Bibel zu entdecken ist.
„Ich freue mich über dein Wort wie einer, der große Beute findet.“ Psalm 119,162
Als [Jesus] am See von Galiläa entlangging, sah er Simon und Andreas, den Bruder Simons, die in dem See Netze auswarfen, denn sie waren Fischer. Und Jesus sprach zu ihnen: Kommt, folgt mir nach, und ich werde euch zu Menschenfischern machen; und sogleich verließen sie die Netze und folgten ihm nach. Markus 1,16–18
Simon und Andreas
Sie sind Brüder. Beide sind Fischer am See Genezareth, offensichtlich in einem größeren Fischereibetrieb, denn es gibt mehrere Tagelöhner.
Als die beiden gerade dabei sind, Netze in den See zu werfen, um Fische zu fangen, kommt Jesus vorbei und ruft sie in seine Nachfolge.
Bitten die beiden nun um Bedenkzeit?
Wollen sie erst einmal eine Nacht darüber schlafen?
Nein, sie stehen auf, verlassen ihre Arbeit und folgen Jesus nach.
Und das sofort.
Erstaunlich!
Auch Lukas erzählt diese Begebenheit in seinem Evangelium. Dabei erwähnt er, dass Jesus kurz vor dieser Begebenheit ein Wunder getan hat. Dieses Wunder hat Simon so sehr entsetzt, dass er ausruft: „Geh von mir hinaus, denn ich bin ein sündiger Mensch, Herr“ (Lukas 5,8.9)
Ja, in der Gegenwart des Herrn Jesus wird einem bewusst, dass man nicht nur gesündigt hat, sondern dass man durch und durch schlecht ist. Simon sagte: „Geh“ - doch Jesus sagt hier: „Komm!“ Denn solche Männer und Frauen kann ER gebrauchen (auch heute noch!): die sich selbst realistisch sehen, die wissen, dass in ihnen nichts Gutes ist - die aber den Sohn Gottes lieb haben und Ihm dienen möchten.
Jesus Christus möchte auch heute meine Kraft, meine Zeit, mein Leben.
Die Entscheidung für Ihn wird dann Auswirkungen auf meinen Alltag haben: in der Schule, im Beruf, im Miteinander, bei Krankheit oder im Alter. Denn ich soll (und werde) mich dann nicht mehr um mich selbst drehen - sondern der, der für mich gestorben ist, wird der Mittelpunkt meines Lebens sein. (2. Korinther 5,15)
An dem letzten, dem großen Tag des Festes aber stand Jesus da und rief und sprach: Wenn jemand dürstet, so komme er zu mir und trinke! Johannes 7,37
Schöpfe nur!
Der Amazonas strömt in seinem Mündungsgebiet gewaltige Massen von Süßwasser in den Atlantik. Daher ist das Wasser schon weit draußen im Meer bereits genießbar, lange bevor man die Küste auch nur erahnen kann.
In früherer Zeit fuhr einmal ein Segelschiff von Europa nach Südamerika. Sturm und Nebel hatten seine Fahrt verzögert. Es war bereits so lange unterwegs, dass das Trinkwasser an Bord knapp wurde. Die Mannschaft gab sich alle Mühe, so sparsam wie möglich mit dem Wasservorrat umzugehen. Doch bald war auch die letzte Wassertonne leer. Zu allem Unglück wollte auch kein Wind mehr aufkommen. Bei völliger Windstille lagen sie fest und ihre Hoffnungen sanken auf den Nullpunkt. Umso größer war ihre Freude, als sie zwei Tage später ein anderes Schiff sichteten. Als sie nahe genug waren, um Zeichen geben zu können, teilten sie den anderen durch Flaggensignale ihre bedauernswerte Lage mit: „Wir kommen um, weil wir kein Wasser mehr haben!“
Die Antwort kam schnell und erregte allgemeines Erstaunen: „Wasser umgibt euch von allen Seiten, schöpft doch!“ Sie wussten nicht, dass sie gerade die mächtige Amazonasströmung kreuzten und statt in Salzwasser tatsächlich in Süßwasser segelten. Gutes, trinkbares Wasser umgab sie von allen Seiten, obwohl noch kein Land in Sicht war.
Vielleicht fragst auch du: „Was muss ich tun, um gerettet zu werden?“ Dabei umgibt dich schon längst wie ein Ozean von allen Seiten das lebendige Wasser der Liebe Gottes.
Deshalb gilt auch dir: Schöpfe nur!
Licht ist gesät dem Gerechten und Freude den von Herzen Aufrichtigen. Psalm 97,11
Robbies Ehrlichkeit
Im England des 19. Jahrhunderts verdiente ein Junge namens Robbie seinen Lebensunterhalt auf der Straße, indem er Nadeln, Kämme und andere Kleinigkeiten verkaufte. „Kauft Kämme und Nadeln!“, rief er im Wartebereich eines Bahnhofs. Aber seine Stimme war schwach, denn er war müde und hungrig. Kaum einer nahm Notiz von ihm. Endlich trat eine Dame zu ihm und sagte: „Ich nehme ein Set Nadeln, damit ich diesen Riss in meinem Kleid feststecken kann, bis ich nach Hause komme.“ Dann wandte sie sich an ihren Bruder: „Harry, bezahlst du bitte?“ Der Mann gab Robbie das Geld. Aber der Junge protestierte: „Nein, Madam! Das ist zu viel! Ich habe heute Morgen von Ihren Nadeln schon zwei an meine kleine Schwester abgegeben, die ihr Puppenkleid reparieren wollte.“ Mit diesen Worten gab der Junge zwei von den zehn Cent wieder zurück, die er bekommen hatte.
„Du bist aber ehrlich“, witzelte der Mann, „wie willst du überleben, wenn du nicht ab und zu ein wenig schummelst?“
Entschieden erwiderte Robbie: „Lieber würde ich gar nicht leben, als durch Betrug zu leben.“ „Wer hat dir das beigebracht?“, fragte der Mann.
„Meine Mutter, Sir, bevor sie starb und in den Himmel ging. Und ich bin sicher, sie würde mich lieber sterben sehen, als einen unehrlichen Jungen zu haben.“
„Du hast recht, mein Junge“, gab der Mann nachdenklich zu, denn er war selbst ein Kaufmann, hatte gerade Geldsorgen und plante, sich durch einen Betrug zu helfen. Doch die schlichte Ehrlichkeit Robbies beeindruckte ihn so sehr, dass er seinen Plan aufgab und durch Gottes Hilfe ehrlich aus seiner Not herauskam. Auch für Robbie lohnte sich seine Ehrlichkeit. Denn der Kaufmann stellte ihn ein und übertrug ihm viel Verantwortung, weil er sich ja auf Robbie verlassen konnte.
Fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir; schau nicht ängstlich umher, denn ich bin dein Gott; ich stärke dich, ja, ich helfe dir, ja, ich stütze dich mit der Rechten meiner Gerechtigkeit.
Jesaja 41,10
Eigenschaften von Stürmen
Stürme haben einige Eigenschaften, die sich auf unser Leben übertragen lassen:
Erstens sind Stürme so stark, dass sie uns umwerfen können. - Wir verlieren den Boden unter den Füßen. Vielleicht wissen wir nicht mehr, wer wir sind. Wenn es Ihnen so geht, dann lassen Sie sich den Tagesvers aus dem Propheten Jesaja zusprechen.
Zweitens sind Stürme unberechenbar. - Auch im Leben können Situationen eintreten, die für uns völlig unberechenbar sind. Wir waren noch nie zuvor in einer bestimmten Lage und fühlen uns hoffnungslos überfordert. Wir haben keine Ahnung, ob der Sturm schlimme Folgen haben wird oder eher harmlos ist. Wir können sein Ausmaß nicht einschätzen. - Fühlen Sie sich dem Wüten eines Lebenssturms hilflos ausgeliefert? Dann lesen Sie, was der Apostel Paulus über die Liebe Gottes schreibt: „Denn ich bin überzeugt, dass … weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges noch Gewalten, weder Höhe noch Tiefe … uns zu scheiden vermögen wird von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist“ (Römer 8,38.39)
Drittens wissen wir in der Regel nicht, wie lange der Sturm dauert. - Ungewissheit zu ertragen, fällt schwer. Wie gerne hätten wir eine klare Vorhersage, wann die See wieder glatt und der Himmel wieder blau sein wird. Aber niemand kann uns sagen, wann der Sturm vorüberziehen wird. - Quält Sie die Ungewissheit Ihrer Lage? Dann machen Sie folgendes Psalmwort zu Ihrem Gebet: „Die Ängste meines Herzens haben zugenommen; führe mich heraus aus meinen Drangsalen!“ Und seien Sie gewiss: „Du, der du uns viele Bedrängnisse und Übel hast sehen lassen, du wirst uns wieder beleben und uns wieder heraufführen aus den Tiefen der Erde“ (Psalm 25,17; 71,20)
Jesus aber redete sogleich mit ihnen und spricht zu ihnen: Seid guten Mutes, ich bin es; fürchtet euch nicht! Markus 6,50
Wenn Stürme um dich toben
Wenn Stürme um dich toben, erbarmungslos und schwer,
wenn sie den Atem nehmen, die Sicht noch umso mehr.
Wenn du siehst gar kein Ufer, nicht mal den Horizont,
da sind nur Wolken, Nebel - wie eine graue Front.
Wenn du dich fühlst alleine, weil niemand dich versteht,
dir schwindet Kraft zu tragen, weil keiner mit dir geht.
Es türmen sich die Sorgen wie Wellen auf so hoch
und du fragst dich verzweifelt: Wer kann mir helfen noch?
„Sei guten Mut’s, ich bin es! Drum fürchte dich doch nicht!“ -
so sprach im Sturm einst Jesus. ER hält, was Er verspricht.
ER kann dich ganz verstehen. ER fühlt die Not mit dir.
Es ist, als würd ER sagen: „Mein Kind, vertraue
mir!“
ER ist im Sturm längst bei dir. ER schaut nicht einfach
zu.
ER will dir Frieden geben. Bei Ihm kommst du zur Ruh.
ER hat die Macht zum Helfen zu seiner guten Zeit.
ER bringt dich sicher durch den Sturm bis in die Ewigkeit.
Sie wendet sich um und spricht zu ihm auf Hebräisch: Rabbuni! - das heißt Lehrer. Jesus spricht zu ihr: Rühre mich nicht an, denn ich bin noch nicht aufgefahren zu meinem Vater. Geh aber hin zu meinen Brüdern und sprich zu ihnen: Ich fahre auf zu meinem Vater und eurem Vater und meinem Gott und eurem Gott. Maria Magdalene kommt und verkündet den Jüngern, dass sie den Herrn gesehen und er dies zu ihr gesagt habe. Johannes 20,16–18
Jesus Christus, Gott und Mensch in einer Person!
Als Maria Magdalene verzweifelt und weinend nach dem Leib Jesu sucht, kommt der Herr selbst zu ihr und sagt: „Maria!“ Damit gibt ER sich ihr zu erkennen; diese Stimme kennt sie. Was für eine Freude für sie: Ihr geliebter Meister steht vor ihr - Er ist auferstanden! Offensichtlich geht sie sogleich auf Ihn zu, um Ihm, wie gewohnt, durch eine Geste Ehre zu erweisen. Doch der Herr hält sie von einer Berührung ab. ER macht ihr deutlich, dass mit seinem Tod und seiner Auferstehung eine neue Situation eingetreten ist:
Jesus ist nach seiner Auferstehung genauso wirklich Mensch wie vorher - Gott und Mensch in einer Person. Doch können wir heute, nachdem ER zu seinem Vater im Himmel zurückgekehrt ist, deshalb keine Beziehung mehr zu Ihm haben? Doch! Sie ist sogar noch inniger als damals während seines Lebens auf der Erde. Die Worte des Herrn an Maria zeigen das:
Zum ersten Mal nennt der Herr seine Jünger „meine Brüder“. Durch seinen Tod und seine Auferstehung sind die Gläubigen erlöst worden, und mit dieser Erlösung ist eine neuartige Stellung und Beziehung verbunden.
Dennoch stehen die Gläubigen und ihr Herr nicht auf einer Stufe. Der Herr sagt: „mein Vater und euer Vater“, nicht: „unser Vater“. Aber die Tatsache, dass seine Beziehung zu Gott, dem Vater, jetzt auch unsere Beziehung zu Ihm ist, lässt uns erstaunen: Was für ein unbeschreiblicher Segen ist aus dem Tod und der Auferstehung Jesuhervorgegangen!
Siehe, wie Handbreiten hast du meine Tage gemacht, und meine Lebensdauer ist wie nichts vor dir; ja, nur ein Hauch ist jeder Mensch, der dasteht. Psalm 39,6
Virtuelles „Leben“ oder echtes Leben?
Mein Enkel liebt Videospiele; aber er weiß, dass er seine Schularbeiten nicht vernachlässigen darf, um stundenlang in eine virtuelle Welt einzutauchen, die ihn irgendwie fasziniert. Tausende von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen lassen sich von diesen Spielen förmlich aufsaugen: Abgekoppelt von der Realität tauchen sie in eine Fantasiewelt ein und identifizieren sich mit furchterregenden Helden, die außergewöhnliche Kräfte besitzen. Gewaltszenen kommen häufig vor, und der Tod im Spiel ist nur ein Zwischenfall, auf den sofort ein weiteres „Leben“ folgt.
Vorsicht ist aus mehreren Gründen geboten: Erstens lauert hinter vielen Video- und Computerspielen die Gefahr, spielsüchtig zu werden. Studien zufolge sind bereits 3 bis 10 Prozent der Spieler spielsüchtig.
Zweitens können Eltern kaum abschätzen, mit welchen Inhalten sich ihre Kinder an Computer oder Konsole beschäftigen. In vielen Spielen ist nicht nur die Verherrlichung von Gewalt ein Problem, sondern auch Okkultismus und Satanismus, vor denen die Bibel eindringlich warnt.
Drittens vergeuden Computerspiele viel Zeit, die uns ja Gott zur Verfügung stellt. Einmal werden wir vor Ihm Rechenschaft darüber abgeben müssen, womit wir unsere Zeit, die Er uns geschenkt hat, verbracht haben.
Gott lädt uns zu einem viel reicheren „Leben in Überfluss“ ein, das in einer engen Beziehung zu Ihm durch Gebet und Bibellesen verwurzelt ist. Wer dieses Leben kennengelernt hat, wird sich in der realen Welt für Gottes Reich nützlich machen. Beherzigen wir den Rat des Apostels Paulus, indem wir „Gutes tun“ und „reich sind an guten Werken“, damit wir „das wirkliche [echte] Leben ergreifen.“ (1. Timotheus 6,18.19)
Schmeckt und seht, dass der HERR gütig ist! Glückselig der Mann, der zu ihm Zuflucht nimmt!
Psalm 34,9
Gott macht keinen Fehler
Der König eines afrikanischen Stammes wurde einmal von einem Tiger angegriffen und konnte nur gerettet werden, weil einer seiner Sklaven eingriff; dabei verlor der König allerdings einen Finger. Zornig schrie er: „Wenn Gott gut wäre, hätte ich keinen Finger verloren.“
Der Sklave, ein Christ, antwortete: „Majestät, Gott ist gut, und was Er tut, ist weise. Er macht nie Fehler.“ Das brachte den Herrscher erst recht in Wut und er sperrte den Sklaven, der ihm das Leben gerettet hatte, ins Gefängnis.
Einige Zeit später wurde der König von Kriegern gefangen genommen, die ihren Götzen Menschenopfer darbrachten. Er sollte das gleiche Schicksal erleiden. Doch als seine Feinde bemerkten, dass ihm ein Finger fehlte, ließen sie ihn unverzüglich frei, weil es ihnen verboten war, Verstümmelte zu opfern.
Als der König nach Hause zurückkehrte, ließ er den gefangenen Sklaven frei und sagte freundlich zu ihm: „Gott ist wirklich gut zu mir gewesen. Ich wäre getötet worden. Nur weil mir ein Finger fehlte, ließen sie mich gehen. Aber ich frage mich, warum Gott mir erlaubt hat, dich ins Gefängnis zu bringen.“
„Majestät“, antwortete der Sklave, „wenn ich nicht im Gefängnis gewesen wäre, hätte man mich mit Euch gefangen genommen und an Eurer Stelle geopfert, denn ich habe alle meine Finger.“
Wie leicht befinden wir uns in einer Situation, in der wir nicht verstehen, welche Absichten Gott mit uns hat. Aber denken wir immer daran: „Denen, die Gott lieben, wirken alle Dinge zum Guten mit.“ (Römer 8,28)
Kommt und lasst uns zu dem HERRN umkehren. Hosea 6,1
Fähre verpasst
Die 7.30-Uhr-Fähre hatte gerade abgelegt, als noch ein Reisender an den Fährschalter stürmte. Man sah ihm an, dass er es eilig hatte - aber er war zu spät. Er schimpfte auf den Taxifahrer, der zu langsam, und auf die Fähre, die zu pünktlich gewesen war. Der Schalterangestellte konnte ihn nur auf die nächste Fähre um 9.15 Uhr verweisen.
Langsam beruhigte sich der Mann, zog sich einen Kaffee am Automaten und machte es sich gemütlich. Er nahm sich eine der ausliegenden christlichen Broschüren, blätterte sie oberflächlich durch - und begann dann, aufmerksam von vorne an zu lesen. Die Zeit verging. Schon kamen die ersten Reisenden für die 9.15-Uhr-Fähre, doch noch immer las er und nahm offensichtlich um sich herum nichts wahr. Dann aber kam Leben in ihn, er steckte die Broschüre ein und ging aufs Schiff.
Eine Woche später war er wieder da. Er sprach den Schalterangestellten an: „Erinnern Sie sich noch an mich?“ - „Natürlich“, sagte dieser, „Sie waren der Mann, der die Fähre verpasste und darüber so wütend war.“
„Ja, das stimmt“, sagte der Mann, „und ich bin froh, dass ich sie damals verpasst habe. Die Fähre habe ich verpasst - aber ich habe dadurch Jesus Christus gefunden. Ich war beruflich so im Stress, dass ich gar keine Zeit mehr hatte, über mein Leben nachzudenken. Und damit auch nicht über Gott. Und dann fuhr mir hier die Fähre vor der Nase weg und auf einmal hatte ich Zeit. Gezwungenermaßen. Ich habe eine Broschüre gelesen und Gott hat zu mir geredet. Nun weiß ich, dass Er mir alle Schuld vergeben hat.“
Wenn Sie oder ich das nächste Mal etwas verpassen - dann sollten auch wir uns einmal fragen, was Gott uns damit sagen will …
Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, damit er die Welt richte, sondern damit die Welt durch ihn errettet werde. Johannes 3,17
Errettung
Was bedeutet es, durch Jesus Christus errettet zu werden? Was heißt Errettung?
Nun, Errettung heißt nicht, dass man einer Religion folgt, Mitglied einer Kirche ist oder ein Glaubensbekenntnis hat. Das alles kann auf mich zutreffen - und doch bin ich nicht errettet!
Errettet sein bedeutet frei sein: frei gemacht von der Sünde, freigesprochen von der Strafe. Nicht mehr gebunden, nicht mehr schuldig - einfach frei! Frei von der Knechtschaft des Teufels, der Knechtschaft durch die Sünde und der Gebundenheit unter ein Gesetz.
Errettung ist möglich, weil Jesus Christus in die Welt gekommen ist. Das Erste, was der Engel auf dem Feld in Bethlehem sagte, war: „Euch ist heute ein Erretter geboren, welcher ist Christus, der Herr“ (Lukas 2,11) Genau so einen wie Ihn brauchte ich! Denn ich hatte gesündigt - und brauchte deshalb einen Retter, einen Befreier. Da hat Gott seinen Sohn in die Welt gesandt, nicht damit ich gerichtet würde, sondern damit ich durch Ihn errettet werde.
Errettung ist nur möglich „durch IHN“, durch sonst niemand. Denn Jesus Christus ist der Weg, der einzige Weg zum Vater (Johannes 14,6) Nichts und niemand kann mich retten: keine Religion, keine Reformation, keine Sakramente, keine Gebete, keine guten Werke, keine frommen Fürsprecher. Nur „durch ihn“ kann ich gerettet werden.
Jetzt bleibt nur noch die Frage offen, ob ich auf diesem Weg und unter diesen Bedingungen gerettet werden will. - Die Alternative wäre, verloren zu gehen und einmal von Gott bestraft und gerichtet zu werden. Doch noch ist der Herr Jesus bereit, damit „die Welt durch ihn errettet werde“. Nun bin ich gefragt - und auch Sie!
Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Erbarmungen und Gott allen Trostes, der uns tröstet in all unserer Bedrängnis. 2. Korinther 1,3
Ohne Regen kein Regenbogen
Es kann keinen Regenbogen geben, wenn es nicht regnet. So können wir auch gewisse Aspekte der Herrlichkeit und Gnade Gottes nicht sehen, wenn wir nicht notvolle Glaubensprüfungen erfahren haben. Wie wunderbar und unschätzbar die göttlichen Verheißungen sind, werden wir in vollem Umfang nur in der Not erfahren.
Eine junge Bekannte erzählte mir, dass sie in den Wochen, die sie im Krankenzimmer verbrachte, die Liebe Christi klarer und deutlicher erfahren habe als in all den Jahren ihres Lebens. Worte Gottes, die sie von Kindheit an gekannt hatte, leuchteten zum ersten Mal in einem Glanz auf, den sie vorher nicht gesehen hatte. Die Bibelworte gewannen an tiefer Bedeutung für sie, obwohl sie kein oberflächliches Leben geführt hatte. Vor ihrer Krankheit hatte es in ihrem Leben nie Wolken gegeben - alles war Gesundheit und Glück, und sie hatte die Farben des Regenbogens nicht gesehen. Dies gilt für alle göttlichen Tröstungen. Ihre Bedeutung können wir zwar nie ganz ergründen, aber wir verstehen mehr davon, wenn die Not kommt, in der sie Kraft geben sollen.
Eine Seligpreisung heißt: „Glückselig die Trauernden, denn sie werden getröstet werden“ (Matthäus 5,4)
Wir werden erst dann Trost erfahren, wenn wir trauern!
Jeder wiedergeborene Christ, der durch Leid gegangen ist, versteht dies!
Trau mir, denn ich bin mit dir, auch wenn du nichts verstehst.
Und ich will dich behüten auf allen deinen Wegen,
wo immer du auch gehst.
Ich will dich nicht verlassen, da kannst du sicher sein.
Mein Wort, das werd ich halten, mit Liebe dich umgeben.
Ich lass dich nicht allein.
G. W.
Als es nun Abend war an jenem Tag, dem ersten der Woche, und die Türen da, wo die Jünger waren, aus Furcht vor den Juden verschlossen waren, kam Jesus und stand in der Mitte und spricht zu ihnen: Friede euch! Und als er dies gesagt hatte, zeigte er ihnen seine Hände und seine Seite. Da freuten sich die Jünger, als sie den Herrn sahen. Johannes 20,19.20
Der erste Tag der Woche
So wie der Sabbat, der letzte Tag der Woche, für das Judentum charakteristisch ist, so ist für Christen der Sonntag bedeutend, der erste Tag der Woche. Der Sonntag ist der Tag der Auferstehung Jesu, und damit ist etwas völlig Neues entstanden, wie wir bereits gesehen haben.
Im letzten Buch der Bibel wird der Sonntag „des Herrn Tag“ oder „der dem Herrn gehörende Tag“ genannt. An diesem Tag haben sich die ersten Christen gewöhnlich zum Gedächtnis ihres Herrn versammelt. (Offenbarung 1,10; vgl. Apostelgeschichte 20,7; 1. Korinther 16,2)
Hier nun sind die Jünger noch in Angst.
Sie halten die Türen verschlossen, damit ihnen die Feinde Jesu nicht zu Leibe rücken. Doch dann tritt das Unerwartete ein: Jesus steht plötzlich in der Mitte der Jünger und im Mittelpunkt ihrer Aufmerksamkeit! Niemand braucht Ihm die Tür zu öffnen, weder Mensch noch Engel. Der Auferstehungsleib ist nicht an Raum und Zeit gebunden, obwohl er betastet werden kann. Heute noch unvorstellbar, aber es wird eines Tages für alle Glaubenden wahr werden; dann werden auch sie einen solchen Leib bekommen.
Der Gruß „Friede euch!“ beruhigt die ängstlichen Jünger.
Jesus selbst steht vor ihnen!
Seine Wundmale beweisen es. Zudem sehen wir, dass Jesu Tod und Auferstehung allen Glaubenden den Frieden mit Gott garantieren. Jeder, der diesen Frieden genießt, kennt auch etwas von der Freude der Jünger: Obgleich wir unseren Herrn nicht sehen, weil ER im Himmel ist, erfüllt uns eine unaussprechliche Freude: (1. Petrus 1,8)
Preise den HERRN, meine Seele, und vergiss nicht alle seine Wohltaten! Psalm 103,2
Die richtige Adresse
William Booth (1829-1912), der Gründer der Heilsarmee, erzählt in einem seiner Briefe eine lehrreiche Anekdote:
Während einer Besprechung hatte ein Christ ausführlich über die Probleme und Enttäuschungen gesprochen, die er mit seinen Glaubensbrüdern und -schwestern hatte. Darauf erwiderte ein anderer: „Ich sehe, dass du in der Klagstraße wohnst. Ich habe selbst einige Zeit dort gelebt, und es ging mir nie gut. Die Luft war ungesund, das Haus war feucht und dunkel, das Wasser war schlecht, die Vögel sangen dort nie, und ich war ständig traurig und schlecht gelaunt.
Aber dann bin ich in die Dankstraße umgezogen, und seither geht es mir gut und meiner Familie auch. Die Luft ist sauber, das Wasser ist klar, das Haus ist gesund und der Sonne ausgesetzt, die Vögel singen, und ich bin von morgens bis abends glücklich. Wenn ich dir also einen Rat geben darf, dann zieh doch ebenfalls um! In der Dankstraße sind noch viele Häuser frei, und wenn du dich entschließen möchtest, umzuziehen, bin ich sicher: Du wirst dich dort sehr wohlfühlen. Außerdem würde ich mich sehr darüber freuen, dich als neuen Nachbarn zu haben.“
Denken wir doch öfter über die vielen Gaben nach, die Gott uns schenkt, statt uns darüber zu beklagen, was uns vermeintlich fehlt. Vielleicht können wir dann auch ein wenig mehr Liebe, Freude und Frieden in unsere Straße bringen?
Mögen sie den HERRN preisen wegen seiner Güte und wegen seiner Wundertaten an den Menschenkindern! Psalm 107,8
Wer ist ein Gott wie du, der die Ungerechtigkeit vergibt? Micha 7,18
„Gott vergibt dir“
In Le Bouchet-de-Pranles im französischen Departement Ardèche befindet sich das Geburtshaus von Marie Durand (1711-1776). Dort wird das Leben dieser Christin dargestellt, die als 19-Jährige wegen ihres Glaubens unter Ludwig XIV. inhaftiert wurde. Marie verbrachte insgesamt 38 Jahre unter schlimmsten Bedingungen im „Tour de Constance“, einem Wehrturm in der südfranzösischen Stadt Aigues-Mortes am Rande der Camargue.
Als Arbeiter das Dach ihres Hauses in Pranle neu eindeckten, fanden sie eine Dachpfanne, auf der geschrieben stand: „Gott vergibt dir.“ Von wem genau diese Worte stammen und für wen sie waren, lässt sich nicht mehr feststellen. Aber es ist anzunehmen, dass protestantische Christen sie für ihre Verfolger schrieben. Sie folgten damit dem Beispiel des Herrn Jesus, der am Kreuz betete: „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!“ (Lukas 23,34)
Derjenige, der die Worte auf die Dachpfanne schrieb, formulierte nicht einfach: „Gott vergibt“, sondern: „Gott vergibt dir.“ Dieses „dir“ richtet sich an jeden, der noch nicht mit Gott im Reinen ist. Gott ist Liebe, und ER ist bereit, die Sünden jedes Menschen zu vergeben. Allerdings muss ein Mensch dazu anerkennen, dass er ein Sünder ist und Gottes Gnade braucht! Gott gewährt sie jedem, der sie haben möchte, aber ER drängt sie niemand auf, der sie ablehnt.
Noch ist Gnadenzeit!
Noch ist Gott geduldig!
Aber bald wird die Tür verschlossen sein. (Matthäus 25,10) Dann wird es zu spät sein, um auf Gottes Liebe antworten zu können. Und das ist äußerst tragisch! Denn auch wenn Gott seine Gnade niemand aufdrängt, geht man ohne Vergebung ewig verloren.
„Du aber bist ein Gott der Vergebung, gnädig und barmherzig, langsam zum Zorn und groß an Güte“ (Nehemia 9,17)
Jesus ..., erbarme dich meiner!
Was willst du, dass ich dir tun soll? ... dass ich wieder sehend werde!
Dein Glaube hat dich geheilt.
Lukas 18,38.41.42
Persönliche Fürwörter
Jemand hat einmal gesagt: „Christentum ist eine Religion von Personalpronomen (persönlichen Fürwörtern).“ Und damit hat er teilweise recht. Vielleicht gebe ich zu, dass alle Menschen Sünder sind und dass Jesus ein Retter ist - doch wichtig ist, dass ich erkenne, dass ich ein Sünder bin und dass ER mein Retter werden muss!
Die Geschichte hinter unseren Bibelversen spricht davon. Der Blinde ruft: „Erbarme dich meiner!“ Er hört: „Was willst du, dass ich dir tun soll?“ Er antwortet: „… dass ich wieder sehend werde!“ Und er darf hören: „Dein Glaube hat dich geheilt.“
Einmal kam ein Mann zu einem Prediger und sagte: „Ich glaube alles, was Sie sagen, und ich liebe Ihre Predigten. Doch ich bin nicht errettet - warum nicht?“ Der fragte zurück: „Sind Sie schon einmal ganz persönlich vor Jesus Christus hingetreten und haben Ihm gesagt: O Gott, wenn kein anderer in dieser Welt gesündigt hat, ich habe gesündigt; auch wenn alle anderen dich ablehnen, ich brauche dich als meinen persönlichen Retter?“ - „Sie meinen also“, sagte der Mann, „mein Problem ist, dass ich Gottes Wort nicht persönlich für mich in Anspruch genommen habe? Das könnte sein.“
Dieser Mann war nicht errettet, weil er seine Bekehrung nicht als eine ganz persönliche Angelegenheit zwischen sich und Christus ansah: Er war verloren und er musste gerettet werden. Nur wenn er sagte: „Ich habe gesündigt“, wenn er anerkannte: Ich muss „von neuem geboren werden“, dann würde er hören: „Dein Glaube hat dich geheilt (oder gerettet)“ (Lukas 15,21; Johannes 3,7)
Wenn ich errettet werden will, dann muss ich das persönlich tun! Dann denke ich aber auch an andere und sage es weiter!
Der, der uns einst verfolgte, verkündigt jetzt den Glauben, den er einst zerstörte. Und sie verherrlichten Gott an mir. Galater 1,23.24
Einst und jetzt
Der Apostel Paulus spricht hier davon, was die Christen in Judäa damals bei ihm beobachtet hatten: Einst hatte er die Gläubigen verfolgt und ihren Glauben ausrotten wollen; jetzt verkündigte er selbst den christlichen Glauben, denn er war zu Jesus Christus umgekehrt. Dieser radikale Wandel von einem Verfolger der Christen zu einem Apostel von Jesus Christus war für alle deutlich sichtbar. Aus Saulus (vorher) war Paulus geworden (so hieß er nach seiner Lebenswende).
In einem Brief an die Gläubigen in Korinth erwähnt Paulus einige schwere Sünden und schreibt im Anschluss daran: „Und solches sind einige von euch (einst) gewesen; aber ihr seid (jetzt) abgewaschen, aber ihr seid geheiligt, aber ihr seid gerechtfertigt worden in dem Namen des Herrn Jesus und durch den Geist unseres Gottes“ (1. Korinther 6,11) Und von den Christen in Ephesus kann der Apostel feststellen: „Jetzt aber, in Christus Jesus, seid ihr, die ihr einst fern wart, durch das Blut des Christus nahe geworden“ (Epheser 2,13)
Wenn sich im Leben eines Menschen noch nichts Grundlegendes verändert hat, wenn sich also das „Einst“ und das „Jetzt“ durch nichts unterscheiden, ist zu befürchten, dass eine solche Lebenserneuerung, auch Bekehrung genannt, noch nicht stattgefunden hat.
Nachdem die Christen in Thessalonich sich bekehrt und eine Lebenswende erfahren hatten, bezeugten die Menschen von ihnen, dass „sie sich von den Götzenbildern zu Gott bekehrt hatten, um dem lebendigen und wahren Gott zu dienen und seinen Sohn aus den Himmeln zu erwarten“ (1. Thessalonicher 1,9.10)
Als Barnabas hingekommen war und die Gnade Gottes sah, freute er sich und ermahnte alle, mit Herzensentschluss bei dem Herrn zu verharren.
Apostelgeschichte 11,23
Der Sohn des Trostes
Joseph, ein Jude, der auf der Insel Zypern geboren ist, kommt zum Glauben an Jesus Christus. Das erste, was die Bibel von ihm berichtet, ist, dass er seinen Acker verkauft und den Erlös den Aposteln bringt. Die ersten Christen in Jerusalem haben nämlich alles gemeinsam, und es wird jedem das gegeben, was er nötig hat.
Joseph ist nicht nur ein freigebiger Christ, er sticht auch durch seinen guten Umgang mit den Gläubigen hervor. Deshalb haben ihm die Apostel bereits den Namen Barnabas gegeben - „Sohn des Trostes“. Er zeigt großes Einfühlungsvermögen und kann offensichtlich auf Fragen und Probleme der Gläubigen eingehen und ihnen Mut zusprechen.
Barnabas kann auch Herzen miteinander verbinden. Das beweist er, als der frühere Christenverfolger Saulus von Tarsus Anschluss an die Gläubigen in Jerusalem sucht. Alle haben Angst vor Saulus. Sie können sich einfach nicht vorstellen, dass aus dem erbitterten Verfolger ein Nachfolger des Herrn Jesus geworden ist. Doch Barnabas geht auf ihn zu und befasst sich mit ihm. So kann er die Gläubigen einerseits beschwichtigen und andererseits dazu beitragen, dass Saulus in ihre Gemeinschaft aufgenommen wird.
Einige Zeit später dringt die Nachricht nach Jerusalem: „In Antiochien hat eine Erweckung stattgefunden; viele sind zum Glauben an Jesus Christus gekommen!“ Wir würden erwarten, dass die Apostel sich aufmachen, um die Gläubigen dort zu stärken und ihre Verbundenheit mit ihnen auszudrücken. Doch es ist Barnabas, den sie dorthin senden. Wieder ist er als „Sohn des Trostes“ tätig, indem er die Gläubigen mit Nachdruck ermuntert, „mit Herzensentschluss bei dem Herrn zu verharren“.
Alles das kann der Glaube an Jesus Christus in einem Menschenleben bewirken!
So lehre uns denn zählen unsere Tage, damit wir ein weises Herz erlangen! Psalm 90,12
Nur ein Schwindel?
Pastor Wilhelm Busch (1897-1966) war noch Hilfsprediger, als er einen Mann in seinem Pfarrbezirk aufsuchte, der sich bei jeder Gelegenheit über das Christentum, die Kirche und die Pfarrer lustig machte.
Auch in diesem Gespräch war es nicht anders. Lachend sagte der Mann: „Ich habe den Schwindel längst durchschaut. Ihr Pfarrer seid entweder selbst dumm oder aber ihr seid angestellt, um die Leute dumm zu machen. Der Hauptwitz ist, dass ihr den Leuten Angst macht mit dem, was nach dem Tod kommt.“ Und dann wurde er ganz ernst und feierlich und erklärte: „Ich kann und werde ohne euch Pfarrer sterben. Sterben ist die natürlichste Sache der Welt. Jede Pflanze hat einmal ausgeblüht, und genauso geht es dem Menschen.“ Als Wilhelm Busch ihn verließ, war er überzeugt, dass sein Dienst bei diesem Mann zu Ende war.
Etwa ein Jahr später schellte es mitten in der Nacht bei ihm. Draußen stand die Frau jenes Mannes und bat ihn aufgeregt, mitzukommen. Mit ihrem Mann gehe es zu Ende, der Arzt habe keine Hoffnung mehr. Wilhelm Busch weigerte sich, da ihr Mann ihn doch unter keinen Umständen sehen wolle. Da rief die Frau: „Kommen Sie schnell, er selbst hat ja nach Ihnen gesandt! Er sagt immerzu: Der Pfarrer hat doch recht gehabt!“
Doch als Wilhelm Busch bei dem Mann eintraf, war dieser schon besinnungslos. Wohl las Busch ihm noch einige Bibelverse vor, aber er hatte nicht den Eindruck, dass der Mann sie noch hörte. So starb er.
Als Wilhelm Busch am frühen Morgen nach Hause ging, fror er. Nicht nur äußerlich, sondern vor allem innerlich. Ganz groß standen ihm die Worte im Gebet Moses vor Augen:
„Herr, lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden.“
(Psalm 90,12; Luther)
Jesus sprach nun wieder zu ihnen: Friede euch! Wie der Vater mich ausgesandt hat, sende auch ich euch. Und als er dies gesagt hatte, hauchte er in sie und spricht zu ihnen: Empfangt den Heiligen Geist! Welchen irgend ihr die Sünden vergebt, denen sind sie vergeben, welchen irgend ihr sie behaltet, sind sie behalten. Johannes 20,21–23
Die Auferstehung Jesu ist vielfach bezeugt
Er selbst hat sich „nach seinem Leiden in vielen sicheren Kennzeichen lebend dargestellt, indem er den Aposteln vierzig Tage hindurch erschien und über die Dinge redete, die das Reich Gottes betreffen.“ (Apostelgeschichte 1,3)
So berichtet es Lukas, und unser Tagesvers bestätigt seine Aussage. Nachdem Jesus die Jünger bereits mit „Friede euch!“ begrüßt hat, wiederholt Er diesen Gruß noch einmal. Wenn wir den Zusammenhang beachten, stellen wir fest: Es ist kein Abschiedsgruß, sondern dieser Gruß steht in Verbindung mit dem Missionsauftrag für die Jünger. Sie haben zuerst Frieden für sich selbst empfangen und werden als Nächstes beauftragt, das Evangelium des Friedens anderen weiterzugeben.
Der Sohn Gottes hat den Auftrag seines himmlischen Vaters treu erfüllt. Jetzt wird ER zu Ihm zurückkehren und seine Jünger sollen den Auftrag nach demselben Muster fortführen: Gott soll auf der Erde bekannt gemacht werden - seine Liebe und Barmherzigkeit, seine Reinheit und Heiligkeit, so wie ER ist und was sein Wille für uns Menschen ist.
Keine leichte Aufgabe, könnten wir denken. Doch der Herr sorgt dafür, dass seine Jünger mit Kraft und Autorität ausgestattet werden. ER haucht das Auferstehungsleben in sie, das in der Kraft des Heiligen Geistes besteht. Und ER vertraut ihnen eine Verwaltung an, die allerdings nicht mit der ewigen Sündenvergebung verwechselt werden darf; diese empfängt der Glaubende nur von Gott selbst.
Wer von euch ohne Sünde ist, werfe als Erster einen Stein auf sie.
Wer von euch überführt mich der Sünde?
Johannes 8,7.46
Die Ungerechten und der Gerechte
Die Schriftgelehrten und Pharisäer stellen dem Herrn Jesus eine Fangfrage. ER jedoch lässt sich nicht darauf ein, sondern fordert sie auf: „Wer von euch ohne Sünde ist …“ Was ist ihre Reaktion? „Als sie aber dies hörten, gingen sie einer nach dem anderen hinaus, anfangend von den Ältesten bis zu den Letzten.“ (V. 9)
Das Gesetz, Gottes Maßstab an die Menschen, beweist, dass jeder Mensch ein Sünder ist: „Alle sind abgewichen, sie sind allesamt verdorben; da ist keiner, der Gutes tut, auch nicht einer.“ (Psalm 14,3) Die Worte, die Jesus Christus damals sagte, stellten die Menschen in das Licht Gottes … klagten sie an … ließen sie verstummen. Die Worte bewiesen, dass der Mensch schlecht ist, dass er gesündigt hat.
Das ist heute nicht anders.
Auch heute stellt Gottes Beurteilung Menschen in ein Licht, das sie nicht ertragen können. Deshalb wenden sie sich ab und gehen weg und verpassen damit die Gnade, die Jesus ihnen anbietet - und gehen ewig verloren. Doch nur wer im Licht steht, erfährt die Gnade!
Wenig später fordert Jesus Christus die Menschen auf: „Wer von euch überführt mich der Sünde?“ Und da ist keiner, der Ihm etwas vorwerfen kann. Schon seine Zeitgenossen mussten anerkennen, dass Er ohne Sünde war. Der römische Statthalter Pontius Pilatus: „Ich habe an diesem Menschen keine Schuld gefunden.“ Einer der mitverurteilten Verbrecher: „Dieser aber hat nichts Ungeziemendes getan.“ Der Hauptmann, der die Kreuzigung überwachte: „Wahrhaftig, dieser Mensch war gerecht“ (Lukas 23,14.41.47)
Der Apostel Petrus bringt es auf den Punkt: „Es hat ja Christus einmal für Sünden gelitten, der Gerechte für die Ungerechten, damit er uns zu Gott führe.“ (1. Petrus 3,18)
Ich bin der gute Hirte; und ich kenne die Meinen und bin gekannt von den Meinen, wie der Vater mich kennt und ich den Vater kenne; und ich lasse mein Leben für die Schafe.
Johannes 10,14.15
„Ich habe den Schutz des Herrn erfahren“
Ein alter Christ berichtet:
Im Alter von 15 Jahren nahm ich an einem christlichen Ferienlager teil. Jeden Abend fand für uns eine Bibelstunde statt. Der Prediger fand immer genau die Worte, die ich brauchte. Mit schlichten, einfachen Worten erklärte er die Sehnsucht der Menschen nach Freiheit und Glück und zitierte die Worte Jesu: „Ich bin der gute Hirte.“ Er machte deutlich, dass es eine Illusion sei, sich ohne diesen Hirten in Freiheit zu wähnen, denn Satan, ein böser Fürst, regiere die Welt. Der Sohn Gottes sei der gute Hirte; Jesus sei gekommen, um auf der Erde zu leben. Er allein könne uns wirklich verstehen. Er sei auch der Einzige, der unsere Sünden wegnehmen könne, weil Er selbst ohne Sünde gewesen sei und unsere Sünden am Kreuz gesühnt habe. Er allein könne uns aus der Macht des Teufels befreien. Die wahre Freiheit, das wahre Glück - nur Jesus könne sie uns geben.
Ich zögerte, ich wog das Für und Wider ab. Nach einigen Tagen merkte ich, dass ich aus eigener Willenskraft der Versuchung zum Bösen nicht widerstehen konnte. Ich tat das Böse, das ich nicht wollte, und versagte darin, das Gute zu tun, das ich so gerne tun wollte (vgl. Römer 7,19). So entschloss ich mich, Jesus zu vertrauen, Ihm zu folgen, auf sein Wort zu hören, Ihm zu gehorchen. Ich glaubte, dass Er mir die wahre Freiheit und das wahre Glück geben würde. Ich begann, eifrig die Bibel zu lesen, und diese Lektüre hat mein Leben verändert.
Das habe ich im Alter von 15 Jahren geglaubt. Heute, im Alter von 86 Jahren, weiß ich, dass es wahr ist, denn ich habe es erlebt. Ich habe den Schutz des Herrn während all dieser langen Jahre erfahren.
Die Rede über Jesus verbreitete sich umso mehr; und große Volksmengen versammelten sich, um ihn zu hören und von ihren Krankheiten geheilt zu werden. Er aber zog sich zurück und war in den Wüsteneien und betete. Lukas 5,15.16
Jesus Christus in der Stille
„Hast du es schon gehört? Simon hat einen großen Fischfang gemacht. Jetzt folgen er und die beiden Söhne des Zebedäus diesem Jesus von Nazareth!“ - „Ja, und Jesus hat einen Aussätzigen geheilt!“ (s. Lukas 5,6–11.13). In Windeseile verbreiten sich diese Nachrichten von Mund zu Mund, so dass die Menschen bei Jesus zusammenströmen.
Und wie reagiert ER? Richtet ER jetzt eine weitere Predigt an die Volksmenge oder wirkt ER jetzt noch mehr Heilungswunder? Nein, dieses Mal zieht ER sich an einen abgelegenen Ort zurück, um zu beten.
Wird hier nicht sehr deutlich, dass Jesus Christus ganz anders ist als wir? Wir genießen gerne die Aufmerksamkeit oder Anerkennung unserer Mitmenschen - erst recht, wenn wir meinen, etwas besonders gut zu können.
Dem Herrn Jesus ging es dagegen nie um den Beifall von Menschen, sondern immer nur um die Ehre Gottes, seines Vaters. Jesus war vom Himmel auf die Erde gekommen, „um zu dienen und sein Leben zu geben als Lösegeld für viele.“ (Markus 10,45)
Und als dieser treue Diener Gottes suchte Er regelmäßig die Einsamkeit auf, um zu beten. Wie viel war Ihm doch die gelebte Gemeinschaft mit Gott, seinem Vater, wert!
Wie ist das bei dir und mir?
Lassen wir uns von dem Gebetsleben Jesu anspornen, regelmäßig die Nähe Gottes in der Stille zu suchen und zu beten? Wenn wir das tun, werden wir geistliche Kraft, inneren Frieden und Mut für den Alltag gewinnen. Und wir werden erfahren, dass Gott ein „Hörer des Gebets“ ist. (Psalm 65,3)
In Ewigkeit, HERR, steht dein Wort fest in den Himmeln. Psalm 119,89
Die Bibel - nicht willkürlich zusammengestellt
Die Bibel besteht aus insgesamt 66 Büchern: 39 im Alten Testament und 27 im Neuen Testament. Diese Bücher sind jedoch nicht willkürlich zusammengestellt worden.
Bei der Bildung des alttestamentlichen Kanons (griech.: Richtschnur) wird seit jeher dem Schriftgelehrten Esra eine wesentliche Rolle als Werkzeug Gottes zugeschrieben: Er sammelte und bewahrte nämlich die heiligen Schriften. Die Schriften des Neuen Testaments dagegen (die Evangelien, die Apostelgeschichte, die Briefe des Paulus und die Offenbarung) wurden von Anfang an als inspirierte (lat.: eingehaucht) heilige Schriften betrachtet. Der Heilige Geist wirkte sowohl bei den Schreibern als auch bei den Empfängern und Lesern: Was die einen unter seiner Leitung schrieben, erkannten die anderen unter seiner Leitung als von Gott inspirierte Schriften an.
Der alttestamentliche Prophet Daniel, der selbst ein inspirierter Schreiber war, erwähnt zum Beispiel das Ende der 70-jährigen Gefangenschaft des Volkes Israel, das Jeremia vorausgesagt hatte. Das Buch des Propheten Jeremia, das erst kurz vorher entstanden war, gehörte also für Daniel bereits zu „den Schriften“, zum Wort des HERRN (Daniel 9,2; Jeremia 25,12). Und der Apostel Petrus stellt alle Briefe des Apostels Paulus auf die gleiche Stufe „wie die übrigen Schriften“, womit er das Alte Testament und das Neue Testament meint, das gerade im Entstehen begriffen war. (2. Petrus 3,16)
Der Heilige Geist bewirkte nicht nur, dass „heilige Menschen Gottes“ unter seiner göttlichen Eingebung die heiligen Schriften schrieben, sondern Er bewegte die ersten Leser auch dazu, diese - und keine anderen - Schriften als von Gott kommend anzuerkennen.
(2. Petrus 1,21) Und damit war diese Frage ein für alle Mal geklärt. Und so wird es auch bleiben, denn „in Ewigkeit, HERR, steht dein Wort fest in den Himmeln“.
Der HERR sprach zu Mose: Schreibe dir diese Worte auf.
2. Mose 34,27
Die Bibel - zuverlässig überliefert
Bis zur Erfindung der Buchdruckerkunst im 15. Jahrhundert war das Abschreiben die einzige Möglichkeit, einen Text zu vervielfältigen. Bei den Ägyptern, Sumerern und Babyloniern war die Schreibkunst schon im 3. Jahrtausend v. Chr. bekannt. Daher spricht nichts dagegen, dass die ältesten Teile der Bibel sehr früh abgefasst wurden. Diese wurden dann äußerst sorgfältig abgeschrieben und so von Generation zu Generation überliefert.
Die ältesten Zeugnisse des Alten Testaments wurden ab 1947 bei Qumran am Toten Meer entdeckt. Einige reichen bis ins 3. Jahrhundert v. Chr. zurück. Diese Funde stellen den ältesten und größten Bibelfund aller Zeiten dar und sind ein einmaliges Zeugnis für die außergewöhnliche Qualität der Überlieferung des Alten Testaments.
Von den Schriften vieler antiker Schreiber gibt es heute nur noch wenige Überbleibsel. Von Cäsars Gallischem Krieg (verfasst um 50 v. Chr.) existieren zum Beispiel nur 9 bis 10 gute Handschriften, wobei die älteste 900 Jahre nach Cäsars Tod geschrieben wurde. Diesen Handschriften stehen ca. 3000 Manuskripte des hebräischen Alten Testaments und 5700 Schriften des griechischen Neuen Testaments gegenüber - und das, obwohl die Christen im Römischen Reich und von Seiten des Islam im Nahen Osten stark verfolgt wurden.
Die Bibel ist eines der ältesten Bücher der Welt und entstand zwischen ca. 1500 v. Chr. und 100 n. Chr. Sie wurde oft bekämpft und häufig vernichtet und ist dennoch das Dokument der Antike, das bei weitem am besten bezeugt ist. Und obwohl sie am schärfsten kritisiert wird, ist sie auch das am weitesten verbreitete Buch der Welt.
Wer sie aufschlägt und liest, der erfährt: „Ich freue mich über dein Wort wie einer, der große Beute findet“ (Psalm 119,162)
Um die Bibel näher kennenzulernen, empfehlen wir einen kostenlosen Bibelkurs.
Durch die Gnade seid ihr errettet, mittels des Glaubens; und das nicht aus euch, Gottes Gabe ist es; nicht aus Werken, damit niemand sich rühme. Denn wir sind sein Werk, geschaffen in Christus Jesus zu guten Werken, die Gott zuvor bereitet hat, damit wir in ihnen wandeln sollen.
Epheser 2,8–10
Was Gott erwartet
Die Frau war für ihren Glauben an Gott und ihre Frömmigkeit bekannt. Umso bestürzter reagierte sie, als ein Prediger ihr in einem Gespräch sagte, dass sie Jesus Christus als ihren persönlichen Retter haben müsse. Erregt erwiderte sie: „Ich habe sonntags nie in der Kirche gefehlt, habe täglich in der Bibel gelesen und gebetet, habe meinen Nachbarn Gutes erwiesen und meiner Meinung nach alles getan, was ein Christ tun muss! Und nun kommen Sie und sagen mir, dass das alles nicht ausschlaggebend ist!?“
Anhand der Bibel erklärte der Prediger ihr, dass alle Menschen Sünder sind und sich nicht selbst erlösen können. Das müssen wir offen zugeben. Wir müssen daran glauben, dass Jesus am Kreuz die gerechte göttliche Strafe für unsere Sünden auf sich genommen hat. Errettung gibt es nur aus Gnade durch den Glauben an Ihn. Wer sich auf eigene gute Taten stützen will, ist verloren.
Für die Frau begann ein großer Kampf. Lange saß sie da, das Gesicht in den Händen vergraben. Plötzlich rief sie aus: „O Gott, sollen all meine guten Werke mir denn wirklich alle nichts helfen können? Dann stehe ich ja ganz armselig vor Dir da!“ Ihr Gewissen war erwacht; sie erkannte immer deutlicher, dass sie vor Gottes Heiligkeit nicht bestehen konnte. Und schließlich nahm sie den Sohn Gottes von Herzen als ihren Retter an.
Kein Zweifel: Gott erwartet „gute Werke“ von uns.
Doch keine noch so gute Tat kann auch nur eine einzige Sünde ungeschehen machen. Wenn aber jemand durch den Glauben an Christus errettet ist, soll und kann er aus Dankbarkeit die guten Werke tun, die Gott für ihn „zuvor bereitet hat“ und die seine Liebe sichtbar werden lassen.
Thomas aber, einer von den Zwölfen, genannt Zwilling, war nicht bei ihnen, als Jesus kam. Da sagten die anderen Jünger zu ihm: Wir haben den Herrn gesehen. Er aber sprach zu ihnen: Wenn ich nicht in seinen Händen das Mal der Nägel sehe und meinen Finger in das Mal der Nägel lege und meine Hand in seine Seite lege, so werde ich nicht glauben.
Johannes 20,24.25
Der ungläubige Thomas
Was für eine wunderbare Begegnung haben die Jünger mit ihrem auferstandenen Herrn gehabt! Er ist in ihre Mitte gekommen. Diese Zusammenkunft erinnert an die Aussage des Herrn in Matthäus 18,20: „Wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich in ihrer Mitte.“ Diese Verheißung gilt bis heute. Auch wenn der Herr heute nicht sichtbar ist: Er ist dort, wo Gläubige sich so versammeln, wie Gott es in seinem Wort mitteilt. Und sie erleben dasselbe wie die Jünger damals: Friede und Freude.
Thomas hat etwas verpasst.
Er ist nicht dabei gewesen, als der Herr sich den Jüngern gezeigt und ihnen den Friedensgruß zugerufen hat. Jetzt merkt er, dass sie vor Freude sprühen, weil sie den Herrn gesehen haben.
ER ist wirklich auferstanden!
Thomas haben wir bereits in Kapitel 11 und 14 unseres Evangeliums kennengelernt. Er ist offensichtlich klar, nüchtern und realistisch veranlagt. Deshalb lässt er sich nicht so schnell von Dingen überzeugen, die außerhalb des gewöhnlichen Erfahrungshorizonts liegen.
Heute stützt sich der Mensch mehr denn je auf das Sichtbare und Fassbare. Seit dem Altertum hat die Wissenschaft enorme Fortschritte gemacht. Ist damit der Glaube an einen lebendigen Gott überholt? Ist die glaubwürdig bezeugte Tatsache der Auferstehung Jesu deshalb abzulehnen? Nein und noch mal nein! Wer der Bibel, dem Wort Gottes, vertraut, indem er von Dingen überzeugt ist, die man nicht sieht, die aber dennoch real sind, braucht sich nicht zu schämen.
Gott hat seinen eigenen Sohn nicht verschont, sondern ihn für uns alle hingegeben.
Römer 8,32
Der „liebe“ Gott
Manche Menschen sprechen vom „lieben“ Gott wie von einem greisen Großvater im Himmel. Einer, der ahnungslos, gutgläubig und weltfremd ist. Und dem es gut geht, wenn seine Kinder und Enkelkinder ihren Spaß haben und glücklich sind und dabei nicht allzu viel Unfug anstellen. Einer, der sich am Ende eines Tages zufrieden zurücklehnt und für sich feststellt: Das war mal wieder ein schöner Tag heute!
Nicht wenige Menschen haben eine solche (oder ähnliche) Vorstellung von Gott. Doch einen solchen „lieben“ Gott gibt es nicht!
Was sollen wir - auch zum Beispiel im Umgang miteinander - von einer Liebe halten, die zu allem „Ja“ und „Amen“ sagt? Würden wir sie nicht eher belächeln? Könnte man sich auf eine solche Liebe verlassen, ja wäre das überhaupt noch Liebe?
„Gott ist Liebe“, keine Frage, die Bibel sagt es selbst!
Doch weil „Gott Licht ist und gar keine Finsternis in ihm ist“, erweist Er sich nicht allein gnädig und gütig, sondern zugleich wahrhaftig, gerecht und heilig. (1. Johannes 4,8; 1,5)
Gottes Liebe ist nicht „schwammig“, nicht weltfremd!
Sie ist konkret, greifbar und sichtbar.
Gott hat sie uns gezeigt, ja sogar bewiesen, indem ER seinen Sohn Jesus Christus in die Welt sandte. (Römer 5,8) Doch Gott hat Ihn nicht nur gesandt, sondern Ihn auch nicht verschont. Am Kreuz von Golgatha hat Gott Ihn die Strafe zu unserem Frieden treffen lassen. Denn Er will nicht, dass irgendein Mensch verloren geht, sondern dass alle gerettet werden. Dafür musste sein Sohn sterben. Und dazu war Gott bereit und dazu war auch sein Sohn Jesus Christus bereit. So viel also hat Gott „investiert“, so viel hat Ihn seine Liebestat gekostet!
Eine solche Liebe hat Qualität und Tiefgang.
Auf sie kann man sich verlassen und stützen - und kann sie sogar heute noch erfahren.
Er (Jesus) verharrte die Nacht im Gebet zu Gott. Und als es Tag wurde, rief er seine Jünger herzu und erwählte aus ihnen zwölf, die er auch Apostel nannte. Lukas 6,12.13
Jesus wählt Menschen aus
Nach einer Nacht im Gebet wählt der Herr Jesus zwölf seiner Jünger aus. Was für eine bunte Mischung! Da gibt es zwei Brüderpaare von Fischern, einen Zöllner (Matthäus), einen Freiheitskämpfer (Simon) - und auch jemand, den man als Skeptiker bezeichnen könnte (Thomas). Wie oft wird Jesus für sie gebetet haben, denn sie sollen trotz ihrer unterschiedlichen Charaktere ein übereinstimmendes und glaubwürdiges Zeugnis vom Leben und später von der Auferstehung ihres Herrn ablegen.
Bevor Jesus seine Jünger zum Dienst für sich aussendet, sollen sie von Ihm lernen. Sie ziehen mit ihrem Meister durch das Land und können Ihn auf Schritt und Tritt beobachten. Was sehen sie? Seine Barmherzigkeit, wenn ER Hilfsbedürftigen begegnet; seine göttliche Größe und Macht, wenn ER Wunder tut; seine Geduld, wenn die Schriftgelehrten Ihn bedrängen; seinen Eifer für Gott, wenn die Ehre seines Vaters im Himmel angegriffen wird.
Zugleich hören sie seine Worte der Gnade und seine Gebete, die ER öffentlich spricht. Aber sie sehen auch, wenn ER sich immer wieder in die Stille zurückzieht, um mit seinem Gott und Vater alleine zu sein.
Noch kurz vor seinem Tod gibt der Herr Jesus ihnen ein unvergessliches Vorbild seiner Demut: ER wäscht ihnen die Füße und bereitet sie auf die Zeit vor, wenn ER nicht mehr leibhaftig bei ihnen sein würde. - Wie oft erfuhren sie seine Liebe: Ja, Er „liebte sie bis ans Ende“ ! (Johannes 13,1)
Jesus wählt zwölf Jünger aus und verändert und prägt ihr ganzes Leben (bis auf eine Ausnahme: Judas). Heute ist Jesus im Himmel. Der Dienst der Zwölf ist längst erfüllt. Jetzt geht es um dich und mich. Denn immer noch ruft Jesus in seine Nachfolge.
(Der Apostel Paulus schreibt:) Worin ich Trübsal leide bis zu Fesseln wie ein Übeltäter; aber das Wort Gottes ist nicht gebunden.
Der Herr aber stand mir bei und stärkte mich, damit durch mich die Predigt vollbracht würde und alle die aus den Nationen hören möchten.
2. Timotheus 2,9; 4,17
Sein Nahesein in meinem Gefängnis
Eine Christin aus Mosambik berichtet:
Man kann sich sehr schnell unverstanden und isoliert fühlen! Wenn wir einen geliebten Menschen verlieren, empfinden wir Einsamkeit. Wir fühlen uns allein, wenn wir vergessen oder sogar verachtet oder abgelehnt werden. Aber der Herr Jesus lädt uns ein, durch Gebet Ihm zu nahen. Und überhaupt - ER ist es, der sich uns naht.
Während der ganzen Zeit, als ich wegen meines christlichen Glaubens im Gefängnis saß, verspürte ich ständig die Gegenwart Jesu an meiner Seite. Als die Einsamkeit besonders schwer auf mir lastete, begann ich, zu meinem Herrn zu reden. Ich war im Inneren der dicken Mauern von jedem Kontakt zu anderen abgeschnitten. Aber als ich betete, machte ich wirklich die Erfahrung, dass mich nichts von der Liebe Gottes trennen konnte.
Ich verstand auch, dass Gott es zugelassen hatte, dass ich im Gefängnis war, damit ich die gute Botschaft denen weitergeben konnte, die sie noch nie gehört hatten. Gott schenkte es mir, dass ich mich über meine Schmerzen erheben konnte, um den anderen Gefangenen von Jesus zu erzählen. In einem Jahr nahmen 25 von ihnen Christus als ihren Retter an. „Das Wort Gottes ist nicht gebunden.“ Es ist machtvoll und gewährt unserem Geist die Freiheit - selbst in Zeiten der Not und des Gefangenseins. In den Augen der Menschen sind wir von der Gesellschaft ausgeschlossen, aber wir sind Gesandte des Himmels für Gott.
Öffne unsere Augen Herr, damit wir die Dinge so sehen, wie du sie siehst.
Seid um nichts besorgt, sondern in allem lasst durch Gebet und Flehen mit Danksagung eure Anliegen vor Gott kundwerden; und der Friede Gottes, der allen Verstand übersteigt, wird eure Herzen und euren Sinn bewahren in Christus Jesus.
Philipper 4,6.7
Der Anhalter-Mitnehmer
Ein Christ hatte die Gewohnheit, in seinem Wagen häufig Leute mitzunehmen, die an der Straße standen und versuchten, per Anhalter an ihr Ziel zu kommen. Auf diese Weise wollte er mit den Mitfahrern ins Gespräch kommen und sie mit der Botschaft von Jesus Christus bekannt machen.
Einmal wollte er einen jungen Mann mitnehmen, konnte seinen Wagen aber erst 50 Meter hinter dem Mann zum Stehen bringen. Doch der bemerkte ihn nicht, denn er sah sich nicht um, sondern winkte inzwischen schon dem nächsten Autofahrer zu, ihn mitzunehmen. Erst als der Christ hupte, wurde der junge Mann aufmerksam und kam angelaufen. Der Fahrer empfing ihn mit den Worten: „Sie machen es wie die meisten Christen!“ - „Wie meinen Sie das?“ - „Sie beten und beten, erwarten aber gar nicht, dass sie erhört werden.“
Unser Bibelvers sagt, dass wir mit allen Anliegen und jeder Not zu Gott kommen dürfen. Und wenn wir unser Problem bei Ihm abgeladen haben, dürfen wir damit rechnen, dass ER sich unserer Sache annimmt. Wenn wir auf diese Weise vertrauensvoll auf seine Führung warten, wird das unserem Herzen Frieden geben.
Dazu ist allerdings nötig, dass keine Sünden als Hindernis zwischen Gott und uns stehen. Doch „wenn wir unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit“ (1. Johannes 1,9)
Sünden muss man bekennen, dann kann Gott sie vergeben - und das eigene Gewissen kann ruhig werden.
So erhalten Herz und Gewissen das, was sie brauchen.
Dein Wort ist Wahrheit. Johannes 17,17
10 Gründe, die Bibel zu lesen
Vielleicht würde es dir nicht gerade in den Sinn kommen, die Bibel zu lesen. Doch denk einmal über die folgenden Punkte nach. Die Bibel …
Damit du die Bibel verstehen kannst, brauchst du einen Schlüssel: Dieser Schlüssel heißt Glaube.
Wenn du glaubst, dass die Bibel Gottes Worte an dich sind, wirst du angesprochen und verändert werden. Gott sagt über die Bibel: „Alle Schrift ist von Gott eingegeben und nützlich.“ (2. Timotheus 3,16) Und: „Das Wort des Herrn bleibt in Ewigkeit.“ (1. Petrus 1,25)
Und nach acht Tagen waren seine Jünger wieder drinnen und Thomas bei ihnen. Da kommt Jesus, als die Türen verschlossen waren, und stand in der Mitte und sprach: Friede euch! Dann spricht er zu Thomas: Reiche deinen Finger her und sieh meine Hände, und reiche deine Hand her und lege sie in meine Seite, und sei nicht ungläubig, sondern gläubig! Thomas antwortete und sprach zu ihm: Mein Herr und mein Gott! Jesus spricht zu ihm: Weil du mich gesehen hast, hast du geglaubt. Glückselig sind, die nicht gesehen und doch geglaubt haben!
Johannes 20,26–29
„Mein Herr und mein Gott!“
Der „ungläubige Thomas“, wie er vielfach genannt wird, hat die Zeugenaussage der Mitjünger abgelehnt mit den Worten: „Wenn ich nicht in seinen Händen das Mal der Nägel sehe und meinen Finger in das Mal der Nägel lege …“ Er will wohl glauben, dass Jesus auferstanden ist, aber er kann nicht über seinen eigenen Schatten springen.
Jesus Christus ist ein gütiger Herr!
Eine Woche später kommt ER wieder in die Mitte der Jünger. Dieses Mal hat Thomas es sich nicht nehmen lassen, dabei zu sein. Mit seinem Gruß zeigt der Sohn Gottes sich wieder als der Friedenschaffende. Ohne Umschweife greift ER die Worte von Thomas auf, die ER genauso gehört hat wie die Jünger. „Alles ist bloß und aufgedeckt vor den Augen dessen, mit dem wir es zu tun haben.“ (Hebräer 4,13) Thomas ist überwältigt.
Seine Zweifel lösen sich auf wie der Nebel in der Sonne.
Offensichtlich hat er die Erhabenheit Jesu noch nie so bewusst wahrgenommen wie in diesem Augenblick. Deshalb sagt er: „Mein Herr und mein Gott!“ Damit beugt er sich gewissermaßen nieder und erkennt an, was viele Menschen bezweifeln: dass Jesus höchste Autorität hat und Gott selbst ist.
Das persönliche Glück eines Menschen liegt in dem Wort „mein“. Und das wünschen wir jedem Leser - zu Jesus zu sagen: „Mein Herr und mein Gott!“
Du bist eine Festung gewesen dem Geringen, eine Festung dem Armen in seiner Bedrängnis, eine Zuflucht vor dem Regensturm, ein Schatten vor der Glut. Jesaja 25,4
Der Hafen der Gnade
Wussten Sie schon, dass die französische Hafenstadt Le Havre ursprünglich „Le Havre-de-Grâce“ („Hafen der Gnade“) hieß? Diesen Namen erhielt sie zu Beginn des 16. Jahrhunderts. Auf Anordnung des Königs Franz I. suchte man damals eine geschützte Stelle am Ärmelkanal, um dort einen Hafen zu errichten. Seeleute schlugen vor, den Hafen am Nordufer der Seine-Mündung zu bauen. Hier waren die Strömungsverhältnisse günstig und bei schweren Stürmen gab es dort einen sicheren Schutz.
Ein Hafen, ein geschützter Ort, eine sichere und ruhige Zuflucht - ist das nicht unsere Sehnsucht, wenn es schwierig und unsicher wird? Wie gut, dass es diese Zuflucht tatsächlich gibt: bei dem Herrn Jesus, dem Sohn Gottes, der alle Macht hat, jeden zu bewahren und sicher ans Ziel zu bringen, der auf Ihn vertraut! Weil ER Gott ist, hat ER immer alles unter Kontrolle: die Naturgewalten ebenso wie die Umstände unseres Lebens.
Wer könnte uns besser schützen als ER?
Zugleich ist Er Mensch und kennt Leiden aus eigener Erfahrung. Deshalb versteht ER uns und hat Mitleid mit unseren Schwachheiten. Seine Einladung gilt jedem: „Kommt her zu mir, alle ihr Mühseligen und Beladenen, und ich werde euch Ruhe geben.“ (Matthäus 11,28) Wer zu diesem Herrn kommt und sein Leben unter seine gute Führung stellt, kann voller Überzeugung in das Lied einstimmen:
Wir haben einen Felsen, der unbeweglich steht.
Wir haben eine Wahrheit, die niemals untergeht.
Wir haben eine Quelle, die niemals je versiegt.
Wir haben Kraft zum Tragen, die keiner Last erliegt.
Wir haben eine Zuflucht in Stürmen, Angst und Not.
Wir haben einen Reichtum, der nie zu schwinden droht.
Gottlob Lachenmann (1845-1935); Hedwig von Redern (1866-1935)
Die Stelle der Schrift aber, die der Äthiopier las, war diese: „Er wurde wie ein Schaf zur Schlachtung geführt, und wie ein Lamm stumm ist vor seinem Scherer, so tut er seinen Mund nicht auf.“ Apostelgeschichte 8,32
Ein Minister auf der Reise
Der äthiopische Minister ist auf der Reise. Er sitzt auf dem Wagen und liest aus einer Buchrolle einen Text des Propheten Jesaja. Und er fragt sich, von wem der Prophet an dieser Stelle redet.
Wenn man jüdische Theologen fragt: „Wer ist denn der leidende Knecht des Herrn, von dem im Buch Jesaja, Kapitel 53, die Rede ist?“, dann antworten sie in der Regel: „Das ist unser Volk!“
Ja, es stimmt, Israel ist in seiner mehrtausendjährigen Geschichte wie kein zweites Volk durch unsägliche Leiden und Verfolgungen gegangen. Aber in dem Abschnitt des Propheten Jesaja, den der Reisende damals las, ist von einer einzelnen Person die Rede, die stellvertretend für andere litt. Das trifft auf Israel nicht zu.
Auf die Frage des Ministers: „Von wem sagt der Prophet dieses?“ (V. 34), gibt es nur eine richtige Antwort: von Jesus Christus. Genau diese Antwort gab auch der Evangelist Philippus, als er diesem hochgestellten Mann die Worte des Propheten erklärte.
Von keinem anderen als von Jesus Christus konnte gesagt werden:
„Um unserer Übertretungen willen war er verwundet, um unserer Ungerechtigkeiten willen zerschlagen. Die Strafe zu unserem Frieden lag auf ihm, und durch seine Striemen ist uns Heilung geworden. Wir alle irrten umher wie Schafe, wir wandten uns jeder auf seinen Weg; und der H ERR hat ihn treffen lassen unser aller Ungerechtigkeit.“ Jesaja 53,5.6
Jesus fragte seine Jünger und sprach: Wer sagen die Menschen, dass ich, der Sohn des Menschen, sei? Matthäus 16,13
Wer ist Jesus Christus?
Ist Er ein Religionsstifter? Ein Moralprediger? Ein Humanist? Ein „guter Mensch“? Nein, Jesus Christus ist mehr! ER ist einzigartig!
Schon vor seiner Geburt wusste man viele Einzelheiten von Jesus Christus. Gott hatte Ihn schon Jahrhunderte vor seiner Geburt im Alten Testament durch die Propheten ankündigen lassen. Diese Prophezeiungen erfüllten sich haargenau.
Kein Mensch konnte mit solch einer göttlichen Vollmacht predigen und so große und herrliche Wunder tun wie Jesus: ER machte Kranke gesund, tat Blinden die Augen auf, beherrschte Naturgewalten und weckte Tote auf, und ER war stärker als die dämonischen Mächte.
Jesus spricht: Wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen. Johannes 6,37
Gott interessiert sich für dich!
Obwohl es immer mehr Menschen auf der Erde gibt, wächst die Zahl derer, die sich einsam fühlen. Wie viele werden übersehen, vernachlässigt, nicht beachtet oder sogar beiseitegeschoben. Das sind traurige Erfahrungen, die einen empfindlich treffen und verletzen.
Da gibt es Kinder, die merken, dass sie ihren Eltern lästig sind, und die abgeschoben oder sich selbst überlassen werden. Oder alte Menschen, die ins Altersheim gebracht und von ihren Angehörigen kaum mehr besucht werden. Es gibt auch Kranke, für die die gesunde Welt keine Zeit übrig hat. Und die Schüchternen werden einfach stehen gelassen. Manchen merkt man es nicht einmal an, dass sie große Sehnsucht nach jemand haben, der sie beachtet und echtes Interesse an ihnen hat.
Gehörst du auch dazu? Dann habe ich eine gute Nachricht für dich: Jesus Christus interessiert sich für dich persönlich! Auch wenn sich sonst keiner um dich kümmert – ER ist da und ruft dich zu sich. ER hat ein großes Geschenk für dich bereit: ewiges Leben und eine glückliche Kindesbeziehung zu Gott, dem Vater.
Wer zu Jesus Christus kommt und an Ihn glaubt, der darf wissen, dass Jesus ihn nicht übersieht oder unbeachtet lässt (siehe unseren Tagesvers); im Gegenteil: ER wird sogar in die Familie Gottes aufgenommen: „So viele ihn aber aufnahmen, denen gab er das Recht, Kinder Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen glauben.“ (Johannes 1,12)
Ein Kind des himmlischen Vaters ist nie mehr allein. Es weiß:
Gott liebt mich und lässt mich seine Nähe erfahren!
Auch viele andere Zeichen hat nun zwar Jesus vor seinen Jüngern getan, die nicht in diesem Buch geschrieben sind. Diese aber sind geschrieben, damit ihr glaubt, dass Jesus der Christus ist, der Sohn Gottes, und damit ihr glaubend Leben habt in seinem Namen.
Johannes 20,30.31
Das Zeugnis über SEINE Auferstehung annehmen!
Nach der Begegnung des „ungläubigen Thomas“ mit dem Herrn Jesus kommt dieser Vers auf den ersten Blick etwas unvermittelt. Wir könnten denken, es handele sich um den letzten Vers dieses Evangeliums; das ist aber nicht der Fall.
Anlass für dieses Resümee sind der Ausruf von Thomas: „Mein Herr und mein Gott!“ sowie die Antwort Jesu: „Weil du mich gesehen hast, hast du geglaubt. Glückselig sind, die nicht gesehen und doch geglaubt haben!“
Thomas hat gewissermaßen ein sichtbares Zeichen gefordert, um glauben zu können, dass Jesus aus den Toten auferstanden ist. Und zweifellos liegt darin ein großer Vorteil, ein Augenzeuge des auferstandenen Herrn zu sein sowie die Jünger damals. Doch es ist mit einem besonderen Segen verbunden, an den ewigen Sohn Gottes zu glauben und das Zeugnis über seine Auferstehung anzunehmen, ohne Ihn je gesehen zu haben.
Genau an diesem Punkt setzt unser Tagesvers an. Gott hat dafür gesorgt, dass nicht nur Augenzeugen zu der Überzeugung kommen, „dass Jesus der Christus ist, der Sohn Gottes“. Es ist sein Wunsch, dass alle Menschen an seinen Sohn glauben und auf diese Weise ewiges Leben bekommen. Jeder hat die Möglichkeit, das Zeugnis Gottes über seinen Sohn zu lesen. Und es ist so umfassend, dass es völlig ausreicht, um zu erkennen, wer Jesus wirklich ist.
Niemals könnte ein Buch diese Person in allen Aspekten erschöpfend behandeln. Dafür ist der Sohn Gottes zu groß - unendlich groß. Doch Gott in seiner Gnade hat einige Zeichen aus den vielen ausgewählt, die wir fassen können und die den Glaubenden bewundern lassen.
Wohin du gehst, will ich gehen, und wo du weilst, will ich weilen; dein Volk ist mein Volk, und dein Gott ist mein Gott. Ruth 1,16
Eine Entscheidung für Gott
Ruth ist im Land Moab aufgewachsen. Sie heiratet Machlon, einen Israeliten, der mit seinen Eltern ins heidnische Nachbarland Moab ausgewandert ist. Doch nach zehn Jahren Ehe stirbt er und Ruth bleibt als kinderlose Witwe zurück.
Nun will Noomi, ihre Schwiegermutter, nach Israel zurückkehren. Da wird Ruth vor eine Entscheidung gestellt: Soll sie in Moab bleiben, wo man den Götzen dient? Oder soll sie mit Noomi nach Israel ziehen und eine Beziehung zum lebendigen Gott eingehen?
Sie entscheidet sich dafür, mit Noomi nach Israel zu gehen. Obwohl sie ihr Heimatland verlassen muss und einer ungewissen Zukunft entgegengeht, erklärt sie ihrer Schwiegermutter: „Wohin du gehst, will ich gehen, und wo du weilst, will ich weilen; dein Volk ist mein Volk, und dein Gott ist mein Gott.“ Sie fasst diesen festen Entschluss im Glauben an Gott, denn sie ist überzeugt, dass eine Beziehung zu Ihm und zu seinem Volk alle Nachteile aufwiegt. So geht sie mit Noomi nach Israel und erlebt, wie ihre Kehrtwende von den Götzen zum lebendigen Gott ihr ganzes Leben positiv verändert.
Genauso ist es heute, wenn sich ein Mensch zu Gott bekehrt und an den Herrn Jesus glaubt. Diese Entscheidung errettet ihn nicht nur für den Himmel, sondern wirkt sich auch auf sein Leben auf der Erde aus. Es kostet ihn etwas, von Sünden zu lassen und verkehrte Freundschaften aufzugeben. Aber die Glaubensbeziehung zu Jesus Christus und die Gemeinschaft mit anderen Christen machen diesen Verzicht bei weitem wett.
Der Herr aber sprach: Simon, Simon! ... Ich aber habe für dich gebetet, damit dein Glaube nicht aufhöre. Lukas 22,31.32
Erlebnisse von Simon Petrus
Temperamentvoll, impulsiv, zuweilen auch vorlaut - das ist Petrus (ursprüngl. Simon Bar Jona). Dieser Fischer ist wohl der markanteste der zwölf Apostel. Seinen Namen (griech. Petros) erhält er von Jesus selbst. Durch einen gewaltigen Fischfang am hellen Tag im tiefen Wasser - völlig entgegen jeder Fischer-Erfahrung - erlebt Petrus die Wundermacht des Sohnes Gottes. Unverzüglich verlässt er alle Sicherheiten und folgt Jesus nach - Ihm will er dienen und auch andere in die Nachfolge Jesu rufen.
Während der Zeit, in der Petrus seinen Herrn begleitet, erlebt er viele weitere Wunder, hört Worte der Gnade, schaut mit zwei anderen Jüngern die Herrlichkeit Jesu auf dem Berg der Verklärung - und rätselt mit den anderen über die Ankündigung des Herrn, dass ER nach Jerusalem hinaufziehen werde, um dort zu leiden, zu sterben und am dritten Tag aufzuerstehen.
Gehorsam und entschlossen geht Jesus seinen Leidensweg, um verlorene Menschen zu Gott zu führen. ER weiß, dass ER sich am Kreuz freiwillig opfern muss, um Menschen wie Petrus und Menschen wie dich und mich von ihren Sünden zu erlösen.
Der Herr Jesus weiß auch, dass Petrus sein großsprecherisches Wort nicht halten wird: „Herr, mit dir bin ich bereit, auch ins Gefängnis und in den Tod zu gehen“ (V. 33)
Der starke Petrus wird Jesus nicht nur alleine lassen, sondern sogar dreimal leugnen, Ihn zu kennen!
Aber Jesus lässt ihn nicht fallen!
Jesus lässt niemand fallen!
Durch die Liebe Jesu zurechtgebracht, begreift Petrus: Der Herr hat meinen Glauben bewahrt und im Vertrauen auf seine Kraft darf ich ein Zeuge seiner Auferstehung sein.
Wer an den Sohn glaubt, hat ewiges Leben; wer aber dem Sohn nicht glaubt, wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt auf ihm.
Johannes 3,36
Wer hat recht? Gott oder ich?
Wenn wir uns den Himmel durch unsere persönlichen Qualitäten verdienen könnten, hätte Gott nicht gesagt: „Da ist kein Gerechter, auch nicht einer; da ist keiner, der verständig ist; da ist keiner, der Gutes tut.” (Römer 3,10–12)
Wenn wir durch gute Taten errettet werden könnten, hätte Gott nicht gesagt: „Durch die Gnade seid ihr errettet … und das nicht aus euch, Gottes Gabe ist es; nicht aus Werken, damit niemand sich rühme.” (Epheser 2,8.9)
Wenn wir gerechtfertigt werden könnten, indem wir die zehn Gebote halten, hätte Gott nicht gesagt: „Aus Gesetzeswerken wird kein Fleisch vor ihm gerechtfertigt werden.”
(Römer 3,20)
Wenn wir unsere Erlösung mit Geld kaufen könnten, hätte Gott nicht gesagt: „Keineswegs vermag jemand Gott sein Lösegeld zu geben.” (Psalm 49,8)
Wenn wir uns durch eigene Anstrengung selbst verbessern könnten, hätte Gott nicht gesagt: „Das Herz ist verdorben” und: „Sie sind allesamt untauglich geworden.“
(Jeremia 17,9; Römer 3,12)
Wenn unsere Erlösung irgendwie von uns abhängen würde, hätte Jesus auf die Frage seiner Jünger, wer denn dann überhaupt errettet werden könne, nicht geantwortet: „Bei Menschen ist es unmöglich, aber nicht bei Gott; denn bei Gott sind alle Dinge möglich.“ (Markus 10,27)
„Alle, die glauben… werden umsonst gerechtfertigt durch seine Gnade, durch die Erlösung, die in Christus Jesus ist.” (Römer 3,22.24)
Danksagt in allem, denn dies ist der Wille Gottes in Christus Jesus für euch. 1. Thes.5,18
Dankbarkeit - eine Einstellung
Nach dem Tod seiner Frau beschloss ein 92-Jähriger, sich einen Platz im Seniorenheim zu suchen. Seine Wohnung war ihm zu groß. Geistig war er noch in bester Verfassung und für seinen Lebensabend wollte er nicht allein wohnen, sondern gerne Gesellschaft haben.
Als er im Heim ankam, musste er zunächst längere Zeit im Eingangsbereich warten, bis ein Pfleger ihn in sein Zimmer brachte. Er bedankte sich und lächelte seinem Begleiter zu, während er, auf seinen Stock gestützt, langsam neben ihm herging. Bevor sie den Aufzug betraten, erhaschte der Alte einen Blick in eines der Zimmer und sagte: „Mir gefällt es sehr gut.“ Der Pfleger war überrascht und meinte, er habe doch sein Zimmer noch gar nicht gesehen.
Bedächtig antwortete der Alte: „Wissen Sie, junger Mann, ob ich den Raum mag oder nicht, hängt nicht von der Lage oder der Einrichtung ab, sondern von meiner Einstellung - von der Art, wie ich ihn sehen will. Und ich habe mich entschieden, glücklich zu sein. Diese Entscheidung treffe ich jeden Morgen, wenn ich aufwache, denn ich kann wählen.
Ich kann im Bett bleiben und damit hadern, dass mein Körper dies und jenes nicht mehr so gut schafft wie früher - oder ich kann aufstehen und dankbar sein für alles, was ich noch kann. Jeder Tag ist ein Geschenk, und solange ich meine Augen öffnen kann, will ich sie auf den neuen Tag richten; und solange ich meinen Mund öffnen kann, will ich Gott für all die glücklichen Stunden danken, die ich erleben durfte und noch erleben darf.“
Preise den HERRN, meine Seele, und vergiss nicht alle seine Wohltaten! Ps.103,2
Ich bin stets bei dir: Du hast mich erfasst bei meiner rechten Hand. Psalm 73,23
Wer hält das Seil?
Eine alte Geschichte erzählt von einem Bergwanderer, der an einem Steilhang seltene Blumen entdeckte. Obwohl er ein Seil mit sich trug, wagte er nicht, sich zu der Stelle hinunterzulassen.
Da tauchte auf einmal ein Hirtenjunge auf. Der Wanderer fragte ihn, ob er wohl ein paar dieser wunderschönen Blumen für ihn pflücken würde. Dazu wolle er ihn am Seil herunterlassen. Und eine Belohnung solle er auch erhalten.
Skeptisch schaute der Junge den Fremden an. Und dann verschwand er wieder - so plötzlich, wie er gekommen war.
Nach kurzer Zeit war er wieder da. Mit ihm kam ein kräftiger, freundlich blickender Mann. „Jetzt bin ich bereit, den Felshang hinunterzuklettern!“, rief der Junge. „Aber dieser Mann muss das Seil halten! Er ist mein Vater.“
Wer hält das Seil?
Darauf kommt es an!
Gott kennt uns; ER kennt auch unsere Lebensumstände; und ER weiß, wie wir gehalten werden müssen. Ihm können wir vorbehaltlos vertrauen. Bei Ihm sind wir geborgen.
Allerdings müssen wir uns Ihm dazu auch völlig ausliefern mit allem, was wir sind und haben.
Alle, die Kinder Gottes sind, dürfen sich von Gott geliebt, getragen und gehalten wissen - nicht als „Stiefkinder“, sondern als Kinder, die „aus Gott geboren“ sind. (Joh.1,12.13)
„Wie ein Vater sich über die Kinder erbarmt, so erbarmt sich der HERR über die, die ihn fürchten.“ Psalm 103.13
„Deine Zuflucht ist der Gott der Urzeit, und unter dir sind ewige Arme.“ 5. Mose 33,27
Danach offenbarte Jesus sich wieder den Jüngern am See von Tiberias. Er offenbarte sich aber so: Simon Petrus und Thomas, genannt Zwilling, und Nathanael, der von Kana in Galiläa war, und die Söhne des Zebedäus und zwei andere von seinen Jüngern waren zusammen. Simon Petrus spricht zu ihnen: Ich gehe hin fischen. Sie sprechen zu ihm: Auch wir gehen mit dir. Sie gingen hinaus und stiegen in das Schiff; und in jener Nacht fingen sie nichts.
Johannes 21,1–3
Vergebliche Mühe, wird oft zum großen Segen!
Die Szene am See von Tiberias (See Genezareth) folgt auf die beiden vorhergehenden Ereignisse, wo Jesus sich seinen Jüngern gezeigt hat: zuerst am Abend seines Auferstehungstags und dann genau eine Woche später, als der „ungläubige Thomas“ auch dabei gewesen ist. Hier nun ist es „schon das dritte Mal, dass Jesus sich den Jüngern offenbarte, nachdem er aus den Toten auferweckt war.“ (V. 14)
Sieben Männer sind zusammen, als Petrus sich entschließt, fischen zu gehen. Die anderen schließen sich ihm an. Ist ihr Vorhaben gut und angemessen? - Wir können die Jünger gut verstehen. Denn in den dreieinhalb Jahren, während sie Jesus begleitet haben, hat ER dafür gesorgt, dass sie sich nicht um ihren Lebensunterhalt zu kümmern brauchten; ihnen hat nichts gefehlt. Doch jetzt haben sie vielleicht gedacht, dass sie wieder in ihrem Beruf tätig werden müssen, um ihr tägliches Brot zu verdienen.
„Fischer“ zu sein, das heißt, einem irdischen Beruf nachzugehen, schließt ja nicht aus, zugleich „Menschenfischer“ zu sein. Viele Berufstätige nutzen nach ihrer Arbeit die freie Zeit, das Evangelium weiterzugeben, um noch andere zu Jesus zu führen.
Was den Plan der Jünger hier betrifft, macht eins nachdenklich: Die Jünger arbeiten erfolglos. Manchmal benutzt der Herr unsere vergebliche Mühe, um uns anschließend besonders reich zu segnen.
Es geschah am dritten Tag, dem Geburtstag des Pharaos, da machte er allen seinen Knechten ein Festmahl ... Und er setzte den Obersten der Mundschenken wieder in sein Schenkamt ...; und den Obersten der Bäcker ließ er hängen. 1.Mose 40,20–22
Skandal am Königshof!
Zwei Männer aus der engsten Umgebung des Pharaos, beide Meister ihres Berufs, fallen in Ungnade und werden ins Gefängnis geworfen. Doch am Geburtstag des Herrschers wird der eine wieder in sein Amt eingesetzt, während der andere hingerichtet wird. Warum der Pharao sie so unterschiedlich behandelt, erfahren wir nicht. Gab es neue Beweise für die Unschuld bzw. Schuld der Männer? Oder handelte er aus reiner Willkür?
Wie dem auch sei: Als souveräner Herrscher von Ägypten hatte der Pharao das Recht, zu begnadigen, wen er wollte.
Auch Gott ist souverän, mehr noch als der König, und muss für sein Handeln keine Rechenschaft abgeben. Sein Urteil über die Menschheit lautet: „Da ist keiner, der Gutes tut, auch nicht einer“ (Psalm 14,3) Alle haben Tod und Gericht verdient, weil sie alle gesündigt haben. Zugleich ist Gott aber gnädig und barmherzig, und deshalb will ER nicht, dass jemand verloren geht. Und doch begnadigt ER nicht in ungerechter Willkür, wie beispielsweise der vorige US-Präsident am Ende seiner Amtszeit.
Bei Gott sind wir nicht auf Spekulationen oder heimliche Hoffnungen angewiesen. Denn jeder kann die Gnade Gottes erfahren - jeder, der an Jesus Christus und sein Opfer am Kreuz glaubt. Das bedeutet: Ich erkenne an, dass das Urteil Gottes über mein Leben zu Recht besteht, kehre zu Ihm um und bekenne Ihm meine Schuld. Dann darf ich seine Gnade dankbar annehmen, weil ER seinen Sohn Jesus Christus stellvertretend für meine Schuld und Sünde gerichtet hat.
Glückselig, die geladen sind zum Hochzeitsmahl des Lammes! Offb.19,9
Einsamkeit
Eine gläubige Frau, die seit kurzem Witwe ist, sitzt in einer Cafeteria allein an einem Tisch. Während sie an ihrem Tee nippt, empfindet sie die Einsamkeit, mit der sie nun fertig werden muss, besonders stark. Sie denkt an andere, die ebenfalls allein weitergehen müssen:
Bei diesen Gedanken will die Einsamkeit sie überwältigen. Da erinnert sie sich daran, dass der Herr Jesus sie seit ihrer Jugend nie im Stich gelassen hat. Auch als ihr Mann noch lebte, hat ER sie aus ihren Bedrängnissen errettet. Sie glaubt, dass der Herr auch jetzt bei ihr ist, wie ER es verheißen hat: „Ich bin bei euch alle Tage bis zur Vollendung des Zeitalters.“ (Matthäus 28,20)
Schließlich kommt ihr noch etwas in den Sinn: das Hochzeitsmahl im Himmel, wo alle, die an den Herrn Jesus glauben, gemeinsam die Braut Christi bilden werden. Dort muss niemand mehr allein an einem Tisch sitzen!
Jesus zog sich ungefähr einen Steinwurf weit von ihnen zurück und kniete nieder, betete und sprach: Vater, wenn du willst, so nimm diesen Kelch von mir weg - doch nicht mein Wille, sondern der deine geschehe! Lukas 22,41
Jesus betet in Gethsemane
Gethsemane ist ein Garten am Fuß des Ölbergs. Dorthin zieht Jesus sich in der letzten Nacht vor seinem Leiden und Sterben alleine zurück, um zu beten. Was betet Er?
Vater - Aus dieser Anrede wird die vertraute Beziehung zwischen Jesus und seinem Gott und Vater deutlich. Wie sehr liebte der Herr Jesus seinen Vater und wie groß war die Liebe des Vaters zu Ihm, seinem Sohn!
Wenn du willst - Mehrfach hatte Jesus betont, dass ER in die Welt gekommen war, um den Willen Gottes zu tun. (s. Johannes 4,34; 6,38) Gott wollte verlorene Menschen retten und zu seinen Kindern machen. Das wusste Jesus, als ER hier auf den Knien lag.
So nimm diesen Kelch von mir weg - Der Kelch oder Becher steht in der Bibel mehrmals in Verbindung mit dem Zorn und Grimm Gottes. (Psalm 75,9; Jesaja 51,17; Offenbarung 14,10) Und mit diesem Zorn Gottes über die Sünde, der Jesus am Kreuz auf Golgatha treffen würde, war ER gedanklich beschäftigt. Gott würde Ihn sogar verlassen! Wie schrecklich für Ihn - das konnte ER nicht wünschen!
Doch nicht mein Wille, sondern der deine geschehe! - Jesus ist bereit, den Willen Gottes zu tun. Nichts und niemand kann Ihn davon abhalten, freiwillig am Kreuz sein Leben hinzugeben, damit verlorene Menschen für ewig gerettet werden können.
Wie groß war und ist die Liebe des Herrn Jesus zu uns Menschen!
Das Wort ist gewiss und aller Annahme wert, dass Christus Jesus in die Welt gekommen ist, um Sünder zu erretten, von denen ich der erste bin. 1. Timotheus 1,15
John Newton - ein Zeuge der Gnade Gottes (1)
Amazing grace, how sweet the
sound
Erstaunliche Gnade, wie
süß ist ihr Klang,
that saved a wretch like me.
die einen Verlorenen wie mich errettet
hat.
I once was lost, but now I am found,
Ich war einst verloren, nun bin ich gefunden,
was blind, but now I see.
war blind, aber jetzt kann ich sehen.
Dieses Lied, das im englischsprachigen Raum sehr bekannt ist, stammt von John Newton (1725-1807). Er schrieb es im Jahr 1779. Newton war der Sohn eines Kapitäns der Handelsmarine. Mit 7 Jahren verlor er seine Mutter, die ihn bis dahin christlich erzogen hatte. Bereits mit 11 Jahren trat er seine erste von sechs Seereisen an. Als junger Mensch war Newton ein sehr wilder und zorniger Charakter. Mit 18 wurde er für die Königliche Marine zwangsrekrutiert und verstieß dort so rücksichtslos gegen alle Regeln, dass er sich eine öffentliche Prügelstrafe wegen Rebellion einhandelte.
Nachdem Newton in Madeira auf ein Sklavenschiff versetzt worden war, verhielt er sich noch wilder. Wegen seiner Rohheit und seiner Flüche war er bei der Mannschaft gefürchtet. Im Rückblick sagte er: „Ich sündigte nicht nur selbst ganz unverfroren, sondern befleißigte mich auch bei jeder Gelegenheit, andere in Versuchung zu bringen und zu verführen.“
Anschließend arbeitete Newton an Land für einen Sklavenhändler in Sierra Leone. Als er zu Unrecht des Diebstahls bezichtigt wurde, legte man ihn wie einen Sklaven in Ketten, ließ ihn hungern und misshandelte ihn schwer.
Er (Gott) spricht und bestellt einen Sturmwind, der hoch erhebt seine Wellen. ... Dann schreien sie zu dem HERRN in ihrer Bedrängnis, und er führt sie heraus aus ihren Drangsalen.
Psalm 107,25.28
John Newton - ein Zeuge der Gnade Gottes (2)
Ein Kapitän aus Liverpool befreite John aus den Händen der Sklavenhändler in Sierra Leone und überredete ihn, in die Heimat zurückzukehren. Auf der Heimreise tat John sich erneut als Unruhestifter hervor. Auf halbem Weg über den Atlantik nahm er aus Langeweile das einzige Buch an Bord zur Hand: Es war ein Buch, das von der Nachfolge Jesu handelte.
Nachdenklich legte er sich schlafen. Von dem Ruf „Das Schiff sinkt!“ wurde er geweckt. Ein schwerer Sturm hatte das Schiff leckgeschlagen. Nun ertappte sich der Lästerer Newton bei dem Gebet: „Herr, erbarme dich über uns!“
Als der Sturm endlich nachließ, war John klar geworden, dass es einen Gott gibt, der Gebete erhört. In kürzester Zeit änderte er sein Leben und fing an, seine schlechten Gewohnheiten aufzugeben. Er machte es sich zur Gewohnheit, zu beten und in der Bibel zu lesen.
In der Tat hatte die Gnade Gottes ihr Werk in ihm begonnen. Einige Zeit später erkannte Newton Jesus Christus als seinen Erlöser. Er heiratete und fuhr noch einige Jahre zur See, zunächst als Kapitän eines Sklavenschiffes. Doch allmählich sah er ein, wie verkehrt diese Arbeit war und gab sie im Alter von 29 Jahren auf. Später wurde John Newton Pastor in Olney und predigte dort 43 Jahre lang das Evangelium.
Auf seinem Grabstein steht: „John Newton: Laienprediger, einst ein Ungläubiger und Wüstling, ein Diener afrikanischer Sklaven, wurde durch die Barmherzigkeit unseres Herrn und Heilandes Jesus Christus bewahrt, aufgerichtet, mit Vergebung beschenkt und dazu bestimmt, den Glauben zu predigen, den er so lange zu zerstören versucht hatte.“
Das Volk, das in Finsternis sitzt, hat ein großes Licht gesehen, und denen, die im Land und im Schatten des Todes sitzen - Licht ist ihnen aufgegangen. Matthäus 4,16
Pflanzen brauchen Licht
Können Pflanzen Entscheidungen treffen? Beim Kriechenden Fingerkraut (Potentilla reptans) könnte man es fast vermuten:
Offensichtlich kann das Kriechende Fingerkraut also den Wuchs der Nachbarpflanzen einschätzen und dann in geeigneter Weise reagieren, um das Licht zu erhalten, das sie zum Wachsen braucht. Faszinierend, nicht wahr? Das Warum scheint klar - doch wie und wann hat die Pflanze diese Fähigkeiten erworben?
So wie Pflanzen, so brauchen auch Menschen Licht. Natürliches Licht, aber auch Licht im übertragenen Sinn: Sie brauchen Orientierung, eine Perspektive, ein Ziel, sonst stehen sie im Dunkeln. Als das Volk Israel damals „in Finsternis“ saß, kam Jesus Christus zu ihnen. ER zeigte ihnen den Weg zum Heil, doch sie lehnten Ihn ab. ER „war das wahrhaftige Licht“, war „das Licht der Welt“. Deshalb konnte ER auch sagen: „Wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis wandeln, sondern wird das Licht des Lebens haben.“ (Johannes 1,9; 8,12)
Pflanzen brauchen und streben nach Licht - manchmal sind sie darin sogar klüger als wir Menschen.
Als aber schon der frühe Morgen anbrach, stand Jesus am Ufer; doch wussten die Jünger nicht, dass es Jesus war. Jesus spricht nun zu ihnen: Kinder, habt ihr nicht etwas zu essen? Sie antworteten ihm: Nein. Er aber sprach zu ihnen: Werft das Netz auf der rechten Seite des Schiffes aus, und ihr werdet finden. Da warfen sie es aus und vermochten es vor der Menge der Fische nicht mehr zu ziehen. Johannes 21,4–6
Ein gesegnetes Glaubensleben ist nicht an sichtbarem Erfolg abzulesen!
Sieben Männer, davon mindestens drei erfahrene Fischer, haben sich aufgemacht, um zu fischen. Das Ergebnis: „In jener Nacht fingen sie nichts.“ Plötzlich steht Jesus um Ufer. In der Morgendämmerung können die Jünger Ihn nicht erkennen. Gewiss haben sie Ihn dort auch nicht erwartet.
Diese Szene lässt sich gut auf unser Leben anwenden: Wir kennen Zeiten, in denen unser Leben einer fruchtlosen Nacht gleicht. Uns fehlt der Durchblick und so mühen wir uns ab und kommen leer zurück. Doch der, den wir gar nicht in unsere Pläne einbezogen haben, sieht uns „rudern“. ER ist ganz in der Nähe, steht „am Ufer“ und wartet auf uns: unser Herr. Doch leider erkennen wir Ihn nicht, weil wir gar nicht mit Ihm rechnen. Wir sind mit vielem beschäftigt und vergessen, dass wir Jesus brauchen.
„Kinder“, fragt der Herr Jesus seine Jünger, „habt ihr nicht etwas zu essen?“ Wie fürsorglich zeigt Er sich wieder einmal gegenüber den Seinen! Doch seine Frage deckt auch auf: Die Jünger müssen zugeben, dass ihr Einsatz vergeblich gewesen ist, obwohl sie erfahrene Fischer sind.
Ahnen die Jünger jetzt, dass der Herr es ist, der ihnen die Anweisung gibt, auf der anderen Seite zu fischen? Wir wissen es nicht. Aber sie nehmen den Rat an und erleben ein großes Wunder.
Ziehen wir die richtige Schlussfolgerung für uns heute: Ein gesegnetes Glaubensleben ist nicht an sichtbarem Erfolg abzulesen, sondern am Gehorsam gegenüber dem Wort des Herrn.
Jesus sprach: Ich bin das Licht der Welt; wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis wandeln, sondern wird das Licht des Lebens haben. Johannes 8,12
Glaube mit Konsequenzen
Ganz unerwartet gelangten zwei Mönche eines buddhistischen Klosters in Sri Lanka vor einigen Jahren in den Besitz eines Neuen Testaments. Sie begannen, darin zu lesen. Und die Berichte der vier Evangelien über das Leben, die Taten und die Worte Jesu berührten sie sehr. Sie wurden in ihrem Herzen angezogen von der Person Jesu und von der überzeugenden Wahrheit und der lebendigen Kraft seiner Lehre.
Als die Mönche die Bibel studierten, erkannten sie, dass die Autorität des Herrn Jesus Christus untrennbar mit seiner göttlichen Natur verbunden ist, mit der Tatsache, dass Er der Sohn Gottes ist. Im Anschluss an die Evangelienberichte lasen sie dann die Apostelgeschichte. Sie waren gespannt, wie es mit den Jüngern Jesu nach seinem Tod, seiner Auferstehung und Himmelfahrt weiterging.
Ja, sie glaubten an den Sohn Gottes, sie hatten Ihn schon als ihren Retter und Herrn in ihr Herz aufgenommen. Aber als sie die Apostelgeschichte lasen, wurde ihnen klar, dass sie sich nun auch öffentlich mit allen Konsequenzen auf die Seite Jesu stellen sollten. So verließen sie das Kloster und ließen sich taufen.
Vor 2000 Jahren wollten die Hohenpriester und die Pharisäer Jesus bei einer Gelegenheit durch ihre Diener festnehmen lassen. Doch diese waren von Christus und seiner Botschaft so beeindruckt, dass sie unverrichteter Dinge zurückkehrten und erklären mussten:
„Niemals hat ein Mensch so geredet wie dieser Mensch.“ Johannes 7,46
Die Frau antwortete und sprach zu Jesus: Ich habe keinen Mann. Jesus spricht zu ihr: Du hast recht gesagt: Ich habe keinen Mann; ... der, den du jetzt hast, ist nicht dein Mann; hierin hast du die Wahrheit gesagt. Johannes 4,17.18
Vergebung und Frieden
Nach einem Bibelabend kommt eine Frau zum Prediger. Zögernd erzählt sie, dass sie sich schon lange nach Frieden mit Gott sehnt, ihn aber bis jetzt nicht gefunden habe. Hinter ihr steht ein Mann. Ob es ihr Ehemann ist? Auch er wirkt bedrückt.
Schon nach kurzem Gespräch wird deutlich, dass die beiden durch Gottes Wort im Gewissen getroffen sind. Sie erzählen, dass sie seit Jahren zusammenleben, aber nicht verheiratet sind. Dieses Thema ist im Vortrag am Rande berührt worden.
Schließlich fragt die Frau ganz offen: „Ist das denn Sünde vor Gott, wenn wir ohne Trauschein zusammenleben? Und könnte das vielleicht der Grund dafür sein, dass wir keinen inneren Frieden finden?“ Der Prediger musste ihr das anhand der Bibel bestätigen. Er wies sie hin auf die Begegnung Jesu mit der Frau aus Samaria. (in Johannes 4 nachzulesen) Diese Frau damals hatte, nachdem der Herr ihre Sünde aufgedeckt hatte, Vergebung und Frieden empfangen.
Die beiden Besucher bekannten ihre Sünde vor Gott und beschlossen, ihr Zusammenleben zu ordnen und offiziell zu heiraten. Gott schenkte ihnen den Frieden, nach dem sie sich gesehnt hatten.
Wenn Friede mit Gott meine Seele durchdringt,
ob Stürme auch drohen von fern,
mein Herze im Glauben doch allezeit singt:
Mir ist wohl, mir ist wohl in dem Herrn.
Horatio G. Spafford (1828-1888), Deutsch: T. Kübler (1832-1905)
Ich wandte mich hin zu allen meinen Werken, die meine Hände gemacht hatten, und zu der Mühe, womit ich mich wirkend abgemüht hatte: Und siehe, das alles war Eitelkeit und ein Haschen nach Wind; und es gibt keinen Gewinn unter der Sonne. Prediger 2,11
Keinen bleibenden Gewinn
Salomo hat in seinem Leben viel geleistet. Die Ergebnisse seines Einsatzes und seiner Fähigkeiten können sich sehen lassen: eine perfekt organisierte Verwaltung, ein florierender Handel, ein stetig zunehmender Reichtum. Außerdem ist er unangefochtener König in seinem großen Reich. Was will er mehr?
Doch Salomo ist damit nicht zufrieden, und wirklich glücklich ist er auch nicht. Er spricht von Nichtigkeit und vergleicht seine Mühen und Anstrengungen mit dem Wind, den man nicht festhalten kann. In all den Errungenschaften, auf die er stolz sein kann, und in allem Luxus, den er sich gönnt, fehlt ihm etwas: ein bleibender Gewinn. Denn spätestens an seinem Todestag hat er nichts mehr davon.
Salomo will den Leser seines Buches Prediger zum Nachdenken bringen. Denn es gibt viele Menschen, die oberflächlich in den Tag hineinleben und nicht nach dem Sinn des Lebens fragen. Durch seine eigenen Erfahrungen will Salomo vor Kurzsichtigkeit warnen: Jeder Mensch hat ein tiefes inneres Bedürfnis, das „unter der Sonne“, nicht gestillt werden kann. Auch menschliche Weisheit und zwischenmenschliche Liebe können die menschliche Seele nicht dauerhaft glücklich machen. Selbst dann, wenn man alles Gute aus der Hand des Schöpfers annimmt, bleibt bei dem Gedanken an den Tod etwas Bitteres oder zumindest Unerfülltes zurück.
Woran liegt das?
Weil Gott die Ewigkeit in das Herz der Menschen gelegt hat, wie Salomo es formuliert. (Kap. 3,11) Die Lösung für das unerfüllte Bedürfnis des Menschen deutet Salomo nur an. Offensichtlich beabsichtigt er, dass der Leser nicht eher Ruhe gibt, bis er Gottes Antwort in seinem Wort gefunden hat.
Wie der Himmel höher ist als die Erde, so sind meine Wege höher als eure Wege und meine Gedanken als eure Gedanken. Jesaja 55,9
Mehr als Toleranz
Im Jahr 1598 unterzeichnete König Heinrich IV. das Edikt von Nantes. Damit wurde der Grundstein für die heute so viel beschworene Toleranz gelegt. Aber ist uns klar, dass die Bibel uns etwas Besseres anbietet?
Heute meinen viele, man müsse alle Religionen tolerieren. Jeder mag auf seine Weise zu Gott finden! Das hört sich gut an, führt aber nicht zur Wahrheit. Viel besser ist es, den einzigen Weg kennenzulernen, der wirklich zu Gott führt. Wer kann ihn uns zeigen? Natürlich nur Gott selbst! ER muss es doch wissen! Und ER hat uns diesen Weg klar und deutlich beschrieben.
In der Bibel.
Wer sie aufrichtig liest, wird das sofort merken!
Das eigentliche Problem liegt ja bei uns selbst. Wir haben uns den Weg zu Gott selbst versperrt, und zwar durch unsere Sünden. Denn Gott toleriert unsere Sünden nicht. Er kann es nicht - aber Er hat etwas Besseres im Sinn: ER möchte sie uns vergeben! Dafür hat ER seinen Sohn Jesus Christus stellvertretend am Kreuz bestraft. Wer diese Tatsache für sich in Anspruch nimmt und an Jesus Christus glaubt, empfängt die angebotene Vergebung. Das ist der einzige Weg zu Gott.
Kann man denn sagen, dass Gott alle Menschen toleriert?
Auch das ist zu kurz gegriffen. Die Realität geht viel weiter. ER liebt sie. Und wenn ER sie duldet, dann nur, um ihnen Zeit zu geben, sich Ihm zuzuwenden, damit sie gerettet werden. Er möchte Menschen zu seinen Kindern machen. Das ist weit mehr als Toleranz!
Die Bibel lehrt auch nicht, dass wir uns gegenseitig tolerieren sollen. Sie lehrt vielmehr, dass wir uns lieben sollen. Sogar unsere Feinde! Das geht weit über die heute so gern propagierte Toleranz hinaus, die oft nicht mehr ist als schuldhafte Gleichgültigkeit oder passive Komplizenschaft. Machen wir es Gott nach, der uns nicht einfach tolerierte, sondern sich uns aktiv zugewandt hat!
Jesus aber sprach: Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun! Lukas 23,33.34
Jesus betet für seine Peiniger
Haben wir nicht schon davon gehört, dass zum Tod Verurteilte kurz vor ihrer Hinrichtung bei Opfern oder Hinterbliebenen um Vergebung bitten? Daran ist nichts Ungewöhnliches. Aber dass ein Verurteilter für seine Henker betet - das ist ungewöhnlich. Und das geschieht hier. Hinzu kommt, dass dieser Verurteilte gar keine Schuld hat! Mehrfach stellt Pilatus, der römische Richter, die Unschuld von Jesus fest. Aber schließlich gibt er dem Druck der jüdischen Anführer und des aufgepeitschten Mobs nach und verurteilt den Schuldlosen zum Tod. (Lukas 23,14.15.21.22)
„Vater, vergib ihnen!“ - Damit meint Jesus diejenigen, die Ihn ans Kreuz gebracht haben. Was für eine Liebe spricht aus diesem Gebet! Unter den Blicken einer sensationslüsternen Menge, die zuvor lautstark seine Kreuzigung gefordert hat, gibt der leidende Heiland ein beeindruckendes Beispiel seiner Aufforderung: „Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen“ (Matthäus 5,44). Wie leicht könnte der Herr Jesus sich wehren! Zwölf Legionen Engel stehen Ihm zur Verfügung. (Matthäus 26,53)
Doch aus Liebe verzichtet ER darauf!
ER will alles erdulden, damit Menschen gerettet werden können!
„Sie wissen nicht, was sie tun!“ - Damit drückt Jesus aus, dass seine Peiniger Ihn unwissend ans Kreuz gebracht haben. So gelten sie vor dem jüdischen Gesetz nicht als Mörder, sondern „nur“ als Totschläger. Ein wichtiger Unterschied: Denn Mörder sind mit dem Tod zu bestrafen, Totschläger dagegen können begnadigt werden. Und davon berichtet später die Apostelgeschichte: Gott appelliert in seiner Barmherzigkeit an ihre Gewissen. Und sehr viele - ja Tausende - von ihnen sehen ihre Schuld ein, nehmen die vergebende Gnade Gottes an und glauben an den Herrn Jesus.
Bis heute stehen diese Liebe und diese Gnade für jeden bereit, der zu Gott umkehrt!
Karfreitag
Sie zogen ihn aus und legten ihm einen scharlachroten Mantel um. Und sie flochten eine Krone aus Dornen und setzten sie ihm auf das Haupt und gaben ihm einen Rohrstab in die Rechte; und sie fielen vor ihm auf die Knie und verspotteten ihn und sagten: Sei gegrüßt, König der Juden! Matthäus 27,28.29
Der König der Könige
Den römischen Soldaten, die Jesus ans Kreuz schlagen sollten, ist zu Ohren gekommen, dass ER der König der Juden ist. Deshalb belassen sie es nicht dabei, ihren Auftrag auszuführen, sondern nutzen die Gelegenheit, Jesus barbarisch zu verhöhnen und Ihm schreckliche Schmerzen zuzufügen.
Zum Spott streifen sie Ihm einen roten Mantel über - vermutlich den eines römischen Offiziers. Die rote Farbe sollte an königlichen Purpur erinnern. Dann flechten sie eine Krone aus Dornen und setzen sie Ihm auf. Statt eines Zepters drücken sie Ihm einen Rohrstab in die Hand, fallen vor Ihm auf die Knie und verspotten Ihn. Damit nicht genug: Sie nehmen Ihm den Stab wieder ab und schlagen Ihm damit auf das Haupt.
Was für eine Demütigung!
Doch dieses schändliche Bild des Herrn Jesus wird nicht das letzte sein, das die Welt von dem großen König gesehen hat. Das letzte Buch der Bibel beschreibt, wie Jesus einmal in Herrlichkeit auf die Erde zurückkehren wird: „Ich sah den Himmel geöffnet, und siehe, ein weißes Pferd, und der darauf saß, genannt ,Treu und Wahrhaftig‘, … und auf seinem Haupt sind viele Diademe … Und er trägt auf seinem Gewand und auf seiner Hüfte einen Namen geschrieben: König der Könige und Herr der Herren.“ (Offenbarung 19,11–16) - Was für eine Veränderung! Dann wird Ihn jedes Auge sehen, „auch die, die ihn durchstochen haben“. Und alle „Himmlischen und Irdischen und Unterirdischen“ werden, ob sie es wollen oder nicht, ihre Knie vor Jesus beugen müssen. Alle werden erkennen müssen, dass „Jesus Christus Herr ist, zur Verherrlichung Gottes, des Vaters.“ (Offenbarung 1,7; Philipper 2,10.11)
Als es nun Abend war an jenem Tag, dem ersten der Woche, und die Türen da, wo die Jünger waren, aus Furcht vor den Juden verschlossen waren, kam Jesus und stand in der Mitte und spricht zu ihnen: Friede euch! Johannes 20,19
„Friede euch!“
Es war Sonntag, der Auferstehungstag Christi.
Am frühen Morgen kam Maria Magdalene zum Grab, wo man seinen Leib hingelegt hatte. Der Stein, der den Zugang versperrt hatte, war weggewälzt und das Grab war leer. Tief verwundert holte Maria die Jünger Petrus und Johannes hinzu, die sich davon überzeugten: Der Leib ihres Herrn war tatsächlich nicht mehr da. Sie kehrten nach Hause zurück.
Maria aber blieb am leeren Grab zurück und weinte. Da kam plötzlich jemand und redete sie mit Namen an. Kaum zu fassen: Es war Jesus selbst; es war ihr Heiland! ER trug ihr eine Botschaft von unermesslicher Tragweite für die Jünger auf, die ER „seine Brüder“ nannte: Sein Vater wollte jetzt ihr Vater sein, und sein Gott wollte ihr Gott sein. (Johannes 20,17)
Am Abend desselben Tages waren die Jünger in einem Raum beisammen, die Türen verriegelt, weil sie damit rechnen mussten, dass die Feinde, die ihren Herrn gekreuzigt hatten, auch Hand an sie legten. Wovon sprachen sie wohl? Zweifellos von Ihm, den sie zuletzt als Gekreuzigten gesehen hatten. Wo war ER wohl? - Da trat Jesus in ihre Mitte und „sprach zu ihnen: Friede euch! Und als er dies gesagt hatte, zeigte er ihnen seine Hände und seine Seite. Da freuten sich die Jünger, als sie den Herrn sahen.“ (V. 19.20)
Bis heute will Christus persönlich - wenn auch unsichtbar - gegenwärtig sein, wenn Christen sich am Sonntag, seinem Auferstehungstag, „in seinem Namen versammeln.“ (Matthäus 18,20) Und wenn die Gläubigen dann die Bibel lesen und Ihn darin finden, freuen auch sie sich, so wie die Jünger damals, den Herrn zu sehen.
Auferstehungstag
Was sucht ihr den Lebendigen unter den Toten? Er ist nicht hier, sondern er ist auferstanden. ... Und die Frauen kehrten von der Gruft zurück und verkündeten dies alles den elf Aposteln und den Übrigen allen. ... Und diese Worte erschienen vor ihnen wie leeres Gerede, und sie glaubten ihnen nicht. Lukas 24,5.6.9.11
„Jesus ist auferstanden!“
„Nein, das kann nicht sein!“ - So reagieren im ersten Augenblick viele auf die Botschaft der Frauen, die gerade vom leeren Grab zurückgekommen sind. Bedenken wir: Es waren nicht etwa Gottesleugner, die so reagierten, sondern Jünger Jesu, ja sogar seine Apostel!
Versetzen wir uns in ihre Situation: Vor drei Tagen ist ihr Meister und Herr gekreuzigt worden. Dabei hatten sie ihre ganze Hoffnung auf Ihn gesetzt. Und nun haben sich all ihre Erwartungen nicht erfüllt. Sie hatten gedacht, ER würde in Kürze seine Herrschaft als Messias antreten. Doch jetzt scheint es so, als ob seine Feinde gesiegt hätten. Hatten sie etwa drei Jahre lang vergeblich ein entbehrungsreiches Leben mit Ihm geführt? Ist jetzt wirklich alles zu Ende?
Aber die Frauen haben behauptet, dass ihnen die Botschaft von zwei Männern in strahlenden Kleidern - offensichtlich Engel - verkündet worden war. Und zwei Zeugen waren für einen Juden immer ein Zeichen von Zuverlässigkeit.
Da macht sich der Apostel Petrus auf und läuft zur Gruft. Wirklich, sie ist leer, genau wie die Frauen gesagt haben! Und dann begegnet er dem auferstandenen Herrn. Kurz zuvor hat Petrus Ihn verleugnet; doch jetzt bekommt er die Gelegenheit, sich mit dem Herrn auszusprechen. (1. Korinther 15,5)
Die Begegnung mit dem auferstandenen Christus befreit sein Gewissen von der drückenden Last und bringt ihn zur Ruhe.
Ostermontag
Thomas aber, einer von den Zwölfen, genannt Zwilling, war nicht bei ihnen, als Jesus kam. Da sagten die anderen Jünger zu ihm: Wir haben den Herrn gesehen. Er aber sprach zu ihnen: Wenn ich nicht in seinen Händen das Mal der Nägel sehe und meinen Finger in das Mal der Nägel lege und meine Hand in seine Seite lege, so werde ich nicht glauben. Johannes 20,24.25
Der „ungläubige“ Thomas braucht Beweise!
Thomas gehörte zu den zwölf Jüngern, die Jesus auserwählt hatte und die mit Ihm drei Jahre durch das Land gezogen waren. Als der Herr nach diesen Jahren nach Jerusalem in Judäa reisen wollte, wo mit seiner Festnahme zu rechnen war, sagte Thomas zu seinen Mitjüngern: „Lasst auch uns gehen, dass wir mit ihm sterben!“ (Kap. 11,16)
In diesen Worten erkennen wir die Liebe des Jüngers Thomas zu seinem Meister, aber auch seine Neigung, auf die äußeren Umstände zu blicken und dadurch unglücklich zu werden und zu resignieren. Wie viel besser wäre es für ihn gewesen, sorgfältig auf die Worte des Herrn zu achten, darüber nachzudenken und Ihm ganz zu vertrauen!
Auch am Auferstehungstag Jesu erliegt Thomas seiner Neigung. Der Sohn Gottes ist vom Tod auferstanden und in die Mitte der Jünger gekommen. Doch Thomas hat diese großartige Begegnung nicht miterlebt. Und dem übereinstimmenden und völlig glaubwürdigen Zeugnis der anderen Jünger will er zunächst keinen Glauben schenken.
Allerdings schimmern die Gefühle des Jüngers für seinen Meister auch hier wieder durch: Wir spüren die Verzweiflung in seinen Worten. Thomas wünscht von ganzem Herzen, dass die Botschaft von der Auferstehung Jesu wahr ist; aber noch kann er sie nicht annehmen.
Er braucht Beweise, handgreifliche Beweise.
Nach acht Tagen waren seine Jünger wieder drinnen und Thomas bei ihnen. Da kommt Jesus, als die Türen verschlossen waren, und stand in der Mitte und sprach: Friede euch! Dann spricht er zu Thomas: Reiche deinen Finger her und sieh meine Hände, und reiche deine Hand her und lege sie in meine Seite, und sei nicht ungläubig, sondern gläubig! Johannes 20,26.27
Der „ungläubige“ Thomas wird überzeugt!
Erneut tritt der auferstandene Herr in die Mitte der versammelten Jünger. Und diesmal ist auch Thomas dabei. ER möchte keine Gelegenheit verpassen; er muss Gewissheit bekommen, ob sein Herr auferstanden ist, ob ER wirklich lebt.
Vorher war Thomas das viel zu wunderbar erschienen, als dass er es glauben konnte. Aber jetzt erlebt er es selbst: Der auferstandene Herr tritt in die Mitte der Jünger; und ER spricht ihn, Thomas, direkt an. So kommt er gar nicht erst dazu, dem geliebten Meister seine Gedanken und Gefühle zu erklären, seine Liebe und seinen Zweifel.
Der Herr sieht sein Herz, und Thomas weiß das!
Wird Jesus seinen skeptischen Jünger jetzt an die Auferweckung von Lazarus erinnern? Damals ist Thomas doch Augenzeuge der Auferstehungsmacht Jesu gewesen. Oder wird der Herr ihm vorhalten, dass ER den Jüngern seinen Tod und seine Auferstehung doch im Voraus angekündigt hatte?
In den Worten Jesu „Sei nicht ungläubig, sondern gläubig!“ liegt tatsächlich eine Zurechtweisung - allerdings im Sinn eines positiven Ansporns und nicht im Sinn eines schmerzhaften Tadels. Nein, der Herr kommt Thomas unfassbar weit entgegen. ER sagt ihm gleichsam: „Das und das hast du verlangt. Bitte, hier stehe Ich. Überzeuge dich nur gründlich davon, dass Ich es wirklich bin.“
Es ist in keinem anderen das Heil, denn es ist auch kein anderer Name unter dem Himmel, der unter den Menschen gegeben ist, in dem wir errettet werden müssen.
Apostelgeschichte 4,12
Wohin geht dein Zug?
Ein warmer Frühlingstag im Harz. Am Bahnhof von Alexisbad stehen viele Leute, die das schöne Wetter zu einem Ausflug mit der Selketalbahn nutzen möchten. Auch einige Eisenbahnfreunde sind angereist, um die Dampfzüge zu fotografieren. Das Besondere ist, dass hier jeden Tag eine Parallelausfahrt stattfindet. Dann verlassen die Züge nach Harzgerode und Hasselfelde gleichzeitig den Bahnhof und fahren ein ganzes Stück parallel nebeneinander her.
Gerade ist es wieder so weit. Während die Reisenden einsteigen, kontrollieren die Lokführer noch rasch die Lokomotiven. Die Heizer haben in der Zwischenzeit kräftig Kohlen nachgelegt. Pechschwarzer Rauch quillt aus den Schornsteinen der kleinen Dampfloks. Jetzt betritt der Aufsichtsbeamte den Bahnsteig und hebt die grüne Kelle. Abfahrt! Fauchend setzen sich die Züge in Bewegung. Es sieht fast so aus, als sollte hier ein Wettrennen stattfinden. Doch plötzlich verschwindet der Zug nach Harzgerode rechts im Wald, während der andere Zug entlang des Flüsschens Selke nach Hasselfelde schnauft.
Wenn man in Alexisbad am Bahnhof steht, könnte man meinen, es sei egal, in welchen Zug man steigt, da sie zunächst beide in die gleiche Richtung fahren. Aber sie haben ganz unterschiedliche Ziele. Wer sich in den falschen Zug setzt und das erst merkt, wenn sich die Strecken teilen, für den ist es zu spät.
Bist du schon in den richtigen Zug zum Himmel gestiegen?
Bedenke: Einmal wird es dafür zu spät sein. Deshalb entscheide dich noch heute für den Herrn Jesus.
Nur ER bringt dich sicher zu Gott in den Himmel!
Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern ist aus dem Tod in das Leben übergegangen. Johannes 5,24
Nicht ins Gericht
Dieses Wort des Herrn Jesus Christus garantiert jedem, der an Ihn glaubt, eine vollkommene Sicherheit. Wenn wir uns klarmachen, wie der heilige Gott unser Leben beurteilt, unser ganzes Tun und Denken, dann haben wir allen Grund, uns vor dem zukünftigen Gericht Gottes zu fürchten. Denn wir sind nicht heilig, rein, gerecht und gut.
In unserem Leben ist vieles, was Gott nicht gutheißen kann!
Deshalb gibt es nur einen Weg, wie ein Mensch errettet werden kann: Vorsorge treffen, damit er gar nicht erst in das Gericht kommt. Und diesen Weg hat Gott bereitet, indem Er seinen Sohn Jesus Christus in die Welt gesandt hat. Wer an Ihn glaubt, empfängt ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht. Warum? Weil Christus am Kreuz schon das Gericht Gottes für seine Sünden getragen hat.
Das ewige Los eines Menschen entscheidet sich also jetzt, in dieser Zeit, allein dadurch, ob jemand durch den Glauben an Jesus Christus Vergebung seiner Sünden erlangt oder nicht. Im Endgericht an jenem großen weißen Thron, worüber das Buch der Offenbarung berichtet, werden die Toten nach ihren Werken gerichtet. (Kap. 20,11-15)
Aber wer nach seinen Werken gerichtet wird, der ist verloren!
Von den Gläubigen, die nicht auf ihre Werke, sondern auf Christus vertraut haben, ist an dieser Stelle nicht mehr die Rede. Sie sind dann längst in die Herrlichkeit des Himmels eingegangen, wie der Herr es ihnen zugesagt hat: „Ich komme wieder und werde euch zu mir nehmen, damit, wo ich bin, auch ihr seiet.“ (Johannes 14,3)
Forscht nach im Buch des HERRN und lest! Jesaja 34,16
Zurückgelassene Bibeln
Der italienische Evangelist Erino Dapozzo (1907-1974) schaltete einmal Zeitungsanzeigen in einigen Städten der französischen Schweiz nahe des Genfer Sees. Darin bat er um Bibeln, auch gebrauchte, für seine missionarische Tätigkeit. Eines Tages erhielt er von einem Hotelbesitzer eine Antwort, der - so sagte er - „viele Bibeln“ anzubieten habe.
Als Dapozzo bei ihm ankam, fragte der Hotelier ihn: „Sehen Sie die Kirche direkt gegenüber? Die Paare, die sich dort trauen lassen, erhalten eine Bibel, in der vorne ihre Namen eingetragen sind. Anschließend kehrt die Hochzeitsgesellschaft hier ein. Und wenn das junge Paar wieder geht, trennt es die erste Seite heraus und lässt das sperrige Buch zurück.“ Er öffnete einen Schrank mit 62 unbenutzten Bibeln!
Hätten diese jungen Paare bloß gewusst, was für ein faszinierendes Buch sie liegen ließen! Denn die Bibel ist eigentlich sogar eine kleine Bibliothek. Sie besteht aus 66 Büchern, die in zwei große Teile eingeteilt sind: in das Alte und das Neue Testament. Die ältesten biblischen Texte entstanden vor mehreren Tausend Jahren. Insgesamt dauerte es über 1400 Jahre, bis alle Bücher der Bibel vollendet waren. Ungefähr 40 Schreiber schrieben die Texte der Bibel auf. Gott sorgte dafür, dass sie genau das aufschrieben, was ER wollte. Das Alte Testament berichtet zum größten Teil von Gottes Handeln mit dem Volk Israel, das Gott aus der Sklaverei in Ägypten befreite und segnete.
Das Neue Testament erzählt, wie Gott seinen Sohn Jesus Christus als Retter auf die Erde sandte. In Ihm hat Er seinen großen Rettungsplan ausgeführt. Denn bis heute will Gott Menschen ewiges Leben schenken, wenn sie einsehen, dass sie einen persönlichen Retter brauchen, und an den Herrn Jesus glauben.
Deshalb: Lesen Sie die Bibel!
Da sagt jener Jünger, den Jesus liebte, zu Petrus: Es ist der Herr. Simon Petrus nun, als er hörte, dass es der Herr sei, gürtete das Oberkleid um - denn er war nicht bekleidet - und warf sich in den See. Die anderen Jünger aber kamen mit dem Boot - denn sie waren nicht weit vom Land, sondern etwa zweihundert Ellen - und zogen das Netz mit den Fischen nach. Als sie nun ans Land ausstiegen, sehen sie ein Kohlenfeuer angelegt und Fisch darauf liegen und Brot.
Johannes 21,7–9
Alle Versorgung liegt in SEINER Hand
Jesus steht am Ufer und zeigt seinen Jüngern, wo sie fischen sollen. Wie barmherzig ist der Herr! ER will nicht, dass sie sich vergeblich abmühen.
Doch merkt keiner von den sieben Männern, dass es Jesus ist, der sie angesprochen hat? Offensichtlich dauert es länger - erst als das Netz übervoll ist -, bis Johannes sich äußert. ER hat ein gutes Unterscheidungsvermögen, vielleicht weil er den Herrn am besten kennt. Jedenfalls weiß er sich immer von Ihm geliebt.
Petrus mit seinem charakteristischen Temperament schreitet sofort zur Tat, als er hört, dass es der Herr ist. Es zieht ihn mächtig zu Ihm. Seine große Sünde - dass er den Herrn dreimal verleugnet hat - ist längst vergeben. Bereits am Auferstehungstag Jesu ist die Sache zwischen ihm und dem Herrn geklärt worden. Dafür ist Jesus ihm persönlich begegnet. (Lukas 24,34; 1.Korinther 15,5)
So unterschiedlich Petrus und Johannes in ihrem Charakter sind, so unterschiedlich ist auch ihre „Sprache der Liebe“ zum Herrn: Nur Petrus wirft sich in den See. Doch beide pflegen eine gute Beziehung zueinander, was auch an anderen Stellen deutlich wird. (Kap. 13,24; 20,2)
Davon können wir lernen!
Wir lernen außerdem: Wer erfolgreich gewesen ist, braucht sich nichts darauf einzubilden. Erstens schickt der Herr die „Fische“ ins Netz und zweitens ist ER nicht auf unsere „Fische“ angewiesen. Alle Versorgung liegt in seiner Hand.
Alles ist bloß und aufgedeckt vor den Augen dessen, mit dem wir es zu tun haben.
Hebräer 4,13
Gift des Bärenklaus – Gift der Sünde
Forschungsreisende haben seit jeher aus fernen Ländern Pflanzen mitgebracht, die in Botanischen Gärten als Attraktionen angepflanzt und erforscht wurden. Eine dieser Pflanzen ist der aus dem Kaukasus stammende Riesenbärenklau (Heracleum mantegazzianum) mit einer Wuchshöhe von etwa drei Metern. Im 19. Jahrhundert wurde er als imposante Zierpflanze angepflanzt und später als Bienenweide. Doch die schnellwüchsige Pflanze wurde immer mehr zum Problem: Erstens verdrängt und überwuchert der Bärenklau andere Pflanzen; und zweitens enthält sein Pflanzensaft ein Gift, das bei Berührung schwerste Verbrennungen auf der Haut verursacht, manchmal erst nach Tagen, wenn Pflanzensaftreste mit dem Sonnenlicht reagieren und die Haut nachträglich schwer schädigen.
So ätzend wie das Gift des Bärenklaus ist auch das Gift der Sünde.
Sie überwuchert, wie der Bärenklau, schnell alles andere. Manchmal erscheint sie sehr attraktiv und sie kommt uns großartig vor, doch sie hat verheerende Folgen. Wie leicht meinen wir, dies oder jenes sei vorteilhaft für uns oder sogar ein Genuss und habe kaum negative Auswirkungen. Aber täuschen wir uns nicht! So wie der Bärenklau sich aufgrund seiner großen Zahl von Samen rasant ausbreiten kann, so ist es auch mit der Sünde. Aus anfänglich vermeintlich „kleinen“ Sünden, die wir für überschaubar halten, verbreitet sich die Sünde immer mehr; sie wächst schnell und unaufhaltsam, wirkt wie der Pflanzensaft zerstörerisch und erstickt alles andere Leben. Und sie bleibt nicht unbemerkt: Spätestens wenn Gottes Licht darauf fällt, wird auch die kleinste Sünde offenbar.
So wie der Gärtner den Bärenklau mit Stumpf und Stiel ausreißen muss, wenn er ihn ausrotten will, so müssen wir Gott die Sünde mitsamt der Wurzel aus unserem Leben ausreißen lassen, damit sie nicht unser gesamtes Sein überwuchert.
Ich freue mich über dein Wort wie einer, der große Beute findet.
Psalm 119,162
Die Wirkung des Wortes Gottes
Unzählige Menschen haben im Lauf der Zeit durch die Bibel zu Gott gefunden. Viele Glaubende sind in ganz unterschiedlichen Situationen durch dieses Buch ermutigt und gestärkt worden. Gottes Wort wirkt heute noch genauso wie zu der Zeit, als es geschrieben wurde.
Das Wort Gottes belebt uns.
Stress und Schwierigkeiten im Alltag ermüden uns nicht nur körperlich. Oft sind wir am Abend auch innerlich erschöpft. Nehmen wir doch die Bibel zur Hand, um uns durch ein Wort wieder aufrichten zu lassen. „Dies ist mein Trost in meinem Elend, dass deine Zusage mich belebt hat.“ (Psalm 119,50)
Das Wort Gottes korrigiert uns.
Es kann sein, dass wir etwas falsch beurteilen oder in einer Situation verkehrt handeln. Manchmal merken wir es nicht einmal. Wie gut, dass wir dann beim Bibellesen überführt und korrigiert werden. „Alle Schrift ist von Gott eingegeben und nützlich zur Lehre, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Unterweisung in der Gerechtigkeit“ (2. Tim.3,16)
Das Wort Gottes führt uns.
Ob wir eine Entscheidung fällen müssen oder in einer Sache den nächsten Schritt nicht wissen - die Bibel will uns den richtigen Weg zeigen. Nehmen wir deshalb das Wort Gottes als Richtschnur für unser Leben! Wir erfahren dann, was der Psalmdichter sagt: „Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Weg“
(Psalm 119,105, Luther)
Halt fest auf allen Wegen
am teuren Gotteswort,
es bringt dir reichen Segen
und ist ein sichrer Hort.
Das Wort kann Kraft dir geben,
ist deines Weges Licht,
das Wort ist Geist und Leben,
das Wort vergehet nicht.
Johanna Meyer (1851-1921)
Die Liebe ist langmütig.
Die Einsicht eines Menschen macht ihn langmütig, und sein Ruhm ist es, Vergehung zu übersehen.
1. Korinther 13,4; Sprüche 19,11
Die Liebe ist langmütig
Das 13. Kapitel des ersten Korintherbriefs gehört zweifellos zu den bekanntesten Texten des Neuen Testaments - aber auch zu denen, die am schwersten in die Praxis umzusetzen sind. Unmissverständlich wird uns gezeigt, wie sich Liebe nach den Gedanken Gottes äußern sollte. Sie funkelt wie ein Prisma in den unterschiedlichsten Facetten: Geduld, Güte, Demut, Treue, Selbstlosigkeit usw. Um diese Eigenschaften der Liebe zu beschreiben, verwendet der griechische Text nur Verben (Tätigkeitsworte). Will Gott uns damit nicht deutlich machen, dass die Liebe grundsätzlich aktiv ist?
Sicher liegt diese göttliche Liebe nicht im Wesen des Menschen.
Um sie tätig werden zu lassen, brauchen wir neues Leben: das Leben von Jesus Christus. Wenn wir 1.Korinther 13 lesen, entdecken wir Ihn. ER hat alle Aspekte dieser Liebe vollkommen ausgelebt, so dass dieses wunderbare Porträt der Liebe in der Tat ein Porträt des vollkommenen Menschen Jesus Christus ist.
Die erste Facette der Liebe ist die Langmut.
Die Liebe wird nicht ungehalten oder zornig, wenn sie jemandes Schwächen oder Fehler zu spüren bekommt. Sie hat Geduld mit dieser Person und gibt ihr Zeit, zur Einsicht zu gelangen. Wir müssen zugeben, dass Langmut und Geduld nicht in unserer Natur liegen.
Es sind Eigenschaften Gottes.
„Gnädig und barmherzig ist der HERR, langsam zum Zorn und groß an Güte.“ (Psalm 145,8) Ist ER seinen Geschöpfen gegenüber nicht langmütig, wenn ER sie immer wieder auffordert, Buße zu tun, damit sie dem verdienten Gericht entkommen? Und wer diese Langmut Gottes in seinem Leben erfahren hat, wird auch fähig sein, gegenüber seinen Mitmenschen langmütig zu sein.
Echte Liebe schafft das!
Schüttet euer Herz vor ihm aus! Gott ist unsere Zuflucht. Psalm 62,9
Wie sieht es in deinem Herzen aus?
Gott kennt die Geheimnisse deines Herzens.
Mit IHM kannst du über alles reden, was dich beschäftigt!
Vielleicht fühlst du dich einsam, weil keiner dich versteht und niemand wirklich auf deine Probleme eingehen kann. Dann schütte dein Herz vor Gott aus. Er versteht dich und deine Situation richtig. ER liebt dich und möchte, dass du durch den Glauben an Jesus Christus errettet wirst.
Vielleicht plagen dich Schuldgefühle. Du versuchst, sie abzuschütteln oder totzuschweigen. Aber es gelingt dir nicht. Darum rate ich dir: Bekenne Gott deine Sünden! Bete zu Ihm und sage Ihm ohne Beschönigung, was du falsch gemacht hast. Dann zieht tiefer Friede in dein Herz, weil Gott dir die ganze Schuld vergibt.
Vielleicht hast du in deinem Herzen eine große Sehnsucht nach echter Lebenserfüllung. Du hast schon vieles ausprobiert, aber das wirkliche Glück noch nicht gefunden. Da macht dir der Sohn Gottes ein Angebot: ER will dir ein neues, erfülltes Leben schenken. Greif zu! Übergib dich ganz Ihm und du wirst erfahren, dass ER dich glücklich macht.
Vielleicht steigen in deinem Herzen Zweifel auf. Du fragst dich, ob die Bibel wahr ist, ob Gott wirklich existiert. Dann bete zu Ihm und sage Ihm deine Bedenken. ER wird dir durch sein Wort eine Antwort geben und dir zeigen, dass ER der allmächtige Gott ist, dem du uneingeschränkt vertrauen kannst.
Befiehl du deine Wege
und was dein Herze kränkt,
der allertreusten Pflege des,
der den Himmel lenkt!
Der Wolken, Luft und Winden
gibt Wege, Lauf und Bahn,
der wird auch Wege finden,
da dein Fuß gehen kann.
Paul Gerhardt (1653)
Glückselig, der da liest und die da hören die Worte der Weissagung und bewahren, was in ihr geschrieben ist; denn die Zeit ist nahe. Offenbarung 1,3
Biblische Vorhersagen werden vorstellbar
Ein schwedisches Unternehmen implantierte seinen Mitarbeitern einen Chip unter die Haut, mit dem Türen geöffnet, Kopierer bedient oder Mahlzeiten in der Kantine bezahlt werden. Auch die Arbeitszeit lässt sich damit überwachen. Dabei besteht die elektronische Identität aus einer 16-stelligen Nummer. Der Chip ist von einer Glaskapsel umschlossen und wird unter die Haut gespritzt. Er ermöglicht den Zugang zu einem passwortgeschützten Bereich, wo weitere Daten des Chipinhabers hinterlegt werden können wie Adresse, Kontodaten, Medikamente, Blutgruppe, Arztbesuche, Krankheiten oder Versicherungen. Eine winzige Antenne funkt diese Daten in den Äther, so dass sie innerhalb einer Reichweite von etwa 10 Metern von einem PC mit Internetanschluss oder einem Handy empfangen werden.
Durch diese Technologie wird vorstellbar, was die Bibel vorhersagt: dass man eines Tages ein Zeichen auf Hand oder Stirn benötigt, um kaufen oder verkaufen zu können (Offenbarung 13,16.17)
Dies zeigt, wie aktuell die Bibel ist.
Viele ihrer Prophezeiungen sind bereits erfüllt und alle anderen werden noch erfüllt werden. Noch vor einigen Jahrzehnten konnte man nicht verstehen oder sich nicht vorstellen, wie zwei Männer, die in Jerusalem zum Tod verurteilt und öffentlich zur Schau gestellt werden, gleichzeitig in der ganzen Welt gesehen werden können. (lies Offb.11,7 11) Durch das Internet kann man sich das heute leicht vorstellen.
Gott kündigt zukünftige Ereignisse an, weil ER langmütig ist und nicht will, „dass irgendwelche verloren gehen, sondern dass alle zur Buße kommen.“ (2. Petrus 3,4–10)
Heute ist noch Zeit, dass wir der Bibel glauben und uns an Gott wenden.
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 29.4.2022 entnommen )
Es ist den Menschen gesetzt, einmal zu sterben, danach aber das Gericht.
Hebräer 9,27
Reinkarnation
Ein großer Teil der Menschheit glaubt an die „Reinkarnation“, an die Lehre, dass die Seele des Menschen nach dem Tod in einem anderen Körper wieder auf der Erde erscheint. Dieser Glaube ist schon recht alt; er gehört zu den Grundlagen des Hinduismus, des Buddhismus und anderer östlicher Religionen. Relativ neu hingegen ist, dass auch in christlich geprägten Ländern immer mehr Menschen auf diese „Seelenwanderung“ hoffen, d. h., auf eine „Wiederverkörperung“ Gestorbener. Einige meinen sogar, diese Auffassung sei mit der biblischen Wahrheit der Auferstehung vereinbar.
Tatsächlich aber ist die Reinkarnation nicht mit der Lehre der Bibel zu vereinbaren. Denn die Reinkarnationslehre geht davon aus, dass die menschliche Seele oder „fortbestehende mentale Prozesse“, wie man sagt, nach dem Tod in anderen Wesen weiterleben. Das Fatale an dieser Lehre: Sie hält es für möglich, dass der Mensch sich selbst erlösen kann oder wenigstens den entscheidenden Beitrag zu seiner Erlösung leistet.
Dem widerspricht die Bibel sehr deutlich!
Wenn wir das Wort Gottes lesen, erfahren wir: Alle Menschen verdienen wegen ihrer Sünden ein ewiges Gericht. Und niemand kann aus eigener Anstrengung die gerechten Forderungen Gottes erfüllen. Aber durch Jesus Christus, der in seinem Tod stellvertretend für Sünder das Strafgericht Gottes getragen hat, bietet Gott jetzt allen Menschen die Erlösung an. Diejenigen, die sie annehmen - und nur sie - werden von ihren Sünden gereinigt, empfangen das ewige Leben und werden von Gott als seine Kinder angenommen.
Sie gehen der Herrlichkeit des Himmels, ihrer ewigen Heimat, entgegen!
Es gibt also keine Gemeinsamkeiten zwischen der Reinkarnationslehre und dem biblischen Zeugnis von der Auferstehung.
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 30.4.2022 entnommen )
Jesus spricht zu ihnen: Bringt von den Fischen her, die ihr jetzt gefangen habt. Da ging Simon Petrus hinauf und zog das Netz voll großer Fische, hundertdreiundfünfzig, auf das Land; und obwohl es so viele waren, zerriss das Netz nicht. Jesus spricht zu ihnen: Kommt her, frühstückt! Keiner aber von den Jüngern wagte ihn zu fragen: Wer bist du? - da sie wussten, dass es der Herr war. Jesus kommt und nimmt das Brot und gibt es ihnen, und ebenso den Fisch. Dies ist schon das dritte Mal, dass Jesus sich den Jüngern offenbarte, nachdem er aus den Toten auferweckt war. Johannes 21,10–14
Sie wussten es wer ER war!
Ein außerordentlicher Fischzug, den die Jünger an Land ziehen! Beachten wir die Details sowie die Begleitumstände:
Offensichtlich verbirgt sich hinter diesen Details eine symbolische Bedeutung. So wird die Szene am See von Tiberias zu einer prophetischen Skizze des 1000-jährigen Reiches (Millennium). Wenn Jesus Christus hier auf der Erde sein Reich aufrichten wird, wird es zum Segen für unzählige Menschen aus allen Völkern und Nationen sein. (Offenbarung 7,9–17)
Es wird eine Zeit der vollkommenen Verwaltung und der vollkommenen Gottesoffenbarung sein (12x12 + 3x3 = 153): „Sie werden nicht mehr jeder seinen Nächsten und jeder seinen Bruder lehren und sprechen: ‚Erkennt den HERRN!‘, denn sie alle werden mich erkennen von ihrem Kleinsten bis zu ihrem Größten, spricht der H ERR. Denn ich werde ihre Schuld vergeben und ihrer Sünde nicht mehr gedenken.“ (Jeremia 31,34)
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 1.5.2022 entnommen )
Selbst der Storch am Himmel kennt seine bestimmten Zeiten und Turteltaube und Schwalbe und Kranich halten die Zeit ihres Kommens ein; aber mein Volk kennt das Recht des HERRN nicht. Jeremia 8,7
Was wir vom Mauersegler lernen können
Schon bemerkt? Anfang Mai kehren die Mauersegler aus ihrem „Winterurlaub“ zu ihren Nistplätzen in Mitteleuropa zurück. Einfach faszinierend: Diese kleinen Vögel finden nach mehreren 10.000 km ununterbrochenen Fliegens ihren Nistplatz vom letzten Jahr wieder und treffen fast auf den Tag genau dort ein!
Diese Pünktlichkeit der Zugvögel war schon vor 2.600 Jahren bekannt, wie der Tagesvers zeigt. Hintergrund der Beschwerde Gottes bei seinem Volk, die er durch den Propheten Jeremia überbringen lässt: Das Volk hatte Gott damals mehr und mehr verlassen und den Götzendienst der Nachbarvölker übernommen. So muss Gott ihnen Gericht ankündigen, dass dann auch nicht lange auf sich warten ließ. Einige Jahre später eroberten die Babylonier das Land, zerstörten die Hauptstadt Jerusalem und deportierten fast die gesamte jüdische Bevölkerung nach Mesopotamien. Nur ein kleiner Teil kehrte etwa 70 Jahre später in das Land Israel zurück.
Sieht es heute, 2.600 Jahre später, mit der Christenheit nicht ähnlich aus wie damals beim jüdischen Volk? Zwar wird heute kaum jemand heidnische Götzenbilder anbeten, aber wer kennt heute noch das in der Bibel manifestierte „Recht des Herrn“? Während es den einen mehr oder weniger unbekannt ist, halten die anderen es für veraltet. Übrig bleiben dann nur die eigenen Vorstellungen und Gedanken. Festhalten an den Worten der Bibel? Das gilt zunehmend als „out“ - heute wissen wir es besser! Der Götze von heute ist die menschliche Intelligenz.
Zugvögel wissen, was gut und richtig für sie ist. Warum?
Weil sie tun, was ihr Schöpfer in sie hineingelegt hat!
So sollten auch wir unser Leben an der Bibel, dem Wort Gottes, ausrichten, statt menschlichen Ideen zu folgen.
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 2.5.2022 entnommen )
Wahrlich, ich sage euch, wenn ihr nicht umkehrt ..., so werdet ihr nicht in das Reich der Himmel eingehen. Matthäus 18,3
Bitte wenden!
Das erleben wir durchaus schon mal in unserem Alltag: Wir haben uns bei der Autofahrt in der Richtung geirrt. Doch dann bemerken wir es entweder selbst oder die Stimme aus unserem Navi fordert uns freundlich auf: „Wenn möglich, bitte wenden!“ Da kommen wir nicht umhin, umzukehren und uns neu zu orientieren.
Umkehren zu müssen ist immer ärgerlich. Man möchte es gar nicht wahrhaben. Doch wer einfach in die verkehrte Richtung weiterfährt, macht den Schaden nur noch größer und kommt nie ans Ziel. - Nur Umkehr ist die Lösung!
Und unser Lebensweg? In der Zeitspanne zwischen Geburt und Tod sind wir ja im übertragenen Sinn auf der Erde „unterwegs“. Und auch hier muss die Richtung stimmen! Orientieren wir uns doch heute noch einmal ganz neu, um Gewissheit über unser Lebensziel zu haben. Sind wir sicher, dass wir auf dem Weg zu Gott und zur Herrlichkeit des Himmels sind? Jedes andere Ziel, jede andere Lebensausrichtung wäre eine Verirrung!
Die Bibel hilft uns bei der Orientierung!
Wir lernen: Seitdem die Sünde in die Welt eingedrungen ist, sind alle Menschen zunächst einmal in die falsche Richtung unterwegs. Gottes Wort sagt: „Alle haben gesündigt und erreichen nicht die Herrlichkeit Gottes.“ (Römer 3,23) Das bedeutet: Wir alle verfehlen die Zielvorgabe Gottes, die seiner moralischen Herrlichkeit entspricht.
Das ist bestürzend, und es fällt uns schwer, das zu akzeptieren. Doch wie im natürlichen Leben gibt es hier nur eine Lösung, wenn wir nicht für ewig Schaden leiden wollen.
Die Lösung ist: Bitte wenden!
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 3.5.2022 entnommen )
Die Liebe ist gütig.
Als aber die Güte und die Menschenliebe unseres Heiland-Gottes erschien, errettete er uns, nicht aus Werken, die, in Gerechtigkeit vollbracht, wir getan hatten, sondern nach seiner Barmherzigkeit.
1. Korinther 13,4; Titus 3,4.5
Die Liebe ist gütig
Wenn Langmut sich dadurch auszeichnet, dass sie still ist und abwartet, dann ist es ein Zeichen von Güte, tätig zu werden und zu geben. Beides ist nötig. Langmütig sein bedeutet, die Unzulänglichkeiten anderer zu ertragen; gütig sein bedeutet, ihnen weiterzuhelfen. Es geht nicht nur um großmütige Gefühle, sondern um tatkräftige Großzügigkeit. Es reicht nicht, seinen Mitmenschen lediglich Gutes zu wünschen, sondern wahre Güte wird aktiv und bemüht sich darum, dass es ihnen gut geht. Christliche Gütigkeit - wie auch alle anderen Facetten der Liebe - beweisen wir zuallererst im häuslichen Umfeld in Ehe und Familie. Jeder ist bereit, dem anderen zu helfen und, wenn nötig, seine eigenen Interessen zurückzustellen. Aber die Güte soll sich natürlich auch gegenüber Freunden, Nachbarn und Arbeitskollegen erweisen und letztlich gegenüber allen Menschen.
Als Jesus seinen Jüngern auftrug, ihre Feinde zu lieben, meinte ER nicht nur, dass sie nicht böse über sie denken sollten, sondern vielmehr, dass sie sie gütig behandeln sollten: „Dem, der mit dir vor Gericht gehen und dein Untergewand nehmen will, dem lass auch das Oberkleid. Und wer dich zwingen will, eine Meile mitzugehen, mit dem geh zwei“ (Mt.5,40.41) Jemand hat gesagt: „Güte ist Liebe, die sich die Hände schmutzig macht.“ Wenn wir lernen wollen, wie echte Güte handelt, müssen wir auf Gott blicken.
ER hat uns Menschen Güte und Liebe erwiesen, obwohl wir gesündigt haben und dadurch seine Feinde geworden sind. Für solche Menschen hat ER seinen eigenen Sohn geopfert.
Was für eine Güte!
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 4.5.2022 entnommen )
Die heiligen Schriften sind imstande, dich weise zu machen zur Errettung durch den Glauben an Christus Jesus. 2. Timotheus 3,15
Der nachdenkliche Flugkapitän
Ein Flugreisender erzählt:
Nach einem guten Flug sahen wir dankbar unserer Landung in Frankfurt entgegen. Dort setzte der Großraumjet so weich auf der Landebahn auf, wie wir es sonst nur selten erlebt hatten.
Wir waren die letzten Fluggäste in der Kabine, als der Flugkapitän mit seiner Mannschaft das Cockpit verließ, uns freundlich ansprach und ein Gespräch mit uns begann. Es war ihm abzuspüren, wie er bei all seiner Erfahrung doch froh war, seine Passagiere sicher ans Ziel gebracht zu haben.
„Gott hat in seiner Güte den Menschen mit vielen guten Fähigkeiten ausgestattet. Und so konnten Sie, Herr Kapitän, eine solch große Maschine mit Hunderten von Passagieren sicher über den Ozean bringen. Wir danken Ihnen, und wir danken dem großen Gott dafür.“
Der Kapitän nahm sich Zeit, und wir kamen auch noch auf den letzten „Flug“ eines Menschen zu sprechen: auf seine Reise in die Ewigkeit. - Zu welchem Ziel sind wir unterwegs?
Zum Himmel oder zur Hölle?
„Wenn Sie mir“, antwortete der Kapitän, „die Frage nach der Ewigkeit vor einem Jahr gestellt hätten, hätte ich wahrscheinlich ausweichend geantwortet. Inzwischen bin ich ein anderer geworden.“ Auf mein Angebot hin, dass ich ihm gern eine Bibel schicken würde, sagte er zu unserer Überraschung: „Meine Frau und ich haben mehrere Bibeln zu Hause, und wir lesen auch darin. - Wir sind nachdenklich geworden.“
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 5.5.2022 entnommen )
Ihr kennt die Gnade unseres Herrn Jesus Christus, dass er, da er reich war, um euretwillen arm wurde, damit ihr durch seine Armut reich würdet. 2. Korinther 8,9
Reich wie Krösus
König Krösus von Lydien in Kleinasien lebte von 591 bis 540 v. Chr. Sein Land war reich an Rohstoffen, darunter auch Gold, das aus dem Fluss Paktolos und aus Bergwerken gewonnen wurde. In seiner Zeit begann man damit, gemünztes Geld herzustellen, und zwar aus einer Legierung aus Gold und Silber, wie sie in der Natur vorkommt. Die Münzen trugen das Siegel von Krösus und kamen in der ganzen damals bekannten Welt in Umlauf. So entstand das geflügelte Wort „reich wie Krösus“, mit dem bis heute reiche Leute bezeichnet werden.
Einen unvorstellbaren Reichtum, der mit unseren Maßstäben nicht auszuloten ist, besaß der Sohn Gottes in der ewigen Herrlichkeit des Himmels. Die Bibel sagt von Ihm: „Alle Dinge sind durch ihn und für ihn geschaffen.“ (Kolosser 1,16) Das ganze Weltall gehört Ihm.
Aber der Sohn Gottes wurde „arm“, um uns helfen und retten zu können: ER wurde Mensch; und als Mensch kam ER nicht in einer reichen Umgebung zur Welt. In seinem Dienst an den Menschen lernte ER Hunger und Durst, Armut, Müdigkeit und Leiden kennen. Und dann, als tiefste Stufe seiner Armut, erduldete ER zugunsten schuldiger Menschen den Tod am Kreuz. Das tat ER, damit wir „durch seine Armut reich“ werden können.
Unfassbare Liebe!
Wer Sehnsucht nach einem wirklich reichen Leben verspürt, nach einem Reichtum, der nichts mit Geld zu tun hat, aber sehr viel mit innerem Frieden, Geborgenheit und sicherer Zukunftsaussicht - der wird bei Jesus Christus alles finden, was er sucht.
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 6.5.2022 entnommen )
Tut alles ohne Murren und zweifelnde Überlegungen, damit ihr untadelig und lauter seid, unbescholtene Kinder Gottes inmitten eines verdrehten und verkehrten Geschlechts, unter dem ihr scheint wie Lichter in der Welt. Philipper 2,14.15
Lichter sein
Es ist immer wieder beindruckend, in einen klaren Nachthimmel zu schauen. Die unzählbaren Sterne zeugen von der ewigen Kraft eines Schöpfers. Früher dienten die Sterne der Orientierung, besonders Seefahrer fanden darin eine Hilfe.
In dem Tagesvers werden die Kinder Gottes mit Sternen verglichen, die ihr Licht in die Welt scheinen lassen, um anderen Menschen etwas von Gottes Gedanken zu vermitteln. Das geschieht nicht nur mit unseren Worten, sondern auch manchmal mit Schweigen und mit wortlosen Gesten. Vielleicht weißt du manchmal nicht, wie du deinen Glauben bekennen sollst. Dann lass dir Mut machen, denn du kannst deinen Glauben auch dann bezeugen, …
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 7.5.2022 entnommen )
Als sie nun gefrühstückt hatten, spricht Jesus zu Simon Petrus: Simon, Sohn Jonas, liebst du mich mehr als diese? Er spricht zu ihm: Ja, Herr, du weißt, dass ich dich lieb habe. Er spricht zu ihm: Weide meine Lämmer! Johannes 21,15
Herr du weißt, dass ich dich lieb habe!
Nach dem erfolgreichen Fischzug hat der Herr seine Jünger zum Frühstück eingeladen. Auch nach seiner Auferstehung ist ER der Dienende und versorgt die Seinen. Der Gute Hirte kümmert sich jedoch nicht nur um ihre körperlichen Bedürfnisse, sondern sorgt sich auch um die Seele. Das zeigt sich jetzt, wo ER das Versagen von Petrus aufarbeitet. Dabei möchte ER keinesfalls Petrus vor den anderen bloßstellen, sondern ER will ihm zeigen, was die Ursache seines Versagens gewesen ist. Zugleich sollen alle wissen, dass ER Petrus nach seiner Umkehr wieder in seinem Dienst gebrauchen will.
Als Petrus den Herrn verleugnete, wärmte er sich an einem Kohlenfeuer, das die Diener des Hohenpriesters gemacht hatten. Jetzt sitzt er an einem Feuer, das der Herr angezündet hat. In guter Gesellschaft darf er sich wärmen und frühstücken. Am Feuer im Hof des Hohenpriesters war Petrus dreimal auf die Probe gestellt worden, und jedes Mal hatte er immer energischer seinen Herrn verleugnet. Nun erforscht der Herr dreimal sein Herz, und mit jedem Mal dringt ER tiefer hinein, bis Petrus sich zuletzt rückhaltlos dem Herrn anvertraut.
Die erste Frage, die der Herr ihm stellt, bezieht sich auf die überhebliche Äußerung des Petrus kurz vor der Gefangennahme Jesu: „Wenn auch alle Anstoß nehmen werden, ich aber nicht“ (Markus 14,29) Jetzt muss Petrus sich die Frage gefallen lassen: „Bist du immer noch davon überzeugt, mich mehr zu lieben als die anderen Jünger?“
Was soll er antworten?
Es ist, als würde er sagen: „Nach meiner schrecklichen Verleugnung sieht es so aus, als hätte ich dich nie geliebt, doch du weißt, dass ich dich lieb habe.“
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 8.5.2022 entnommen )
Werden nicht fünf Sperlinge für zwei Cent verkauft? Und doch ist nicht einer von ihnen vor Gott vergessen. Aber selbst die Haare eures Hauptes sind alle gezählt. So fürchtet euch nicht; ihr seid vorzüglicher als viele Sperlinge. Lukas 12,6.7
Wie viel sind Sie wert?
Civilla Martin und ihr Mann machen im Staat New York die Bekanntschaft des Ehepaars Doolittle; sie werden enge Freunde. Mrs. Doolittle kann aufgrund einer schweren Krankheit seit 20 Jahren ihr Bett nicht verlassen. Ihr Mann selbst ist behindert und kann nur noch am Rollator laufen. Trotzdem sind sie glückliche Christen, die selbst ihre Umgebung noch aufmuntern. Während eines Besuchs fragt Civilla Mrs. Doolittle, ob sie denn auch schon mal entmutigt sei. Ihre Antwort: „Wie sollte ich denn, wo Gott, mein himmlischer Vater, doch über jeden Sperling wacht? Ich weiß, dass Er mich liebt und mich bewacht!“
Bewegt von diesen Worten, verfasst Civilla, die Dichterin ist, ein Lied, das im angelsächsischen Raum sehr bekannt ist: „His eye is on the sparrow“.
Warum sollte ich
entmutigt sein?
Warum sollten die Schatten kommen?
Warum sollte mein Herz einsam sein
und sich nach der Heimat sehnen?
Wo doch Jesus mein Teil ist.
Er ist ein treuer Freund.
Sein Auge ruht auf dem Sperling
und ich weiß: Er wacht auch über mich.
Civilla D. Martin (1866-1948)
Vielleicht befinden Sie sich gerade in einer schwierigen Situation.
Dann lassen Sie das Wort Gottes zu sich reden: ER interessiert sich für Sie und kennt alles von Ihnen, auch Ihre Belastung; ER kennt selbst die Zahl Ihrer Haare.
Und dann vertrauen Sie sich im Gebet Ihm an!
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 9.5.2022 entnommen )
Die Liebe tut nicht groß, sie bläht sich nicht auf.
Es rühme dich ein anderer und nicht dein Mund, ein Fremder und nicht deine Lippen.
1. Korinther 13,4; Sprüche 27,2
Die Liebe ist demütig
William Carey war ein herausragender Sprachwissenschaftler und ein treuer Christ. Er übersetzte Teile der Bibel in 34 Sprachen und Dialekte. In seiner Jugend hatte Carey als Schuhmacher gearbeitet. Eines Abends wurde er bei einem Festessen von jemand angesprochen: „Ich habe gehört, Herr Carey, dass Sie früher Schuhe gemacht haben.“ - „Aber nein“, erwiderte Carey, „ich habe sie nicht gemacht, ich konnte sie lediglich reparieren.“
Ehrlichkeit und Bescheidenheit, ohne dabei Minderwertigkeitskomplexe zu haben, helfen, die eigenen Schwächen zu erkennen und sich seiner Grenzen bewusst zu werden. Das ist der erste Schritt auf dem Weg zu wahrer Demut. Aber der zweite Schritt führt viel weiter: Er führt mich dahin, dass ich demütig vor Gott niederfalle und Ihm mein ständiges Versagen, ja meine ganze Sündenschuld bekenne. Der dritte Schritt führt dann dazu, dass ich bereit bin, Gott den ersten Platz in meinem Leben zu geben, Ihm zu gehorchen und Ihn zu verehren.
Erst dann bin ich in der Lage, in der Kraft der göttlichen Liebe ein wahrhaft demütiges und selbstloses Verhalten an den Tag zu legen.
Die Liebe rühmt sich nicht.
Sie verherrlicht nicht ihre vermeintlichen Erfolge.
Sie bläht sich nicht mit Stolz auf, denn sie denkt nicht an sich. Sie vergleicht sich auch nicht mit anderen, sondern stellt sich in deren Dienst. Wenn wir einen Menschen sehen wollen, der sein Leben lang demütig war, müssen wir auf Jesus Christus schauen.
ER konnte sagen: „Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir, denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig, und ihr werdet Ruhe finden für eure Seelen“ (Matthäus 11,29)
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 11.5.2022 entnommen )
Wie einen, den seine Mutter tröstet, so werde ich euch trösten. Jesaja 66,13
Der Tröster
Zu Pfarrer Wilhelm Busch (1897-1966) kam einmal eine Frau, deren Mann plötzlich verstorben war. Unablässig liefen ihr die Tränen über das Gesicht. Man sah ihr an, dass sie unsagbar litt.
Weinend erzählte sie von ihrem Mann, während Wilhelm Busch schwieg. Plötzlich sah sie ihn verzweifelt an: „Geben Sie mir doch einen Trost! Sie sind doch Pfarrer. Sie müssen doch einen Trost wissen!“
Wilhelm Busch antwortete: „Wenn ein Herz wirklich verwundet ist, kann kein Mensch in der weiten Welt trösten.“
Da schlug die Frau die Hände vors Gesicht und schluchzte: „Das ist ja furchtbar!“
„Ja, das ist furchtbar!“, bestätigte Wilhelm Busch. Und dann erzählte er ihr, wie er im Krieg selbst zwei seiner Söhne hergeben musste. Und dass viele Leute kamen und ihm trostreiche Worte sagten und dass er zu seinem Schrecken entdeckte, dass ihre Worte ihn gar nicht erreichten und trösteten. Eines Tages schlug er seine Bibel auf und las: Jesus spricht: „Meinen Frieden gebe ich euch“ (Johannes 14,27) Da wurde ihm bewusst, dass es nur Einen gibt, der wirklich trösten kann: der Herr Jesus. Und da fiel er auf seine Knie und betete: „Herr Jesus, du siehst das Leid und meinen entsetzlichen Schmerz. Und jetzt bitte ich dich, Herr, dass du dein Wort wahr machst und mir deinen Frieden gibst.“
Atemlos hört die Frau ihm zu. Immer wieder nickte sie. Dann fragt sie: „Und? Hat Er es getan?“ Als Wilhelm Busch bejahte, fragte sie ihn: „Was soll ich denn jetzt tun?“ Da antwortete er ihr: „Entweder Sie verzweifeln - oder Sie machen es wie ich. Bisher haben Sie ohne den Herrn Jesus gelebt.
Suchen Sie Ihn jetzt, rufen Sie Ihn an und lassen Sie sich von Ihm finden.
ER will auch Ihnen Frieden schenken.
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 11.5.2022 entnommen )
Wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir. Hebräer 13,14
Eine Wohnung im Himmel
Christoph von Schmid (1768-1854), der zu seiner Zeit ein sehr bekannter Schriftsteller war, erzählt von einem Ritter, der viel Mühe und Geld darauf verwandte, sein Schloss recht prächtig auszustatten.
Da kam einmal ein armer Pilger ans Schlosstor und bat um Herberge für die Nacht. Der Ritter wies ihn unfreundlich ab mit den Worten: „Dieses Schloss ist kein Gasthaus!“
Der Wanderer entgegnete: „Erlaubt mir nur drei Fragen, so will ich weitergehen.“ - „Fragt nur!“ Der Wanderer begann: „Wer wohnte wohl vor Euch in diesem Schloss?“
„Mein Vater!“, antwortete der Ritter.
„Wer wohnte vor Eurem Vater hier?“
„Mein Großvater!“
„Und wer wird wohl nach Euch hier wohnen?“
„So Gott will, mein Sohn!“, gab der Ritter zur Antwort.
„Nun“, sprach da der Pilger, „wenn jeder nur eine Zeit in diesem Schloss wohnt und immer einer dem anderen Platz macht, was seid Ihr denn anderes hier als Gäste? Dieses Schloss ist also wirklich ein Gasthaus. Wendet daher nicht so viel auf, um dieses Haus, das Euch nur kurze Zeit beherbergt, so prächtig auszuschmücken. Baut Euch lieber eine bleibende Wohnung im Himmel.“
„Sammelt euch nicht Schätze auf der Erde, wo Motte und Rost zerstören und wo Diebe einbrechen und stehlen; sammelt euch aber Schätze im Himmel, wo weder Motte noch Rost zerstören und wo Diebe nicht einbrechen und nicht stehlen; denn wo dein Schatz ist, da wird auch dein Herz sein.“ Matthäus 6,19–21
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 13.5.2022 entnommen )
So hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. Johannes 3,16
Ich habe meinen Anker in einem sicheren Hafen geworfen!
Ein Prediger des Evangeliums erzählt: Nach einem Gottesdienst im Pflegeheim für Kriegsveteranen spricht mich einer der Bewohner an und sagt: „Wissen Sie, wir hatten hier einen Marineoffizier. Er kam als Atheist zu uns. Nie wollte er in den Gottesdienst gehen und er war sehr ablehnend. Einige Monate bevor er starb, brachte ich ihm eine Bibel aufs Zimmer und lud ihn ein, darin zu lesen.
Zuerst lehnte er ab. Es schien aussichtslos, ihn umzustimmen. Doch dann machte ich ihm noch einen Vorschlag: ,Wie wäre es, wenn Sie doch einmal die Bibel lesen, um herauszufinden, ob Sie etwas finden, was Sie glauben könnten?
Finden Sie nichts, lasse ich Sie in Ruhe. Aber wenn Sie etwas finden, was Sie anspricht, streichen Sie es rot an. Darauf ließ er sich ein.
Vielleicht dachte er, er könne mir auf diese Art beweisen, dass die Bibel ihm nichts zu sagen habe. Ich ließ ihn mit dem Johannesevangelium beginnen. Er las zwei Kapitel, ohne etwas zu markieren. Er begann mit dem dritten Kapitel und las fünfzehn Verse - wieder ohne Markierung. Aber dann, beim 16. Vers, zückte er seinen Rotstift und markierte den ganzen Vers. Dieser Text hatte ihm etwas zu sagen! Nun ist es schon einige Wochen her, seit er gestorben ist, und mir wurde berichtet, dass es in seiner Bibel kaum eine Seite ohne rote Markierung gibt.
Dann zeigt der Bewohner mir noch das Zimmer des Offiziers, um mir etwas zu zeigen: einen Anker, aus Pappe ausgeschnitten, mit der roten Aufschrift: Ich habe meinen Anker in einem sicheren Hafen geworfen.
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 14.5.2022 entnommen )
Wieder spricht er zum zweiten Mal zu ihm: Simon, Sohn Jonas, liebst du mich? Er spricht zu ihm: Ja, Herr, du weißt, dass ich dich lieb habe. Er spricht zu ihm: Hüte meine Schafe! Er spricht zum dritten Mal zu ihm: Simon, Sohn Jonas, hast du mich lieb? Petrus wurde traurig, dass er zum dritten Mal zu ihm sagte: Hast du mich lieb?, und spricht zu ihm: Herr, du weißt alles; du erkennst, dass ich dich lieb habe. Jesus spricht zu ihm: Weide meine Schafe!
Johannes 21,16.17
Jesus über alles lieben und sich selbst am wenigsten!
Der Herr Jesus ist dabei, seinem Jünger Petrus deutlich zu machen, worin die Ursache dafür gelegen hat, dass er Ihn so schmählich verleugnet hat. Dabei spricht ER Petrus mit dessen erstem Namen Simon an und erinnert ihn an sein Temperament. Petrus soll verstehen: Jeder, der auf sich selbst vertraut, versagt früher oder später. Davor schützen weder ein starker Charakter noch die besten Absichten.
In seiner zweiten Frage benutzt der Herr ähnliche Worte wie bei der ersten, lässt aber den Vergleich mit den anderen Jüngern weg. ER fragt gewissermaßen: „Liebst du mich denn überhaupt wirklich?“
Diese Untersuchung der Wunde geht tiefer.
Wie in seiner ersten Antwort weicht Petrus der Frage etwas aus, weil er ein anderes und in gewissem Sinn schwächeres Wort für „Liebe“ benutzt als der Herr. Er wagt es nicht, seine Liebe zum Herrn zu beteuern.
Bei der dritten Frage benutzt der Herr dasselbe Wort für „lieben“ wie Petrus. Damit stellt Er sogar diese „Liebe“ bei Petrus infrage. Petrus fühlt sich unangenehm berührt und tut das einzig Richtige: Er verlässt sich ganz auf den Herrn. Dieser kennt das Quäntchen Liebe, das andere nicht sehen können; und ER kennt auch das Selbstvertrauen, das Petrus bei sich selbst leider nicht gesehen hat.
Nach jeder Frage und Antwort erhält Petrus einen Auftrag: Wer den Gläubigen dienen will, muss Jesus über alles lieben und sich selbst am wenigsten.
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 15.5.2022 entnommen )
Von Mose und von allen Propheten anfangend, erklärte er (Jesus) ihnen in allen Schriften das, was ihn selbst betraf. Lukas 24,27
Die Rückseite des Puzzles
Ein Prediger kam eines Tages von einer Reise zurück. Seinen beiden Töchtern brachte er eine Landkarte zum Puzzeln mit. Er überreichte sie ihnen mit den Worten: „Wenn ihr das hier zusammensetzen könnt, lernt ihr mehr über Geografie als aus euren Büchern.“
Die Mädchen hockten sich auf den Boden und fingen eifrig an zu puzzeln. Doch nach einiger Zeit gab die eine frustriert auf. Mit einem Blick stellte der Vater fest, welches Durcheinander die Kinder angerichtet hatten: Ein Teil Nordamerikas war nach Südamerika gewandert und es waren viele andere Fehler eingebaut.
Plötzlich entdeckte das ältere Mädchen, das noch nicht aufgegeben hatte, eine Hand auf der Rückseite eines Puzzleteils. Neugierig drehte sie auch ein anderes Teil um und erkannte den Ausschnitt eines Gesichts. Rasch drehte sie jetzt nacheinander alle Puzzleteile um und zeigte ihre Entdeckung auch ihrer Schwester. Im Handumdrehen war das Puzzle fertig und jeder Fluss, jeder See, jeder Berg und jede Ebene befand sich am richtigen Fleck.
Der gläubige Vater erkannte in diesem Erlebnis eine schöne Illustration dafür, wie man die Bibel mit Gewinn lesen und studieren kann. Denn es ist eine Person, die das ganze Wort Gottes wie ein roter Faden durchzieht: vom Alten Testament bis ins Neue Testament, vom Schöpfungsbericht im ersten Buch Mose bis zum Ausblick auf die Zukunft der Erde im Buch der Offenbarung. Diese Person ist Jesus Christus, der Sohn Gottes. Wer Ihn unter Gebet in der ganzen Bibel sucht und Ihn zum Mittelpunkt seines Lebens macht, wird das Wort Gottes immer besser verstehen und zugleich erfahren, dass seine Kraft ihm den Weg weist, ihn tröstet und korrigiert.
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 16.5.2022 entnommen )
Was sucht ihr den Lebendigen unter den Toten? Er ist nicht hier, sondern er ist auferstanden. ... Und die Frauen kehrten von der Gruft zurück und verkündeten dies alles den elf Aposteln und den Übrigen allen. ... Und diese Worte erschienen vor ihnen wie leeres Gerede, und sie glaubten ihnen nicht. Lukas 24,5.6.9.11
Jesus Christus spricht: In dem Haus meines Vaters sind viele Wohnungen; ... ich gehe hin, euch eine Stätte zu bereiten.
Und wenn ich hingehe und euch eine Stätte bereite, so komme ich wieder und werde euch zu mir nehmen, damit, wo ich bin, auch ihr seiet. Johannes 14,2.3
Wissen, wohin die Reise geht!
Der Fahrer eines Ausflugsbusses macht Pause auf einem Parkplatz im Allgäu. Seine Fahrgäste sind offensichtlich gerade auf einem Bummel durch den Kurort. Die christliche Schrift, die ich ihm überreiche, nimmt er zwar an, aber für ein Gespräch ist er nicht zugänglich. „Ich kümmere mich nicht um die Ewigkeit. Es wird für mich eine Fahrt ins Blaue. Mehr möchte ich darüber nicht reden. Auf Wiedersehen.“
Fahrten mit Reisenden sind das tägliche Brot des Busfahrers. Fahrten ins Blaue - also Reisen ohne Zweck und Ziel - sind jedoch nicht darunter. Die würde sich niemand verkaufen lassen. Und auch der Busfahrer sollte sich nicht damit zufriedengeben.
Es geht ja um die Ewigkeit!
Christen sind auf der Reise. Sie wissen: Die Erde ist nur ein vorübergehender Aufenthaltsort, die eigentliche Heimat der Gläubigen ist der Himmel. Zu diesem Ziel sind sie unterwegs. Zwar ist die Lebensreise lang und oft auch beschwerlich; aber sie kennen das Ziel, und das gibt ihnen Kraft.
Nein, das Leben ist keine Fahrt ins Blaue, keine Reise ins Unbekannte. Wiedergeborene Christen haben Gewissheit, wohin ihre Reise geht: nach Hause! - Vor dem anderen möglichen „Ziel“ (auch das ist nicht ungewiss!), sollte sich jeder rechtzeitig retten lassen.
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 17.5.2022 entnommen )
Die Liebe gebärdet sich nicht unanständig, sie sucht nicht das Ihre.
... indem wir in keiner Sache irgendeinen Anstoß geben. 1. Korinther 13,5; 2. Korinther 6,3
Die Liebe ist taktvoll
Als Jesus mit seinen Jüngern nach Kapernaum kam, wurde Simon Petrus von den Steuereintreibern gefragt: „Zahlt euer Lehrer keine Steuern?“ Ohne Rücksprache mit seinem Herrn zu halten, antwortete er einfach: „Doch.“ Aber als sie im Haus waren, nahm Jesus ihn zu sich und fragte: „Was meinst du, Simon? Von wem erheben die Könige der Erde Zoll oder Steuer, von ihren Söhnen oder von den Fremden?“ Petrus antwortete: „Von den Fremden.“ - „Demnach“, fuhr Jesus fort, „sind die Söhne frei. Damit wir ihnen aber keinen Anstoß geben, geh an den See, wirf eine Angel aus und nimm den ersten Fisch, der heraufkommt, tu sein Maul auf, und du wirst einen Stater finden; den nimm und gib ihnen für mich und dich.“ (Matthäus 17,24–27)
Das Verhalten von Jesus war in dreierlei Hinsicht taktvoll:
So handelte der Herr in jeder Hinsicht „anständig“, also feinfühlig und der Situation angemessen.
Diese Eigenschaft der Liebe geht weit über eine einfache menschliche Freundlichkeit hinaus, weil die eigenen Interessen zugunsten anderer zurückgestellt werden. Die Liebe kann deren Gefühle und ihre besondere Lebenssituation nachempfinden. Sie versetzt sich in deren Lage und vermeidet alles, was andere verletzen oder kränken könnte.
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 18.5.2022 entnommen )
Heute, wenn ihr seine Stimme hört, verhärtet eure Herzen nicht. Hebräer 4,7
Zeit für Gott?
„Zeit ist der kostbarste Rohstoff“, sagt man mit Recht, „sie wird immer knapper.“ Obwohl wir mehr Freizeit haben als frühere Generationen, haben wir alle weniger Zeit. Künftig wird unser Wohlstand nicht mehr nur am Besitz gemessen werden, sondern auch an der frei verfügbaren Zeit. Und noch eins ist wichtig: Je älter wir werden, desto knapper wird die (Lebens-) Zeit, die uns zur Verfügung steht.
Im heutigen Tagesvers geht es darum, dass Gott zu uns Menschen redet. Doch manchmal vernehmen wir Gottes Wort und seine persönliche Anrede gar nicht mehr, weil tausend Dinge und Eindrücke uns so in Anspruch nehmen. Außerdem: Wenn wir älter werden, neigen unsere Gedanken dazu, sich festzufahren und nicht mehr flexibel zu sein. Unser Denken kann so verkrustet sein, dass wir für das Reden Gottes möglicherweise nicht mehr so empfänglich und aufnahmebereit sind.
Gottes Stimme ist immer noch zu hören!
ER meldet seine Ansprüche bei jedem von uns an, vor allem aber wirbt Er um unsere Liebe. Es ist unbegreiflich: Wir sind dem großen Gott nicht gleichgültig, sondern Er möchte uns begegnen und eine Beziehung zu uns haben. - Das kann nur eine unbeschreibliche Veränderung unseres Lebens bedeuten.
Wie viel Zeit verwenden wir nun für Gott?
Welche Befugnisse räumen wir IHM in unserem Tagesablauf ein?
Wie viele Minuten nehmen wir uns täglich, um auf seine Worte zu hören, Worte, die wir in der Bibel lesen?
Wir haben immer zwei Möglichkeiten: Entweder bleiben wir Gott gegenüber gleichgültig - das wäre das Verhärten, vor dem unser Bibelvers warnt - oder wir sagen Ja zu Ihm und hören auf seine Stimme.
Nur so werden wir in die (ewige) Ruhe Gottes eingehen.
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 18.5.2022 entnommen )
Wir verkündigen euch, dass ihr euch von diesen nichtigen Götzen bekehren sollt zu dem lebendigen Gott, der den Himmel und die Erde und das Meer gemacht hat und alles, was in ihnen ist. Apostelgeschichte 14,15
Räuber und Gendarm
Als Kinder spielten wir Verstecken oder Räuber und Gendarm. Es machte uns Spaß, weil es ein Spiel war. Aber wenn dann wirklich jemand einmal verzweifelt gesucht wurde, wenn also aus dem Spiel Ernst wurde - dann war es uns unheimlich.
Hin und wieder reagieren Menschen bei den Themen Gott und Bibel ähnlich. Solange sie es selbst in der Hand haben, wie nah sie diese Themen an sich heranlassen wollen, solange es nur ein Zeitvertreib oder auf Abstand ist, ist für sie alles in Ordnung. Doch wenn Gott auf einmal nicht mehr nur eine philosophische oder theologische Idee ist, sondern wenn Er existent und wahrhaftig, wenn Er also lebendig wird - dann wird Er ihnen unheimlich und sie laufen weg.
Soweit ihre Suche nach Gott und das Lesen der Bibel ohne persönlichen Bezug und unverbindlich bleiben kann, soweit es sie nichts kostet: gut. Doch einen Gott, der hört und lebt, einen, der sogar persönlich zu ihnen spricht - den lehnen sie ab.
Doch Gott ist Realität und in Jesus Christus Mensch geworden!
ER hat die Welt (und damit uns Menschen) geliebt und hat als Beweis dafür seinen geliebten und einzigen Sohn Jesus Christus gegeben, damit keiner verloren gehen muss, sondern jeder gerettet werden kann. (Johannes 3,16; Römer 5,8) ER hat geredet und redet immer noch. Redet in ein Leben hinein, redet auch durch diese Tagesandachten in Ihr Leben hinein. Deshalb bitten wir Sie: Lassen Sie es zu … hören Sie zu … laufen Sie nicht weg!
Lassen Sie sich ein auf eine Begegnung mit „dem lebendigen Gott“!
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 20.5.2022 entnommen )
Du hast für Gott erkauft, durch dein Blut, aus jedem Stamm und jeder Sprache und jedem Volk und jeder Nation. Offenbarung 5,9
Die Lösung für den Nahen Osten
Vor einigen Jahren beantragte der Sohn eines prominenten Beduinenscheichs aus Südisrael während eines Besuchs in den USA eine Aufenthaltsgenehmigung. Der Antrag wurde zunächst abgewiesen. Daraufhin begleitete ihn ein christlicher Prediger zum Leiter des zuständigen Amts, um ihm den Fall vorzulegen. Der stellte dem jungen Mann eine Reihe von Fragen.
Der Araber schilderte die Situation im Negev im Süden Israels. Er erzählte von seiner Familie und von seinem eigenen Werdegang. Und dann kam er auch ausführlich auf seinen Glauben zu sprechen.
Zum Erstaunen des Beamten berichtete er, was Christus in seinem Leben getan hatte und was Er ihm bedeute. Und schließlich hatte der junge Mann noch den Mut zu sagen: „Das ist meine Lebensgeschichte. Nun können Sie mir auch aus Ihrem Leben erzählen!“ - Der Chef des Büros entgegnete: „Gott sei Dank, auch ich bin ein Christ und bin ebenfalls von neuem geboren!“
Wie sich dann herausstellte, war der Dienststellenleiter ein gebürtiger Jude, der sich ebenfalls zu Jesus Christus bekehrt hatte. Und jetzt begrüßten sich der Araber und der Jude als Glaubensbrüder!
Am Ende des Gesprächs sagte der junge Mann: „Jetzt haben wir erfahren, was die Lösung für die Probleme des Nahen Ostens ist: Es ist Christus, der lebendige Herr! Kein Mensch und kein Land kann uns helfen - nur Er allein.“
Ja, Christus ist der „Friedefürst“.
Und wenn es um die Zukunft und die Ewigkeit geht, ruht jede sichere Hoffnung ganz auf Ihm - ER ist „unsere Hoffnung“ (Jesaja 9,5.6; 1. Timotheus 1,1)
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 21.5.2022 entnommen )
Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Als du jünger warst, gürtetest du dich selbst und gingst, wohin du wolltest; wenn du aber alt geworden bist, wirst du deine Hände ausstrecken, und ein anderer wird dich gürten und hinbringen, wohin du nicht willst. Dies aber sagte er, andeutend, mit welchem Tod er Gott verherrlichen sollte. Und als er dies gesagt hatte, spricht er zu ihm: Folge mir nach! Johannes 21,18.19
Alle stehen in der Verantwortung Jesus konsequent nachzufolgen!
Noch bevor Petrus den Herrn verleugnete, hatte der Herr zu ihm gesagt: „Bist du einst umgekehrt, so stärke deine Brüder“ (Lukas 22,32) Petrus ist umgekehrt: Er hat bitterlich geweint und seine Tat zutiefst bereut. Der Herr hat ihm vergeben und ihm eine neue Aufgabe gegeben: SEINE Herde zu weiden und zu hüten.
Nun folgt eine wichtige Prophezeiung für Petrus, eingeleitet mit einem doppelten „Wahrlich“. Dabei stellt der Herr zuerst den „alten“ Petrus vor - so, wie wir ihn aus den Berichten der Evangelien kennen: initiativ, willensstark und tatkräftig.
Müssen wir uns nicht auch eingestehen, dass wir manches Mal eigene Wege gegangen sind, obwohl wir uns schon zu den Jüngern Jesu gezählt haben? Vielleicht haben auch wir erleben müssen, dass wir kläglich gescheitert sind.
„Mein Leben will ich für dich lassen“, so hat es Petrus aufrichtig gewünscht. Hier kommt der Herr darauf zurück. Sein Wunsch würde im Alter erfüllt werden - dann, wenn man „die Hände ausstreckt“, weil man allein nicht gehen kann und darauf angewiesen ist, von anderen tatkräftig unterstützt zu werden.
Petrus würde durch seinen Märtyrertod Gott verherrlichen. Aber es würde ein schwerer Weg sein, den er selbst nie gewählt hätte: Petrus würde sogar den Kreuzestod sterben. Das bleibt den meisten Jüngern Jesu erspart.
Aber alle stehen in der Verantwortung!
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 22.5.2022 entnommen )
Das Feuer hatte keine Macht über ihre Leiber gehabt: Das Haar ihres Hauptes war nicht versengt, und ihre Mäntel waren nicht verändert, und der Geruch des Feuers war nicht an sie gekommen. Daniel 3,27
Die Macht des Feuers
Nebukadnezar, der mächtige Herrscher des neubabylonischen Weltreichs, hatte ein gewaltiges Götzenbild aus Gold errichten lassen. Alle Untertanen, die sich weigerten, es anzubeten, sahen einer grausamen Strafe entgegen: Sie sollten in den riesigen, glühend heißen Feuerofen geworfen werden.
Da wagten es drei Männer von seinen jüdischen Hofbeamten, Nein zu sagen: Aus Glaubensüberzeugung lehnten sie es ab, Nebukadnezars Götzen anzubeten. Unerbittlich traf sie die Strafe. Doch dann geschah das Gewaltige: Die Männer waren zwar im Feuer, aber sie verbrannten nicht; das Feuer versengte noch nicht einmal ihre Kleider oder Haare.
Wie Feuer normalerweise wütet, zeigt folgender Bericht: In einem Gebäude war Rauchentwicklung festgestellt worden. Als die Feuerwehrleute in die Räume eindrangen, entzündeten sich durch die plötzliche Frischluftzufuhr brennbare Gase, die sich in einer Zwischendecke angesammelt hatten. Ein Oberbrandmeister konnte sich nicht mehr in Sicherheit bringen und erlitt trotz seiner Schutzkleidung schwere Verbrennungen am Oberkörper und an den Armen sowie Verätzungen der Lunge. Die Schutzjacke war größtenteils verbrannt und selbst die Haare unter dem Helm waren versengt.
Der Prophet Daniel hatte Erfahrungen mit Wundern Gottes und wusste, wovon er schrieb. Für die geschilderte Begebenheit gibt es nur eine Erklärung: Gott selbst hatte eingegriffen. Wer Gott ein wenig kennengelernt hat, weiß, dass Ihm kein Ding unmöglich ist. Was für uns Probleme sind, sind für IHN Gelegenheiten, seine Macht zu erweisen.
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 22.5.2022 entnommen )
Der Glaube ist eine Verwirklichung (o. feste Überzeugung) dessen, was man hofft, eine Überzeugung von Dingen, die man nicht sieht. Hebräer 11,1
Was bedeutet „glauben“?
Ein junger Mann meinte dazu einmal: „Glauben bedeutet, etwas für wahr halten, obwohl man weiß, dass es nicht stimmt.“ - Das wäre dann ein ganz vernunftwidriger Glaube.
Andere sprechen von Glauben, wenn sie etwas für möglich oder für wahrscheinlich halten. Wer auf solchen Glauben hin handelt, macht einen Sprung ins Ungewisse.
Damit sind die Anwendungsmöglichkeiten für das Wort „glauben“ allerdings längst noch nicht erschöpft. Von „glauben“ sprechen wir im Deutschen nämlich auch, wenn wir etwas für wahr, richtig und glaubwürdig halten oder uns auf eine Person oder Sache fest verlassen.
Die Bibel fordert uns an vielen Stellen zum Glauben auf: zum Glauben an Gott, an seinen Sohn Jesus Christus und an alles, was Er uns in seinem Wort mitteilt. Was versteht die Bibel selbst unter „glauben“?
Um es gleich ganz klar zu sagen: Gott erwartet von uns nicht, dass wir irgendetwas Unsinniges glauben oder uns auf etwas Ungewisses einlassen. Biblischer Glaube ist immer Gewissheit, ist Überzeugung. Das drückt auch unser heutiger Tagesvers aus.
Der christliche Glaube an Gott und sein Wort stützt sich auf glaubwürdig bezeugte Tatsachen wie das Leben, den Tod und die Auferstehung Jesu Christi. Vieles aber können wir nicht mit unseren Sinnen wahrnehmen oder es übersteigt unseren Verstand. Hier glauben wir Gott und der Bibel, weil wir in unserem Leben erfahren haben, dass wir Ihm und seinem Wort völlig vertrauen können. Zudem erweisen sich die „unsichtbaren Dinge“ des christlichen Glaubens als völlig real durch ihre Kraft und ihre Wirkung, die sie im Leben des Christen entfalten.
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 24.5.2022 entnommen )
Die Liebe lässt sich nicht erbittern, sie rechnet das Böse nicht zu.
Seid aber zueinander gütig, mitleidig, einander vergebend, wie auch Gott in Christus euch vergeben hat. 1. Korinther 13,5; Epheser 4,32
Die Liebe ist edelmütig
Oft sind es nur wenige kränkende Worte oder eine abweisende Geste und schon fühlen wir uns in unserem Stolz verletzt. Immer wieder rufen wir uns den Vorfall ins Gedächtnis, sprechen mit anderen darüber, steigern uns hinein - und hegen schließlich einen inneren Groll. Das Ganze entlädt sich dann in harten, unkontrollierten Worten, die oft noch weiteren Schaden anrichten. Doch wahre Liebe lässt sich nicht erbittern, sondern bewahrt uns vor derartigen Folgen. Natürlich dürfen wir uns zu Recht empören, wenn wir sehen, dass jemand geschädigt oder das Wort Gottes missachtet wird. Aber wenn es um Böses geht, das uns selbst angetan wird, sollen wir es in Liebe ertragen. Als Jesus die Taubenverkäufer und Geldwechsler aus dem Tempel warf, leitete Ihn ein heiliger Zorn, dass das Haus seines Vaters entweiht wurde (Matthäus 21,12.13), doch wenn ER selbst angegriffen oder gedemütigt wurde, verteidigte Er sich nicht und ließ sich auch nicht erbittern.
Die Liebe rechnet das Böse nicht zu. Jemand einen Fehler zurechnen ist so, als ob man einen Minusbetrag in der Buchführung einträgt. Man möchte damit etwas festhalten, worauf man bei Bedarf zurückgreifen kann. In der Buchführung ist es unabdingbar, alle Schulden zu notieren. In den zwischenmenschlichen Beziehungen aber wird man bitter, wenn man ein Konto führt, das jedes Unrecht festhält, das einem jemals angetan wurde.
Die Liebe kennt weder Groll noch Rache!
Wer durch Gottes Gnade erfahren hat, dass seine Sünden vergeben sind, den treibt die Liebe an, anderen ebenfalls zu vergeben.
Und vergeben heißt, sich bewusst zu entscheiden: Das Unrecht, das mir angetan wurde, rechne ich dem Täter nicht mehr zu und hole es nicht wieder hervor, sondern übergebe es ganz meinem Gott.
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 25.5.2022 entnommen )
Jesus führte sie aber hinaus bis nach Bethanien und hob seine Hände auf und segnete sie. Und es geschah, während er sie segnete, dass er von ihnen schied und hinaufgetragen wurde in den Himmel. Und sie warfen sich vor ihm nieder und kehrten nach Jerusalem zurück mit großer Freude. Lukas 24,50–52
Die Himmelfahrt Christi
Nach seiner Auferstehung zeigt Jesus sich 40 Tage lang seinen Jüngern und bereitet sie auf seinen Abschied vor. Was für ein Trost ist das für sie, Ihn nach seiner Kreuzigung und seinem Tod wiederzusehen und Ihm zuzuhören!
Aber nun ist die Zeit gekommen, dass die Jünger ihren Dienst beginnen sollen. Sie werden dabei nicht allein sein. Denn bevor Jesus von ihnen Abschied nimmt, erneuert ER sein Versprechen: „Ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch herabkommt.“ (Apostelgeschichte 1,8; s. Johannes 14,16) Anschließend skizziert ER ihren Wirkungskreis: „Ihr werdet meine Zeugen sein, sowohl in Jerusalem als auch in ganz Judäa und Samaria und bis an das Ende der Erde.“
Dann hebt Jesus seine Hände zum Himmel und segnet seine Jünger. ER wird von der Erde emporgehoben und verschwindet in den Wolken. Den Jüngern fällt es schwer, ihre Augen vom Himmel abzuwenden. Zu sehr vermissen sie ihren Herrn! Da sendet Gott zwei Engel mit der Botschaft zu ihnen: „Dieser Jesus, der von euch weg in den Himmel aufgenommen worden ist, wird ebenso kommen, wie ihr ihn habt auffahren sehen in den Himmel“ (V.11)
Nach seiner Himmelfahrt hat der Herr Jesus sich im Himmel „gesetzt zur Rechten der Majestät in der Höhe.“ (Hebräer 1,3) Dort ist ER für die Seinen tätig, indem ER für sie betet, damit ihr Glaube in den schwierigen Lebensumständen nicht schwach wird. ER hat Mitleid mit ihren Schwachheiten, weil ER in seinem Erdenleben selbst versucht wurde. (Heb.4,14–16)
Nein, Jesus verlässt seine Jünger nicht!
Christi Himmelfahrt
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 26.5.2022 entnommen )
Der Herr jenes Knechtes aber, innerlich bewegt, ließ ihn frei und erließ ihm das Darlehen.
Matthäus 18,27
Unbezahlbare Schuld
Der Knecht in dem Gleichnis, das Jesus erzählte, ist in einer ausweglosen Situation: Er hat Schulden in Höhe von 10.000 Talenten; und weil er sie nicht zurückzahlen kann, soll er nun mitsamt seiner Familie und all seiner Habe verkauft werden. In tiefer Verzweiflung fällt er vor seinem Herrn nieder und bittet darum, dass ihm Aufschub gewährt wird, um seine Schulden zurückzuzahlen. Und da geschieht das Unerwartete: Sein Herr erlässt ihm die Schuld - vollständig.
Führen wir uns vor Augen, wie hoch seine Schuld war: Die 10.000 Talente entsprachen 60 Millionen Denaren! Wenn man bedenkt, dass ein Denar damals ein Tageslohn war, kann sich jeder ausrechnen, wie völlig aussichtslos sein Wunsch nach Aufschub war. Diesen Betrag hätte er nie und nimmer selbst zurückzahlen können.
Wie groß ist unsere Schuld gegenüber Gott?
Niemand kann sie in Zahlen angeben!
Doch eins ist sicher: Wir können unsere Schuld vor Gott niemals selbst tilgen oder bezahlen; das ist völlig ausgeschlossen. Umso gewaltiger ist es, dass Gott bereit ist, die ganze Schuld zu vergeben! Der Herr im Gleichnis war „innerlich bewegt“. Und wie groß ist erst Gottes Barmherzigkeit und Liebe, dass ER jedem, der Ihn um Vergebung bittet, die Schuld vollständig erlässt. Der Schuldbrief ist zerrissen - für alle, die an Jesus Christus und seinen Sühnungstod glauben.
Das Gleichnis geht weiter: Der Knecht, dem eine so große Schuld erlassen worden ist, soll nun auch seinerseits einem anderen Knecht die Schuld erlassen, die dieser bei ihm hatte. (V. 28-35) Die Lehre aus diesem Gleichnis lautet: Jeder, dem so viel von Gott erlassen wurde, soll nun auch bereitwillig anderen vergeben. Fällt uns das nicht leichter, wenn wir uns bewusst machen, wie reich und umfassend Gott vergibt?
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 27.5.2022 entnommen )
Hieran sind die Kinder Gottes und die Kinder des Teufels offenbar. Jeder, der nicht Gerechtigkeit tut, ist nicht aus Gott. 1. Johannes 3,10
Nur zwei Familien
Starke, fast schon skandalöse Worte - oder etwa nicht? Ja, es sind unvereinbare Gegensätze: Auf der einen Seite die „Kinder Gottes“, auf der anderen Seite die „Kinder des Teufels“. Es gibt keine Überschneidung, kein Grau - nur Weiß oder Schwarz!
Es gibt nur diese zwei Familien, diese zwei Klassen. Entweder ist jemand also „aus Gott geboren“ und damit ein Kind Gottes - oder er ist „aus dem Teufel“ (Joh.1,13; 1. Joh.3,8)
Jesus Christus hielt damals seinen Gegnern ungeschminkt den Spiegel vor, als Er ihnen sagte: „Ihr seid aus dem Vater, dem Teufel“ (Johannes 8,44) Und dann beschrieb Er ihn: „die Begierden eures Vaters“, er ist ein „Menschenmörder“, ein „Lügner“ und „keine Wahrheit ist in ihm“, denn er ist der „Vater der Lüge“. Deutliche und harte Worte. Wenig schmeichelhaft und wenig diplomatisch. Aber absolut wahr - und immer noch gültig.
Doch Jesus Christus sprach auch von Menschen, „die aus Gott geboren sind“. Von ihnen sagte Er: „Wer aus Gott ist, hört die Worte Gottes“ (Johannes 8,47)
Wie kann ich nun „aus Gott geboren“ werden? - Indem ich an Jesus Christus glaube, Ihn aufnehme, mein ganzes Vertrauen auf Ihn setze. Wenn ich das tue, dann macht Gott mich zu einem Kind Gottes. Weder meine Herkunft noch kluge Überlegungen oder eigene Anstrengungen helfen mir weiter. Ebenso wenig kann ein anderer zwischen Gott und mir vermitteln oder mein Fürsprecher sein. Nein, etwas ganz anderes ist nötig: Ich muss „von neuem geboren“ werden, ich muss im Herzen eine vollständige Erneuerung erleben. Das kann nur Gott durch sein lebendiges Wort zustande bringen. Erst dann bin ich ein Kind Gottes. (Johannes 1,12; 3,3)
Ich wünsche, dass Sie diesen Wechsel kennengelernt haben.
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 28.5.2022 entnommen )
Petrus wandte sich um und sieht den Jünger nachfolgen, den Jesus liebte, der sich auch bei dem Abendessen an seine Brust gelehnt und gesagt hatte: Herr, wer ist es, der dich überliefert? Als nun Petrus diesen sah, spricht er zu Jesus: Herr, was wird aber mit diesem? Jesus spricht zu ihm: Wenn ich will, dass er bleibe, bis ich komme, was geht es dich an? Folge du mir nach! Johannes 21,20–22
„Folge mir nach“
„Folge mir nach“ - mit diesen Worten fordert Jesus Petrus auf, Ihm nachzufolgen. Diese Aufforderung ist auch nach seiner Himmelfahrt noch gültig. Wie Petrus dieses Wort beherzigt hat und wie wichtig es ihm gewesen ist, auch andere in der Nachfolge des Herrn zu bestärken, entnehmen wir seinem ersten Brief. Dort erinnert er an die „Fußstapfen“ Jesu, denen die Gläubigen folgen sollen. Das bedeutet, sich so zu verhalten, wie ER sich verhalten hat - auch dann, wenn man ungerecht leiden muss. (vgl. 1. Petrus 2,20–23)
Jesus unterredet sich hier mit seinem Jünger Petrus offensichtlich im Gehen. Dabei hat Petrus erfahren, wie sein Leben enden wird: durch den Märtyrertod am Kreuz. Jetzt interessiert ihn, wie die Zukunft seines Mitjüngers Johannes aussieht, mit dem er schon vieles erlebt und den er dabei auch schätzen gelernt hat. Allein die angespannte Situation vor der Einsetzung des Abendmahls zeigt, dass der ältere Petrus ein gutes Verhältnis zu dem jüngeren Johannes hat. Weil Johannes Jesus besonders nahe ist, hat er in Erfahrung gebracht, wer Jesus überliefern würde. (Johannes 13,21–26)
Petrus ist also nicht neidisch, wenn er sich für die Zukunft von Johannes interessiert. Doch der Herr verrät ihm nicht, was ER mit Johannes vorhat; ER gibt eine geheimnisvolle Antwort und will damit sagen, dass ER jeden seiner Jünger anders führt. Wichtig für jeden Jünger ist, zuerst auf sich selbst achtzuhaben und in der Nachfolge Jesu zu bleiben.
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 29.5.2022 entnommen )
Als der Prokonsul sah, was geschehen war, glaubte er, erstaunt über die Lehre des Herrn.
Apostelgeschichte 13,12
Die Kraft des Evangeliums
Der Prokonsul, der römische Statthalter auf der Mittelmeerinsel Zypern, war „ein verständiger Mann“ (V.7) Weil ein Zauberer dort sein Unwesen trieb, lud er die beiden Missionare Barnabas und Paulus ein, ihm Gottes Wort näher zu erläutern. Schon immer haben verständige Menschen sich nicht von esoterischen Einflüssen beeindrucken lassen, sondern die Botschaft Gottes nüchtern geprüft.
Die Worte, die Wunder und das Auftreten der Diener Gottes blieben nicht ohne tiefen Eindruck auf den hochgestellten Mann. Ihm wurde klar, dass er sich jetzt entscheiden müsse - für oder gegen die Wahrheit Gottes.
Dieser Augenblick der Entscheidung kommt für alle, die die gute Botschaft von Jesus Christus hören. Und bei allen gibt es auch Einflüsse, die die richtige Entscheidung verhindern wollen. Bei dem einen sind das intellektuelle Probleme, zum Beispiel dass man die Existenz Gottes wissenschaftlich nicht „beweisen“ könne (seine Nichtexistenz übrigens auch nicht). Andere lassen sich durch mystische oder esoterische Strömungen ablenken, also von Einflüssen, die besonders die menschlichen Gefühle ansprechen. Und wieder andere - das ist genauso fatal - schieben die Entscheidung auf die lange Bank.
Damals griff Gott erkennbar ein: Der Zauberer konnte dem Evangelium nichts entgegensetzen, seine Ohnmacht trat offen zutage. Der Prokonsul aber hatte das Wunder gesehen, das Paulus getan hatte; und er war erstaunt „über die Lehre des Herrn“. Seine Entscheidung war gefallen.
So zeigt der Bericht in Apostelgeschichte 13: Das Evangelium von Christus ist wirklich „Gottes Kraft zum Heil“ für jeden, der glaubt, und stärker als alle Macht der Finsternis. (Römer 1,16)
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 30.5.2022 entnommen )
Wenn Gott für uns ist, wer gegen uns? Er, der doch seinen eigenen Sohn nicht verschont, sondern ihn für uns alle hingegeben hat - wie wird er uns mit ihm nicht auch alles schenken? Wer wird gegen Gottes Auserwählte Anklage erheben? Gott ist es, der rechtfertigt; wer ist es, der verdamme? Christus ist es, der gestorben, ja noch mehr, der auch auferweckt worden, der auch zur Rechten Gottes ist, der sich auch für uns verwendet. Wer wird uns scheiden von der Liebe des Christus? Römer 8,31–35
Gottes Liebe hält ewig
Es ist überwältigend, was der heutige Bibeltext beschreibt: die Ergebnisse des Erlösungswerks Jesu Christi für alle, die an Ihn glauben. Jeder gläubige Christ darf wissen:
Welche Not ich als Christ auch erfahre (s. V. 35-39) - in jeder Schwierigkeit erweist sich die Liebe meines Herrn gerade so, wie ich sie nötig habe: als Stütze, als Trost, als zarte Fürsorge, als vollkommenes Mitleid …
In jeder Situation unterstützt Christus mich und festigt mein Herz - ob durch ein passendes Bibelwort oder ein mutmachendes Lied. Und ich darf mich immer darauf freuen: Bis in alle Ewigkeit werde ich die Liebe Gottes erfahren.
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 31.5.2022 entnommen )
Die Liebe erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie erduldet alles. 1. Korinther 13,7
Das Hohelied der Liebe
Die Liebe erträgt alles. Sie erträgt Leiden und Anfeindungen, ohne ärgerlich zu werden und ohne sich zu rächen. In der Antike wurde der Verzicht auf Rache als Schwäche angesehen. Das ist auch heute noch so. Bewunderung erntet derjenige, der für seine Rechte und Interessen kämpft. Aber Jesus Christus tat das Gegenteil. Er dachte nicht an sich selbst. ER rächte sich nicht, vergalt nicht Böses mit Bösem. Jedes Unrecht, das man Ihm antat, ertrug ER geduldig.
Die Liebe glaubt alles. Sie ist weder misstrauisch noch zynisch. Der Hass glaubt das Schlimmste, die Liebe glaubt das Beste. Sie glaubt, dass der andere das Böse einsieht und bereut, damit sich alles zum Guten wendet.
Die Liebe hofft alles. Das tut sie, weil sie ihre Hoffnung in den lebendigen Gott setzt, der Wunder tut. Ein schönes Beispiel für eine solche Liebe kann man oft bei christlichen Eltern finden, deren Kind eine unerwünschte Entwicklung genommen hat. Sie geben nie die Hoffnung auf, dass ihr Kind eines Tages zu Gott umkehren wird. Sie hoffen und beten, weil sie ihr Kind lieben.
Die Liebe erduldet alles. Das Verb erdulden bedeutet, Leiden und Probleme mit Ausdauer zu ertragen. Man hält durch - entweder aus Liebe zu denen, die einen drangsalieren, oder aus Liebe zu denen, für die oder mit denen man leidet. Die Liebe trotzt dem Widerstand und hält an Glauben und Hoffnung fest. Woher bekommt sie die Kraft dazu? Von Jesus, der alles erduldet hat: Einsamkeit, Widerspruch, Verleugnung, Ungerechtigkeit, körperliche Qualen und was das Schlimmste war: dass Gott Ihn verließ. Nun hilft ER denen, die an Ihn glauben, damit sie ebenfalls alles wie ER erdulden können.
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 1.6.2022 entnommen )
Der HERR bewahrt die Fremden.
Ihr wart zu jener Zeit ohne Christus, ... Fremdlinge ..., keine Hoffnung habend und ohne Gott in der Welt. ... Also seid ihr nun nicht mehr Fremdlinge und ohne Bürgerrecht, sondern ihr seid Mitbürger der Heiligen und Hausgenossen Gottes.
Psalm 146,9; Epheser 2,12.19
Fremd sein
Kennen Sie das? Sie fühlen sich unbehaglich, weil Sie zum ersten Mal an einem ungewohnten Ort sind. Vielleicht an einer neuen Schule, an einem neuen Arbeitsplatz oder in einer anderen Stadt. Plötzlich sind Sie derjenige, der anders ist, der stört. Sie sind ein Fremder.
Es gibt jemand, der Sie gut verstehen kann, jemand, der auf der Erde kein Zuhause hatte: „Er kam in das Seine, und die Seinen nahmen ihn nicht an“ (Johannes 1,11). Schon bei seiner Geburt gab es keinen Platz für Ihn, außer in einer Futterkrippe. Einige Zeit später flüchteten seine Eltern mit Ihm vorübergehend nach Ägypten. ER war ein Fremder in seinem eigenen Volk und in seiner eigenen Familie. (Psalm 69,9) ER war heimatlos. ER sagte von sich selbst: „Die Füchse haben Höhlen und die Vögel des Himmels Nester, aber der Sohn des Menschen hat nicht, wo er das Haupt hinlege“ (Matthäus 8,20)
Dieser Fremde ist Jesus.
Für alle, die sich fremd und heimatlos fühlen, gibt es Hoffnung, weil Jesus Christus jedem freundlich zuruft: „Siehe, ich stehe an der Tür und klopfe an; wenn jemand meine Stimme hört und die Tür öffnet, zu dem werde ich hineingehen“ (Offenbarung 3,20) Wer Jesus in sein Leben einlässt, wird nie wieder allein sein. Und er darf als Kind der Familie Gottes wissen: Der Herr Jesus hat für mich schon einen Platz in seinem Haus vorbereitet. Denn Er hat gesagt: „In dem Haus meines Vaters sind viele Wohnungen; … ich gehe hin, euch eine Stätte zu bereiten“ (Johannes 14,2)
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 2.6.2022 entnommen )
Wir werden zwar nicht alle entschlafen, wir werden aber alle verwandelt werden, in einem Nu, in einem Augenblick, bei der letzten Posaune; denn posaunen wird es, und die Toten werden auferweckt werden unverweslich, und wir werden verwandelt werden.
1. Korinther 15,51.52
Der große Aufbruch
Flavius Josephus (37-100 n. Chr.), ein jüdischer Geschichtsschreiber in römischen Diensten, beschreibt sehr anschaulich den Aufbruch eines römischen Heeres:
„Soll das Lager aufgelöst werden, ertönt ein Trompetensignal. Niemand bleibt da müßig; auf den ersten Wink werden die Zelte abgebrochen und alles zum Abmarsch vorbereitet.
Dann gibt die Trompete ein Zeichen, dass man sich fertig machen soll. Eiligst laden die Soldaten den Mauleseln und den übrigen Lasttieren das Gepäck auf und stehen dann wie Wettläufer hinter der Schranke zum Aufbruch gerüstet. …
Ein drittes Trompetensignal kündigt den Abmarsch an und treibt die aus irgendeinem Grund Säumigen zur Eile, damit niemand an seinem Platz fehle.“
Dieses Beispiel von den drei Trompeten gebraucht der Apostel Paulus in 1. Kor.15, wenn er über die Zukunft der Gläubigen schreibt. Wenn Gott die letzte Posaune (oder: Trompete) ertönen lässt, wird mit Sicherheit niemand, der den Herrn Jesus Christus als seinen persönlichen Retter kennt, „an seinem Platz fehlen“. Die gestorbenen Gläubigen werden dann auferstehen; und die noch lebenden Gläubigen werden erfahren, dass ihr Körper verwandelt wird. Sie werden von der Erde in den Himmel aufgenommen werden, um „allezeit bei dem Herrn“ zu sein. (1.Thessalonicher 4,17)
Für alle, die Jesus Christus abgelehnt oder gemeint haben, sie brauchten Ihn nicht als ihren Retter, wird dann die Tür zum Heil verschlossen sein. (Matthäus 25,10)
Alle aber, die zu Christus gehören, werden dann gemeinsam mit dem Herrn „aus dem Lager aufbrechen“ und in die Herrlichkeit des Himmels eingehen.
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 3.6.2022 entnommen )
Alle haben gesündigt und erreichen nicht die Herrlichkeit Gottes und werden umsonst gerechtfertigt durch seine Gnade, durch die Erlösung, die in Christus Jesus ist.
Römer 3,22–24
Du schaffst es nicht
Du lebst dein Leben Tag um Tag
gezeichnet vom Streben nach einer guten Tat.
Die Spendenquittungen stapeln sich,
du schummelst beim Steuernzahlen nicht.
Ehrenamtlich bist du ganz vorne dran,
pflegst sogar ab und zu den Kirchengang.
Doch du merkst enttäuscht: Irgendwie wird deine Mühe
viel zu oft, ja, viel zu oft von innerer Leere gekrönt.
Du fühlst dich wie ein Gefang‘ner,der am eig‘nen Ich zerbricht.
All dein gutes Tun hinterfragst du nun.
Und du gestehst ein: „Ich schaff‘s nicht allein.“
Du lebst dein Leben Tag um Tag.
Die Menschen um dich her zieh‘n den Hut vor dir.
Du hoffst, dass es ausreicht, um vor Gott zu bestehen.
Doch er sieht mehr als nur den äuß‘ren Schein,
er sieht mitten in dein Herz hinein.
Und er sieht alle dunklen Flecken deines Lebens, die keiner kennt;
sieht all die off‘nen Fragen für die keiner eine Lösung nennt.
Doch Gott gibt dir eine Antwort, die dir kein Mensch geben kann.
Jesus nimmt dir die Schuld, die dein Leben beschwert.
Was du nicht gutmachen kannst, das hat ER längst getan.
O. Krauss
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 4.6.2022 entnommen )
Es ging nun dieses Wort unter die Brüder aus: Jener Jünger stirbt nicht. Aber Jesus sprach nicht zu ihm, dass er nicht sterbe, sondern: Wenn ich will, dass er bleibe, bis ich komme, was geht es dich an? Dies ist der Jünger, der von diesen Dingen zeugt und der dieses geschrieben hat; und wir wissen, dass sein Zeugnis wahr ist. Es sind aber auch viele andere Dinge, die Jesus getan hat, und wenn diese einzeln niedergeschrieben würden, so würde, denke ich, selbst die Welt die geschriebenen Bücher nicht fassen. Johannes 21,23–25
„Bis ich komme“
Petrus hat erfahren, dass er im Alter den Kreuzestod erleiden müsste. Daraufhin möchte er gerne wissen, was Johannes zu erwarten hat. Doch der Herr verrät es ihm nicht. ER sagt nur: „Wenn ich will, dass er bleibe, bis ich komme, was geht es dich an?“ Daraufhin haben einige ein Gerücht verbreitet. - Lassen wir uns davor warnen, falsche Schlussfolgerungen aus dem Wort Gottes zu ziehen oder unseren Schlussfolgerungen eine zu große Bedeutung beizumessen. Sie dürfen nicht mit dem Wort Gottes auf eine Stufe gestellt und zu einem Dogma gemacht werden.
„Bis ich komme“ - offensichtlich spielt der Herr auf die Offenbarung an, die ER seinem Knecht Johannes am Ende seines Lebens gegeben hat: Er sah Visionen von der Wiederkunft des Herrn als Richter der ganzen Erde, damit das lange angekündigte 1000-jährige Reich aufgerichtet werden kann.
Damit sind wir am Ende dieses großartigen Evangeliums angekommen. Johannes hat seine Aufgabe treu erfüllt. Es besteht kein Zweifel daran, dass seine Worte wahr sind - sie sind von Gott inspiriert.
Viel wichtiger noch als der Schreiber ist das Thema dieses Evangeliums: der menschgewordene Sohn Gottes. Es wäre schlicht unmöglich, alle seine Werke, die ER getan hat, zu beschreiben. Unser Herz ist zu klein, um Ihn ganz zu begreifen. Uns bleibt, Ihn zu bewundern in dem, was von Ihm berichtet wird.
Pfingsten
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 5.6.2022 entnommen )
Als der Tag der Pfingsten erfüllt wurde, ... wurden sie alle mit Heiligem Geist erfüllt.
Apostelgeschichte 2,1.4
Pfingsten - was bedeutet das eigentlich?
Was geschah am Pfingsttag vor etwa 2000 Jahren? Etwa 120 Gläubige, die an diesem jüdischen Feiertag in einem Haus in Jerusalem beisammen waren, wurden mit dem Heiligen Geist erfüllt. Sein Kommen wurde von einem gewaltigen Brausen und sichtbaren „Zungen wie von Feuer“ begleitet. Die Gläubigen redeten in fremden Sprachen, die sie nicht gelernt hatten, so dass Menschen aus aller Herren Länder sie verstehen konnten.
(Kap. 2,1-8)
Wer ist der Heilige Geist? Auch wenn man den Heiligen Geist nicht sehen kann - ER ist nicht etwa nur eine Kraft, wie manche meinen, sondern eine Person, denn ER kann betrübt oder belogen werden. (Epheser 4,30; Apostelgeschichte 5,3) ER ist eine Person der Gottheit und Gott, dem Vater, und Gott, dem Sohn, ebenbürtig.
Was tut der Heilige Geist? Er macht einem Menschen seine Sünden bewusst. Wenn dieser dann Gott seine Sünden bekennt und an Jesus Christus glaubt, wohnt der Heilige Geist für immer in ihm und schenkt ihm die Gewissheit, dass er nun ein Kind Gottes ist.
(1. Korinther 6,19; Römer 8,16) ER will ihn in seinem Leben als Christ leiten und macht ihn fähig, nach Gottes Willen zu leben. ER hilft ihm dabei, die Bibel, Gottes Wort, zu verstehen und Gott mit seinen Fähigkeiten zu dienen. (Epheser 3,16; Johannes 16,13; 1. Korinther 12,4)
Wer empfängt den Heiligen Geist? Jeder, der an Jesus als seinen persönlichen Erlöser glaubt, empfängt den Heiligen Geist. (Epheser 1,13) Jesus sah das Kommen des Geistes an Pfingsten voraus, als Er seinen Jüngern versprach: „Der Vater wird euch einen anderen Sachwalter geben, dass er bei euch sei in Ewigkeit, den Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann“ (Johannes 14,16.17)
Seine Worte machen auch deutlich, dass nur wahre Christen den Heiligen Geist empfangen können.
Pfingstmontag
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 6.6.2022 entnommen )
Niemals hat ein Mensch so geredet wie dieser Mensch. Johannes 7,46
Die Einzigartigkeit Jesu - seine Kindheit
Dass Jesus von Nazareth eine historische Person ist, wird allgemein anerkannt. Nicht nur die Bibel berichtet über Ihn. Auch einige römische Historiker und Schriftsteller erwähnen Ihn, zum Beispiel Flavius Josephus (37-100), Tacitus (55-ca. 117) oder Gaius Sueton (ca. 60-122 n. Chr.). Allerdings: Die Existenz Jesu anzuerkennen, bedeutet noch lange nicht, Ihn zu kennen. Nur durch die Bibel können wir Jesus wirklich kennenlernen. Und wenn wir das Wort Gottes sorgfältig lesen, werden wir erstaunt sein, was wir über die Person Jesu lernen: ER ist einzigartig.
Recht bekannt sind die Berichte von Matthäus und Lukas über die Geburt Jesu. Über seine Kindheit dagegen erfahren wir in den Evangelien fast nichts. Als Jesus im Alter von 12 Jahren mit seinen Eltern nach Jerusalem reist, geraten alle, die Ihn hören „außer sich über sein Verständnis und seine Antworten“ (Lukas 2,47) ER hält sich mitten unter den Geistlichen im Tempel auf, während seine Eltern schon auf dem Heimweg sind. Als sie zurückkehren und Ihn finden, tadelt Maria, seine Mutter, Jesus mit den Worten: „Kind, warum hast du uns das angetan?“ Sie wirft Ihm damit vor, dass ER ohne das Wissen seiner Eltern im Tempel geblieben ist. Jesus antwortet: „Warum habt ihr mich gesucht? Wusstet ihr nicht, dass ich in dem sein muss, was meines Vaters (Gottes) ist?“ (V. 48.49) Anschließend kehrt Jesus mit seinen Eltern nach Nazareth zurück. ER geht mit ihnen und ist „ihnen untertan“ (V. 51)
Außer dieser Begebenheit aus seiner Kindheit wird sonst nichts mehr über Ihn berichtet. Aber mit diesen wenigen Worten verdeutlicht uns die Bibel schon gleich zu Beginn, dass Jesus Christus wirklich einzigartig ist.
ER ist Gottes Sohn und zugleich vollkommener Mensch.
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 7.6.2022 entnommen )
Der Mensch - wie Gras sind seine Tage; wie die Blume des Feldes, so blüht er. Denn ein Wind fährt darüber, und sie ist nicht mehr, und ihre Stätte kennt sie nicht mehr.
Psalm 103,15.16
Pusteblumen
Pusteblumen begeistern offensichtlich nicht nur Kinder - und so schaffte es ein Löwenzahn sogar bis auf die Rückseite eines 500-DM-Scheins.
Seine Schirmchen fliegen und waren bis vor kurzem doch ein einziges Rätsel. Denn es sind ja gar keine richtigen Schirmchen, es sind feine Härchen, die sogar 90 Prozent der Fläche freilassen. Also keine guten Voraussetzungen für einen effektiven Flug. Und doch fliegen sie mit den Samen des Löwenzahns unter günstigen Bedingungen oft viele Kilometer weit.
Forscher haben nun Folgendes entdeckt: Die Luft, die durch die Härchen fließt, erzeugt über dem Schirmchen eine Art Unterdruck, der es nach oben zieht und es gleichzeitig in der Luft stabil hält. Nach ihrer Einschätzung ist dieser Flugmechanismus sogar deutlich effizienter als das, was mit konventionellen Fallschirmen möglich ist. Einmal mehr zeigt sich: Die Schöpfung ist mit ausgeklügelten Konstruktionen und Mechanismen ausgestattet, die offenbar an die Grenze des physikalisch Möglichen heranreichen. Es scheint, als könne man die Schirmchen der Pusteblume nicht besser machen.
Doch wie schnell vergeht diese Blume: „Ein Wind fährt darüber und sie ist nicht mehr, und ihre Stätte kennt sie nicht mehr.“ So kurz und vergänglich ist auch mein Leben. Nutze ich meine Zeit?
Doch wenn Gott schon die Schirmchen des Löwenzahns so genial konstruiert hat, wie viel mehr Sorgfalt und Liebe hat ER für mich aufgewandt. ER ist mir nicht fern und hat durch die Schöpfung, vor allem aber durch und in Jesus Christus zu mir geredet.
Denn ER möchte mich retten und mich ewig bei sich haben.
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 8.6.2022 entnommen )
Nachdem Gott die Zeiten der Unwissenheit übersehen hat, gebietet er jetzt den Menschen, dass sie alle überall Buße tun sollen. Apostelgeschichte 17,30
Entscheide dich jetzt!
Im Jahr 168 v. Chr. besetzte der syrische König Antiochus IV. Epiphanes mit seinen Truppen Oberägypten. Doch die Römer wollten nicht zusehen, wie sich im östlichen Mittelmeerraum ein Rivale entwickelte; und so schickten sie eine Gesandtschaft nach Ägypten.
In Eleusis kam es zur Begegnung. Der römische Abgesandte trat dem syrischen König grußlos gegenüber und forderte ihn barsch auf, Ägypten sofort zu räumen. Er zog mit seinem Stab einen Kreis um den König herum in den Sand: „Entscheide dich jetzt! Du wirst diesen Kreis erst verlassen, wenn du uns Antwort gegeben hast!“ Antiochus blieb also nur die Wahl, sich sofort zurückzuziehen oder einen offenen Konflikt mit Rom zu riskieren. - Das Auftreten des Römers war unhöflich, schroff und demütigend gewesen, aber sehr wirkungsvoll. Dabei hatte er nicht einmal einen Rechtsgrund für seine ultimative Forderung.
Wenn Gott uns „zum Rückzug auffordert“ und uns gebietet, dass wir alle und überall Buße tun und zu Ihm umkehren sollen, könnte das auch jemand als unhöflich, schroff und demütigend empfinden. Doch bedenken wir zunächst: Gott hat sehr wohl das Recht, uns dazu aufzufordern, denn ER ist unser Schöpfer! Machen wir uns weiter klar, dass es hier nicht um „Machtpositionen“ geht. Gottes Forderung an uns ist ein Appell der Liebe. ER will nicht, dass wir verloren gehen, sondern will uns das ewige Leben schenken. Deshalb fordert ER uns so eindringlich zur Umkehr auf, aber ER zwingt uns nicht dazu.
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 9.6.2022 entnommen )
Christus ist, als wir noch Sünder waren, für uns gestorben. Römer 5,8
Die Worte des Pfarrers
Ich bin in einem kleinen Bauerndorf in Bayern aufgewachsen. Damals, in den 1930er-Jahren wohnten dort nur Katholiken. Zu einem anständigen Leben gehörte es, an Gott zu glauben und ein frommes, gottesfürchtiges Leben zu führen. Auch der sonntägliche Kirchgang durfte nicht versäumt werden.
Ich hatte immer schon daran geglaubt, dass es Gott gibt, Jesus Christus sein Sohn ist und vor allem: dass alle guten Christen, so wie wir es natürlich waren, in den Himmel kämen. Bis zu jenem Sonntag, als unser Dorfpfarrer über das Leiden und Sterben Jesu am Kreuz predigte: Jesus Christus, der Sohn Gottes, sei in die Welt gekommen, um für böse, sündige Menschen zu sterben. - Aber wir waren doch alle ehrliche, rechtschaffene Leute, oder nicht?!
Ich war damals erst 13 oder 14 Jahre alt und verstand nicht viel von der Predigt, aber zwei Sätze des Pfarrers weckten meine ganze Aufmerksamkeit und hinterließen einen unauslöschlichen Eindruck bei mir:
„Jesus Christus ist am Kreuz für sündige Menschen gestorben. Aber das nützt dir alles nichts, wenn du das nicht im Glauben für dich persönlich in Anspruch nimmst.“
Da verstand ich auf einmal: Also war es nicht genug, ein ehrliches Leben zu führen, ein „guter Mensch“ zu sein, nur in die Kirche zu gehen, an Gott zu glauben und daran, dass Jesus Christus Gottes Sohn ist und am Kreuz gestorben ist. All das konnte mich nicht retten. Ich musste glauben, dass Jesus Christus für mich ganz persönlich gestorben ist, damit Gott mir meine Sünden vergeben und ich in den Himmel kommen kann.
Ja, diesen rettenden Glauben habe ich noch am gleichen Tag ergriffen und seitdem weiß ich: Nichts, was ich tun könnte, errettet mich, sondern Jesus allein.
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 10.6.2022 entnommen )
Keineswegs vermag jemand seinen Bruder zu erlösen, nicht kann er Gott sein Lösegeld geben.
Psalm 49,8
Das Kyoto-Protokoll
Im so genannten Kyoto-Protokoll wurde im Jahr 1997 festgelegt: Bis zum Jahr 2012 soll der Ausstoß an Treibhausgasen in den Industrieländern gegenüber 1990 im Durchschnitt um 5,2 Prozent sinken. Dabei werden den verschiedenen Ländern je nach ihrer wirtschaftlichen Lage unterschiedliche Prozentpunkte (Emissionsquoten) zugestanden.
In Kyoto war auch vereinbart worden, dass Länder, die ihre Vorgaben nicht erfüllen, Emissionsquoten von solchen Ländern erwerben können, die die ihnen zugestandene Ausstoßmenge an Treibhausgasen unterschreiten. Doch dieser Handel mit Quoten könnte, so fürchten Fachleute, das Verantwortungsbewusstsein in manchen Industrieländern untergraben.
Ein solcher „Handel“ ist von vornherein ausgeschlossen, wenn es um die Verantwortung des Menschen Gott gegenüber geht. Denn kein Mensch erfüllt alle gerechten Forderungen Gottes, und Gott kann keine einzige Sünde dulden. Auch wenn die „Ausstoßmenge“ an Sünden bei dem einen niedriger ist als bei dem anderen und die Zahl der guten Taten größer - in der Abrechnung vor Gott kann das keinem anderen zugutekommen. Niemand von uns kann einen anderen erlösen, denn jeder Mensch hat selbst Erlösung nötig.
Diese Erlösung finden wir nur bei dem Sohn Gottes.
Als Mensch auf dieser Erde war ER völlig rein und heilig.
Deshalb konnte Jesus Christus für die Sünden anderer sühnen. In seinem Erlösungswerk am Kreuz hat ER die Schuld aller auf sich genommen, die zu Ihm umkehren und an Ihn glauben. Das war kein billiger „Handel“, dafür hat ER teuer bezahlt: Aus Liebe zu uns hat Er den Tod erduldet.
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 11.6.2022 entnommen )
Alles, was zuvor geschrieben worden ist, ist zu unserer Belehrung geschrieben, damit wir durch das Ausharren und durch die Ermunterung der Schriften die Hoffnung haben.
Römer 15,4
Das Alte Testament
Das Alte Testament wurde überwiegend in hebräischer Sprache geschrieben. Es ist nicht nur der erste Teil der christlichen Bibel, sondern auch die heilige Schrift des Judentums. Es umfasst die Zeit von der Schöpfung bis zu der Zeit, als ein Teil der Juden aus der Gefangenschaft in Babel zurückgekehrt ist und das Land Israel wieder besiedelt hat.
Einige Bücher des Alten Testaments sind nicht leicht zu verstehen, besonders die Prophetenbücher. Doch es ist Heilige Schrift und damit Gottes Wort wie auch das Neue Testament, in dem über 300-mal aus dem Alten Testament zitiert wird.
Das Alte Testament beschreibt die Geschichte der Menschheit sowie des Volkes Israel. Immer wieder lässt es uns auch die Gnade Gottes sehen und den Glauben derer, die auf Gott vertrauten.
Es ist aber auch Beispielbuch. Der Apostel Paulus schreibt: „Alles, was zuvor geschrieben worden ist, ist zu unserer Belehrung geschrieben … Diese Dinge sind als Vorbilder für uns geschehen.“ (Römer 15,4; 1. Korinther 10,6) Das Alte Testament ist voll von Beispielen und Bildern, die auf neutestamentliche Personen, Tatsachen und Ereignisse hinweisen.
Das Wichtigste aber ist: Das Alte Testament gibt ein Zeugnis von Jesus Christus. Jesus selbst sagte den Juden: „Ihr erforscht die Schriften, denn ihr meint, in ihnen ewiges Leben zu haben, und sie sind es, die von mir zeugen.“ (Johannes 5,39) Was muss das für ein Unterricht gewesen sein, als der Herr Jesus den Jüngern aus den geschichtlichen („von Mose“) und den prophetischen Büchern („von allen Propheten“) das erklärte, „was ihn selbst betraf“!
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 12.6.2022 entnommen )
Jesus spricht: Klopft an, und es wird euch aufgetan werden.
Ich bin die Tür; wenn jemand durch mich eingeht, so wird er errettet werden.
Matthäus 7,7; Johannes 10,9
Im Kreis gelaufen
Mein Vater erzählte uns gern eine Begebenheit aus seiner Kindheit: Es war an einem Winterabend auf einer Hochebene in den Bergen. Den ganzen Tag über hatte es stark geschneit und so war der väterliche Bauernhof von der Außenwelt abgeschnitten. Jede Fortbewegung draußen war gefährlich geworden, denn nun konnte man sich weder an Spuren noch an Wegen orientieren.
Gegen Mitternacht klopfte es an der Tür. Es war ein Mann aus dem Nachbardorf, der sich verirrt hatte. Als er erkannte, wo er war, wollte er nicht eintreten, weil er meinte, er würde seine Wohnung in einigen Hundert Metern Entfernung leicht erreichen.
Alle gingen zu Bett. Aber gegen 3 Uhr musste mein Großvater wieder aufstehen und demselben Nachbarn noch einmal öffnen. Der war in dem Unwetter die ganze Zeit im Kreis gelaufen, ohne auch nur einen Schritt in der richtigen Richtung weiterzukommen. Jetzt ließ er sich dazu überreden, einzutreten und bis zum nächsten Morgen auszuruhen.
Diese kleine wahre Geschichte, die so tragisch hätte enden können, lässt mich an alle denken, die im Lauf ihres Lebens mit dem Evangelium von Christus in Berührung gekommen sind, aber die Botschaft nicht beachtet haben. In der Meinung, dass sie ihr ewiges Heil durch eigene Mittel erreichen können, weisen sie die Gnade zurück, die Gott ihnen umsonst anbietet. Sie setzen ihren Weg fort - auf die Gefahr hin, für ewig verloren zu gehen. Hören wir deshalb die Botschaft Gottes: „Alle haben gesündigt und erreichen nicht die Herrlichkeit Gottes und werden umsonst gerechtfertigt durch seine Gnade, durch die Erlösung, die in Christus Jesus ist“ (Römer 3,23.24)
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 13.6.2022 entnommen )
Es geschah aber, als das ganze Volk getauft wurde und Jesus getauft war und betete, dass der Himmel aufgetan wurde und der Heilige Geist in leiblicher Gestalt, wie eine Taube, auf ihn herniederfuhr und eine Stimme aus dem Himmel erging: Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Wohlgefallen gefunden. Lukas 3,21.22
Die Einzigartigkeit Jesu - bei seiner Taufe
Viele kommen zu Johannes dem Täufer, um sich von ihm taufen zu lassen. Es sind Menschen aus allen sozialen Schichten dabei: einfache Leute, reiche Zöllner, Soldaten und sogar Pharisäer und Sadduzäer als Angehörige der religiösen und politischen Elite.
Als Johannes sieht, dass Jesus sich zu ihnen gesellt, um sich taufen zu lassen, fragt er staunend: „Ich habe nötig, von dir getauft zu werden, und du kommst zu mir?“ Jesus aber antwortet ihm: „Lass es jetzt geschehen; denn so gebührt es uns, alle Gerechtigkeit zu erfüllen” (Matthäus 3,14.15)
Jesus verbindet sich mit allen, die dem Bußaufruf von Johannes aufrichtig gefolgt sind, obwohl ER selbst ohne Sünde war. Auf diese Weise kommt hier die vollkommene Demut des Herrn Jesus zum Vorschein. Doch damit niemand den Eindruck gewinnt, dass der Sohn Gottes die Taufe zur Buße nötig habe, greift in diesem Moment Gott, sein Vater ein. Eine Stimme vom Himmel erklärt: „Dieser ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen gefunden habe” (Matthäus 3,17)
Damit stellt Gott den Unterschied zu den anderen Menschen klar heraus: Jesus, der vollkommene Mensch, ist sein Sohn! Und Gott hat nicht nur in diesem Augenblick Wohlgefallen an Ihm gefunden, sondern die ganze Lebenszeit auf der Erde - ungefähr 30 Jahre. In all diesen Jahren musste Jesus keine einzige Sünde bereuen und bekennen, denn ER ist absolut heilig und rein. Doch ER ist sich nicht zu schade, alle gerechten Ansprüche Gottes zu erfüllen und sich dabei auf die Stufe sündiger Menschen zu begeben.
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 14.6.2022 entnommen )
Das: „Du sollst nicht ehebrechen, du sollst nicht töten, du sollst nicht stehlen, du sollst nicht begehren“, und wenn es irgendein anderes Gebot gibt, ist in diesem Wort zusammengefasst: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“ Die Liebe tut dem Nächsten nichts Böses. So ist nun die Liebe die Summe des Gesetzes. Römer 13,9.10
Spielregeln – Lebensregeln
„In diesem kurzweiligen Spiel geht es darum, seine eigenen Spielfiguren so schnell wie möglich von seinem eigenen Startfeld aus über eine Spielfeldstrecke ins Ziel zu würfeln. Gleichzeitig versucht man, die Mitspieler zu ärgern und deren Spielsteine zu schlagen, sooft es geht, damit sie wieder von vorne anfangen müssen.“
Bestimmt haben Sie längst erraten, um welches Gesellschaftsspiel es hier geht. Wer miteinander spielt, hält sich natürlich an die Spielregeln, ohne die kein Spiel funktioniert. Ähnlich ist es mit dem menschlichen Zusammenleben. Wir Menschen sind sehr verschieden voneinander und unterscheiden uns in unseren Veranlagungen, Kenntnissen und Empfindungen. Damit das Zusammenleben trotzdem funktioniert, müssen wir die „Spielregeln“ einhalten: die Regeln, die der Schöpfer in der Bibel niedergelegt hat.
Bei diesen Regeln ist vor allem an die Moralvorstellung Gottes zu denken, wie sie zum Beispiel in den Zehn Geboten zum Ausdruck kommen. Schon Jesus Christus hat das doppelte Gebot der Liebe als das zentrale Gebot benannt:
„Das erste Gebot ist: ‚Höre, Israel: Der Herr, unser Gott, ist ein Herr; und du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben aus deinem ganzen Herzen und aus deiner ganzen Seele und aus deinem ganzen Verstand und aus deiner ganzen Kraft.‘ Das zweite ist dieses: ,Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.‘ Größer als diese ist kein anderes Gebot“
(Markus 12,29–31)
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 15.6.2022 entnommen )
Demütigt euch nun unter die mächtige Hand Gottes, damit er euch erhöhe zur rechten Zeit, indem ihr all eure Sorge auf ihn werft; denn er ist besorgt für euch. 1. Petrus 5,6.7
Sorgen abgeben
Spurgeon, ein bekannter Prediger aus London, benutzte einmal den folgenden Vergleich, um zu illustrieren, wie man Sorgen abgibt:
Hast du jemals zugeschaut, wie Arbeiter an einem Bau arbeiten? Sie stehen auf drei verschiedenen Stufen des Gerüsts und reichen die Steine von der untersten Stufe zur mittleren und von dort zur oberen weiter. Das Werk geht gut voran, solange jeder Stein, der die unterste Stufe erreicht, sofort zur nächsthöheren Stufe weitergegeben wird.
Was würde passieren, wenn der Mann in der Mitte die Steine nicht weitergäbe, sobald er sie erhielte? Was würde passieren, wenn der oberste Handwerker sich weigerte, die Steine aufzufangen? Der arme Mann in der Mitte müsste unter der Last schier zusammenbrechen. Genau das geschieht fortwährend mit uns im unsichtbaren Bereich.
Sobald uns die erste Schwierigkeit begegnet, versäumen wir es, sie zur höheren Stufe weiterzureichen, und schon fühlen wir uns unter Druck und gequält. Schon kommt das zweite und dritte Problem an uns heran. Allmählich versiegen unsre Kräfte und wir brechen unter der Last zusammen.
Diesen treffenden Vergleich Spurgeons wollen wir anhand des heutigen Tagesverses unterstreichen: Gottes Hände sind ständig zu uns ausgestreckt. ER ist immer bereit, uns unsere Sorgen abzunehmen. „ER ist besorgt für euch“ kann auch übersetzt werden mit: „Ihm liegt an euch.“
Gott liegt an dir!
ER will dir deine Lasten abnehmen!
Bring sie IHM - jeden Tag neu!
Und bitte IHN, dir beim Loslassen zu helfen.
ER „ist besorgt“ für dich und ER liebt dich.
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 16.6.2022 entnommen )
Christus Jesus ist uns geworden Weisheit von Gott und Gerechtigkeit und Heiligkeit und Erlösung.
Wir lieben, weil er uns zuerst geliebt hat.
1. Korinther 1,30; 1. Johannes 4,19
,,Ich liebe Christus‘‘
Die Fields-Medaille gilt als die höchste Auszeichnung, die ein Mathematiker für besondere Leistungen erhalten kann. Als der Franzose Laurent Lafforgue im Jahr 2002 damit geehrt wird, richten sich die Scheinwerfer auf ihn. Zur Überraschung vieler gibt sich Lafforgue als überzeugter Christ zu erkennen. Dabei betont er, dass der Glaube für ihn nicht nur mit Gefühlen zu tun habe, sondern mit aufrichtiger Suche nach der Wahrheit.
Während viele einen grundlegenden Gegensatz zwischen Wissenschaft und Glauben annehmen, sieht der Mathematiker Lafforgue vor allem Ähnlichkeiten.
„Der Glaube“, so sagt er, „strebt nach der Wahrheit, die Wissenschaft ebenfalls. Man kann keine wissenschaftliche Forschung betreiben, ohne an die Existenz der Wahrheit zu glauben. Die Mathematiker machen das nicht allein, sondern gemeinschaftlich. Mit dem Glauben ist es ähnlich, man kann ihn nicht allein ausleben … In der Mathematik darf man die grundlegenden Fragen nicht aus dem Auge verlieren; mit dem Glauben ist es genauso: Ich habe immer das tiefe Empfinden, dass Christus das Wichtigste von allem ist. Und ich glaube, sagen zu können: Ich liebe Christus.“
„Liebst du mich?“, fragte Christus den Apostel Petrus. Und er konnte Ihm antworten: „Ja, Herr, du weißt, dass ich dich lieb habe“ (Johannes 21,16) Viele mögen Jesus als einen vorbildlichen Menschen schätzen - wirklich lieben wird Ihn nur der, der SEINE Retterliebe ganz persönlich erfahren hat und in eine lebendige Beziehung zu Ihm gekommen ist.
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 17.6.2022 entnommen )
Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern ist aus dem Tod in das Leben übergegangen. Johannes 5,24
Ewiges Leben haben!
Darf ein gläubiger Christ sagen: „Alle meine Sünden sind mir vergeben, ich habe nun das ewige Leben, ich bin ein Kind Gottes und weiß sicher, dass ich einmal bei Gott in der Herrlichkeit sein werde“? So jemand wird manchmal vorgeworfen, er sei überheblich, oder man warnt ihn, er wiege sich in falscher Sicherheit. Aber was sagt Jesus Christus selbst dazu? „… der hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht“!
Also ist es doch möglich, dass jemand bereits jetzt ewiges Leben besitzt, während er noch einen vergänglichen Körper trägt - dass er es nicht bloß begehrt, ersehnt, erhofft oder erwartet, sondern es jetzt schon besitzt und das auch sicher weiß.
Dieses „Haben“ brauche ich mir als Jünger des Herrn Jesus nicht als „fromme Selbsttäuschung“ oder „eingebildete Sicherheit“ ausreden zu lassen. Denn Gott selbst hat es mir ja versprochen, wie der Tagesvers sagt: Wenn ich an den großen Gott glaube, der seinen Sohn, den Herrn Jesus, als Heiland gesandt hat, bekomme ich das ewige Leben.
An Gott glauben bedeutet: Ich höre auf das Wort Jesu - ich vertraue und gehorche Ihm. Und was für eine herrliche Gewissheit gibt Er mir dann: Ich brauche keine Angst mehr vor dem Gericht zu haben. Für mich hat ein großer Wechsel stattgefunden: vorher getrennt von Gott, jetzt eine enge Beziehung zu Ihm als Vater!
Wie dankbar können wir dem Herrn Jesus sein, dass ER für Sünder gestorben ist! Öffnen Sie Ihm Ihr Herz, wenn Sie es noch nicht getan haben. ER will darin einziehen, es reinigen und für immer darin wohnen. Jedem, der Ihn im Glauben aufnimmt, gibt ER seinen Heiligen Geist, der uns lehrt und befähigt, so zu leben, wie es Gott gefällt - mit neuem Ziel, neuen Beweggründen und neuem, tiefem Frieden.
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 18.6.2022 entnommen )
Und das Wort des HERRN erging an Jona, den Sohn Amittais, indem er sprach: Mach dich auf, geh nach Ninive, der großen Stadt, und predige gegen sie; denn ihre Bosheit ist vor mich heraufgestiegen. Jona 1,1.2
Gedanken zum Propheten Jona (1)
Die Geschichte von Jona und dem großen Fisch gehört zu den bekannten Geschichten der Bibel. Manche bezweifeln allerdings, dass die erstaunlichen Ereignisse, von denen das Buch Jona berichtet, wirklich passiert sein können. Doch wir halten daran fest, dass diese Geschichte keine Fabel und kein Märchen ist, sondern Wahrheit - ein Teil des inspirierten Wortes Gottes.
Für Gott ist nichts unmöglich!
Allein die faszinierende Schöpfung zeugt von einem lebendigen Gott, der über eine ewige Kraft verfügt. Deshalb ist weniger Glauben nötig, diese einfache Geschichte der Bibel als wahr anzuerkennen, als den menschlichen Überlegungen zu glauben, die jede übernatürliche Macht aus der Geschichte mit Jona und dem Fisch beseitigen wollen.
Dass Jona ein Prophet des HERRN war, der wirklich gelebt hat, bestätigt. 2. Kö.14,25 Dort wird berichtet, dass Jona, der Sohn Amittais, im damaligen Nordreich Israel ein Ereignis vorausgesagt hatte, das sich später erfüllte. Außerdem erfahren wir, dass Jona in Gat-Hepher, einer Stadt im Norden Israels, zu Hause war.
Überzeugt nicht ebenso die Tatsache, dass Jesus Christus mehrfach über Jona gesprochen hat? Allein das Evangelium nach Matthäus erwähnt Jona an zwei Stellen, wobei zwei bedeutende Ereignisse im Buch Jona von Jesus bestätigt werden: dass Jona im Bauch des Fisches war und dass er anschließend nach Ninive ging, um dort zu predigen.
(vgl. Matthäus 12,38–41; 16,4)
Das Wort des HERRN, das sich unzählige Male an die Propheten Gottes gerichtet hat, ergeht nun an Jona. Er soll den Bewohnern der Hauptstadt Assyriens mitteilen, dass Gott Gericht über sie bringen wird.
Doch Gott ist ein gnädiger Gott.
ER gibt allen die Gelegenheit, umzukehren.
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 19.6.2022 entnommen )
So hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. Johannes 3,16
Die Gabe Gottes
Man hat den Bibelvers Johannes 3,16 schon einmal „das Evangelium im Kleinen“ genannt - so strahlt er die ganze Herrlichkeit der Liebe Gottes aus. Wir wollen einen kurzen Blick auf jedes Wort werfen:
Sehet, sehet, welche Liebe
hat der Vater uns erzeigt;
sehet, wie Er voll Erbarmen
über uns sein Antlitz neigt!
Seht, wie Er das Allerbeste
für das Allerschlechtste gibt,
seinen Sohn für unsre Sünden -
sehet, seht, wie Er uns liebt!
Carl Johann Philipp Spitta (1801-1859)
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 20.6.2022 entnommen )
Jesus aber, ... wurde von dem Teufel versucht. Und er aß in jenen Tagen nichts; und als sie vollendet waren, hungerte ihn. Der Teufel aber sprach zu ihm: Wenn du Gottes Sohn bist, so sprich zu diesem Stein, dass er zu Brot werde. Und Jesus antwortete ihm: Es steht geschrieben: „Nicht von Brot allein soll der Mensch leben, sondern von jedem Wort Gottes.“
Lukas 4,1–4
Die Einzigartigkeit Jesu - seine Versuchung
Als Johannes der Täufer Jesus am Jordan taufte, sagte Gott über Ihn: „Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Wohlgefallen gefunden“ (Lukas 3,22) Dann wurde Jesus vom Heiligen Geist in die Wüste geführt, um vom Teufel versucht zu werden. Warum musste das sein? Jesus sollte seine Vollkommenheit auch dadurch unter Beweis stellen, dass ER den Versuchungen des Teufels widerstand.
Als das erste Menschenpaar vom Teufel versucht wurde, befanden sie sich in einem Garten, unter besten Lebensbedingungen. Doch nachdem der Teufel Zweifel an Gottes Liebe, Wahrheit und Autorität gesät hatte, war es schon geschehen: Adam und Eva ließen sich zum Ungehorsam verleiten und fielen in Sünde.
Ganz anders der Mensch Jesus Christus! ER blieb in der Versuchung standhaft, weil ER Gott völlig vertraute und gehorchte. Weder den direkten Angriffen noch den versteckten Anspielungen des Teufels gab ER nach: Du bist Gottes Sohn - dann zeige es. Du hast Hunger - alles steht zu deiner Verfügung; du kannst deine göttliche Macht einsetzen. - Sind es nicht gerade hinterlistige Ratschläge des Bösen dieser Art, denen wir leider oft erliegen, indem wir eigenmächtig handeln?
Jesus war seinem Vater völlig gehorsam und zeigte seine vollkommene Weisheit. Jede Versuchung des Feindes wehrte ER mit dem Wort Gottes ab. Dreimal antwortete ER: „Es steht geschrieben“, oder „Es ist gesagt“ (Lukas 4,4.8.12) Gegen diese mächtige Waffe konnte der Teufel nichts ausrichten und ergriff deshalb die Flucht.
Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 21.6.2022 entnommen )
Gott ist einer, und einer ist Mittler zwischen Gott und Menschen, der Mensch Christus Jesus, der sich selbst als Lösegeld für alle gab.
1. Timotheus 2,5.6
Ich, Nikolaus, Zar von Russland
Zar Nikolaus hatte die Gewohnheit, die Unterkünfte seiner Armee inkognito zu besuchen. Eines Nachts fand er einen jungen Offizier, den Sohn eines Freundes, eingeschlafen, den Kopf auf dem Tisch. Vor ihm lag eine geladene Pistole und ein Blatt Papier, auf dem der junge Mann alle seine Schulden aufaddiert hatte. Dabei handelte es sich um Beträge, die er beim Glücksspiel verloren hatte. Seine Situation schien ihm ausweglos, er wollte mit seinem Leben Schluss machen. Unten auf den Zettel hatte er geschrieben: „Wer könnte eine so große Schuld begleichen?“ Erschöpft und vor Kummer niedergedrückt war er schließlich eingeschlafen.
Der erste Gedanke des Zaren war, ihn zu wecken, um ihm eine Strafe zu verpassen. Dann änderte er seine Meinung: War dieser Mann nicht der Sohn seines Freundes? Er beschloss, ihm zu vergeben. Aber die Vergebung tilgte nicht die Geldschulden des jungen Mannes, und die Gerechtigkeit erforderte, dass die Schuld beglichen wurde. Also nahm er die Feder, die noch auf dem Tisch lag, und schrieb unter die verzweifelte Frage des Offiziers: „Ich, Nikolaus“.
Wir alle haben durch unsere Sünden viel Schuld vor Gott auf uns geladen. Wir waren seinen Geboten ungehorsam und haben Ihn nicht geliebt, wie wir es hätten tun sollen. Daher verdienen wir eine gerechte Verurteilung. Aber Gott möchte uns vergeben, und ER kann das in völliger Gerechtigkeit tun, weil Jesus Christus dafür bezahlt hat. „Denn Christus ist, da wir noch kraftlos waren, zur bestimmten Zeit für Gottlose gestorben“ (Römer 5,6)
Um die Rettung zu erhalten, die ER uns anbietet, muss man sie jedoch annehmen.
Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 22.6.2022 entnommen )
Noah war 600 Jahre alt, als die Flut kam: Wasser über die Erde. Und Noah und seine Söhne und seine Frau und die Frauen seiner Söhne mit ihm gingen in die Arche vor den Wassern der Flut. ... Und der HERR schloss hinter ihm zu.
1. Mose 7,6.7.16
Die einzige Tür zur Rettung
Gott lässt die gute Botschaft von Jesus Christus heute noch verkündigen: schriftlich und mündlich, online und in Präsenz. Er redet durch sein Wort, die Bibel, aber auch Menschen helfen dabei, das Evangelium weiterzusagen, indem sie Flyer verteilen, Jugendgruppen oder Seniorenkreise leiten, predigen, singen. Darunter sind Hausmeister, Prediger, Kindergottesdienstmitarbeiter, Jugendstundenleiter, Solisten, Musiker, Chormitglieder oder dergleichen.
Pfarrer Wilhelm Busch (1897-1966) schrieb einmal seine Erlebnisse mit Küstern und Kirchendienern auf. Dabei erinnerte er an eine Predigt von C. H. Spurgeon (1834-1892), der über die Sintflut gesprochen und gesagt hatte: „Als die Wasser stiegen, kam vielleicht einer der Bauleute angeschwommen, die Noah beim Bau der Arche geholfen hatten. Er rief: ,Noah, mach doch die Tür auf, ich habe doch auch beim Bau mitgeholfen!‘ Und dann rief Noah aus der Arche: ,Jawohl, du hast mitgeholfen. Aber du bist nicht mit in die Arche hingegangen, als es noch Zeit war. Nun hat Gott die Tür zugeschlossen und ich kann nicht mehr aufmachen.‘“ Und dann fuhr Spurgeon fort: „Man kann am Bau des Reiches Gottes und an der Errettung von Menschen beteiligt sein, und doch selbst ewig verloren gehen.“
Das ist heute noch genauso wahr.
Alle, die in Kirchen oder Gemeinden irgendeinen Dienst tun, ob sie im Mittelpunkt stehen oder im Hintergrund mitarbeiten - auch sie müssen durch die Tür gehen, die Jesus Christus ist. Er sagt: „Ich bin die Tür; wenn jemand durch mich eingeht, so wird er errettet werden“ (Johannes 10,9)
Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 23.6.2022 entnommen )
Ich will dem Dürstenden aus der Quelle des Wassers des Lebens geben umsonst.
Offenbarung 21,6
Willst du nicht endlich glücklich sein?
Soll ich dir sagen, was dir fehlt?
Dir fehlt ein Arzt für deine Wunden,
damit die Seele kann gesunden,
die tief verborgner Schaden quält.
Du brauchst Ihn nötig, Ihn allein.
Die Brunnen, die die Welt gegraben,
sind löchrig, können dich nicht laben,
ihr trübes Wasser macht nicht rein.
Du gingst auf eignen Wegen hin
und suchtest deine eigne Ehre,
und dennoch griffst du nur ins Leere,
und neue Not war dein Gewinn.
Doch wenn du dich zur Quelle kehrst,
wenn du dich Jesus übergeben,
durchströmt Er dich mit neuem Leben,
du hast, was immer du begehrst.
Der Reichtum, der verborgen liegt
im Herrn, soll ja dein Eigen werden;
du wanderst durch den Streit der Erden
als einer, der schon jetzt gesiegt.
Dies alles und noch mehr ist dein,
willst du nicht kommen und es fassen,
um nie es wieder loszulassen?
Willst du nicht endlich glücklich sein?
Hedwig von Redern (1866-1935)
Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 24.6.2022 entnommen )
Singen will ich dem HERRN mein Leben lang, will meinem Gott Psalmen singen, solange ich bin. Psalm 104,33
Hedwig von Redern (1866-1935)
Die Liederdichterin Hedwig von Redern verbrachte ihre Kindheit auf dem familieneigenen Gutshof in Wandsdorf in der Mark Brandenburg. Ihre ersten Gedichte schrieb sie schon als Kind.
Bereits in frühen Jahren erfuhr sie Leid: Nachdem der Vater plötzlich gestorben und der Gutshof durch einen Brand zerstört war, musste Hedwig von Redern ihre Heimat verlassen. Mit ihrer Mutter und ihren Geschwistern zog sie in eine ärmliche Mietswohnung nach Berlin. Aufgrund dieser Schicksalsschläge fing sie an, mit Gott zu hadern. Ihr Vater fehlte ihr und sie fühlte sich heimatlos und entwurzelt. Doch Gott ging ihr nach: Die Botschaften des Evangelisten Elias Schrenk, deren Predigten sie hörte, gaben ihr neuen Lebensmut. Auch fand sie neue, gläubige Freunde.
Hedwig von Redern half bei Kindergottesdiensten mit, schrieb aber vor allem weiterhin gerne Gedichte. Freundinnen, die sie besuchten, drängten sie schließlich dazu, die Gedichte zu veröffentlichen. Zunächst lehnte sie mit der Begründung ab, dass die Gedichte viel zu persönlich wären, doch schließlich ließ sie sich überzeugen.
Eine große Zahl an Gedichten wurde schließlich sogar vertont und erreichten dadurch viele Menschen. Doch die Dichterin erlebte auch weiterhin großen Kummer: Durch die schwer wütende Spanische Grippe 1918/19 verlor sie ihre Mutter und einen ihrer Brüder, und als sie älter wurde, musste sie immer mehr körperliche Schmerzen erleiden. Trotzdem wusste sie sich von Gott getragen. Somit war Hedwig von Redern auch im letzten Lebensabschnitt ein Vorbild und Zeugnis für viele Menschen, die sie kennenlernten. Nach mehrjähriger Krankheit starb sie nach einem erfüllten Leben im Alter von 69 Jahren.
Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 25.6.2022 entnommen )
Aber Jona machte sich auf, um vom Angesicht des HERRN weg nach Tarsis zu fliehen; und er ging nach Japho hinab und fand ein Schiff, das nach Tarsis fuhr; und er gab sein Fahrgeld und stieg in das Schiff hinab, um mit ihnen nach Tarsis zu fahren, weg vom Angesicht des HERRN.
Jona 1,3
Gedanken zum Propheten Jona (2)
Jona hat das Wort des HERRN vernommen. Mit göttlicher Autorität ist ihm eine Aufgabe übertragen worden: nach Ninive, in die Hauptstadt des assyrischen Reiches am Tigris zu gehen, um dort eine Gerichtsbotschaft zu predigen. Es mögen knapp 1000 Kilometer bis Ninive gewesen sein - eine Strecke, für die Jona einige Wochen brauchen würde. Was ihn in Ninive erwartet, weiß er nicht. Gott sagt nur: „Geh.“
Was macht Jona? Er will nach Tarsis fliehen. Von Gat-Hepher aus, wo Jona wohnt, liegt Ninive weit im Osten, Tarsis dagegen weit im Westen. - Vor Gott, dem Allwissenden, fliehen? Wie soll das gehen? König David wusste, dass das nicht möglich ist: „Wohin sollte ich gehen vor deinem Geist und wohin fliehen vor deinem Angesicht?“ (Psalm 139,7) Doch so wie Adam sich vor Gott verstecken wollte und Jona vor Ihm fliehen wollte, so versuchen immer noch viele Menschen, Gott davonzulaufen.
In Japho (Joppe) war damals der einzige Hafen in Israel. Als Jona dort ankommt, ist gerade ein Schiff zur Abfahrt nach Tarsis bereit. Vielleicht denkt er: Das klappt ja bestens, ich kann gleich losfahren. - Hat Gott die Kontrolle verloren? Nein, niemals. Noch lässt ER Jona laufen; ER will ihm später auf hoher See begegnen, dort, wo Jona es gar nicht erwartet hat.
Wie viele Menschen haben den Weg Gottes verlassen, obwohl sie in der Bibel unterrichtet worden sind! Einige meinen sogar, das Glück auf ihrer Seite zu haben. Doch wie töricht! Zweimal warnt der weise Salomo: „Da ist ein Weg, der einem Menschen gerade erscheint, aber sein Ende sind Wege des Todes“ (Sprüche 14,12; 16,25)
Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 26.6.2022 entnommen )
Er hat die Ewigkeit in ihr Herz gelegt. Prediger 3,11
Auf die Ewigkeit angelegt
Der Mensch ist aus dem Staub der Erde gemacht und zur Erde kehrt er wieder zurück, wenn er stirbt. (1. Mose 3,19) Aber was wird aus seinen Plänen? Wer klug ist, wird die Fragen und Gedanken der Bibel zu diesem Thema nicht verdrängen. Gott will ja nicht Mutlosigkeit verbreiten - aber uns vor Augen führen, wie vergänglich unsere irdische Existenz ist, das will ER schon.
Gestern sah ich einen wunderschön angelegten neuen Garten mit Blumen und Gemüsebeeten, alles wohl durchdacht. Sogar der künstliche Teich fehlte nicht. Der Besitzer hatte sich viel Mühe gemacht und wohl auch Freude bei der Arbeit gehabt. - Gleich daneben war ein anderer Garten, ungepflegt, von Unkraut überwuchert, die Obstbäume nicht geschnitten und sehr groß. Vielleicht ist der Besitzer gestorben, dachte ich. Seine Pläne verfolgt niemand mehr weiter. Und so bleibt alles wüst liegen.
Gehen wir noch einen Schritt weiter. Wenn man einmal erkannt hat: Wie vergänglich sind wir doch alle!, dann kommt die Frage auf: Was überdauert denn nun unsere Zeit? Auch darauf gibt uns der Dichter des Psalms 146 die Antwort: „Glückselig der, … dessen Hoffnung auf den HERRN, seinen Gott, ist!“ (V. 5) Dazu muss man erst einmal anerkennen, dass Gott da ist. Man muss mit Ihm rechnen.
Aber erst, wer mit Gott ins Reine gekommen ist, erfährt, dass er unendlich viel gewonnen hat. Er muss sich um das „Danach“ keine Sorgen mehr machen: Er selbst ist ganz in Sicherheit; und es gibt Schätze, die er für die Ewigkeit, für den Himmel, sammeln kann und die er dort wiederfinden wird. (Matthäus 6,19.20)
Halten wir fest: Wir Menschen sind nicht auf die kurze Erdenzeit, sondern auf die Ewigkeit angelegt.
Denn Gott, der uns gemacht hat, besteht ewig.
Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 27.6.2022 entnommen )
Als er sich aber dem Tor der Stadt näherte, siehe, da wurde ein Toter herausgetragen, der einzige Sohn seiner Mutter, und sie war eine Witwe; und eine zahlreiche Volksmenge aus der Stadt ging mit ihr. Und als der Herr sie sah, wurde er innerlich bewegt über sie und sprach zu ihr: Weine nicht! Lukas 7,12.13
Die Einzigartigkeit Jesu - im Angesicht des Todes
In Lukas 7,11–16 wird uns von einer Begegnung zweier Menschengruppen berichtet. Die eine Gruppe verlässt gerade die Stadt Nain - ein langer Trauerzug, der zum Begräbnis des einzigen Sohnes einer Witwe unterwegs ist. Die andere Gruppe, zu der Jesus, seine Jünger und eine große Volksmenge gehört, ist auf dem Weg in diese Stadt.
Was für eine Begegnung! Der Tod trifft auf den „Urheber des Lebens“, der auf die Erde kam, um den Tod zunichtezumachen und Leben und Unverweslichkeit ans Licht zu bringen. (Apostelgeschichte 3,15; 2. Timotheus 1,10)
Jesus spricht der Witwe zunächst sein Mitgefühl aus. Dann kommt ER näher, berührt die Trage und wendet sich dem Verstorbenen zu: „Jüngling, ich sage dir, steh auf! Und der Tote setzte sich auf und fing an zu reden; und ER (Jesus) gab ihn seiner Mutter.” (Lukas 7,14.15)
Die Reaktion der Zuschauer ist bemerkenswert: „Alle aber ergriff Furcht; und sie verherrlichten Gott und sprachen: Ein großer Prophet ist unter uns erweckt worden.“
(Lukas 7,16)
Die Evangelien berichten davon, dass Jesus noch zwei andere Personen auferweckte: ein zwölfjähriges Mädchen, das gerade verstorben war, und Lazarus, der schon vier Tage tot war. (Matthäus 9,18–26; Johannes 11) Jedes Mal zeigte Jesus den Trauernden sein tiefes Mitgefühl, und jedes Mal genügte ein Wort und der Tote war lebendig.
Es besteht also kein Zweifel: Jesus ist mehr als ein großer Prophet: Er ist der Sohn Gottes, Gott und Mensch in einer Person.
Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 28.6.2022 entnommen )
Es geschah, als Jesus mit ihnen zu Tisch lag, dass er das Brot nahm und segnete; und als er es gebrochen hatte, reichte er es ihnen. Ihre Augen aber wurden aufgetan, und sie erkannten ihn; und er wurde ihnen unsichtbar. Und sie sprachen zueinander: Brannte nicht unser Herz in uns, als er auf dem Weg zu uns redete und als er uns die Schriften öffnete? Lukas 24,30–32
Jesus - voller Freude erkannt
Zwei Jünger Jesu erleben mit vielen anderen die Passionsereignisse in Jerusalem. Es ist anzunehmen, dass sie zuletzt auch Jesus am Kreuz sahen. Wie tief wird sich der Blick auf den leidenden Christus in sie eingeprägt haben!
Enttäuscht kehren sie in ihr Heimatdorf Emmaus zurück, weil sie gehofft hatten, dass Jesus Christus „der sei, der Israel erlösen solle“ (von der Herrschaft der Römer befreien würde). Unterwegs nähert sich ein Wanderer. ER bemerkt ihre Traurigkeit und fordert sie auf, ihm zu berichten. Da bleiben sie „niedergeschlagen stehen“ und erzählen ihm von Jesus und den Ereignissen in Jerusalem. (Lukas 24,13–21)
Der mitfühlende Wanderer ist kein anderer als Jesus selbst, der von den Toten auferstanden ist! Geduldig erläutert ER den beiden Niedergeschlagenen anhand des Alten Testaments, dass sein Leiden und Sterben bereits lange im Voraus angekündigt war: ER, der menschgewordene Sohn Gottes, musste am Kreuz leiden und sterben, damit Gott nun jedem, der glaubt, Vergebung und ewiges Leben anbieten kann.
In Emmaus angekommen, lässt Jesus sich von den beiden Jüngern einladen. Erstaunlicherweise greift ER, der Gast, zum Brot, dankt dafür im Gebet und reicht es den Gastgebern. Da werden ihre Augen aufgetan: Es ist Jesus! Kurze Zeit später wird ER ihnen wieder unsichtbar.
Doch das macht sie jetzt nicht mehr traurig.
Ihr Herr lebt!
Es gibt keine größere Freude, als an den gestorbenen und auferstandenen Herrn Jesus Christus zu glauben und mit Ihm zu leben.
Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 29.6.2022 entnommen )
Auf dich werden vertrauen, die deinen Namen kennen; denn du hast nicht verlassen, die dich suchen, HERR. Psalm 9,11
Zerbrochene Hoffnung
Seit Jahren irrte der afghanische Migrant umher. In Frankreich angekommen, wollte er nach England fahren, um dort ein besseres Leben zu finden. Dann sammelte er allerlei Dinge zusammen und baute daraus ein Floß, um den Ärmelkanal zu überqueren: Bretter, Schaumstoff als Auftrieb, ein Tischbein und einen Angelstab als Mast und ein Tuch als Segel. So schipperte er auf seinem kleinen Boot Richtung Großbritannien, bis ein Rettungsboot ihn aufgriff und an seinen Ausgangspunkt zurückbrachte. Seinen Rettern erklärte er, dass seine Hoffnung gerade zerbrochen sei.
Keine Hoffnung mehr zu haben, ist tragisch. Zu glauben, dass man keine Zukunft mehr hat, dass das Leben keinen Sinn mehr hat, kann zum Schlimmsten führen. Um die Schwierigkeiten des Lebens zu meistern, kann man auf „Bordmittel“ zählen oder sein Vertrauen auf Gott setzen. Der Unterschied ist gewaltig. Wer an Gott und seine Verheißungen glaubt, kann alles für sich in Anspruch nehmen, was Gott in seiner Liebe, Weisheit, Treue und Macht verspricht. Einige Beispiele, was Gott uns zusagt:
Der Gott, der solche Verheißungen macht, ist ein Gott der Liebe und des Mitleids, und ER ist bereit, sich jedem zu offenbaren, der Ihn von Herzen sucht.
Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom30.6.2022 entnommen )
Alle haben gesündigt und erreichen nicht die Herrlichkeit Gottes und werden umsonst gerechtfertigt durch seine Gnade, durch die Erlösung, die in Christus Jesus ist.
Römer 3,23.24
Der Preis für das Heil
Nach einer Predigt über die gute Botschaft von Jesus Christus sagte ein Bergmann: „Ich würde alles geben, wenn ich glauben könnte, dass Gott meine Sünden vergibt; aber sehen Sie, ich kann es nicht glauben. Sie sagen, dass das Heil umsonst zu haben ist. Aber das ist zu billig!“
„Waren Sie heute zur Arbeit?“, fragte der Prediger.
„Ja, sicher, ich war heute unten in der Grube.“
„Und wie sind Sie heraufgekommen? Haben Sie etwas bezahlt?“
„Nein, natürlich nicht. Ich bin mit dem Aufzug heraufgefahren.“
„War das für Sie nicht zu billig?“, wollte der Prediger wissen.
„Warum sollte ich dafür etwas bezahlen? Das ist doch Sache der Zeche!“
„Da haben Sie recht! Das Geld für den teuren Aufzug hat nämlich Ihre Zeche bezahlt!“
Der Bergmann begriff diesen Vergleich und nahm den Sohn Gottes als Retter und Herrn in sein Leben auf.
Gott rettet uns sozusagen „zum Nulltarif“, umsonst: „Wen dürstet, der komme; wer will, nehme das Wasser des Lebens umsonst“ (Offenbarung 22,17)
Aber wie viel hat es Gott gekostet, dass ER uns dieses Heil anbieten kann! ER hat seinen einzigen Sohn hingegeben, und Jesus Christus hat sich selbst für uns geopfert. Was für einen unermesslichen Wert hat dieses Sühnopfer für Gott!
Ja, Gott bietet Ihnen die Vergebung umsonst an. ER tut es, weil Jesus, sein eigener Sohn am Kreuz auf Golgatha sein Blut vergossen hat. „Wenn Gott für uns ist, wer gegen uns? ER , der doch seinen eigenen Sohn nicht verschont, sondern ihn für uns alle hingegeben hat - wie wird er uns mit ihm nicht auch alles schenken?“ (Römer 8,31.32)
Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 1.7.2022 entnommen )
Ich glaube allem, was in dem Gesetz und in den Propheten geschrieben steht.
Apostelgeschichte 24,14
Ich glaube allem …!
Wie vorsintflutlich ist denn diese Überzeugung! Wer würde das heute noch unterschreiben: ein Theologieprofessor, ein Pfarrer, ein Presbyter? Schon viele Konfirmanden wissen - und wenn nicht, wird es ihnen erklärt -, dass man heute nicht mehr alles glauben darf, was in der Bibel steht, wiewohl die meisten von ihnen kaum die Bibel gelesen haben.
Doch hier steht Paulus - gebürtiger Israelit, gesetzestreuer Pharisäer, Eiferer für die religiösen Überlieferungen, ehemaliger Schüler des jüdischen Gesetzgelehrten Gamaliel - und bekennt freimütig und überzeugt: „Ich glaube allem, was in dem Gesetz und in den Propheten geschrieben steht.“ Für ihn sind die jüdischen Schriften, das ist der erste Teil der Bibel, wahr. Ohne Wenn und Aber, ohne Streichung und ohne Einschränkung.
Theo Lehmann (geboren 1934) war der meistgehörte Pfarrer der damaligen DDR. Er wurde von der Stasi bespitzelt, von Freunden verraten, von Pfarrerkollegen abgelehnt. Als er später Einblick in seine Stasi-Akte nahm, las er dort über sich: „Für ihn gilt die Bibel als uneingeschränkt wahr!“ Das kommentierte er später mit den Worten: „Das war eine der wenigen Stellen in meiner Akte, über die ich mich gefreut habe.“
Und es gibt sie immer noch, selbst im 21. Jahrhundert: Menschen, für die die Bibel uneingeschränkt wahr ist. Die nichts ausklammern, wegstreichen oder hinzufügen, sondern allem glauben, was in ihr geschrieben steht. Weil die Bibel das Wort Gottes ist! Weil nicht Menschen sie hervorgebracht haben, sondern weil Gott selbst „heilige Menschen Gottes“ bevollmächtigt und ausgerüstet hat, so dass sie seine Gedanken niedergeschrieben haben. (2.Petrus 1,21)
Können auch Sie in diesem Sinne sagen: „Ich glaube allem …“?
Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 2.7.2022 entnommen )
Da warf der HERR einen heftigen Wind auf das Meer, und es entstand ein großer Sturm auf dem Meer, so dass das Schiff zu zerbrechen drohte. Und die Seeleute fürchteten sich und schrien, jeder zu seinem Gott; und sie warfen die Geräte, die im Schiff waren, ins Meer, um sich zu erleichtern. Jona aber war in den unteren Schiffsraum hinabgestiegen und hatte sich hingelegt und war in tiefen Schlaf gesunken. Jona 1,4.5
Gedanken zum Propheten Jona (3)
Jona hat es geschafft, „weg vom Angesicht des HERRN“ zu fliehen, so meint er jedenfalls. Doch jetzt greift Gott ein. Ihm ist nicht egal, wenn Menschen vor Ihm weglaufen, und schon gar nicht, wenn seine Diener es tun. Gott benutzt verschiedene Mittel, um Menschen in den Weg zu treten. Hier ist es ein „heftiger Wind“ und ein „großer Sturm“.
Auf dem Mittelmeer hat es immer wieder Stürme gegeben, auch starke Stürme. Mit solchen Naturerscheinungen sind die Seeleute vertraut. Doch dieser Sturm ist so heftig, dass sie glauben, darin göttliches Handeln zu erkennen. Beeindruckend, dass Gott sogar Winde „werfen“ kann! Hier beabsichtigt ER, Menschen auf sich aufmerksam zu machen, wie es an einer Stelle heißt: „Der HERR - im Sturmwind und im Gewitter ist sein Weg“ (Nahum 1,3)
Die Seeleute kommen an ihre Grenzen. Gewiss sind sie keine ängstlichen Leute. Aber jetzt fürchten sie sich und schreien, „jeder zu seinem Gott“. Offensichtlich kommen die Seeleute aus heidnischen Kulturkreisen. Aber was sind ihre Götter im Vergleich zu dem lebendigen Gott, der Himmel und Erde gemacht hat?
Die Seeleute wissen, wie wenig sie selbst noch tun können, um das Schiff sturmsicherer zu machen: Sie müssen auf schweres Gerät verzichten. Und das tun sie. Und was macht Jona? Er schläft tief und fest.
Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 3.7.2022 entnommen )
Jesus sprach zu ihm: Heute ist diesem Haus Heil widerfahren. Lukas 19,9
Zwei Reiche begegnen Jesus
Das Evangelium nach Lukas berichtet uns kurz nacheinander von zwei reichen Menschen. Der erste Mann ist ein angesehener Oberster der Juden. Er fragt Jesus, was er tun müsse, um ewiges Leben zu bekommen (Lukas 18,18) Er ist zwar fest davon überzeugt, das Gesetz Gottes „von Jugend an“ gehalten zu haben, merkt aber, dass ihm noch etwas fehlt.
Der Herr antwortet ihm: „Noch eins fehlt dir: Verkaufe alles, was du hast, und verteile es an die Armen, und du wirst einen Schatz in den Himmeln haben; und komm, folge mir nach!“ (V. 22) Mit dieser Antwort hat der Fragesteller nicht gerechnet, und sie gefällt ihm nicht, weil er reich ist. Deshalb geht er betrübt weg.
Die zweite reiche Person ist der Oberzöllner Zachäus. Er genießt kein Ansehen bei seinen Landsleuten, im Gegenteil: Er hat den Ruf eines Sünders, denn viele Zöllner wirtschaften kräftig in die eigene Tasche. Auch Zachäus hat das Bedürfnis, Jesus zu sehen. Der Herr weiß das, geht auf Zachäus zu und lädt sich bei ihm ein. Freudig verspricht der Zöllner seinem Gast: „Siehe, Herr, die Hälfte meiner Güter gebe ich den Armen, und wenn ich von jemand etwas durch falsche Anklage genommen habe, erstatte ich es vierfach“ (Lukas 19,8) Hier wird deutlich: Zachäus bedeutet die Gemeinschaft mit Jesus Christus viel mehr als sein vieles Geld. Der Herr Jesus sieht sein aufrichtiges Herz und sichert ihm zu: „Heute ist diesem Haus Heil widerfahren …; denn der Sohn des Menschen ist gekommen, zu suchen und zu erretten, was verloren ist“ (V. 9.10)
Vergleichen wir die beiden Männer, so stellen wir fest, dass der junge Mann sehr von sich überzeugt ist. Und da wundert es nicht, dass er von Jesus und dessen Aufforderung enttäuscht ist. Der Zöllner dagegen hat sein Ansehen längst verloren. So ist er bereit, das Heil in Jesus anzunehmen, sein Leben zu ändern und dabei auf seinen irdischen Reichtum zu verzichten.
Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 4.7.2022 entnommen )
Jesus spricht zu Simon (dem Pharisäer): Siehst du diese Frau? Ich bin in dein Haus gekommen; du hast mir kein Wasser auf meine Füße gegeben, diese aber hat meine Füße mit Tränen benetzt und mit ihren Haaren getrocknet. Du hast mir keinen Kuss gegeben; diese aber hat, seitdem ich hereingekommen bin, nicht aufgehört, meine Füße zu küssen. Du hast mein Haupt nicht mit Öl gesalbt; diese aber hat meine Füße mit Salböl gesalbt. Deswegen sage ich dir: Ihre vielen Sünden sind vergeben, denn sie hat viel geliebt; wem aber wenig vergeben wird, der liebt wenig. Lukas 7,44–47
Die Einzigartigkeit Jesu Christi - In seiner Erniedrigung
Jesus ist bei dem Pharisäer Simon eingeladen. Da wagt es tatsächlich eine Frau, die als Sünderin bekannt ist, Jesus in das Haus zu folgen. Das ist gar nicht im Sinn des Gastgebers. Und dass diese Frau dann Jesus huldigt, indem sie Ihm auf besondere Weise die Füße wäscht und salbt, ist ihm ganz zuwider. Er kann gar nicht verstehen, dass Jesus Ehrerweisung von einer Sünderin annimmt.
Was lernen wir aus dieser Begebenheit? Niemand ist zu klein, zu schuldig oder zu unbedeutend für den Herrn Jesus. Ob es wie hier eine Frau ist, die aus der Gesellschaft ausgestoßen ist, oder ob es ein verhasster Zöllner ist oder der gekreuzigte Verbrecher: Alle werden von Jesus Christus angenommen, auch du und ich, ganz egal, wer wir auch sind!
Wahre Größe weist niemand ab. Sie ist demütig und stellt sich freiwillig auf die niedrigste Stufe.
Diese Größe sehen wir in Vollkommenheit nur bei dem Sohn Gottes, der Mensch wurde und zu den Menschen kam. ER war nicht als Richter gekommen, um die Sünder zu bestrafen, sondern ER kam als der sanftmütige und demütige Retter, der schließlich für alle sein Leben gegeben hat. ER erniedrigte sich selbst, „indem er gehorsam wurde bis zum Tod, ja, zum Tod am Kreuz“ (Philipper 2,8)
Einzigartiger Erlöser!
Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 5.7.2022 entnommen )
Der Mensch (Adam) gab seiner Frau den Namen Eva, denn sie war die Mutter aller Lebenden.
1. Mose 3,20
Adams Glaube
In der Bibel gibt es unzählige Berichte über interessante Männer und Frauen. Oft sind diese Erzählungen nur kurz, manchmal aber auch ausführlich. Es lohnt sich, diesen Personen nachzuspüren.
Der erste Mensch, Adam, hat eine sehr traurige Geschichte. Zusammen mit Eva, seiner Frau, übertritt er Gottes Gebot. Als Folge davon müssen sie den Garten Eden für immer verlassen und haben darüber hinaus mit vielerlei Schwierigkeiten zu kämpfen: mit Schmerzen, Mühe und Erschöpfung, Krankheit, Alter und Tod. (1. Mose 3,15-19) - Ist das heute anders? Nein, aber es gibt Hoffnung! Denn Gott kündigt an: Der Nachkomme der Frau wird einmal die Schlange (den Teufel), den Widersacher Gottes und der Menschen, vernichten.
Und wie reagiert Adam? Beschuldigt er Gott, dass sein Urteil zu hart wäre? Geht er auf Distanz zu Gott? Nein, gar nicht! Er gibt seiner Frau den Namen „Eva“. Im hebräischen Grundtext steht hier das Wort Chawa, das „Leben“ bedeutet. Adam macht damit deutlich: Er vertraut auf Gottes Ankündigung, dass der Nachkomme Evas die Schlange besiegen wird. Gerade erst war der Tod in die Schöpfung eingezogen, da nennt Adam seine Frau „Leben“! Ist das nicht ein Kennzeichen des Glaubens? Adam hält Gottes Versprechen für wahr und handelt danach. Wie viele Menschen haben seit Adam das Gleiche getan, indem sie auf Gottes Zusagen vertraut und entsprechend gehandelt haben.
Heute wissen wir: Gott hat sein Versprechen eingelöst. ER sandte seinen Sohn Jesus Christus auf die Erde, der die Sünde, den Tod und den Teufel, die „alte Schlange“, am Kreuz besiegt hat. Schlussendlich wird nämlich der Teufel in den Feuersee geworfen werden. (Offenbarung 20,2.10)
Gott belohnte Adams Glauben und ER wird auch deinen Glauben ganz gewiss belohnen.
Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 6.7.2022 entnommen )
Wer seine Übertretungen verbirgt, wird kein Gelingen haben; wer sie aber bekennt und lässt, wird Barmherzigkeit erlangen.
Sprüche 28,13
Das gestohlene Seil
Ganz niedergeschlagen erscheint ein Afrikaner auf der christlichen Missionsstation. „Was ist los mit dir?“, erkundigt sich der Missionar. Betreten schaut der Mann zu Boden: „Ich habe so ein unruhiges Gefühl.“ Der Missionar richtet einen forschenden Blick auf ihn: „Hast du vielleicht etwas getan, was dein Gewissen beschwert?“, fragt er. - „Ja, ich habe gestohlen.“ - „Und was hast du gestohlen?“ - „Ein kleines Seil.“ - „Nun, dann bring das Seil zurück und bekenne, dass du es gestohlen hast.“
Der Mann verspricht, diesen Rat zu befolgen und geht nach Hause. Doch nach ein paar Tagen ist er wieder da. „Ich habe getan, was du gesagt hast, aber das unruhige Gefühl ist immer noch da!“ - „Hm“, meint der Missionar nachdenklich, „hast du mir vielleicht nicht alles gesagt?“ - „Nein“, kommt es zögernd von den Lippen des Mannes, „an dem Seil war noch etwas befestigt.“ - „Aha, und was war das?“ - „Ein … eine Kuh.“
Vielleicht schmunzeln wir über so eine Naivität. Aber läuft es bei uns nicht manchmal ähnlich? Wir bekennen Gott einige unserer offensichtlichen Verfehlungen, aber bestimmte Sünden verschweigen wir. Warum? Wollen wir sie etwa beibehalten, nicht aufgeben? So dachte sicher auch dieser Mann: Die Kuh wollte er nicht ohne Weiteres wieder hergeben. Doch Gott erwartet, dass wir unsere Schuld aufrichtig und vollständig bekennen, soweit wir uns dessen bewusst sind. ER erwartet von uns, dass wir echt und radikal umkehren. Nur dann vergibt ER uns alle unsere Sünden: „Wenn wir unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt.“
Ja, alle - auch die, an die wir uns nicht mehr erinnern können!
Das ist auch nötig, denn wenn es noch eine einzige nicht vergebene Sünde in unserem Leben gäbe, wären wir immer noch für ewig verloren; deshalb heißt es weiter, dass ER „uns reinigt von aller Ungerechtigkeit“ (1.Johannes 1,9)
Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 7.7.2022 entnommen )
Wohin sollte ich gehen vor deinem Geist und wohin fliehen vor deinem Angesicht? Führe ich auf zum Himmel: Du bist da; und bettete ich mir im Scheol: Siehe, du bist da. Nähme ich Flügel der Morgenröte, ließe ich mich nieder am äußersten Ende des Meeres, auch dort würde deine Hand mich leiten und deine Rechte mich fassen.
Psalm 139,7–10
Anywhere you are …
„Überall, wo du bist, bin ich in der Nähe, wohin du gehst, ich werde da sein!“ -
Das Lied What are Words von Chris Medina drückt einerseits die Sehnsucht aus, dass da jemand ist, der mir beisteht, auch wenn die Zeiten schwierig werden; andererseits verspricht es, wirklich immer für den anderen da zu sein. Diese Liedzeilen erinnern mich an den Einen, der noch ein viel größeres Versprechen abgegeben hat und der vollkommen zu seinem Wort steht.
Unwillkürlich denke ich an den obigen Psalm, der es so schön auf den Punkt bringt. Egal, wo ich bin, egal, wie ich mich fühle, egal, wie weit ich mich von Ihm entfernt haben mag - Gott ist mir immer nah. ER umschließt mich mit einem Schutzwall, so dass nichts an mich herankommt, was ER nicht will. Und ER umgibt mich so sehr mit seiner Liebe, dass ich nirgendwo anders sein möchte als bei Ihm. Was für hohle Worte wären das, wenn sie nicht wahr wären. Aber wie überwältigend sind diese Worte, weil sie tatsächlich wahr sind!
Wir Menschen sind fehlbar.
Wir nehmen uns vor, andere, die uns lieb und wichtig sind, nicht zu verlassen. Dennoch wird es vorkommen, dass sie sich von uns verlassen fühlen, weil wir nicht unentwegt bei ihnen sein können.
Das passiert bei Gott nicht.
Ich entferne mich vielleicht innerlich von Ihm, doch ER verlässt mich nicht. Wer einmal sein Vertrauen auf Gott gesetzt hat, wird immer wieder bestätigen können, dass Gott treu ist, wie es kein Mensch sein kann.
Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 8.7.2022 entnommen )
Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein; wenn es aber stirbt, bringt es viel Frucht. Johannes 12,24
Das Weizenkorn
Viele Menschen essen jeden Tag Brot. Oft wird es aus Weizenmehl gebacken, das aus Weizenkorn gemahlen wurde. Weizen wird auf allen Kontinenten angebaut. Ein Korn wird in die Erde gesät und fängt bei Feuchtigkeit und Wärme an zu keimen. Ein Teil wächst nach oben zu einer Pflanze, der andere Teil bildet Wurzeln nach unten in der Erde. Der Halm trägt am Schluss das Gewicht einer reifen Ähre. Die Frucht besteht aus 30, 60 oder sogar 100 Körnern. Jedes einzelne Korn kann wieder ausgesät werden und wird wieder Frucht bringen. Dieses Wunder der Schöpfung Gottes vollzieht sich Jahr für Jahr vor unseren Augen. Als Jesus Christus dieses Wort vom Weizenkorn sagte, meinte ER damit sich selbst: ER selbst müsste sterben, damit durch seinen Tod Frucht für Gott entstehen könnte, das heißt, dass Menschen, die an Ihn glauben, errettet werden könnten. Mit anderen Worten: Wäre ER nicht gestorben („wenn das Weizenkorn nicht … stirbt“), gäbe es keine Frucht („bleibt das Weizenkorn allein“).
Die Frucht einer Pflanze ist von derselben Art wie das Samenkorn, das in die Erde gelegt wird. So haben alle Gläubigen, die zur Frucht Jesu gehören, dasselbe Leben wie ER. In ihren Wünschen, ihrem Denken und ihrem Verhalten ist das Leben Jesu wiederzuerkennen. Und es unterscheidet sich von dem Streben der Menschen dieser Welt, das auf das Sichtbare ausgerichtet ist.
Alle, die zu dieser Frucht gehören, sind dem Herrn Jesus von Herzen dankbar, dass ER nicht allein bleiben wollte und dafür den Tod erlitten hat. Und sie freuen sich darüber, dass der Tod Jesu „viel Frucht“ hervorgebracht hat. Es ist eine unzählbare Schar: „Du hast für Gott erkauft, durch dein Blut, aus jedem Stamm und jeder Sprache und jedem Volk und jeder Nation“ (Offenbarung 5,9)
Der Tod und die Auferstehung Jesu haben Auswirkungen, die bis in die Ewigkeit reichen!
Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 9.7.2022 entnommen )
Und der Obersteuermann trat zu Jona und sprach zu ihm: Was ist mit dir, du Schläfer? Steh auf, rufe deinen Gott an! Vielleicht wird der Gott unser gedenken, dass wir nicht umkommen. Und sie sprachen einer zum anderen: Kommt und lasst uns Lose werfen, damit wir erfahren, um wessentwillen dieses Unglück uns trifft. Und sie warfen Lose, und das Los fiel auf Jona. Jona 1,6.7
Gedanken zum Propheten Jona (4)
Jona befindet sich im unteren Schiffsraum und schläft tief und fest, während der Schiffsbesatzung die Angst im Nacken sitzt.
Wie kann Jona nur schlafen? Er müsste ein schlechtes Gewissen haben, weil er Gott ungehorsam gewesen ist. Ist sein Gewissen etwa auch eingeschlafen? - So weit kann es kommen, wenn man diese innere Stimme ignoriert. Das Gewissen klagt uns an, wenn wir bewusst etwas Böses tun. Gott möchte, dass unser Gewissen sich an seinen Maßstäben orientiert. Dann wird es uns warnen und uns dazu bringen, dass wir alles Verkehrte vor Ihm bereinigen.
Wie peinlich für Jona, dass der Kapitän ihn wecken und auffordern muss, seinen Gott anzurufen. Jona, der Israelit, der mit Gott vertraut ist, muss von verzweifelten Heiden aufgefordert werden, zu beten! Obwohl Jona weiß, dass das Schiff seinetwegen in Not geraten ist, hüllt er sich zunächst in Schweigen. Kann er in diesem Moment nicht beten? Offensichtlich nicht. Wie soll er auch von Gott Hilfe erwarten, solange er vor Ihm flüchtet? Er müsste erst einmal sein schlechtes Gewissen entlasten.
Wenn Jona sich nicht rührt, wird Gott ans Licht bringen, was mit ihm los ist. Dazu benutzt ER einen Seemann: Dieser ahnt, dass einer an Bord das Missfallen eines Gottes auf sich gezogen hat. Deshalb werfen sie Lose.
Auch den Juden war das Losewerfen bekannt. Dadurch tat Gott seinen Willen kund. Salomo schreibt: „Das Los wird im Gewandbausch geworfen, aber all seine Entscheidung kommt von dem HERRN“ (Sprüche 16,33)
Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 10.7.2022 entnommen )
Bei der Menge meiner Gedanken in meinem Innern erfüllten deine Tröstungen meine Seele mit Wonne. Psalm 94,19
Gott kann trösten, wie es kein Mensch kann!
Kennen Sie dieses Gefühl, wenn man so ganz am Boden zerstört ist, keinen Ausweg mehr weiß und vielleicht auch einfach nicht mehr weiterwill?
Es gibt solche Zeiten im Leben. Und sie können ganz unterschiedliche Gründe haben: Mal trauert man um einen lieben Menschen, mal hat man versagt, mal muss man in kurzer Zeit viele Schicksalsschläge verkraften. Was und wer gibt da Hilfe und Halt?
Wenn sich Probleme wie Berge vor uns erheben, dann kreisen unsere Gedanken schnell nur noch darum. Das Ergebnis ist, dass die Probleme gefühlt immer größer werden und unsere Hoffnung auf einen Ausweg immer kleiner.
Ein Psalmdichter zeigt uns eine Alternative: „Ich erhebe meine Augen zu den Bergen: Woher wird meine Hilfe kommen? Meine Hilfe kommt von dem HERRN, der Himmel und Erde gemacht hat“ (Psalm 121,1.2)
Nicht auf uns selber sehen, nicht auf die Umstände, sondern auf Gott - das macht den Unterschied! ER ist der Schöpfer und hält deshalb alles in der Hand. Auch Ihre Schwierigkeiten, die Ihnen unüberwindbar erscheinen, sind für Ihn kein Problem. Wenn Sie Ihm mit dieser Gewissheit begegnen, merken Sie plötzlich, wie Sie von Ihm getröstet werden.
ER macht Mut, ER gibt Hoffnung, ER zeigt Ihnen einen Ausweg.
Probieren Sie es aus!
So nimm denn meine Hände und führe mich,
bis ich den Lauf vollende und ewiglich.
Ich kann allein nicht gehen, nicht einen Schritt.
Wo Du wirst gehn und stehen, da nimm mich mit.
Julie Katharina Hausmann (1826-1901)
Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 11.7.2022 entnommen )
Eine Frau, die seit zwölf Jahren Blutfluss hatte ..., trat von hinten herzu und rührte die Quaste seines Gewandes an; und sofort kam ihr Blutfluss zum Stillstand. Und Jesus sprach: Wer ist es, der mich angerührt hat? Lukas 8,43–45
Die Einzigartigkeit Jesu Christi - der wahre Arzt
Wie oft lesen wir in den Evangelien davon, dass Jesus die Macht hatte, körperliche Leiden oder Gebrechen zu heilen. Das wusste auch die blutflüssige Frau, die deshalb still und heimlich die Kleidung Jesu berührte. Aber Jesus lag vor allem auch das seelische Wohl der Menschen am Herzen. Deshalb fragt ER hier: „Wer hat mich angerührt?“
Die kranke Frau wollte körperlich gesund werden, und sie wurde auch tatsächlich geheilt. Ihr Glaube stützte sich auf die Macht und die Größe des Sohnes Gottes. Vielleicht war sie mit ihrer Heilung zufrieden und wollte den Herrn nicht weiter stören. Doch sie bekam noch viel mehr zugesprochen als ihre körperliche Heilung, denn Jesus sagte zu ihr: „Tochter, dein Glaube hat dich geheilt; geh hin in Frieden“ (V. 48) Mit diesen Worten sicherte der Herr ihr Frieden für die Seele zu.
Was tun wir nicht alles, damit unser Körper gesund wird oder gesund bleibt! Aber kümmern wir uns auch um unsere Seele? Jesus Christus ist der Retter unserer Seelen. ER kann uns von der unheilbaren „Krankheit“ der Sünde befreien. Doch für diese Heilung war noch mehr nötig als seine Wundermacht: Dazu musste ER sein Leben am Kreuz geben.
Wie groß ist SEINE Liebe zu uns!
Ein guter Arzt nimmt sich Zeit und hört seinen Patienten zu. So können auch wir dem Herrn Jesus im Gebet alles anvertrauen. Wir können mit Ihm sprechen, wo auch immer wir sind. Wie dieser Frau, so wird Er auch uns Frieden geben. Und wenn wir das tun, was ER uns „verordnet“, werden wir Ruhe finden für unsere Seelen (vgl. Matthäus 11,29) - auch wenn für die körperliche Krankheit vielleicht (noch) keine Heilung in Sicht ist.
Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 12.7.2022 entnommen )
Jeder von uns wird für sich selbst Gott Rechenschaft geben. Römer 14,12
Das Sonntags-Experiment
Ein Farmer im US-Bundesstaat Illinois schrieb einmal an den Herausgeber der örtlichen Wochenzeitung: „Sehr geehrter Herr! Ich habe ein Experiment gemacht: Ich besitze ein Maisfeld und habe es an einem Sonntag umgepflügt. An einem Sonntag habe ich es besät. Alle Arbeiten daran habe ich immer sonntags vorgenommen. An einem Sonntag habe ich das Feld abgeerntet und an einem Sonntag das Getreide eingefahren. Und ich habe festgestellt, dass ich in diesem Oktober pro Morgen Land mehr Korn geerntet habe als alle meine Nachbarn.“
Der Herausgeber des Blattes war ebenfalls nicht als religiös bekannt. Und der Farmer war davon ausgegangen, dass dieser mit seiner spöttischen Einstellung sympathisierte. Tatsächlich wurde dann der Brief auch Wort für Wort in der nächsten Ausgabe veröffentlicht. Darunter stand in hervorgehobener Schrift der Kommentar des Herausgebers: „Gott macht seine Abrechnung nicht immer im Oktober.“
Nicht immer im Oktober - aber der Tag wird kommen, wenn unser „Lebenskonto“ tatsächlich abgerechnet werden wird. Das bewegt gläubige Christen dazu, den Menschen eindringlich zu bezeugen, dass sie sich durch Jesus Christus mit Gott versöhnen lassen müssen:
„Wir müssen alle vor dem Richterstuhl des Christus offenbar werden, damit jeder empfange, was er in dem Leib getan hat, nach dem er gehandelt hat, es sei Gutes oder Böses. Da wir nun den Schrecken des Herrn kennen, so überreden wir die Menschen … Wir bitten an Christi statt: Lasst euch versöhnen mit Gott!“ (2.Korinther 5,10.11.20)
Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 13.7.2022 entnommen )
Jesus aber sprach: Simon, Simon! Siehe, der Satan hat begehrt, euch zu sichten wie den Weizen. Ich aber habe für dich gebetet, damit dein Glaube nicht aufhöre.
Lukas 22,31.32
Nacht der Seele
Voller Hoffnung sind sie zum Passahfest nach Jerusalem gekommen. Jetzt ist es doch bestimmt bald an der Zeit, dass Jesus, ihr Meister, seine Herrschaft als Messias aufrichtet! Dass Jesus ihnen schon mehrfach seinen Tod angekündigt hat, verdrängen die Jünger. Sie ignorieren, wie bedrückt ihr Meister ist, und verstehen Ihn einfach nicht. Und dann werden sie von den Ereignissen förmlich überrollt. In der Nacht im Garten Gethsemane überrascht sie ein Verhaftungskommando, angeführt von ihrem Mitjünger Judas. Petrus, der inoffizielle Anführer der Jünger, der Jesus Treue bis in den Tod versprochen hat, spürt eine besondere Verantwortung. Er ist bewaffnet; also zieht er sein Schwert und schlägt blindlings zu. Jesus gebietet ihm Einhalt und heilt die entstandene Verletzung. Und dann lässt ER sich ohne Gegenwehr verhaften, allerdings nicht, ohne freien Abzug für seine Jünger zu erwirken, die sich schnell verdrücken. Nur Johannes und Petrus folgen wenigstens aus sicherer Entfernung. Weil Johannes den Hohenpriester kennt, der das Verhör leitet, bekommt er Einlass für sich und Petrus (vgl. Johannes 18,15.16)
Petrus mischt sich unter die Häscher seines Herrn, die sich im Innenhof des hohenpriesterlichen Anwesens aufhalten. Aber dann der Schock für ihn: Er wird erkannt! Zunächst nur von einer Magd, dann auch von anderen. „Du warst doch mit diesem Jesus von Nazareth!“ Petrus bekommt Panik. „Ich kenne diesen Menschen doch gar nicht!“, behauptet er dreimal und beschwört es sogar. Da kräht der Hahn. Jesus wendet sich um und sieht Petrus an. Petrus flieht aus dem Hof des Hohenpriesters und weint bittere Tränen der Reue.
Aber Jesus lässt Petrus nicht los.
ER hat ja längst für ihn gebetet.
Es gibt keine Schuld, die Jesus nicht vergeben kann.
Das erfährt Petrus. Es gibt immer Hoffnung für die größten Übeltäter, wenn sie zu Gott umkehren!
Gottes Gnade genügt!
Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 14.7.2022 entnommen )
Jesus fragte seine Jünger und sprach: Wer sagen die Menschen, dass ich, der Sohn des Menschen, sei? Sie aber sagten: Die einen: Johannes der Täufer; andere aber: Elia; und wieder andere: Jeremia oder sonst einer der Propheten. Er spricht zu ihnen: Ihr aber, wer sagt ihr, dass ich sei? Simon Petrus aber antwortete und sprach: Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes. Matthäus 16,13–16
Wer ist Jesus Christus für Dich?
Wenn Menschen auf die Person des Herrn Jesus Christus angesprochen werden, gibt es sehr unterschiedliche und oft erstaunliche Reaktionen. Einer Lehrerin stelle ich die Frage: „Wer ist Jesus Christus für Sie persönlich?“ - „Mein fester Anker!“, ist ihre spontane, überzeugte Antwort.
Ja, wer über sein Leben und über die Ewigkeit nachdenkt und seine Zuflucht zu dem Herrn Jesus nimmt, der hat den Retter gefunden und mit Ihm „einen sicheren und festen Anker der Seele“ (Hebräer 6,18–20)
Ein junger Mann sitzt vor einem großen Klinikum auf einer Bank. Er macht einen traurigen Eindruck. Ich spreche ihn an. Keine Reaktion. „Darf ich Ihnen diese christliche Schrift zum Lesen schenken?“ Da nimmt er das Blatt, zerknüllt es und wirft es in den Papierkorb. Und dann bricht es aus ihm heraus: „Meine Freundin liegt todkrank in der Klinik, Krebs!“ Tränen rinnen ihm über das Gesicht.
Ich drücke ihm mein Mitempfinden aus. „Gerade in dieser Situation dürfen Sie Gott um Hilfe bitten. Seine Gnade ist groß.“ Da will er das Blatt wieder aus dem Papierkorb holen. „Hier, nehmen Sie ein neues für sich und auch eins für Ihre Freundin.“ Gern nimmt er beide an. Wir unterhalten uns noch einige Zeit miteinander.
Ich versichere Ihm: „Ich werde für Sie und Ihre Freundin beten.“ Als wir uns dann verabschieden, bedankt er sich sehr herzlich und reicht mir die Hand.
Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 15.7.2022 entnommen )
Das Volk, das im Finstern wandelt, hat ein großes Licht gesehen.
Jesus spricht: Ich bin das Licht der Welt; wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis wandeln, sondern wird das Licht des Lebens haben.
Jesaja 9,1; Johannes 8,12
Es werde Licht
„Es werde Licht!“ (1. Mose 1,3). Das ist der erste Ausspruch Gottes, den die Bibel festhält. Mit diesen Worten schuf Gott das Licht auf einer Erde, die in Finsternis getaucht war. Und es wird hell. Ohne Licht gibt es kein Leben. Gott trennt den Tag von der Nacht. Das ist der erste Tag der Schöpfung.
Jahrtausende später schien erneut ein Licht in die Schöpfung, die inzwischen durch den Sündenfall verdorben war. Dieses Mal erschien das göttliche Licht in der Person des Sohnes Gottes, der Mensch wurde. Es war ein moralisches Licht, das Missstände im Leben der Menschen aufdeckte und sogar deren Herzen erleuchtete. Von Jesus wird gesagt: „In ihm war Leben, und das Leben war das Licht der Menschen. Und das Licht scheint in der Finsternis … Das war das wahrhaftige Licht, das, in die Welt kommend, jeden Menschen erleuchtet” (Johannes 1,4.5.9) Wer die vier Evangelien liest, wird staunen, wie dieses Licht sogar verborgene Überlegungen der Menschen offenbar gemacht hat. Die Menschwerdung Jesu ist sozusagen der zweite helle Tag der Menschheit.
Der dritte große Tag ist der Tag, als Jesus Christus am Kreuz Tod, Sünde und Teufel besiegt hat. Das geschah in den drei dunkelsten Stunden der Geschichte der Welt, als Jesus selbst das Opfer für die Sünde wurde und starb, um die Sünde abzuschaffen (Hebräer 9,26).
Drei Tage später, am herrlichen Morgen der Auferstehung, wurde der Sieg bestätigt: Das Grab ist leer. Jesus lebt! Seitdem sind unzählige Menschen „aus der Finsternis zu seinem wunderbaren Licht“ berufen worden und sind „Kinder des Lichts“ geworden.
(1.Petrus 2,9; Epheser 5,8)
Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 16.7.2022 entnommen )
Da sprachen sie zu Jona: Tu uns doch kund, um wessentwillen uns dieses Unglück trifft! Was ist dein Beruf, und woher kommst du? Welches ist dein Land, und von welchem Volk bist du? Und er sprach zu ihnen: Ich bin ein Hebräer; und ich fürchte den H ERRN, den Gott des Himmels, der das Meer und das Trockene gemacht hat. Da fürchteten sich die Männer mit großer Furcht und sprachen zu ihm: Was hast du da getan! Denn die Männer wussten, dass er vom Angesicht des HERRN wegfloh; denn er hatte es ihnen mitgeteilt.
Jona 1,8–10
Gedanken zum Propheten Jona (5)
Der verzweifelte Kapitän hat Jona aus seinem Tiefschlaf geweckt. Der Sturm tobt, und Jona weiß genau, warum. Doch er schweigt - bis das Losewerfen ihn als den Übeltäter entlarvt.
Jona ist ein Prophet des HERRN, ein Knecht Gottes. Wie demütigend für ihn, dass heidnische Seeleute ihn mit bohrenden Fragen konfrontieren, weil dieses Unglück sie seinetwegen trifft. - Manchmal meinen wir, anderen könne es egal sein, was wir tun und lassen, weil wir die Folgen unseres Handelns selbst tragen müssen. Doch dabei übersehen wir, dass unser Verhalten sich oft auf andere auswirkt. Es ist beschämend für einen Gläubigen, wenn Menschen in seiner Umgebung in Mitleidenschaft gezogen werden, weil er Gottes Gebote missachtet hat.
Jona legt ein aufrichtiges Bekenntnis ab. Er gehört zu den „Hebräern“, wie das Volk Israel von anderen Völkern geringschätzig genannt wird. Dann spricht er von seinem Gott, den er fürchtet, vor dem er aber geflohen ist. So richtet er die Aufmerksamkeit der Seeleute auf den Schöpfer-Gott, der Himmel, Erde und Meer geschaffen hat. Sie reagieren mit großem Respekt: Schlagartig wird ihnen klar, mit wem sie es zu tun haben.
Wenn doch heute mehr Menschen erkennen würden, dass Gott sich in der großartigen Schöpfung zeigt und dass ER auch durch Segen und Unglück auf sich aufmerksam macht.
Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 17.7.2022 entnommen )
Was wird es einem Menschen nützen, wenn er die ganze Welt gewinnt, aber seine Seele einbüßt? Matthäus 16,26
Die Raupe
Um den Garten zu dekorieren, hatten die Kinder mehrere bunt bemalte Holzstäbe nebeneinander in den Boden gesteckt. Eines Tages bemerkte ich, wie eine Raupe langsam an einem der Stäbe emporkletterte. Interessiert schaute ich ihr zu. Als sie endlich die Spitze des Stabes erreicht hatte, richtete sie sich auf und untersuchte nach allen Seiten hin, ob sich da nicht ein saftiges Blatt finden ließ. Aber sie wurde natürlich enttäuscht. So machte sie sich langsam wieder auf den Weg nach unten und kroch weiter am Boden entlang. Bald schon erreichte sie den nächsten Stab. Auch dort versuchte sie wieder ihr Glück - doch ebenfalls vergeblich. So wiederholte sich das Spiel noch einige Male.
Ich wurde nachdenklich. Irgendwie tat die Raupe mir leid. Immer wieder mühte sie sich ab, um Nahrung zu finden, und wurde jedes Mal enttäuscht. Klar, ihr fehlte der Überblick! Ob sie sich einfach durch die bunten Farben der ansonsten toten Stäbe leiten ließ?
Ich musste an unser menschliches Dasein denken. Geht es uns nicht oft ähnlich? Wie vieles scheint uns im Leben erstrebenswert zu sein, aber befriedigt es letztlich unsere Seele? Manch einer kommt „ganz oben“ an und muss enttäuscht feststellen, dass seine Seele trotz allem hungrig bleibt.
Wenn wir wissen wollen, wo es sich lohnt, „hinaufzuklettern“, müssen wir Gottes Wort, die Bibel befragen. Dort bekommen wir den richtigen „Überblick“. Sie zeigt uns, dass wir nur über Jesus Christus zu einem wirklich erfüllten Leben kommen können. Wer einsieht, dass er in seinem Leben bisher in die falsche Richtung gelaufen ist, und dann an Jesus glaubt, findet echte Nahrung für seine Seele, inneren Frieden und bleibende Freude!
Und er stellt froh fest: Das hat sich gelohnt!
Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 18.7.2022 entnommen )
Glückselig der Mann, der nicht wandelt im Rat der Gottlosen und nicht steht auf dem Weg der Sünder und nicht sitzt auf dem Sitz der Spötter, sondern seine Lust hat am Gesetz des HERRN und über sein Gesetz sinnt Tag und Nacht! Und er ist wie ein Baum, gepflanzt an Wasserbächen, der seine Frucht bringt zu seiner Zeit und dessen Blatt nicht verwelkt.
Psalm 1,1–3
Glückseligkeit
Wen meint der erste Psalm mit dem, der „glückselig“ ist? Ist das jemand, der wohlhabend ist und viele Freunde hat? Oder der eine wichtige und hohe Position in der Gesellschaft einnimmt? Nein, „glückselig“ ist der, der sich nicht von Leuten verführen lässt, die Gott ablehnen oder verachten; ein Mensch, der „nicht wandelt im Rat der Gottlosen und nicht steht auf dem Weg der Sünder und nicht sitzt auf dem Sitz der Spötter“ (V. 1) Beachten wir die Steigerung: zuerst auf den falschen Weg geraten - dann stehen bleiben - und sich zuletzt sogar niederlassen!
Das Gegenprogramm: Lieber habe ich weniger Freunde, bleibe auch einmal alleine und bin „glückselig“, als mich mit Leuten zu umgeben, die gegen Gott sind und Ihn verspotten. Doch diese Glückseligkeit liegt nicht nur darin, zu unterlassen, was Gott missfällt. Sie gründet sich auf das, was ich liebe und woran ich so oft wie möglich denke: an die Bibel, das Wort Gottes.
Dieses Wort versorgt mich, weil es mich in die Beziehung zu Gott bringt!
Dieses Wort ist wie ein Bach, der nie vertrocknet!
Wer darin seine Wurzeln schlägt, indem er täglich seine Lebenskraft daraus zieht, wird Charakterzüge zeigen, die schönen Früchten und frischen Blättern gleichen.
Zwei Fragen drängen sich mir auf, wenn ich über diese erstrebenswerte Glückseligkeit nachdenke: Wie nah führe ich mein Leben am Wort Gottes? Und: Bewirkt Gottes Wort in meinem Leben Frucht in Form von Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Gütigkeit, Treue …? (Galater 5,22.23)
Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 19.7.2022 entnommen )
Als sie nun gefrühstückt hatten, spricht Jesus zu Simon Petrus: Simon, Sohn Jonas, liebst du mich mehr als diese? Er spricht zu ihm: Ja, Herr, du weißt, dass ich dich lieb habe. Er spricht zu ihm: Weide meine Lämmer! Johannes 21,15
Einzelgespräch mit Petrus - vom Fischer zum Hirten
An einem Morgen am See Genezareth: Jesus Christus, der Herr des Himmels und der Erde, der Sohn Gottes, hat für seine müden Jünger ein Frühstück vorbereitet. ER sagt: „Bringt von den Fischen, die ihr jetzt gefangen habt.“
Petrus reagiert sofort!
Er zieht das schwere Netz allein an Land. 153 Fische sind im Netz! Was für ein Fang! So könnte man Karriere als Fischer machen. Doch Jesus hat mit den Jüngern anderes im Sinn.
Jesus hat schon zuvor eine Unterredung mit Petrus unter vier Augen gehabt (Lukas 24,34; 1. Korinther 15,5) Dass Petrus seinen Herrn verleugnet hatte, ist bereits bereut, bekannt und vergeben. Umso wichtiger ist es nun, dass Petrus auch öffentlich vor den anderen Jüngern in seine (neue) Aufgabe eingesetzt wird. Dreimal fragt Jesus seinen einst so selbstsicheren Jünger: „Liebst du mich (mehr als die anderen Jünger)?“ Nachdem Petrus zuerst etwas ausweichend antwortet, sich aber dann ganz dem Herrn übergibt, weil dieser ihn sowieso durch und durch kennt, bekommt er einen dreifachen Auftrag: „Weide meine Lämmer! … Hüte meine Schafe! … Weide meine Schafe!“
Petrus führte den Auftrag Jesu später treu aus: Er kümmerte sich um die „Lämmer“, um Menschen, die ganz neu zu Jesus kommen, und er achtete auf die „Schafe“, auf die älteren Christen, und kümmerte sich um ihr Wohlergehen. Petrus erlebt: Obwohl er Jesus dreimal verleugnet hatte, konnte der Herr ihn noch gebrauchen.
Versagen und Schuld müssen niemals das Letzte sein.
Bei dem Herrn Jesus gibt es immer die Möglichkeit, neu anzufangen!
Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 20.7.2022 entnommen )
Ebenso, sage ich euch, ist Freude vor den Engeln Gottes über einen Sünder, der Buße tut.
Lukas 15,10
Hakim und Anas
2010 in Syrien: Hakim, der (noch) kein Christ ist, fragt seinen Arbeitskollegen Anas, ob er wisse, wo er nach dem Tod sein würde. Anas ist überrascht, denn darüber hat er noch nicht nachgedacht. Seine Religion hat darauf keine befriedigende Antwort. Hakim empfiehlt ihm, in der Bibel zu lesen. Anas folgt diesem Rat und erkennt, dass die Bibel, Gottes Wort, eine eindeutige Antwort hat: Jeder, der stirbt, ohne Vergebung seiner Sünden zu haben, wird für ewig in der Hölle von Gott getrennt sein. Wer dagegen Gott seine Sünden bekennt und an den Erretter Jesus Christus glaubt, darf sicher sein, dass er nach dem Tod im Himmel, in der Herrlichkeit Gottes ist.
Nach einiger Zeit nimmt Anas das Heil im Glauben an. Er freut sich, dass die Ungewissheit vorbei ist und möchte nun mit und für den Herrn Jesus leben. Nach Ausbruch des Bürgerkriegs flieht Anas nach Europa. Auf der gefahrvollen Flucht erlebt er die helfende Hand Gottes.
2020 in Norddeutschland: Anas hat gehört, dass sein ehemaliger Kollege Hakim inzwischen auch in Deutschland wohnt, und zwar gar nicht so weit entfernt von ihm. Spontan besucht Anas ihn dort. Sie haben sich viel zu erzählen. Nun fragt Anas Hakim, wie er zum Glauben an den Herrn Jesus steht. Hakim hatte damals in Syrien zwar einiges von der Botschaft der Bibel gehört, sie aber nicht für sich selbst angenommen und steht eher distanziert zum christlichen Glauben. Durch den Lockdown während der Corona-Pandemie verliert Hakim in den kommenden Monaten seine Arbeit und hat nun Zeit, über sein Leben nachzudenken. Familiäre, gesundheitliche und finanzielle Probleme machen ihm zu schaffen. Jetzt öffnet er Gott sein Herz und nimmt Jesus Christus als Retter an. Nun ist große Freude bei den ehemaligen Kollegen und auch im Himmel.
Jetzt wissen beide, dass sie nach dem Tod im Himmel sein werden.
Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 21.7.2022 entnommen )
Abraham sprach: Gott wird sich ersehen das Schaf zum Brandopfer, mein Sohn. Und sie gingen beide miteinander. 1. Mose 22,8
Die Bibel verstehen: Bilder und Symbole
Die Bibel verwendet häufig historische Ereignisse, um göttliche Wahrheiten zu veranschaulichen oder um uns Hinweise auf Ereignisse zu geben, die noch in der Zukunft lagen, als der Text niedergeschrieben wurde. Das soll uns helfen, die Wahrheiten besser zu verstehen, damit unser Glaube gestärkt wird. Tatsächlich gibt es schon im Alten Testament deutliche Vorausbilder auf den Herrn Jesus, denn der ewige Gott ist ja nicht an die Zeit gebunden und kennt daher die Zukunft. Daran wird deutlich: Die Bibel ist zwar von Menschen aufgeschrieben, aber von Gott inspiriert (eingehaucht) worden.
Dazu ein Beispiel: Gott will den Glauben Abrahams prüfen. ER fordert ihn auf, seinen Sohn Isaak als Opfer zu bringen, den Abraham sehr liebt und der ihm viele Nachkommen schenken soll. Ohne zu zögern macht Abraham sich auf den Weg. Was für eine Glaubensprüfung! Doch unmittelbar bevor er Isaak opfern will, hält Gott ihn zurück. Abraham hat die Prüfung auf beeindruckende Weise bestanden, weil er Gott gehorsam war. Schließlich opfert er einen Widder anstelle seines Sohnes, den Er infolge seines Glaubens mit ganz anderen Augen sieht - als wäre Isaak „aus den Toten auferweckt“ worden. (Hebräer 11,19)
Gott selbst greift ein und sucht ein Opfer aus!
Ergriffen gibt Abraham dem Ort, wo er seinen Sohn hätte opfern sollen, den bedeutungsvollen Namen „Jahweh-Jireh“, was bedeutet: „Der HERR wird ersehen“
(1. Mose 22,14).
Deutlich erkennen wir in dieser fast 4000 Jahre alten Begebenheit ein Opfer, das 2000 Jahre später tatsächlich gebracht wurde: Gott hätte seinen Sohn Jesus Christus verschonen können. Aber ER tat das Gegenteil: ER opferte Ihn aus Liebe für verlorene Sünder und ER hat Ihn aus den Toten auferweckt!
Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 22.7.2022 entnommen )
In dem Haus meines Vaters sind viele Wohnungen; wenn es nicht so wäre, hätte ich es euch gesagt; denn ich gehe hin, euch eine Stätte zu bereiten. Und wenn ich hingehe und euch eine Stätte bereite, so komme ich wieder und werde euch zu mir nehmen, damit, wo ich bin, auch ihr seiet. Johannes 14,2.3
Nachweis einer Unterkunft
Mit der Kapitulation Deutschlands am Ende des Zweiten Weltkriegs wurde auch der Schiffsverkehr zwischen der Insel Borkum und dem Festland eingestellt. Wenig später trafen dann kanadische Soldaten auf der Insel ein, um die Soldaten der Wehrmacht in Kriegsgefangenschaft zu nehmen und die Insel zum Sperrgebiet zu erklären. Erst zur Sommersaison 1946 gaben die Alliierten Borkum wieder für den Badebetrieb frei. Vorbedingung für eine Badereise war jedoch der Nachweis einer Unterkunft - ansonsten war die Anreise verboten.
Auch in den Himmel, die Gegenwart Gottes, kommt nur der hinein, der dort „eine Unterkunft nachweisen kann“. Jesus Christus sagt: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater als nur durch mich“ (V. 6) Nur wer Jesu Leben und Sterben als für sich geschehen annimmt, ist berechtigt, in die Gegenwart Gottes einzutreten. Nur wer bereit ist, Ihn als Retter in sein Leben zu lassen, der erwirbt sich ein Anrecht auf eine Wohnung im Himmel.
Noch ist Platz im Haus des Vaters, noch ist der Zugang zu diesem herrlichen Ort offen, noch kann eintreten, wer will, noch wird eingeladen. Noch heißt es: „Alles ist bereit, kommt“ und: „Neigt euer Ohr und kommt zu mir; hört, und eure Seele wird leben.“ (Matthäus 22,4; Jesaja 55,3)
Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 23.7.2022 entnommen )
Und sie sprachen zu Jona: Was sollen wir mit dir tun, damit das Meer von uns ablässt? Denn das Meer wurde immer stürmischer. Und er sprach zu ihnen: Nehmt mich und werft mich ins Meer, so wird das Meer von euch ablassen; denn ich weiß, dass dieser große Sturm um meinetwillen über euch gekommen ist. Und die Männer ruderten hart, um das Schiff ans Land zurückzuführen; aber sie konnten es nicht, weil das Meer immer stürmischer gegen sie wurde.
Jona 1,11–13
Gedanken zum Propheten Jona (6)
Der ungehorsame Prophet muss sich von den rauen Seeleuten einen Tadel gefallen lassen. „Was hast du da getan!“, sagen sie zu ihm. Mit anderen Worten: Wie töricht, vor dem allmächtigen Gott zu fliehen!
Die Lage spitzt sich zu. Jetzt muss etwas passieren, wenn das Schiff samt Besatzung nicht kentern soll. Die Seeleute fragen Jona um Rat: Wenn der lebendige Gott den Sturm seinetwegen hat aufkommen lassen, dann müsse es auch eine Maßnahme geben, die Katastrophe zu beenden, so schlussfolgern sie.
Dieses Mal lässt Jona die Seeleute nicht warten. Er hat seine Sünde eingesehen und akzeptiert, dass er den Tod verdient hat. Doch er nimmt sich nicht selbst das Leben, wie es vor und nach ihm viele Menschen getan haben. Jona gibt sich gewissermaßen als Opfer, um das Leben der Seeleute zu schützen und ihre Sicherheit zu garantieren.
Würde Gott die See nicht auch beruhigen und Jona samt der Schiffsbesatzung verschonen, wenn Jona im Gebet um Vergebung rufen würde? Gott ist doch reich an Vergebung! Hat Er in der Geschichte Israels nicht viele Male bewiesen, dass Er ein Gott der Vergebung ist, „langsam zum Zorn und groß an Güte“? (Jesaja 55,7; Nehemia 9,17) Gewiss!
Doch Jonas Sicht scheint verdunkelt zu sein.
Erst als er dann mit den Wellen kämpft, lesen wir, dass sich sein Blick wieder für den barmherzigen und gütigen Gott öffnet.
Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 24.7.2022 entnommen )
Das Wort wurde Fleisch und wohnte unter uns ... voller Gnade und Wahrheit. Johannes 1,14
Den Himmel verlassen
Ein Arbeitskollege von mir hat seine Geburtsstadt noch nie verlassen. Sie ist und bleibt für ihn „der Nabel der Welt“.
Wer damals in der DDR lebte, durfte das Land nicht verlassen. Der Eiserne Vorhang hielt ihn fest. Als dann die Grenzen fielen, war die Reiselust groß.
Ein Missionar verließ die USA und ging nach Costa Rica. Er lernte die Sprache der Einwohner, er aß wie sie und er wohnte wie sie. Er verließ seine bisherige Welt und Kultur, um sich mit den Costa Ricanern zu identifizieren. Es fiel ihm schwer - dabei war er nur 3500 Kilometer von seinem ehemaligen Wohnort entfernt.
Jesus Christus hat dagegen den Himmel verlassen.
Nicht wie ein Astronaut, der von seiner Weltraummission wieder auf die Erde kommt. Nein, Jesus Christus kam auf diese Erde aus einer Umgebung, deren Größe und Herrlichkeit unser Vorstellungsvermögen übersteigt. ER kam nicht als ein Herrscher, als berühmter oder reicher Mann, ER kam als Kind, als Baby. Und seine Krippe stand nicht in Rom oder Jerusalem oder einer anderen Metropole, sie stand am „Ende der Welt“, in dem kleinen Ort Bethlehem. Unfassbar!
ER kam nicht zu uns Menschen, weil ER dazu gezwungen wurde - ER kam aus Liebe.
Aus Liebe zu seinem Gott und Vater, dessen Auftrag ER erfüllen wollte - und aus Liebe zu uns Menschen, denen ER einen Weg der Rettung bahnen wollte.
ER ist Mensch geworden - hat sich für uns ganz klein gemacht!
ER ist geboren worden - hat sich für uns ganz hilflos gemacht!
ER hat unter uns gelebt - hat uns dadurch Gottes Gnade und Wahrheit gezeigt!
ER ist für uns gestorben!
Berührt diese Liebe nicht unsere Herzen?
Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 25.7.2022 entnommen )
... damit ihr glaubt, dass Jesus der Christus ist, der Sohn Gottes, und damit ihr glaubend Leben habt in seinem Namen. Johannes 20,31
Die Bibel - und was ich mit ihr tun kann
Ich kann versuchen, die Bibel links liegen zu lassen und sie so beurteilen, wie sie heute oft dargestellt wird: als schönes altes Märchenbuch, das keinem vernünftigen Menschen etwas zu sagen hat.
Ich kann die Bibel auch als ein außergewöhnliches, erhabenes Buch betrachten, ja, ich kann sie sogar zitieren und mich auf sie berufen; und doch bleibe ich ihr gegenüber vielleicht innerlich auf Distanz.
Ich kann die Bibel sogar als die „Gründungsurkunde des Christentums“ bezeichnen, ohne dass ich jedoch weiß, dass ich nur durch den Glauben an den darin offenbarten Erlöser Jesus Christus, den Sohn Gottes, errettet werde.
Egal, welche dieser drei Haltungen ich zur Bibel einnehme - das Ergebnis ist dasselbe:
Ich bin ewig verloren, ewig fern von Gott, der Liebe ist. (1.Johannes 4,8)
Ich kann aber auch die Aussagen der Bibel zu Herzen nehmen und mich ihrer Wirkungskraft aussetzen: „Denn das Wort Gottes ist lebendig und wirksam und schärfer als jedes zweischneidige Schwert und durchdringend bis zur Scheidung von Seele und Geist, sowohl der Gelenke als auch des Markes, und ein Beurteiler der Gedanken und Überlegungen des Herzens.“ (Hebräer 4,12)
Und ich kann durch die Bibel erkennen, dass Gott die Welt so sehr geliebt hat, dass Er Menschen retten möchte: Dazu hat Er seinen einzigen Sohn gegeben, damit jeder, der an Ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat. (Johannes 3,16)
Genau das ist Zweck und Ziel des Wortes Gottes, der Heiligen Schrift, der Bibel: „… damit ihr glaubt, dass Jesus der Christus ist, der Sohn Gottes, und damit ihr glaubend Leben habt
in seinem Namen.“
Das ist das Höchste und Herrlichste, das jeder Mensch erreichen kann.
Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 26.7.2022 entnommen )
Buch des Geschlechts Jesu Christi, des Sohnes Davids, des Sohnes Abrahams. Matthäus 1,1
Das Matthäusevangelium - Verfasser und Absicht
Die Überschrift des ersten Buchs des Neuen Testaments lautet „Das Evangelium nach Matthäus“. Es gibt nur eine gute Botschaft über das, was Gott durch seinen Sohn, den Herrn Jesus, getan hat; und diese Botschaft ließ Er durch vier verschiedene Männer aufschreiben. Einer davon war Matthäus.
Der Name des Verfassers Matthäus taucht überall dort auf, wo in den Evangelien die Jünger Jesu aufgezählt werden. Drei der vier Evangelien berichten auch darüber, dass er in den Kreis der zwölf Apostel berufen wurde. Während Matthäus im Markus- und im Lukasevangelium auch Levi genannt wird, nennt er sich in seinem eigenen Evangelium immer Matthäus.
Das Evangelium nach Matthäus bildet den Übergang vom Alten zum Neuen Testament, deshalb steht es zu Recht an erster Stelle. Es ist klar gegliedert und kann mithilfe der fünf großen Reden eingeteilt werden, die jeweils mit dem gleichartigen Schlusssatz enden: „Und es geschah, als Jesus diese Worte vollendet hatte …“
Bereits im ersten Vers wird deutlich, welche Absicht Gott mit diesem Evangelium hat: Jesus Christus ist ein Nachkomme des Königs David wie auch des Patriarchen Abraham. Damit ist ER der Messias, der rechtmäßige König Israels, in dem sich alle Verheißungen des Alten Testaments (AT) erfüllen werden.
Das Evangelium enthält nicht nur dreißig Zitate aus dem AT, sondern darüber hinaus auch ungefähr sechzig weitere Anspielungen. Etliche Male wird bei Ereignissen im Leben des Herrn Jesus ausdrücklich vermerkt, dass sich damit vorher niedergeschriebene Weissagungen erfüllen. So heißt es schon direkt bei seiner Geburt: „Dies alles geschah aber, damit erfüllt würde, was von dem Herrn geredet ist durch den Propheten [Jesaja], der spricht: ‚Siehe, die Jungfrau wird schwanger werden und einen Sohn gebären‘“ (Matthäus 1,22.23; Jesaja 7,14).
Dieser angekündigte Sohn ist Jesus, der Retter.
Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 27.7.2022 entnommen )
Auf diesen Felsen werde ich meine Versammlung bauen, und die Pforten des Hades werden sie nicht überwältigen. Matthäus 16,18
Das Matthäusevangelium - Inhalte und Gliederung
Matthäus beschreibt in seinem Bericht das Leben des Herrn Jesus: die Begleitumstände seiner Geburt, seinen Dienst, seine Predigten - dann aber auch seine Leiden, seinen Tod und seine Auferstehung. Sein Evangelium enthält die so genannte Bergpredigt (Kap. 5-7) und die Gleichnisse vom Reich der Himmel. (Kap.13) Es endet damit, dass der Herr Jesus die Apostel aussendet und ihnen verspricht: „Ich bin bei euch alle Tage bis zur Vollendung des Zeitalters.“ (Kap. 28,20)
Matthäus hat sein Evangelium klar gegliedert. In der ersten Hälfte stellt er Jesus Christus als den König Israels vor. Dieser Teil endet mit Kapitel 12, als die Führer Israels Ihn ablehnen.
Der zweite Teil ab Kapitel 13 beschreibt den Dienst des abgelehnten Königs, der sich nun nicht mehr ausschließlich an sein eigenes Volk Israel richtet, sondern auch die heidnischen Nationen einbezieht.
In diesem Teil wird auch zum ersten Mal in der Bibel die Versammlung (oder: Gemeinde, Kirche) namentlich erwähnt, die aus Juden und Heiden besteht. Erst als das Volk Israel Jesus Christus als seinen Messias abgelehnt hatte, kündigte ER an, dass ER seine Versammlung bauen wolle, deren Grundlage ER selbst ist. Die Versammlung entstand dann am Pfingsttag (lies Apostelgeschichte 2) und besteht aus allen denen, die in der jetzigen Zeit an Ihn glauben.
Jesus sagt hier „meine Versammlung“. Sie ist sein Eigentum, denn ER hat sie sich durch seinen Tod erworben. Nun beschützt ER sie liebevoll und bringt sie sicher nach Hause.
Wie gut, wenn man weiß, dass man zu dieser Versammlung gehört!
Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 28.7.2022 entnommen )
Wo die Sünde überströmend geworden ist, ist die Gnade noch überreichlicher geworden.
Römer 5,20
„Das hält kein Mensch aus!“
Bei einem Prediger klingelt es zu später Stunde an der Tür. Er erzählt davon:
Als ich öffne, steht vor mir ein Mann. In den besten Jahren, wie man so sagt. „Entschuldigen Sie, ich muss Sie heute Nacht noch sprechen.“ - „Kommen Sie nur herein!“, ermuntere ich ihn.
An seiner Kleidung sehe ich Spuren von Erde. „Woher kommen Sie denn?“ - „Vom Grab meiner Mutter, die hab ich auf dem Gewissen. Ich wollte Schluss machen, aber ich habe den Mut nicht gefunden. Da bin ich zu Ihnen gekommen, um Ihnen zu sagen, dass die Botschaft, die Sie predigen, nicht stimmt. Sie haben gesagt: ,Die Gnade ist unerschöpflich in ihrer Vergebungskraft.‘ Damit komme ich nicht zurecht. Seit gestern Abend muss ich mich so sehen, wie ich bin. - Das hält kein Mensch aus!“
„Sie haben recht, das hält kein Mensch aus“, erwidere ich. Aber die andere Seite muss ich ihm auch sagen: „Die Gnade ist kein Bettlergroschen; sie reicht für alle Lagen aus, auch wenn an Ihren Händen Blut kleben sollte. Auch dann macht das Blut Jesu Christi rein von aller Sünde.“
„Ich will Ihnen sagen, wer ich bin, und dann will ich Sie fragen, ob Sie das auch nachher noch behaupten.“ Und dann bricht die lange, traurige Geschichte aus ihm hervor. Hinterher sagt er: „Nun frage ich Sie noch mal: Reicht die Gnade auch dafür aus?“
Ich spüre, dass hier eine Antwort aus meinem eigenen Mund weder ausreichend noch angebracht wäre. Deshalb dränge ich den Mann, sich mit seiner Not an den Retter selbst zu wenden. Da schüttet der Besucher sein Herz vor dem Sohn Gottes aus; er bekennt Ihm die ganze Lebensschuld. Und Christus erfüllt die Zusage seines Wortes und schenkt ihm Vergebung und Frieden.
Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 29.7.2022 entnommen )
Der König saß im Winterhaus, im neunten Monat, und das Kohlenbecken war vor ihm angezündet. Und es geschah, sooft Jehudi drei oder vier Spalten vorgelesen hatte, zerschnitt sie der König mit dem Schreibermesser und warf sie in das Feuer, das im Kohlenbecken war, bis die ganze Rolle im Feuer des Kohlenbeckens vernichtet war.
Jeremia 36,22.23
Ruf zur Umkehr
Der Prophet Jeremia war Gottes Bote in einer sehr bösen Zeit. 50 Jahre lang war er das Sprachrohr Gottes an sein Volk Israel. Unermüdlich, mit großer Treue und oft unter Tränen rief er das Volk zu Buße und Umkehr auf.
„Kehrt um, ihr abtrünnigen Kinder; ich will eure Abtrünnigkeiten heilen.“ - „O Land, Land, Land, höre das Wort des HERRN!“ (Kap. 3,22; 22,29) Mit diesen Worten ließ Gott immer wieder durch seinen Propheten den Aufruf zur Umkehr ergehen. Vergebens.
Jojakim, einer der letzten Könige im Südreich Israels, verbrannte die Botschaft Gottes frech im Kohlenfeuer. Da nahm das angekündigte Gericht seinen Lauf. Viele Jahrzehnte hatte Gott mit Langmut zugesehen. Dann wurde Jerusalem völlig zerstört und das Volk in die Babylonische Gefangenschaft geführt, weil sie sein Wort verachtet hatten und nicht auf seine Worte hören wollten.
Hören wir heute bereitwilliger auf Gottes liebevolles Rufen durch das Wort der Bibel, das mündlich und schriftlich verbreitet wird?
ER will uns zum Retter Jesus Christus ziehen!
ER will uns in Sicherheit bringen, und zwar vor einem ewigen Gericht. Machen wir es nicht wie jener törichte König Jojakim, dem Gott sagen musste, dass er Strafe dafür erleiden müsste! (V. 29-31)
Als ich einmal einem jungen Mann einen christlichen Flyer gab, sah er ihn kurz durch. Dann zog er sein Feuerzeug aus der Tasche und ließ ihn unter Grinsen in Flammen aufgehen. Hoffentlich hat er damit nicht die letzte Chance verpasst, die Gott ihm geben wollte.
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 30.7.2022 entnommen )
Da riefen sie zu dem HERRN und sprachen: Ach, HERR, lass uns doch nicht umkommen um der Seele dieses Mannes willen, und lege nicht unschuldiges Blut auf uns! Denn du, HERR, hast getan, wie es dir gefallen hat. Und sie nahmen Jona und warfen ihn ins Meer. Da ließ das Meer ab von seinem Wüten. Und die Männer fürchteten sich vor dem HERRN mit großer Furcht, und sie schlachteten dem HERRN Schlachtopfer und taten Gelübde. Jona 1,14–16
Gedanken zum Propheten Jona (7)
Jona weiß, dass er den heftigen Sturm verursacht hat, und er kennt auch die Lösung: Er muss sterben, damit sich die See beruhigt. Doch die Seeleute zögern, Jona dem Meer zu übergeben. Sie scheuen sich, einen Menschen zu töten, und das erst recht, wenn dieser möglicherweise unschuldig ist. Doch der Sturm wird nur noch heftiger …
Die Seeleute haben hinzugelernt: Nachdem sie von ihren eigenen Göttern keine Antwort erhalten haben, beten sie jetzt zu dem HERRN, dem Schöpfer des Himmels und der Erde! So hat der heftige Sturm nicht nur Jona zum Nachdenken gebracht, sondern auch die Seeleute.
Wie souverän ist Gott in seinem Handeln!
Er benutzt sogar verkehrte Wege eines Einzelnen, um sich an vielen zu bezeugen. Gott will ja, dass sich alle Menschen zu Ihm wenden. Sie sollen lernen, was im Buch Jesaja steht:
„Keine Erkenntnis haben die, die … zu einem Gott flehen, der nicht retten kann. … Wendet euch zu mir und werdet gerettet, alle ihr Enden der Erde! Denn ich bin Gott und keiner sonst“ (Jesaja 45,20.22)
Nachdem die Seeleute Jona ins Meer geworfen haben, ändert sich das Wetter schlagartig. So erleben sie selbst die Allmacht und Barmherzigkeit Gottes. Auch wenn sie noch wenig von Gott kennen und deshalb große Furcht vor Ihm haben, sind sie Ihm von Herzen dankbar und erweisen Ihm Ehre.
Ihre Gelübde zeigen, dass sie auch weitere Opfer bringen wollen, wenn sie sicher am Ziel angekommen sind.
Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 31.7.2022 entnommen )
Wenn jemand ein Ohr hat, so höre er! Offenbarung 13,9
Ohren, die hören
Der alte Mann, der die Arztpraxis betritt, sieht gesund aus. Aber die Hand, die er an sein Ohr hält, um besser hören zu können, sagt etwas anderes. Und weil er nicht gut hören kann, beugt er sich vor, um zu verstehen, was der Arzt sagt. Ist ein Hörgerät nötig? Muss er operiert werden? Er hat wenig Hoffnung, dass es noch einmal besser wird.
Der Arzt leuchtet in sein Ohr und blickt hinein. Dann nimmt er vorsichtig eine Pinzette - und bringt einen wächsernen, fast einen Zentimeter langen Pfropfen ans Licht. 60 Jahre zuvor hat ein Arzt den Mann wegen einer Mittelohrentzündung behandelt und ihm dabei Watte ins Ohr gedrückt. Dort ist sie geblieben und vergessen worden. Schmutz und Ohrenschmalz haben sich an der Watte gesammelt und das Ohr mehr und mehr verstopft.
Der alte Mann steigt glücklich in sein Auto und startet den Motor, um nach Hause zu fahren. Doch was für ein Lärm! Bestimmt ist der Motor kaputt. Erschrocken stellt er ihn wieder ab. Aber sein Auto ist in Ordnung - er kann nur endlich wieder gut hören! Er hat Ohren gehabt, gute Ohren sogar, wie er jetzt feststellt, nur konnte er in all den Jahren nicht gut hören, weil seine Ohren verstopft waren!
Auch meine inneren Ohren können „verstopft“ sein. Darum sagt Gott: „Wenn jemand ein Ohr hat, so höre er!“
Was soll ich hören? Das Evangelium. Jesus sagt: „Wer mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht.“ Ich muss also hören und glauben, dann habe ich ewiges Leben.
Wann soll ich hören? Jetzt und hier. Deshalb: „Heute, wenn ihr seine Stimme hört, verhärtet eure Herzen nicht“ (Johannes 5,24; Hebräer 4,7)
Auch uns ruft Gott zu: „Hört, und eure Seele wird leben“ (Jesaja 55,3)
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 1.8.2022 entnommen )
Dies habe ich zu euch geredet, damit ihr in mir Frieden habt. In der Welt habt ihr Bedrängnis; aber seid guten Mutes, ich habe die Welt überwunden. Johannes 16,33
„Sei guten Mutes!“
Mit diesen Worten ermunterte Jesus Menschen bei verschiedenen Gelegenheiten. Sehen wir uns einige dieser Stellen an.
Sündenvergebung: „Sie brachten einen Gelähmten zu ihm …; und als Jesus ihren Glauben sah, sprach er zu dem Gelähmten: Sei guten Mutes, Kind, deine Sünden werden vergeben“ (Matthäus 9,2) Jesus sah in das Herz dieses Gelähmten und wusste, dass er ein viel größeres Problem hatte als seine Lähmung: Es waren seine Sünden! So ruft Jesus auch heute jedem zu, der unter der Last seiner Sünden seufzt und sie Gott bekennt: „Sei guten Mutes, deine Sünden werden vergeben!“
Sicherheit: „Jesus sprach: Sei guten Mutes, Tochter; dein Glaube hat dich geheilt“ (Matthäus 9,22) Die kranke Frau hatte lange gelitten. Nachdem sie Jesus berührt hatte, merkte sie sogleich, dass sie geheilt war. Doch sie hätte keine Sicherheit gehabt, wenn der Herr ihr dieses Wort nicht gesagt hätte. Dasselbe gilt für alle, deren Herzen gereinigt sind: Auch sie können „guten Mutes“ sein. Denn wer an den Sühnetod Jesu Christi geglaubt hat, ist für immer „vollkommen gemacht“ und das Heil ist ihm sicher. (Hebräer 10,14–18)
Problembewältigung: „Als Jesus sie beim Rudern Not leiden sah - denn der Wind war ihnen entgegen -, kommt er … zu ihnen … und spricht zu ihnen: Seid guten Mutes, ich bin es; fürchtet euch nicht!“ (Markus 6,48.50) Denen, die an Ihn glauben, hilft der Herr immer zur rechten Zeit. Weil ER bei ihnen ist, können sie immer „guten Mutes“ sein.
Zukunftssorgen: Unser Tagesvers sagt, dass Jesus als der große Überwinder zu Gott, seinem Vater, zurückgekehrt ist. Dort ist auch das Ziel derjenigen, die an Ihn glauben. Das gibt ihnen inneren Frieden, wenn sie an all die Unsicherheiten und Schwierigkeiten in dieser unruhigen Welt denken.
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 2.8.2022 entnommen )
Da sprach Gott zu Mose: „Ich bin, der ich bin.“ Und er sprach: So sollst du zu den Kindern Israel sagen: „Ich bin“ hat mich zu euch gesandt. 2. Mose 3,14
Der Name Gottes: ICH BIN
Im Lauf der Jahrhunderte hat Gott sich den Menschen unter verschiedenen Namen zu erkennen gegeben. Als ER sich Mose in der Wüste Sinai offenbarte, bezeichnete ER sich mit dem Namen „Ich bin“. Dieser außergewöhnliche Name bedeutet: Gott existiert aus sich selbst heraus, außerhalb der Zeit, stets gegenwärtig, immer lebendig und unveränderlich.
Da unser Leben in der Zeit abläuft, müssen wir in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft denken. Es ist für uns also unmöglich, wirklich zu erfassen, was Ewigkeit bedeutet. Deshalb können wir auch die unfassbare Dimension dessen, der sich „Ich bin“ nennt, niemals ergründen. Für Ihn ist „ein Tag wie tausend Jahre, und tausend Jahre wie ein Tag“ (2. Petrus 3,8)
Der Name „ICH BIN“ bezeichnet auch Jesus Christus. ER konnte sagen: „Ehe Abraham wurde, bin ich“ (Johannes 8,58) ER sagte nicht: „war ich“, denn ER existiert völlig unabhängig von der Zeit. Seine Zuhörer verstanden sofort, dass ER mit diesen Worten erklärte, dass ER Gott ist. Wegen dieser vermeintlichen Lästerung wollten sie Ihn steinigen.
Sieben weitere Male benutzt der Herr Jesus im Johannes-Evangelium die Formulierung „Ich bin …“ und fügt dann bildhafte Ausdrücke hinzu, die veranschaulichen, was ER für die Menschen ist: „Ich bin das Brot des Lebens.“ - „Ich bin das Licht der Welt.“ - „Ich bin die Tür.“ - „Ich bin der gute Hirte.“ - „Ich bin die Auferstehung und das Leben.“ - „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben.“ - „Ich bin der wahre Weinstock“ (Johannes 6,35; 8,12; 10,9; 10,11; 11,25; 14,6; 15,1)
Wie tiefgründig jede dieser Aussagen ist, hoffen wir in den kommenden sieben Wochen jeweils mittwochs zu sehen, wenn wir darüber nachdenken.
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 3.8.2022 entnommen )
Gott hat aus einem Blut jede Nation der Menschen gemacht, damit sie auf dem ganzen Erdboden wohnen. Apostelgeschichte 17,26
Der Philosophielehrer
Der Mann bat dringend um ein Gespräch mit dem Evangelisten, der die Abendvorträge hielt. Er hätte so viele Fragen. Also wurde ein Gespräch für den nächsten Vormittag vereinbart. Zu Beginn der Unterhaltung meinte der Evangelist, dass er kein Philosoph sei. „Aber ich“, sagte der andere, und damit hatte er auch nicht unrecht. Er war Lehrer, und Philosophie war sein Hauptunterrichtsfach. Und schon kam seine erste Frage: Woher nahm Kain, der Sohn des ersten Menschen, seine Frau?
Merkwürdig, dass diese Frage so oft gestellt wird. Man überlegt: Wenn das erste Menschenpaar zwei Söhne hatte, Kain und Abel, woher kam dann Kains Frau? Die Bibel berichtet, dass Kain einen Sohn namens Hanoch hatte und dass er sogar eine Stadt baute, die er nach seinem Sohn nannte. Also muss es ja dann auch Menschen gegeben haben, die in dieser Stadt wohnten. (1. Mose 4,17)
Ein wenig selbstsicher sah der Philosoph den Prediger an. Er sprach es nicht offen aus, dachte aber: Das mit der Schöpfung und mit Adam und Eva ist doch eine Legende. Und wie es zuweilen mit Geschichten geht: Sieht man sie sich genauer an, dann stimmen sie vorn und hinten nicht. Und wenn die Bibel schon am Anfang fragwürdig ist, was soll man erst von ihren späteren Mitteilungen halten?
Der Evangelist schlug seine Bibel auf und las unseren heutigen Vers. Kains Frau stammte also genauso von Adam und Eva ab wie ihre Brüder. Die Bibel berichtet ja auch davon, dass das erste Menschenpaar noch weitere Kinder hatte.(1. Mose 5,3.4) Probleme mit schlechtem Erbgut gab es damals natürlich noch nicht.
Der Philosoph schwieg. War ihm die „Lösung“ zu einfach?
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 4.8.2022 entnommen )
Die Juden sprachen zu ihm: Du bist noch nicht fünfzig Jahre alt und hast Abraham gesehen?
Johannes 8,57
Der richtige Maßstab
Napoleon Bonaparte (1769-1821) soll von kleiner Gestalt, nämlich nur 1,58 m groß gewesen sein. Doch in Wahrheit dürfte er es auf 1,74 m gebracht haben. Schuld an den unterschiedlichen Angaben ist ein Rechenfehler: In Frankreich und England maß man damals in Fuß, allerdings hatte man nicht berücksichtigt, dass ein französischer Fuß größer war als ein englischer.
Ja - auf den Maßstab kommt es an!
Als Jesus Christus einmal den Juden erklärte: „Abraham, euer Vater, frohlockte, dass er meinen Tag sehen sollte, und er sah ihn und freute sich“, da warfen sie Ihm vor: „Du bist noch nicht fünfzig Jahre alt und hast Abraham gesehen?“ Als Jesus darauf antwortete: „Ehe Abraham wurde, bin ich“, da hoben sie Steine auf, um sie auf Ihn zu werfen. Sie verstanden Ihn falsch - aber ihr Maßstab war auch falsch!
Die Juden vermuteten, dass Jesus noch keine fünfzig Jahre alt war - und Abraham hatte vor 2000 Jahren gelebt! Doch sie übersahen das Geheimnisvolle seiner Antwort: „Ehe Abraham wurde, bin ich“. Sie rechneten in Jahren - sprachen aber mit dem, der DER EWIGE war. Jesus Christus war der Mensch vom Himmel, war wahrer Gott und wahrer Mensch in einer Person. ER war der Sohn Gottes, der ewige „ICH BIN“, deshalb sagte ER: „Ehe Abraham wurde, bin ich“ (Johannes 8,58; 2. Mose 3,14)
Als Jesus Christus einmal einen Gelähmten geheilt hatte, da gerieten die Juden außer sich, verherrlichten Gott und sagten: „Niemals haben wir so etwas gesehen!“ (Markus 2,12) Sie staunten über Ihn - aber sie erkannten nicht, dass ER selbst Gott war.
Wie denke ich über Jesus Christus?
Womit vergleiche ich Ihn?
Habe ich vielleicht auch eine falsche Vorstellung von IHM?
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 5.8.2022 entnommen )
Was nennt ihr mich aber: „Herr, Herr!“, und tut nicht, was ich sage?
Thomas antwortete und sprach zu Jesus: Mein Herr und mein Gott!
Lukas 6,46; Johannes 20,28
Sich regieren lassen
Die meisten Staaten der Welt sind heute Republiken. Doch in manchen Ländern ist das Staatsoberhaupt ein König oder eine Königin. Allerdings handelt es sich dabei in der Regel um „parlamentarische Monarchien“. Das bedeutet: Der König trägt zwar noch den Titel eines Regenten, aber er regiert nicht mehr. Er hat nur noch geringen Einfluss auf die Staatsgeschäfte und nimmt vor allem repräsentative Aufgaben wahr.
Wer sich Christ nennt, bekennt sich zu Jesus Christus als dem von Gott gesandten Retter und Herrn. Da stellt sich die Frage: Lassen wir Jesus auch tatsächlich in unserem Leben regieren? Interessieren wir uns für seinen Willen, und tun wir das, was sein Wort uns sagt? Oder sehen wir in dem Sohn Gottes nur einen vorbildlichen Menschen und schmücken uns deshalb gern mit seinem Namen? Aber die Entscheidungen unseres Lebens fällen wir ohne den Herrn, weil wir unabhängig sein wollen?
In der Weltgeschichte gab es viele Tyrannen. Von der Willkürherrschaft eines Tyrannen will natürlich niemand abhängig sein. Aber Gott ist kein Tyrann, der mit Willkür regiert, sondern ER liebt den Menschen. Und wir als Geschöpfe Gottes sind abhängige Wesen. Deshalb kann unser Leben nicht gelingen, wenn wir es unabhängig von Gott führen wollen und nicht nach Ihm fragen.
Als der Apostel Thomas voll freudigem Staunen zu Jesus sagte: „Mein Herr und mein Gott!“, da war er gerade dem auferstandenen Christus begegnet und hatte die Nägelmale in seinen Händen und die Wunde in seiner Seite gesehen. Einem solchen Herrn, der nicht willkürlich fordert, sondern sich selbst aus Liebe zu uns hingegeben hat, können auch wir unbesorgt die Führung unseres Lebens übergeben.
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 6.8.2022 entnommen )
Und der HERR bestellte einen großen Fisch, um Jona zu verschlingen; und Jona war im Bauch des Fisches drei Tage und drei Nächte. Jona 2,1
Gedanken zum Propheten Jona (8)
Auf Jonas eigenen Wunsch hin haben die Seeleute ihn über Bord geworfen. Wie lange sich Jona im Wasser befunden und mit den Wellen gekämpft hat, wissen wir nicht. Das folgende Gebet deutet an, dass der große Fisch kommt, als Jona in größter Not ist. Er kommt allerdings nicht zufällig, sondern weil Gott ihn „bestellt“ hat.
Hier werden gleich zwei Wunder berichtet:
Zu 1.: So wie Gott den Wind „aufs Meer geworfen“ hat (Kap. 1,4), so kann Er auch Tiere beauftragen. Darin zeigt sich seine Größe und Allmacht. In ähnlicher Weise dirigierte Jesus, der Sohn Gottes, den Fisch, der die Münze im Maul hatte, mit der Petrus die Tempelsteuer bezahlen konnte. (Matthäus 17,27)
Zu 2.: Wer an den Schöpfer-Gott glaubt, hat keine Mühe, den biblischen Bericht für wahr zu halten. Dabei ist die Frage, um welche Fischart es sich hier handelt, unerheblich, zumal die Bibel nicht in wissenschaftlicher Sprache zu uns redet.
Von größter Bedeutung dagegen ist die Tatsache, dass Jesus das „Zeichen Jonas“ auf sich selbst bezieht: „So wie Jona drei Tage und drei Nächte in dem Bauch des großen Fisches war, so wird der Sohn des Menschen drei Tage und drei Nächte in dem Herzen der Erde sein.“ (Matthäus 12,39.40)
Dass Jona für drei Tage im Bauch des Fisches war, ist also eine Prophezeiung, die sich in dem Tod und der Auferstehung Jesu erfüllt hat. Dabei wollen wir nicht übersehen, dass Jona aufgrund seines eigenen Ungehorsams verschlungen wurde, Christus jedoch für die Sünden anderer freiwillig starb und so zum Retter geworden ist.
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 7.8.2022 entnommen )
Ihr Herren, was muss ich tun, um errettet zu werden? Apostelgeschichte 16,30
Das Erdbeben im Gefängnis
Der Gefängnisaufseher von Philippi, der diese Frage stellte, war an den Rand der Verzweiflung gekommen, als er erkannte, dass er verloren war. Dieser Mann war sicher nicht so leicht zu erschüttern. Er hatte ja berufsmäßig mit Menschen zu tun, die mit dem Gesetz in Konflikt geraten waren, und dabei musste er mit Sicherheit auch hart durchgreifen.
Doch an diesem Tag waren ganz außergewöhnliche Gefangene eingeliefert worden: Paulus und Silas, zwei unerschrockene Zeugen Jesu Christi. Man hatte sie blutig geschlagen; und obwohl der Aufseher ihre Füße in den Stock geklemmt hatte, fingen sie um Mitternacht an, Gott Loblieder zu singen!
Und dann kam das Erdbeben! Die Gefängnistüren sprangen auf und die Ketten lösten sich. Als der Aufseher das bemerkte, meinte er, die Gefangenen wären geflohen. Und er haftete doch für sie! Da war es mit seiner Fassung zu Ende. Aber von Paulus und Silas erfuhr er, dass alle Gefangenen noch da waren. Und so fiel er innerlich zerbrochen vor ihnen nieder und stellte ihnen voller Furcht die obige Frage. Denn wenn ihnen ihr Glaube selbst im Leiden solche Kraft verlieh und wenn Gott sich so mächtig zu ihnen bekannte, dann waren sie es, die ihm Auskunft geben konnten.
Und die Antwort? „Glaube an den Herrn Jesus, und du wirst errettet werden!“
„Glaube an den Herrn Jesus!“ Das ist auch heute die Antwort für jeden, der weiß, dass er vor Gott schuldig ist und seine Schuld eingesteht. Vielleicht kommt ihm seine Lebensschuld durch ein schockierendes Ereignis ganz plötzlich ins Bewusstsein oder es ist ein längerer Prozess - die Antwort Gottes ist dieselbe: „Glaube an den Herrn Jesus, und du wirst errettet werden!“
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 8.8.2022 entnommen )
Wenn du doch erkannt hättest - und wenigstens an diesem deinem Tag -, was zu deinem Frieden dient! Lukas 19,42
(K)ein Ende in Sicht
Es ist Sommer. Und vielleicht ist es warm, wenn Sie die heutige Tagesandacht lesen. Doch wissen Sie noch, wie das Wetter am 7. Februar 2021 war? Da hieß es: „Blitzeis und gefrierender Regen … Die Kältewelle ist noch nicht vorbei … Stürmischer Wind, Dauerfrost und Schnee: Wo es diese Woche ungemütlich wird … Der Frost hält sich bis Ende des Monats.“
Was interessierte Sie damals am meisten? Wahrscheinlich, wann es wieder wärmer würde. Doch auch wenn damals noch kein Ende abzusehen war, wussten Sie, dass spätestens im März Frost und Schnee vergehen und der Frühling einziehen würde.
Und auch die endlosen Corona-Lockdowns der letzten Jahre hätten Sie besser ertragen, wenn Sie von Anfang an gewusst hätten, wie lange die Einschränkungen dauern würden.
Doch eine bestimmte Situation werden Sie erleben, die niemals zu Ende gehen wird: Ihre Seele wird einmal entweder in einer nicht endenden Ewigkeit bei Jesus Christus im Himmel sein - oder bei Satan und seinen Engeln in ewiger Finsternis.
Hier auf der Erde geht jede Situation meistens einmal zu Ende: Wenn der Schnee endlich schmilzt oder wenn man sich gegen tückische Krankheitserreger endlich impfen lassen kann. Aber die Qualen der Ewigkeit werden nie zu Ende gehen! Ob Minuten, Stunden, Tage oder Jahre - alles wird seine Bedeutung verlieren in einer Zeit, die kein Ende mehr haben wird.
Auf eine Kälteperiode wie im Jahr 2021 konnten Sie sich vorbereiten, auf einen Corona-Lockdown schon weniger. Doch sind Sie auf die Ewigkeit vorbereitet? Noch immer lädt der Herr Jesus Sie herzlich und liebevoll ein: „Kommt her zu mir …, und ich werde euch Ruhe geben“ (Matthäus 11,28)
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 9.8.2022 entnommen )
Jesus sprach zu ihnen: Ich bin das Brot des Lebens; wer zu mir kommt, wird nicht hungern, und wer an mich glaubt, wird niemals dürsten.
Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer an mich glaubt, hat ewiges Leben. Ich bin das Brot des Lebens.
Johannes 6,35.47.48
„Ich bin das Brot des Lebens“
Seit Jahrtausenden gehört Brot in unzähligen Ländern zu den Grundnahrungsmitteln. Außerdem hat das Wort Brot eine hohe symbolische Aussagekraft, vor allem für Menschen, die Entbehrungen kennengelernt haben. Das Wort Leben löst ebenfalls starke Gefühle in uns aus. Dabei geht es nicht nur um das physische Leben, sondern insbesondere um unser geistig-seelisches Leben. Wir alle wünschen uns ein erfülltes Leben. Es soll sinnvoll und nützlich sein. Und nun vereint Jesus die Kraft dieser beiden Worte und sagt: „Ich bin das Brot des Lebens.“ ER ist also derjenige, den jeder Mensch mit Geist und Seele aufnehmen („essen“) muss, damit er das echte, göttliche Leben erlangt. Etwas später bekräftigt Jesus seine Aussage mit den Worten: „Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, hat ewiges Leben“ (Johannes 6,54) Auch das ist eine bildhafte Sprache und besagt: Derjenige, der sich die Ergebnisse des Todes Christi am Kreuz zu eigen macht, bekommt neues, ewiges Leben.
Wer nun in diesem Sinn Jesus Christus einmalig „gegessen“ hat, wird nie mehr „hungern“ oder „dürsten“. Er tritt in eine neue Beziehung zu Gott ein, denn er wird sein Kind, und zwar für ewig! Doch er muss sich nun auch weiterhin von Jesus, dem „Brot des Lebens“, ernähren. Wie die natürliche Nahrung unseren Körper am Leben erhält und erneuert, so benötigt auch das neue Leben in einem Christen seine Nahrung. Und wie geht das vonstatten? Indem er die Bibel liest und dadurch seinen Erlöser und Herrn und die Worte Jesu immer besser kennenlernt. „Nicht von Brot allein soll der Mensch leben, sondern von jedem Wort Gottes“ (Lukas 4,4)
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 10.8.2022 entnommen )
Jesus sprach zu Simon: Fürchte dich nicht; von nun an wirst du Menschen fangen. Lukas 5,10
Der Menschenfänger (1)
Eine Zeit lang waren in England alle religiösen Zusammenkünfte außerhalb der Staatskirche verboten. Viele Prediger verkündigten damals Gottes Wort heimlich in Privathäusern oder im Freien. Zu ihnen gehörte auch Richard Baxter (1615-1691). Er hatte die Gewohnheit, seine Predigten bereits sehr früh am Morgen zu halten und den Ort schon am Abend vorher aufzusuchen.
Einmal verirrte er sich im Dunkeln. Nach langer Suche gelangte er an ein Herrenhaus und wollte dort nach dem Weg fragen. Ein Diener meldete den achtbar aussehenden Fremden seinem Herrn. Der nahm Baxter in Augenschein und lud ihn ein, über Nacht zu bleiben.
In der Unterhaltung war der Gastgeber bald beeindruckt von der hohen Bildung und dem Auftreten seines Gastes. Gern wollte er mehr über ihn erfahren und erkundigte sich, welchen Beruf er ausübe. Lächelnd antwortete Baxter: „Ich bin Menschenfänger.“ - „Ein Menschenfänger sind Sie?“, fragte der Hausherr. „Da kommen Sie gerade recht. Sie sind der Mann, den ich brauche. Ich bin der Friedensrichter dieses Distrikts und habe soeben den Auftrag erhalten, einen gewissen Richard Baxter festzunehmen, der morgen früh in dieser Gegend eine illegale Versammlung abhalten soll. Kommen Sie also morgen mit mir; dann werden wir den Mann schnell fangen.“
Baxter willigte ein und so ritten sie früh am Morgen zu der verabredeten Stelle. Dort wartete schon eine beträchtliche Anzahl Menschen vor dem Haus, in dem die Versammlung stattfinden sollte. Als die Leute aber die Kutsche des Friedensrichters erblickten, wurde ihnen die Sache unheimlich, und sie wagten nicht, das Haus zu betreten.
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 11.8.2022 entnommen )
Seid nun klug wie die Schlangen und ohne Falsch wie die Tauben. Matthäus 10,16
Der Menschenfänger (1)
Weil die Menschen zögerten, das Haus zu betreten und mit ihrer Versammlung zu beginnen, meinte der Friedensrichter zu seinem Begleiter: „Baxter wird wohl von meinem Auftrag Wind bekommen haben und sich nicht blicken lassen. Vielleicht sollten wir erst einmal weiterfahren, damit die Leute sich sicher fühlen.“
Bei ihrer Rückkehr standen die Menschen aber immer noch vor dem Haus. Der Friedensrichter ging davon aus, dass er den Gesuchten an diesem Tag nicht mehr fassen würde und sagte zu Baxter: „Ich wäre Ihnen sehr verbunden, wenn Sie diesen Leuten eine Ansprache hielten, um sie zur Treue gegen die Obrigkeit aufzufordern.“
Baxter erwiderte: „Da die Leute sich versammelt haben, um einen Gottesdienst zu halten, würden sie mit einer solchen Rede nicht zufrieden sein. Wenn aber Sie, Herr Friedensrichter, mit Gebet anfangen wollen, so werde ich sehen, was dann weiter zu sagen sein mag.“ - „Oh“, antwortete der Richter, „ich habe mein Gebetbuch nicht bei mir. Ich bin aber überzeugt, dass Sie imstande sind, sowohl mit den Leuten zu beten als auch zu ihnen zu reden. Bitte, fangen Sie nur an!“
Was konnte Baxter willkommener sein! Sie traten ins Haus und die Menge folgte. Baxter betete mit solcher Innigkeit, dass dem Richter, der neben ihm stand, die Tränen kamen. Und dann predigte er mit großem Glaubensmut.
Anschließend gab Baxter sich dem Friedensrichter als den Mann zu erkennen, den dieser festnehmen wollte. Der Richter aber war von dem Gebet und der bibelnahen Predigt tief beeindruckt und wurde sehr nachdenklich. Später wurde er ein lebendiger Christ und ein Freund der Verfolgten.
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 12.8.2022 entnommen )
Die Hoffnung aber beschämt nicht. Römer 5,5
Wovon leben die Menschen?
Der russische Schriftsteller und Nobelpreisträger Alexander Solschenizyn schildert in seinem Buch Krebsstation, wie bei Jefrem, der bis dahin kerngesund war, plötzlich Krebs diagnostiziert wird. Eine Welt bricht für ihn zusammen. Was hatte er noch alles vorgehabt! Jetzt ist es aus. Seine Tage sind gezählt.
Da beginnt Jefrem, über Gott und den Sinn und Inhalt des Lebens nachzudenken. Eine Frage geht ihm in dieser Situation immer wieder durch den Kopf: „Wovon leben die Menschen?“ - Diese Frage stellt er nun seinen Leidensgenossen auf der Krebsstation. Ihre Antworten sind typisch, man hört sie oft. Nur wirken sie in dieser Lage geradezu makaber.
„Wovon leben die Menschen?“ Der eine sagt: „Vom Geld“; andere meinen: „Vom Essen“ oder: „Vom Wasser.“
„Aber das reicht doch nicht!“, ruft Jefrem. Ja, das reicht in der Tat nicht. Solschenizyn kommt zu dem Schluss: Der Mensch lebt von der Hoffnung. Wer keine Hoffnung mehr hat, der hat sein Todesurteil bereits unterschrieben. Das kommt der Wahrheit wohl sehr nahe.
Entscheidend ist dabei, ob der Mensch eine begründete Hoffnung hat, nicht nur irgendeine. Illusionen, Träume und Visionen bieten keine Basis zum Leben und schon gar nicht zum Sterben. Das wäre ja nur Selbstbetrug. Was wir alle brauchen, ist nicht eine „vage Hoffnung“, sondern eine zuverlässige Hoffnung, die uns „nicht beschämt“ oder enttäuscht.
Die Hoffnung der Christen hat einen festen Grund: Sie gründet sich auf die zuverlässigen Zusagen Gottes an alle, die Jesus Christus als ihren Herrn und Erlöser angenommen haben. Mit einer solchen Hoffnung wird man nicht zuschanden. Davon spricht unser Bibelvers.
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 13.8.2022 entnommen )
Und Jona betete zu dem HERRN, seinem Gott, aus dem Bauch des Fisches und sprach: Ich rief aus meiner Bedrängnis zu dem HERRN, und er antwortete mir; ich schrie aus dem Schoß des Scheols, du hörtest meine Stimme. Denn du hattest mich in die Tiefe, in das Herz der Meere geworfen, und der Strom umschloss mich; alle deine Wogen und deine Wellen fuhren über mich hin. Jona 2,2–4
Gedanken zum Propheten Jona (9)
Lange hat Jona sich Gott gegenüber in Schweigen gehüllt. Nicht einmal als er den Seeleuten mitgeteilt hat, dass er auf der Flucht vor dem HERRN sei, ist von einem Gebet die Rede. Erst als er dann im Meer Todesängste ausstehen muss, schreit er zu Gott.
Wie lange dauert es oft, bis wir endlich anfangen zu beten!
Manchmal müssen schlimme Dinge passieren, bis wir mit unserer vielleicht selbst verschuldeten Not zu Gott kommen.
Jonas Gebet gleicht einem Psalm. Auch die Ausdrücke, die er verwendet, finden sich in ähnlicher Form im Buch der Psalmen wieder. Als Prophet Gottes wird Jona mit diesem Bibelbuch einigermaßen vertraut gewesen sein. Es dient dazu, die Erfahrungen und Empfindungen anderer auf die eigene Lebenssituation anzuwenden und darin Trost und Hilfe zu finden.
Wie bereits bemerkt, vergleicht der Herr Jesus den Aufenthalt Jonas im Bauch des Fisches mit seinem Tod und seiner Auferstehung. Insofern dürfen wir die Empfindungen Jonas, die er in seinem Gebet ausdrückt, auf Christus in seinen Todesleiden anwenden. In diesem Sinn hören wir Ihn klagen: „Tiefe ruft der Tiefe beim Brausen deiner Wassergüsse; alle deine Wogen und deine Wellen sind über mich hingegangen“ (Psalm 42,8) Dem Sohn Gottes blieb nichts erspart, obwohl ER selbst nie etwas Unangemessenes getan geschweige denn gesündigt hatte.
Vielleicht kann diese Beispielgeschichte dem einen oder anderen bewusst machen, wie trügerisch das „Halsband“ der Sünde ist, so dass er sich rechtzeitig nach Befreiung ausstreckt.
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 14.8.2022 entnommen )
Der Hochmut umgibt sie wie ein Halsgeschmeide. Psalm 73,6
Das Halsband der Sünde!
Im Münsterlandmuseum auf der mittelalterlichen Burg Vischering in Lüdinghausen ist ein sehr interessantes Halsband ausgestellt. Dabei handelt es sich allerdings nicht um ein Schmuckstück, sondern um ein trickreiches Folterwerkzeug. Es ist aus Eisen gefertigt und hatte einmal ein Gewicht von 2,5 Kilogramm. Bei einem Durchmesser von nur 13 Zentimetern machten vier Stacheln, die an der Innenseite angebracht sind, dem unfreiwilligen Träger jede Bewegung zu einer Qual.
Im Jahr 1520 wurde dieses Halsband dem alten Ritter Lambert von Oer von seinen Gegnern umgelegt, die ihm einen Betrug vorwarfen. Da der Schmied in Lüdinghausen nicht in der Lage war, die komplizierte Vorrichtung zu öffnen, musste der Ritter von Oer nach Münster ziehen, um von der schmerzhaften Last befreit zu werden.
Unser Bibelwort spricht von gottlosen Menschen, die sich in ihrem Übermut und in ihrem Hochmut von Gott und von seinen Geboten losgesagt haben. Jetzt fühlen sie sich frei - völlig frei, alles das zu tun, was ihnen gerade gefällt. Sie müssen ja niemand Rechenschaft ablegen; so meinen sie jedenfalls.
Doch die Sünde legt sich wie ein Band um den Hals der Menschen!
Das Tragische dabei ist: Viele meinen noch, das würde ihnen gut stehen. Anders als Lambert von Oer fühlen sie die Stacheln und das Gewicht des Halsbands nicht. Und im Gegensatz zu diesem Ritter wollen sie auch gar nicht frei werden. Manchmal dauert es viele Jahre, bis ein Mensch die Sünde und ihre Folgen als schmerzlich empfindet.
Vielleicht kann diese Beispielgeschichte dem einen oder anderen bewusst machen, wie trügerisch das „Halsband“ der Sünde ist, so dass er sich rechtzeitig nach Befreiung ausstreckt.
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 15.8.2022 entnommen )
Nehmt zu Ohren und hört meine Stimme, horcht auf und hört meine Rede!
Der Sohn des Menschen ist gekommen, zu suchen und zu erretten, was verloren ist.
Jesaja 28,23; Lukas 19,10
Gott sucht mich!
Bernhard hat in den Ferien, wo er eine Zeit mit seinen Enkelkindern verbrachte, Gott gefunden - oder vielmehr, Gott hat ihn gefunden.
Als er an einem sonnigen Nachmittag am Seeufer von einer Bank aus dem Spiel der Kleinen zusah, fiel ihm eine Gruppe fröhlicher junger Leute auf, die Lieder von ihrem christlichen Glauben sangen. Einer aus der Gruppe setzte sich zu Bernhard, der sichtlich bewegt zuhörte und sagte: „Ich glaube tatsächlich, dass Gott mich sucht.“
„Ja, ganz sicher“, war die Antwort. Darauf erklärte Bernhard, dass er dieses Lied von der suchenden Liebe Gottes in diesem Sommer nun schon zum dritten Mal gehört habe, und zwar jedes Mal von anderen Sängern.
Nun entspann sich eine herzliche und offene Unterhaltung. Bernhard lernte verstehen, dass Gott ihn wirklich suchte, weil ER ihn liebte; dass ER ihn von seinen Sünden erretten und ihm neues Leben schenken wollte. Am Ende des Gesprächs nahm er ein Neues Testament und einige Broschüren von dem Fremden an und versprach gern, sie zu lesen.
Das wurde für ihn die entscheidende Begegnung mit dem Gott der Liebe, der ihn schon so lange suchte. Ihm wurde klar, dass er den Ruf Gottes nicht länger missachten durfte, und er nahm Jesus Christus als seinen Erretter an.
Oder verachtest du den Reichtum seiner Güte und Geduld und Langmut und weißt nicht, dass die Güte Gottes dich zur Buße leitet? Römer 2,4
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 16.8.2022 entnommen )
Wiederum nun redete Jesus zu ihnen und sprach: Ich bin das Licht der Welt; wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis wandeln, sondern wird das Licht des Lebens haben.
Bei dir ist der Quell des Lebens, in deinem Licht werden wir das Licht sehen.
Johannes 8,12; Psalm 36,10
„Ich bin das Licht der Welt“
Wie ein mächtiges Leuchtfeuer, das dem Schiffer nachts Orientierung gibt, wenn er sich in der Nähe der Küste befindet, kam Jesus in diese Welt, um hier Licht zu verbreiten. Durch seine moralische Größe erleuchtete ER jeden Menschen, unabhängig von dessen Herkunft oder sozialer Stellung. ER war „das wahrhaftige Licht, das, in die Welt kommend, jeden Menschen erleuchtet“ (Johannes 1,9) ER brachte nicht nur Licht, sondern ER selbst war das Licht. Wir können zwei Aspekte des Lichts unterscheiden:
Weil Jesus Christus nicht mehr auf der Erde lebt, sind diejenigen, die von Ihm erleuchtet worden sind, jetzt aufgerufen, ihrerseits Licht zu verbreiten. Daher trägt Er seinen Jüngern auf: „Ihr seid das Licht der Welt … Lasst euer Licht leuchten vor den Menschen, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater, der in den Himmeln ist, verherrlichen“
(Matthäus 5,14.16)
Das ist eine verantwortungsvolle Aufgabe für jeden Christen!
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 17.8.2022 entnommen )
Zum Heil wurde mir bitteres Leid: Du zogst liebevoll meine Seele aus der Grube der Vernichtung; denn alle meine Sünden hast du hinter deinen Rücken geworfen.
Jesaja 38,17
Der Pinselstrich
Der englische Maler Thornhill hatte den Auftrag, das Innere der Kuppel in der Londoner St.-Pauls-Kathedrale auszugestalten. Nach Monaten, die mit viel Arbeit ausgefüllt waren, hatte er einen Teil seines Auftrags erfüllt: Ein Abschnitt war fertiggestellt.
Nun ging er, so wird erzählt, auf dem Gerüst rückwärts, um seine Malerei aus der Entfernung zu betrachten. Während sein Blick fest auf die Kuppel gerichtet war, trat er bis an den Rand des Gerüsts, ohne es zu merken. Nur noch ein Schritt weiter und er wäre aus der Höhe auf den Steinboden der Kathedrale gestürzt. Einer seiner Helfer erkannte die Gefahr. Kurz entschlossen ergriff er einen Pinsel und zog einen breiten Strich über das Gemälde. Zornig eilte Thornhill auf ihn zu. Aber seine Wut schlug schnell in Dankbarkeit um, als der andere ihm erklärte: „Meister, das war der einzige Weg, Ihr Leben zu retten. Hätte ich gerufen, hätten Sie sich vielleicht umgedreht und wären abgestürzt. Ich konnte Sie nur bewahren, indem ich Ihr Gemälde verdarb.“
Gleichen wir nicht manchmal dem Maler Thornhill? Unsere ganze Kraft und Aufmerksamkeit widmen wir einer Sache, die für uns großen Wert hat. Bei dem einen ist es die Familie, bei dem anderen der Wohlstand. Wieder andere konzentrieren sich auf Gesundheit, um auch im Alter noch fit zu sein und das Leben genießen zu können. Doch was passiert, wenn uns jemand einen Strich durch die Rechnung macht? Wenn Krankheit oder Tod oder andere Dinge unser Leben ruinieren?
Schicksalsschläge in unserem Leben sind kein Zufall!
Lassen wir das bittere Leid zum Heil in unserem Leben werden und besinnen wir uns auf das Wesentliche: mit Gott im Reinen zu sein, damit die Ewigkeit für uns nicht Tod, sondern Leben ist.
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 18.8.2022 entnommen )
Der Sohn des Menschen ist gekommen, zu suchen und zu erretten, was verloren ist.
(Jesus Christus, der ...) durch den Tod den zunichtemachte, der die Macht des Todes hat, das ist den Teufel, und alle die befreite, die durch Todesfurcht das ganze Leben hindurch der Knechtschaft unterworfen waren.
Lukas 19,10; Hebräer 2,14.15
Die Katze in der Falle
Immer wieder höre ich ein jämmerliches Miauen, doch von einer Katze ist nichts zu sehen. Ich mache mich auf die Suche. Das Schreien dringt aus einem verlassenen Hochsilo. Die geöffnete Einstiegsluke war der Katze zum Verhängnis geworden.
Wieder versucht sie mit einem gewaltigen Anlauf, den nötigen Sprung von etwa 2,5 Meter zu schaffen. Vergeblich; sie fällt zurück in ihr Gefängnis, aus dem sie sich nicht selbst befreien kann. Hoffnungslos sitzt sie am Boden und schaut mich mit großen Augen an.
Ich hole eine Leiter und steige zu ihr hinab. Nur widerstrebend lässt sie sich auf den Arm nehmen, sie ist zu verstört. Oben angelangt, springt sie mit großen freudigen Sprüngen über die Wiese davon.
Auch der Mensch ist in eine tiefe Grube gefallen, aus der es in eigener Kraft kein Entkommen gibt. Es ist die Falle des Ungehorsams Gott gegenüber, in die Satan schon das erste Menschenpaar lockte.
Da ist Jesus Christus, der Sohn Gottes, zu uns herabgestiegen, um uns zu helfen und uns aus unserer ausweglosen Situation zu befreien: aus der Macht Satans, aus dem Gefängnis der Sünde und des Todes.
Doch nur zu oft widerstrebt der Mensch zunächst seinem Retter. Aber die Liebe Gottes geht ihm nach, will ihn aus der finsteren Grube ans Licht bringen, zur herrlichen Freiheit der Kinder Gottes.
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 19.8.2022 entnommen )
Glückselig der Mensch, dem der HERR die Ungerechtigkeit nicht zurechnet!
Ich tat dir meine Sünde kund und habe meine Ungerechtigkeit nicht zugedeckt. Ich sprach: „Ich will dem HERRN meine Übertretungen bekennen“; und du hast die Ungerechtigkeit meiner Sünde vergeben. Psalm 32,2.5
Eine durchlesene Nacht
„Behalten Sie die - Ihre alte Bibel. Die brauche ich nicht. Ich bin mein eigener Gott!“
So wurde ein Besucher abgeschmettert, der im Gefängnis einem Inhaftierten namens José gerade ein Neues Testament angeboten hatte. Trotzdem kam er eine Woche später wieder. Er traute seinen Augen nicht: José kam herbeigelaufen, bot ihm den Arm und rief aus: „Jetzt können Sie mich Bruder nennen!“
Er erzählte seine Geschichte: „Ich hatte das Neue Testament, das Sie mir geben wollten, abgelehnt, aber ein anderer Inhaftierter nahm es an. Als wir wieder in unsere gemeinsame Zelle kamen, bat er mich, ihm laut vorzulesen, was in dem kleinen Buch stand. Das ging mir maßlos auf den Geist, aber ich tat es trotzdem, weil ich ihm die Bitte nicht abschlagen wollte. Er konnte nämlich selbst nicht lesen. Als ich nach einiger Zeit aufblickte, sah ich, dass mein Zuhörer eingeschlafen war. Ich kann Ihnen nicht erklären, warum - aber ich habe weitergelesen, die ganze Nacht!
Dann fing Gott an, zu meinem Herzen zu reden.
Ich verstand, dass ich Ihn um Vergebung bitten musste für mein Verbrecherleben und dass ich mein Leben dem Herrn Jesus Christus übergeben musste. Und das habe ich getan!“
José ist inzwischen aus dem Gefängnis entlassen und von der Last seiner Vergangenheit befreit. Er ist ein aktiver Christ, der gemeinsam mit anderen Christen in Argentinien im Dienst Jesu steht.
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 20.8.2022 entnommen )
Und ich sprach: Verstoßen bin ich aus deinen Augen; dennoch werde ich wieder hinschauen zu deinem heiligen Tempel. Die Wasser umfingen mich bis an die Seele, die Tiefe umschloss mich, das Meergras schlang sich um mein Haupt. Ich fuhr hinab zu den Gründen der Berge; die Riegel der Erde waren hinter mir auf ewig. Da führtest du mein Leben aus der Grube herauf, HERR, mein Gott. Jona 2,5–7
Gedanken zum Propheten Jona (10)
Dem Gebet Jonas entnehmen wir, was in ihm vorgegangen ist, als die Seeleute ihn dem Meer übergeben haben. Er spricht davon, dass Gott ihn in den „Schoß des Scheols“, das ist das Totenreich, und in das „Herz der Meere“ geworfen habe. (V. 3.4) Aber hat Jona nicht selbst darum gebeten, dass die Seeleute ihn ins Meer werfen? Gewiss, doch hier erfahren wir, dass er sein Schicksal aus der Hand Gottes annimmt.
Die Empfindungen eines Ertrinkenden, wie Jona sie hier beschreibt, gehen unter die Haut. Zugleich merken wir, dass Jonas Worte über sein eigenes Schicksal hinausgehen. Es sind prophetische Worte, die er hier ausspricht. Sie haben in Jesus Christus ihre Erfüllung gefunden. Beispielhaft seien zwei ähnliche Verse zitiert, die prophetisch die Worte des leidenden Christus wiedergeben: „Rette mich, o Gott, denn die Wasser sind bis an die Seele gekommen! … Er hat mich heraufgeführt aus der Grube des Verderbens“ (Psalm 69,2; 40,3)
Das Besondere an Jonas Gebet ist: Es spiegelt nicht nur die Verzweiflung eines Ertrinkenden wider, sondern zugleich Hoffnung. Nachdem Jona sich von Gott entfernt hat und sich dann von Ihm verstoßen fühlt, findet eine gründliche Umkehr bei ihm statt. Sein Blick richtet sich nun zum Tempel Gottes - dort, wo Gott gegenwärtig ist. Er sehnt sich danach, in der Nähe Gottes zu sein, und rechnet mit der Gnade, dass Gott seinen Wunsch erfüllen wird.
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 21.8.2022 entnommen )
Wenn Abraham aus Werken gerechtfertigt worden ist, so hat er etwas zum Rühmen - aber nicht vor Gott.
Ist nicht Abraham, unser Vater, aus Werken gerechtfertigt worden, da er Isaak, seinen Sohn, auf dem Altar opferte?
Römer 4,2; Jakobus 2,21
Glaube oder Werke - ein Widerspruch?
Manche Aussagen in der Bibel erscheinen auch dem gutwilligen Leser zunächst widersprüchlich. Unsere beiden Tagesverse sind ein Beispiel dafür. Solche vermeintlichen Widersprüche verschwinden aber meist sehr schnell, wenn wir zuerst versuchen, eine Bibelstelle in dem Zusammenhang zu verstehen, in dem sie steht. So ist es auch hier.
Der Römerbrief zeigt, dass alle Menschen Sünder sind. Daher kann niemand aufgrund seiner eigenen Leistungen vor Gott bestehen; alle müssen durch Glauben gerettet werden. Selbst der Erzvater Abraham ist darin keine Ausnahme, und Gottes Wort sagt, dass ihm „sein Glaube zur Gerechtigkeit gerechnet“ wurde.
Worin bestand Abrahams Glauben?
Er hatte ein unerschütterliches Vertrauen in die Verheißungen Gottes und wurde dadurch gerecht gesprochen; die Menschen heute spricht Gott gerecht, wenn sie an Jesus Christus glauben. (Römer 3,25.26; 4,25) - Unsere Werke, so gut sie auch sind, bringen niemals „Ruhm“ vor Gott. (d. h., etwas, worauf man sich vor Ihm berufen könnte)
Wenn dagegen Jakobus von Werken spricht, dann geht es nicht um die Rechtfertigung vor Gott, sondern darum, dass der Glaube sich durch Werke vor den Menschen als echt erweist. Ein Glaube, der nicht sichtbar ist in Werken, ist „in sich selbst tot“, ist nur ein fruchtloses, rein verstandesmäßiges Begreifen.
Von Abraham wird deshalb gesagt, dass er „aus Werken gerechtfertigt worden ist“, weil seine Werke der Beweis oder die Frucht seines Glaubens sind, der durch sie „vollendet“ oder „gekrönt“ wurde. (Jakobus 2,17.20–26)
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 22.8.2022 entnommen )
Wir wissen, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Guten mitwirken, denen, die nach Vorsatz berufen sind. Römer 8,28
Optimierung
In der Technik spricht man viel von „Optimierung“. Wer zum Beispiel ein Haus heizen will, wird nicht damit zufrieden sein, dass die Raumtemperatur angenehm ist. Er wird auch darauf achten, dass die Heizkosten möglichst niedrig bleiben. Deshalb wird er sein Haus gut isolieren, um Wärmeverluste in Grenzen zu halten. Weil das aber wiederum Kosten verursacht, verfährt man nach dem Prinzip: möglichst viel Wärmeeinsparung bei möglichst geringem Isolierungsaufwand. Dafür lassen sich leicht optimale Werte errechnen.
Wäre es nicht wunderbar, wenn wir unser Leben ebenso optimal gestalten könnten, etwa nach einer Art „Nutzen-Kosten-Prinzip“? Leider ist das nicht so einfach wie in technischen Prozessen, wo viele Einflüsse in ihrer Auswirkung messbar sind. Auf unser Leben nehmen unzählige Kräfte Einfluss, die wir weder steuern noch in ihrer Wirkung richtig abschätzen können. Im Grunde genommen wissen wir ja noch nicht einmal, was auf die Dauer wirklich gut für uns ist.
Wie aber wäre es, wenn wir unser Leben vertrauensvoll in die Hand Gottes legen? Denn darauf wartet der große Gott. Und denen, „die ihn lieben“ (das sind alle durch Christus Erlösten), lässt Er im heutigen Tagesvers sagen, dass ihnen alle Dinge, die ihnen begegnen werden, „zum Guten mitwirken“. Es lohnt sich, einmal darüber nachzudenken.
Wirklich alles zum Guten?
Ja, davon sind die Kinder Gottes überzeugt.
Je nachdem, was sie erlebt haben, bleibt ihnen vieles unverständlich; viele Fragen bleiben hier auf der Erde unbeantwortet. Aber sie vertrauen darauf, dass Gott absolut weiß, was gut ist für sie. Selbst „Schicksalsschläge“ dienen dazu - aber eben nur für die, die Gott lieben und Ihm ihr Leben anvertraut haben. Sie werden im Himmel erfahren, wie gut Gottes Plan für sie war.
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 23.8.2022 entnommen )
Jesus sprach wiederum zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ich bin die Tür der Schafe. ... Ich bin die Tür; wenn jemand durch mich eingeht, so wird er errettet werden und wird ein- und ausgehen und Weide finden. Johannes 10,7.9
„Ich bin die Tür“
Im Orient der damaligen Zeit trieb man seine Schafherden am Abend in ein Gehege, das von Steinmauern umsäumt war. Dort waren die Schafe nachts vor wilden Tieren oder Räubern sicher. Es gab nur eine Tür. Dort stand der Hirte und überwachte die Schafe beim Hineingehen. Er war gewissermaßen die Tür. Er allein ermöglichte den Schafen, in den sicheren Hof zu gelangen.
Dieses Bild bezieht Jesus nun auf die Errettung eines Menschen.
Auch heute noch sagt ER: „Ich bin die Tür; wenn jemand durch mich eingeht, so wird er errettet werden.“ Das ist eine wunderbare Einladung, die sich an jeden Menschen richtet. Es ist eine Einladung des Erlösers Jesus Christus selbst.
Dabei fällt auf, dass Jesus nicht sagt: „Ich bin eine Tür“ oder: „Ich bin die beste Tür“, als ob es noch andere Möglichkeiten gäbe, errettet zu werden. Nein, keine Religion bietet wirkliche Erlösung an: „Es ist in keinem anderen das Heil, denn es ist auch kein anderer Name unter dem Himmel, der unter den Menschen gegeben ist, in dem wir errettet werden müssen“ (Apostelgeschichte 4,12) Damit ist Jesus Christus gemeint! ER ist die einzige Tür, die Zugang zu ewiger Sicherheit bietet.
Das Bild der Tür ist noch in anderer Hinsicht sehr treffend.
Bevor ich ein Zimmer durch die Tür betrete, bin ich draußen. Sobald ich die Schwelle überschritten habe, bin ich drinnen. Es ist nur ein einziger Schritt von draußen nach drinnen. So ist es auch mit der Tür, die Jesus Christus heißt.
Mit nur einem Schritt erreicht man das ewige Leben.
Und dieser Schritt heißt: Gestehe vor Gott deine Lebensschuld ein und glaube an den Herrn Jesus.
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 24.8.2022 entnommen )
Arglistig ist das Herz, mehr als alles, und verdorben ist es; wer mag es kennen? Ich, der HERR, erforsche das Herz und prüfe die Nieren. Jeremia 17,9.10
Nicht nur die Zeiger
In der Besucherzelle der Haftanstalt saß ein älterer Mann mit einer aufgeschlagenen Bibel vor sich, ihm gegenüber ein Gefangener mittleren Alters. Dieser sagte: „Ja, es wäre mir sehr lieb, wenn Sie mich jede Woche besuchen würden. Ich habe noch ein halbes Jahr abzusitzen. Und bis dahin muss ich mein Leben wieder im Griff haben. Wissen Sie, mein Vater hat uns Kindern eingebläut: ,Tue recht und scheue niemand.‘ Dagegen habe ich schwer verstoßen!“
Der Besucher entgegnete freundlich: „Da fällt mir eben eine Geschichte ein, die ein amerikanischer Senator einmal erzählt hat. - Ein Mann kommt zum Uhrmacher und legt ihm die beiden Zeiger einer Taschenuhr auf den Tisch. ,Bring mir die Zeiger wieder in Ordnung. Seit einigen Wochen geben sie eine verkehrte Zeit an.‘ - ,Wo hast du denn die Uhr?‘ - ,In meiner Hütte‘, war die Antwort. - ,Nun‘, sagte der Meister, ,wenn du mir nicht die Uhr bringst, kann ich dir nicht helfen.‘ - Der Kunde fuhr auf: ,Ich hab dir doch gesagt, dass nur die Zeiger defekt sind! Die Uhr ist in Ordnung! Du willst sie nur haben, damit du nachher eine größere Summe verlangen kannst!‘ Damit wandte er sich ärgerlich ab, um, so sagte er, zu einem ehrlichen Uhrmacher zu gehen.“
„Mir scheint“, fuhr der Seelsorger fort, „Sie machen den gleichen Fehler. Auch Sie wollen nur die Zeiger, das äußere Auftreten, reparieren lassen. Dass die Uhr selbst, nämlich unser Herz, unser innerer Mensch, defekt ist, wollen Sie nicht wahrhaben. Doch Gott muss ,die ganze Uhr‘ haben, um unser Inneres reinigen zu können. Nur dann können Sie ein neuer Mensch werden, wenn Sie Ihm Ihr Herz öffnen und Ihm die Schuld Ihres Lebens bekennen.“
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 25.8.2022 entnommen )
Gott, der nicht lügen kann, hat das ewige Leben verheißen vor ewigen Zeiten. Titus 1,2
Gott vertrauen
Ehrliche Menschen fühlen sich gekränkt und in ihrer Ehre verletzt, wenn sie feststellen müssen, dass ihr Gegenüber ihren Worten keinen Glauben schenkt. Sie fragen sich dann: „Woher kommt dieses Misstrauen?“, besonders wenn sie selbst keinen Anlass dazu gegeben haben.
Unbegründetes Misstrauen unter Menschen wirkt verletzend.
Was muss dann erst der treue und wahrhaftige Gott empfinden, wenn sein Wort in Zweifel gezogen wird? Von Ihm und seinen Zusagen gilt ja: „Des HERRN Wort ist wahrhaftig, und was er zusagt, das hält er gewiss“ (Psalm 33,4 nach Luther) Zudem ist die Bibel nicht nur das Buch der Verheißungen Gottes, sondern sie enthält auch zahlreiche Berichte davon, wie sich seine Zusagen zuverlässig erfüllt haben. Und genau das haben im Lauf der Jahrhunderte unzählige wiedergeborene Christen erfahren.
Woher aber kommen dann die Zweifel an Gottes Wort?
Schon am Anfang der Bibel finden wir, dass Satan, der Widersacher Gottes, die Glaubwürdigkeit der Aussagen Gottes infrage stellt: „Hat Gott wirklich gesagt?“ (1. Mose 3,1) Wir stehen also vor der Entscheidung, wem wir unser Vertrauen schenken wollen: dem treuen Gott, der uns liebt, oder dem Widersacher, der seine eigennützigen Interessen verfolgt.
Die große Zusage Gottes ist das ewige Leben.
Diese Verheißung gilt denen, die ihr Vertrauen auf Gott setzen und auf seinen Sohn Jesus Christus. - Wenn ich in einer wichtigen Frage die Glaubwürdigkeit einer Person und ihres Anspruchs noch nicht einschätzen kann, versuche ich, ihre Aussagen sorgfältig zu prüfen. Das sollten wir auch dann tun, wenn es um Jesus Christus geht. Lesen wir Gottes Wort, damit wir zu einer klaren Entscheidung kommen und dem Sohn Gottes unser Vertrauen schenken!
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 26.8.2022 entnommen )
Der Glaube ist eine Verwirklichung dessen, was man hofft, eine Überzeugung von Dingen, die man nicht sieht. Hebräer 11,1
Mit dem Herzen sehen
Missionar Hoffmann suchte für seine Bibelübersetzung in eine der Papuasprachen Neuguineas lange nach einem Wort für „glauben“. Zunächst behalf er sich mit „sehen“. Aber er war sich bewusst, dass diese Übersetzung mangelhaft war, weil Glauben ja gerade ausdrückt, dass man fest überzeugt ist von einer Sache, die man (noch) nicht sieht.
Eines Tages kam ein Eingeborener zu Hoffmann und fragte ihn:
„Hast du den Herrn Jesus gesehen?“
„Nein.“
„Hat dein Vater ihn gesehen?“
„Nein.“
„Dann aber dein Großvater?“
„Auch nicht.“
„War denn Jesus in deinem Land?“
„Nein.“
„Aber wohl im Nachbarland?“
„Nein.“
„Aber woher weißt du, dass Jesus da ist?“
„Oh“, sagte Hoffmann, „so wahr die Sonne dort am Himmel steht, so wahr weiß ich, dass Jesus da ist.“
Der Mann ging nachdenklich nach Hause, kam aber am nächsten Tag wieder und stellte dieselben Fragen. Hoffmann gab ihm wieder zur Antwort: „So wahr die Sonne dort am Himmel steht, so wahr weiß ich, dass Jesus da ist.“ Da sah der Eingeborene ihn eine Weile an und meinte dann: „Jetzt verstehe ich dich! Dein Auge hat Jesus nicht gesehen; aber nicht wahr, dein Herz kennt ihn, dein Herz hat Ihn gesehen?“
„Mit dem Herzen sehen“ - der Eingeborene hatte Hoffmann geholfen, die passende Wiedergabe für „glauben“ zu finden.
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 27.8.2022 entnommen )
Als meine Seele in mir verschmachtete, erinnerte ich mich an den HERRN, und zu dir kam mein Gebet in deinen heiligen Tempel. Die auf nichtige Götzen achten, verlassen ihre Gnade. Ich aber werde dir opfern mit der Stimme des Lobes; was ich gelobt habe, werde ich bezahlen. Bei dem HERRN ist die Rettung. Und der HERR befahl dem Fisch, und er spie Jona an das Land aus. Jona 2,8–11
Gedanken zum Propheten Jona (11)
„Not lehrt beten“, sagt der Volksmund. Wenn nichts mehr geht und nichts mehr hilft, probieren viele Menschen noch das Beten aus - in der Hoffnung, dass es Gott gibt und ER etwas für sie tun kann. Manchmal ist Gott so gütig und antwortet darauf. Doch Gott ist kein Notnagel! ER ist der Höchste und will von seinen Geschöpfen geehrt werden.
Jona weiß, an wen er sich wenden muss: an den HERRN. Deshalb probiert er nichts anderes aus - im Gegensatz zu vielen Menschen, die ihre Zuflucht zu irgendwelchen Gegenständen, Figuren oder erdachten Göttern nehmen, die ihnen nichts geben können.
„Bei dem HERRN ist die Rettung.“ Das gilt für die Seeleute, die aus dem Sturm gerettet worden sind; das gilt ebenso für Jona, der vor dem Tod bewahrt worden ist. Und wie viele Christen würden diese Aussage dreimal unterstreichen, weil sie den lebendigen Gott in ihren Lebensumständen erfahren haben!
Aber denken wir weiter: Wo ist Rettung für die Seele zu finden? Wo erfährt man Befreiung von einem belasteten Gewissen? Bei dem Gott, der „seinen eigenen Sohn nicht verschont, sondern ihn für uns alle hingegeben hat“ (Römer 8,32)
Jona ist Gott von Herzen dankbar. Er verspricht feierlich, Gott ein Opfer zu bringen. Aus dem Gesetz kennt er die Vorschriften für die unterschiedlichen Tieropfer. Doch ihm geht es um mehr: Er will Gott loben. - Wer bei Gott Heil gefunden hat, sollte nicht vergessen, Ihn durch Lied und Gebet stets zu ehren.
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 28.8.2022 entnommen )
Jesus spricht: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht von neuem geboren wird, so kann er das Reich Gottes nicht sehen.
Johannes 3,3
Ein Neustart als Chance
Schulferien! Zeiten der Erholung, Atempausen. Aber auch Ruhe vor dem nächsten Sturm - denn irgendwann sind die Ferien zu Ende und es geht wieder los.
Dabei hat die Schulzeit einen großen Vorteil, denn immer wieder besteht die Chance für einen Neustart: wenn man die Schule oder die Klasse wechselt, neue Lehrer bekommt, neue Fächer, neue Mitschüler. In einem neuen Schuljahr, wo das alte Vergangenheit ist und das neue noch unbeschrieben vor uns liegt. Mit neuer Energie und vielleicht auch besseren Leistungen.
Doch im Laufe des Lebens werden die Chancen für einen Neustart immer seltener. Es gibt Bindungen, Verpflichtungen, Verträge - und oft genug müssen wir auch die Folgen von falschen Entscheidungen tragen. Doch ein bestimmter Neustart ist immer möglich: der Neustart in ein Leben mit Gott!
Doch jeder Start braucht ein Ziel, deshalb braucht der Start mit Gott Klarheit über den Sinn des Lebens. Denn Gottes Urteil über die Menschen ist eindeutig: „Da ist keiner, der Gott sucht. … Da ist keiner, der Gutes tut.“ Nötig ist also ein Neustart, eine Ziel- und Sinnesänderung, ein Bekenntnis vor Gott. Ein Mensch muss „von neuem geboren“ werden, wie der Herr Jesus selbst es ausdrückt. Zunächst muss Gott ein Werk in einem Menschen tun - dann aber kann und wird dieser Mensch „in Neuheit des Lebens wandeln“
(Römer 3,11.12; Johannes 3,3.7; Römer 6,4)
Es ist dann wie damals bei einem neuen Schuljahr: Es ist ein Neustart, ein neues Leben, ein neuer Lebensinhalt. Es ist eine neue Perspektive, eine Chance, eine Einladung - heute auch für Sie!
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 29.8.2022 entnommen )
Ich bin der gute Hirte; der gute Hirte lässt sein Leben für die Schafe. ... Ich kenne die Meinen und bin gekannt von den Meinen.
Der HERR ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln.
Johannes 10,11.14; Psalm 23,1
„Ich bin der gute Hirte“
Jesus ist nicht nur ein Hirte, Er ist der Hirte oder, besser gesagt, „der gute Hirte“. In der Bibel ist der Hirte ein Bild für einen geistlichen Führer, und in Israel gab es viele religiöse Führer. Oft waren sie schlechte Hirten, die sich nicht um die Schafe kümmerten (Hesekiel 34,1–4) Aber Jesus stellt sich nicht als religiöser Führer dar, sondern als der von Gott angekündigte Messias und Erlöser.
Warum ist ER der „gute Hirte“? Weil ER von Gott kam und die Wahrheit brachte? Ja, natürlich, aber das ist nicht der einzige Grund. Der gute Hirte wird den gemieteten Hirten gegenübergestellt, die die Herde nur für Lohn hüten. Sie kümmern sich nicht richtig um die Schafe, weil sie ihnen nicht gehören. Doch der gute Hirte liebt seine Schafe und lässt sein Leben für sie. Das tat Jesus Christus! ER ist deshalb der „gute Hirte“, weil ER sich bis in den Tod hingegeben hat.
Nachdem Er sein Leben gegeben hat, um seine „Schafe“ zu retten, ist ER wieder aus dem Tod auferstanden und lebt jetzt für sie, um sie zu hütenund zu weiden. Er kümmert sich um sie mit Sorgfalt und Liebe. ER kennt jedes von ihnen persönlich - und jedes seiner „Schafe“ kennt Ihn.
Unter seinem Schutz sind sie in Sicherheit!
Weder ihr Versagen noch äußere Einflüsse können sie aus der Hand dieses guten Hirten reißen. Ihnen wird nichts mangeln. Bei Ihm finden sie Nahrung und Erfrischung. Und sie kennen die Stimme ihres Hirten, so dass sie unterscheiden können zwischen dem, was von Ihm kommt, also mit dem Wort Gottes übereinstimmt, und dem, was bloße Lehren und Meinungen von Menschen sind. Seine „Schafe“ sind in jeder Hinsicht vollkommen sicher und geborgen!
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 31.8.2022 entnommen )
Wenn der Geist der Wahrheit gekommen ist, wird er euch in die ganze Wahrheit leiten.
Johannes 16,13
Eine freudige Begegnung
Auf der Straße biete ich einem jungen Mann einen christlichen Flyer an. Er bleibt sofort stehen und ich nutze die Gelegenheit, ihm die gute Botschaft zu erzählen. Auffallend bewegt hört er zu, als ich ihm von Jesus Christus erzähle und ihm erkläre, wozu der Sohn Gottes Mensch geworden und am Kreuz gestorben ist.
„Sind Sie gläubig?“, frage ich ihn. - „Nein, aber ich habe mich heute Morgen im Stillen gefragt, ob ich wohl heute jemand begegne, der mir von Jesus erzählt. Ich lese die Bibel, aber ich verstehe sie nicht.“
Die Bibel enthält viele Gedanken von solchem Tiefgang, dass der Mensch sie nur mit der Hilfe des Heiligen Geistes verstehen kann. Das erfuhren schon die Jünger Jesu, die den Herrn begleiteten. Ihnen gab Jesus die Zusage, dass der Heilige Geist kommen und sie „in die ganze Wahrheit leiten“ würde. (Johannes 16,13) - Vieles in der Bibel ist allerdings auch sehr leicht zu verstehen. Zum Beispiel der Ruf Gottes zum Glauben: „Glaube an den Herrn Jesus, und du wirst errettet werden“ (Apostelgeschichte 16,31)
Das Gespräch auf der Straße geht weiter: „Die Bibel sagt, dass Sie sich bekehren müssen - umkehren zu Gott. Wenn Sie Ihm Ihre Sünden bekennen und an den Retter Jesus Christus glauben, schenkt Gott Ihnen den Heiligen Geist, der Ihnen dann auch dabei hilft, die Bibel besser zu verstehen.“
Ich gebe dem jungen Mann noch ein Taschenbuch, das die Botschaft der Bibel genauer erklärt. Der junge Mann bedankt sich sehr herzlich und sagt: „Da musste ich von D. nach M. kommen, um diese Botschaft zu hören.“ Mit großer Freude verabschieden wir uns.
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 1.9.2022 entnommen )
Jesus sprach zu ihnen: Ihr aber, wer sagt ihr, dass ich sei? Petrus antwortete und sprach: Der Christus Gottes. Lukas 9,20
Warum, o Gottes Sohn?
Für viele, die Ihn kannten, galt Er als Prophet:
Man dachte, dass
Elias in Ihm weiterlebt.
So vieles, was Er tat, war außerordentlich.
Doch Christus, Gottes Sohn, wollten die meisten nicht.
Wenn Er begann zu reden, hörte jeder zu.
Man fand Worte der Gnade, kam bei Ihm zur Ruh.
„Ich bin das Brot des Lebens!“, so sprach Jesus dort.
Der Menge war‘s zu viel, und viele gingen fort.
Warum, o Gottes Sohn, wurdest du so gehasst
für all dein Gutestun, obwohl du Liebe warst?
Warum, o Gottes Sohn, hast du dich nicht gewehrt,
als eine Dornenkron dir Schmerz und Qual vermehrt?
Warum, o Gottes Sohn, trotz Stunden voller Leid
hast du nicht lange schon dich einfach selbst befreit?
Warum, o Gottes Sohn, musstest du ganz allein
mit meiner Sünde Lohn, von Gott verlassen sein?
Er kam in eine Welt voll Ungerechtigkeit:
Er sah des Menschen Bosheit und die Schlechtigkeit.
Am Kreuz hat man Ihn sogar dafür ausgelacht,
dass Er die Kranken heilte und gesund gemacht.
Er ist vollkommner Mensch und dennoch Gottes Sohn,
und trotzdem hat man für Ihn nur noch Spott und Hohn.
Doch heute ruft dir Jesus selbst in Liebe zu:
„Ich stand an deiner Stelle - sag mir, wo stehst du?“
C. Ettelt
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 2.9.2022 entnommen )
Es war ein Mensch von den Pharisäern, sein Name Nikodemus, ein Oberster der Juden. Dieser kam zu ihm bei Nacht ... Jesus sprach zu ihm: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht von neuem geboren wird, so kann er das Reich Gottes nicht sehen. Johannes 3,1–3
Jesus begegnet einem Obersten der Juden
Nikodemus nimmt in der jüdischen Welt eine hohe Stellung ein: Er ist ein Pharisäer, ein Schriftgelehrter, ein Fachmann in religiösen Dingen. Und doch hat er Fragen über den Glauben, die ihm keine Ruhe lassen. Deshalb sucht er Jesus auf. Damit es keiner sieht, kommt er bei Nacht.
Seine Begrüßungsworte sind ehrerbietig: „Rabbi, wir wissen, dass du ein Lehrer bist, von Gott gekommen, denn niemand kann diese Zeichen tun, die du tust, wenn Gott nicht mit ihm ist.“ Ein guter Gesprächsanfang! Doch Jesus ignoriert die respektvolle Begrüßung und redet Klartext mit ihm, reißt ihm gleich mit den ersten Worten den Boden unter den Füßen weg, indem ER ihm gewissermaßen sagt:
„Du magst über Gott nachgedacht haben, magst sogar gut über mich denken, doch das qualifiziert dich nicht für den Himmel. Du brauchst - wie jeder andere Mensch - einen göttlichen Neuanfang. Etwas völlig Neues, das du durch Verstand und Anstrengung nie erreichen kannst, muss in dein Leben hinein.“
Nikodemus hat nicht erwartet, dass Jesus ihn so durchschaut!
Doch er dreht sich nicht um und geht weg, nein, er bleibt, fragt nach und hört zu. Seine Sehnsucht nach Gott ist größer als sein pharisäischer Stolz!
Heute handelt Jesus Christus manchmal genauso: Wenn wir viel von uns halten und zu wenig von Ihm, sind die Worte der Bibel teilweise nicht angenehm zu hören.
Weisen wir sie zurück?
Ignorieren wir sie?
Oder nehmen wir sie zu Herzen?
Nikodemus nimmt Jesus Christus im Glauben an, wird so „von neuem geboren“. Das ist auch heute noch genauso möglich!
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 3.9.2022 entnommen )
Und das Wort des HERRN erging zum zweiten Mal an Jona, indem er sprach: Mach dich auf, geh nach Ninive, der großen Stadt, und rufe ihr die Botschaft aus, die ich dir sagen werde. Da machte sich Jona auf und ging nach Ninive, nach dem Wort des HERRN. Ninive war aber eine außerordentlich große Stadt von drei Tagereisen.
Jona 3,1–3
Gedanken zum Propheten Jona (12)
Am Ufer des Mittelmeers steht ein Mann, der eigentlich hätte tot sein müssen, weil er im Meer von einem Fisch verschlungen worden ist. Aber er lebt und hört zum zweiten Mal das Wort des HERRN.
Kann und will Gott ihn noch gebrauchen?
Offensichtlich. - So ist Gott! Wenn wir von unserem verkehrten Weg umkehren, indem wir unsere Sünde bereuen und sie Ihm bekennen, vergibt Er uns. Damit ist die Sache für Ihn abgeschlossen. Manchmal gibt ER uns sogar eine zweite Möglichkeit, seinen Auftrag zu erfüllen.
Jona soll die Botschaft predigen, die Gott ihm sagen wird. Das gilt auch heute noch: Ein Prediger, der im Auftrag des Herrn unterwegs ist, wird nicht nach Belieben entscheiden, was er seinen Zuhörern sagt - er will „Aussprüche Gottes“ reden. Zum einen wird sich seine Predigt eng an dem geschriebenen Wort Gottes, der Bibel, orientieren. Zum anderen wird er den Herrn im Gebet fragen, welches Bibelwort für die Zuhörer nützlich ist. Schließlich sollen seine Worte wie „eingeschlagene Nägel“ sein, die Herz und Gewissen erreichen. (vgl. 1. Petrus 4,11; Prediger 12,11)
Gott ist ein barmherziger Gott, nicht nur, weil ER Jona eine zweite Chance gibt, sondern auch, weil Er die Menschen in Ninive warnt, bevor ER als gerechter Richter Verderben über sie bringt.
Ninive ist „drei Tagereisen“ groß - so groß, dass Hunderttausende Menschen dort leben, von denen keiner umkommen soll.
An jedem Einzelnen hat Gott Interesse.
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 4.9.2022 entnommen )
Wisst ihr nicht, dass, wem ihr euch darstellt als Sklaven zum Gehorsam, ihr dessen Sklaven seid, dem ihr gehorcht: entweder der Sünde zum Tod oder des Gehorsams zur Gerechtigkeit?
Römer 6,16
Der Faden der Spinne
Ich war früher beruflich viel unterwegs. Für meine Familie war das eine ziemlich große Belastung. Als ich eines Abends von der Arbeit nach Hause kam, hatte meine kleine Tochter die Idee, mich zu fesseln, damit ich nicht mehr weggehen könnte. Sie griff nach einer Spule Garn und begann, um mich herumzulaufen und dabei das Garn abzuwickeln. Nach einigen Umrundungen blieb sie triumphierend stehen: „Papa, probier, dich zu befreien!“
Natürlich hätte ich jetzt die wenigen Fäden mit Leichtigkeit zerreißen können, aber ich wollte dem Kind den Spaß nicht verderben. Und so sprang sie weiter mit der Spule in der Hand um mich herum und forderte mich immer wieder auf: „Befrei dich doch!“ Ich spielte das Spiel mit und das machte ihr natürlich großen Spaß!
Nach einiger Zeit bemerkte ich, dass aus dem Spiel Ernst geworden war. Ich konnte mich tatsächlich nicht mehr befreien. Es waren einfach zu viele Fäden!
„Du bist gefangen!“, jubilierte meine Kleine und ich musste meine Frau zu Hilfe rufen, damit sie mich befreite.
Dieses Erlebnis erinnerte mich an die Technik der Spinne, die ihren sehr feinen Faden verwendet, um ihre Beute so lange zu umwickeln, bis diese gefangen ist.
Auch der Teufel, der Feind Gottes und der Gläubigen, bedient sich dieser Technik. Er ist darum bemüht, dass aus einzelnen Sünden Gewohnheiten werden. Nur einer ist stärker als die Sünde und der Teufel: Jesus Christus.
ER kann uns auch von sündigen Gewohnheiten befreien!
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 5.9.2022 entnommen )
Viele sind Berufene, wenige aber Auserwählte.
Ihr seid ein auserwähltes Geschlecht, eine königliche Priesterschaft, eine heilige Nation, ein Volk zum Besitztum, damit ihr die Tugenden dessen verkündigt, der euch berufen hat aus der Finsternis zu seinem wunderbaren Licht. Matthäus 20,16; 1. Petrus 2,9
„Werde ich zu den Auserwählten gehören?“
Zur Zeit der Sklaverei in Nordamerika kam es nicht selten vor, dass ungläubige Sklavenhalter christliche Sklaven besaßen, die glücklicher waren als sie. Einer dieser Sklavenhalter machte sich oft über den Glauben seines Sklaven lustig und brachte ihn gern mit Fragen in Verlegenheit. Eines Tages fragte er ihn: „Sam, glaubst du denn wirklich, dass du einmal ins Paradies kommen wirst?“
„Ja, Herr.“
„Dann gehörst du also zu den Auserwählten?“
„Ja, Herr.“
„Und ich, werde ich auch zu den Auserwählten gehören?“
Der Sklave wollte gern so antworten, wie es seiner Überzeugung entsprach, aber ohne dass sein Herr dadurch herabgesetzt oder gekränkt wurde. In einem Stoßgebet bat er Gott um Weisheit und antwortete dann: „Herr, ich glaube nicht, dass man jemand auserwählen kann, der sich gar nicht bewirbt!“ - Da wandte sich sein Herr betroffen ab, durch ein so einfaches Wort zum Schweigen gebracht. Ob dieser Mann wohl spürte, dass Gott zu ihm reden wollte?
Wie oft hat Er auch uns schon angesprochen, doch viele wenden Ihm bis jetzt den Rücken zu wie dieser Sklavenhalter. Wenn jemand auf Gottes Ruf hört und ihm folgt, dann gehört er zu denen, die „sich bewerben“. Und dann wird auch er die Gewissheit empfangen, dass er tatsächlich von Gott geliebt und auserwählt ist.
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 6.9.2022 entnommen )
Ich bin die Auferstehung und das Leben; wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt; und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird nicht sterben in Ewigkeit.
Johannes 11,25.26
„Ich bin die Auferstehung und das Leben“
Lazarus, ein Freund von Jesus, ist schwer erkrankt. Seine beiden Schwestern, Martha und Maria, machen sich große Sorgen und rufen Jesus um Hilfe. Doch es vergehen einige Tage, bis Jesus kommt - und Lazarus stirbt. Als Martha erfährt, dass Jesus sich schließlich ihrem Dorf nähert, läuft sie Ihm entgegen mit den Worten: „Herr, wenn du hier gewesen wärst, so wäre mein Bruder nicht gestorben.“ Jesus antwortet ihr: „Dein Bruder wird auferstehen.“ - „Ja, das weiß ich“, entgegnet sie, „aber erst am letzten Tag.“ Das entsprach der allgemeinen Vorstellung gläubiger Juden. (V. 20-26)
Auch heute meinen viele - wenn sie überhaupt an eine Auferstehung glauben -, dass alle Menschen irgendwann gleichzeitig auferstehen werden. Doch diesem Gedanken widerspricht Jesus mit den Worten „ICH bin die Auferstehung und das Leben“ und ruft den bereits im Grab liegenden Lazarus ins Leben zurück. Dieses Wunder hat auch einen symbolischen Charakter. Es zeigt, dass es Menschen geben wird, die nicht erst „am letzten Tag“ auferstehen werden. Das sind die, die im Glauben an Jesus Christus gestorben sind. So wie ER nach drei Tagen auferstanden ist und nun lebt, werden auch sie vorzeitig zum Leben auferstehen. „Der Herr selbst wird mit gebietendem Zuruf … vom Himmel herabkommen, und die Toten in Christus werden zuerst auferstehen“ (1. Thessalonicher 4,16).
Und die übrigen Toten? Sie werden tatsächlich erst „am letzten Tag“ auferstehen - aber dann zum Gericht. Das beschreibt der Apostel Johannes in Offenbarung 20,12.13: „Ich sah die Toten, die Großen und die Kleinen …, und sie wurden gerichtet, jeder nach seinen Werken.“ Diese Menschen werden auferweckt, damit sie dann ihre gerechte Strafe empfangen, die ewig andauert.
Hätten sie doch rechtzeitig an den geglaubt, der die Auferstehung und das Leben ist!
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 7.9.2022 entnommen )
HERR, ich habe deinen Namen angerufen aus der tiefsten Grube. Du hast meine Stimme gehört. Klagelieder 3,55.56
Seine Rettung ist ein Wunder
20. August 1990, 23.36 Uhr. Eine Sommernacht - doch die Nordsee ist 16 Grad kalt.
Auf einem Seenotrettungskreuzer sind sie gerade dabei, eine Segeljacht, die in Seenot geraten ist, ins Schlepptau zu nehmen. Der Vormann ist auf dem Weg zurück zum Fahrstand, als eine riesige Welle das Boot mit voller Wucht von der Seite erwischt. Das Schiff wird seitlich ins Wasser gedrückt, Fenster zersplittern, Wasser dringt ein. Als das Boot sich wieder aufrichtet, ist der Vormann nicht mehr an Bord.
Die Welle hat ihn ins Wasser gespült. Er strampelt um sein Leben, bekommt keine Luft mehr, merkt, wie seine Körpertemperatur absinkt. Er weiß: Die Kameraden können ihn nicht sehen, können ihn nicht hören, können ihn nicht finden. Es ist vorbei.
Plötzlich ein Scheinwerfer, der vorbeigleitet. Dann wieder einer. Nun schreit er, schreit seine Verzweiflung hinaus in die Nacht. Kurze Zeit später hört er den Hubschrauber … spürt die Rettungsschlaufe … ist gerettet. Er wäre ertrunken oder erfroren, denn seine Körpertemperatur betrug nur noch 31 Grad. Seine Retter meinen, seinen Schrei gehört zu haben - doch er weiß, dass seine Rettung ein einziges Wunder ist.
Und auch meine ewige Rettung ist ein Wunder, denn Gott hat mich vor dem ewigen Tod gerettet. Nicht dass ER mich fand, ist das Wunder - sondern dass ER mich aus der „Gewalt der Finsternis“ errettet hat und mich in sein wunderbares Licht gebracht hat. Ich rief, als ich nicht mehr weiterwusste, als ich Hilfe brauchte. Und ER hat „meine Stimme gehört“, hat „Kenntnis genommen von den Bedrängnissen meiner Seele“ (Psalm 31,8) ER hat sich meiner erbarmt. Das ist mein ganz persönliches Wunder - und dafür werde ich Ihm in alle Ewigkeit danken.
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 8.9.2022 entnommen )
Jesus sprach zu ihnen: Geht hin in die ganze Welt und predigt der ganzen Schöpfung das Evangelium. Markus 16,15
„Ich will wiedergeborener Christ werden“
Als der Evangelist D. L. Moody in Chicago einmal spätabends auf dem Heimweg war, bemerkte er einen Mann, der sich an einen Laternenpfahl lehnte. Moody ging auf ihn zu, legte freundschaftlich den Arm auf seine Schulter und fragte ihn, ob er ein Christ sei.
Über diese Frage regte sich der Mann gewaltig auf und drohend hob er die Fäuste. „Es tut mir leid, wenn ich Sie gekränkt habe“, sagte Moody beschwichtigend. Doch der Mann rief wütend: „Kümmern Sie sich um Ihre eigenen Angelegenheiten!“ - „Das ist meine Angelegenheit“, erwiderte der Evangelist ruhig, aber bestimmt und ging dann weiter.
Der Fremde wandte sich einige Tage später an einen Freund Moodys und legte ihm nahe, den Unverschämtheiten des Predigers ein Ende zu setzen, damit dieser nicht noch mehr Schaden in der Stadt anrichten könne.
Eines Morgens, etwa drei Monate später, wurde Moody sehr früh aus dem Schlaf geweckt. „Wer ist da?“, fragte er. Eine fremde Stimme antwortete, und auch der Name war ihm unbekannt. „Was wollen Sie?“ - „Ich will Christ werden.“ Als Moody die Tür öffnete, sah er sich dem Mann gegenüber, der sich unter der Straßenlaterne so fürchterlich über ihn aufgeregt hatte. Der Besucher gestand ihm, dass sein Gewissen seitdem nicht zur Ruhe gekommen war. In dieser Morgenstunde konnte Moody ihm den Weg zu Christus und zum Frieden zeigen.
Wenn gläubige Christen andere Menschen einladen, Jesus als ihren Erretter anzunehmen, dann erfüllen sie nur die Aufgabe, die der Herr ihnen gegeben hat: Es ist also tatsächlich auch ihre Angelegenheit!
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 9.9.2022 entnommen )
Es war ein gewisser Mensch dort, der 38 Jahre mit seiner Krankheit behaftet war. Als Jesus diesen daliegen sah und wusste, dass es schon lange Zeit so mit ihm war, spricht er zu ihm: Willst du gesund werden? Johannes 5,5.6
Jesus begegnet einem Langzeitkranken
Was für eine Frage! Welcher Kranke möchte nicht gesund werden? Dieser Mann ist seit 38 Jahren krank und beeinträchtigt und wartet auf Hilfe. Doch niemand kümmert sich um ihn - bis Jesus kommt und ihn sieht. ER weiß, wie es um den armen Mann steht. Aber warum stellt ER ihm dann diese Frage? Weil ER möchte, dass der Mann erkennt, wen er vor sich hat: den Sohn Gottes. Der Kranke kennt Ihn noch nicht, deshalb schildert er, wie völlig hoffnungslos seine Lage ist. Er sieht keine Möglichkeit, geheilt zu werden.
Wenden wir diese Geschichte einmal auf uns an. So wie der Mann unfähig war zu gehen, so ist jeder Mensch von Natur aus gewissermaßen „gehbehindert“; das heißt, wir sind unfähig, uns aus eigener Kraft von unserem sündigen Zustand zu befreien. Wir brauchen Hilfe. Da stellt Jesus uns die Frage: „Willst du von deinen Sünden erlöst werden?“ Im Unterschied zu dem Kranken damals müssen wir heute oft erstmal unsere „Krankheit“ benennen und unsere Hilflosigkeit zugeben.
Wie antwortest du auf diese Frage? Wäre es nicht töricht gewesen, wenn der Kranke gesagt hätte: „Nein, ich will nicht gesund werden“? Ebenso töricht ist es, wenn jemand auf das Angebot der Gnade Gottes antwortet: „Nein, ich will nicht erlöst werden.“
Jesus heilt den Mann, indem ER ihn auffordert: „Steh auf, nimm dein Bett auf und geh umher!“ Und der Kranke, der 38 Jahre nicht laufen konnte, glaubt dem Wort Jesu - und ist geheilt! Ebenso müssen auch wir die angebotene Vergebung einfach annehmen und an Jesus Christus glauben. Mehr können wir nicht tun, und mehr brauchenwir nicht zu tun, wenn wir errettet werden wollen.
Aber wollen müssen wir - alles andere wäre töricht!
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 10.9.2022 entnommen )
Und Jona begann in die Stadt hineinzugehen, eine Tagereise weit, und er rief und sprach: Noch vierzig Tage, dann wird Ninive umgekehrt! Und die Leute von Ninive glaubten Gott; und sie riefen ein Fasten aus und kleideten sich in Sacktuch, von ihrem Größten bis zu ihrem Kleinsten. Jona 3,4.5
Gedanken zum Propheten Jona (13)
Dieses Mal ist Jona dem Auftrag des HERRN gehorsam und geht in die assyrische Hauptstadt, wo die Menschen so viel Böses tun, dass Gott es nicht länger ertragen kann. Jonas Botschaft, die uns hier mitgeteilt wird, ist eine kurze Gerichtsbotschaft: Ninive soll „umgekehrt“, das heißt, völlig zerstört werden.
Wer heute predigt, dass Jesus Christus bald wiederkommt, um die Welt zu richten, kann sich auf entsprechenden Spott einstellen. (vgl. Apostelgeschichte 17,31) Von einem bevorstehenden Weltgericht will man nämlich nichts hören. Und doch wird es kommen!
Wie in den Tagen Jonas gibt es noch eine Gnadenfrist!
Wie lange sie noch andauert, wissen wir nicht.
Gott ist langmütig und wartet, „da er nicht will, dass irgendwelche verloren gehen, sondern dass alle zur Buße kommen“ (2. Petrus 3,9)
Eine weitere Parallele fällt auf: Der Evangelist Lukas berichtet, dass Jona den Einwohnern Ninives „ein Zeichen“ war. (vgl. Lukas 11,30) Offensichtlich ist die Nachricht über die wundersame Rettung Jonas bis nach Ninive gedrungen. Jona ist wie aus dem Tod auferstanden - ein Hinweis darauf, dass der Gott Jonas gnädig und barmherzig ist. Und genauso ist es mit Jesus Christus geschehen: Gott hat Ihn aus den Toten auferweckt, und das ist der Beweis für die Menschen, dass der Richter der Erde kommen wird.
Jonas Predigt trägt Früchte: „Die Leute von Ninive glaubten Gott.“ Dass sie es ernst meinen und ihr Glaube kein Lippenbekenntnis ist, beweist das Fasten und Trauern („sie kleideten sich in Sacktuch“).
Ihre innere Umkehr ist nicht zu übersehen!
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 11.9.2022 entnommen )
Das Wort ist gewiss und aller Annahme wert, dass Christus Jesus in die Welt gekommen ist, um Sünder zu erretten, von denen ich der erste bin. 1. Timotheus 1,15
Das Buch ist für mich
Während der Kolonialzeit sah einmal ein Europäer, der sich am Kap der Guten Hoffnung in Südafrika angesiedelt hatte, einen Afrikaner in der Bibel lesen. Verächtlich meinte er:
„Dieses Buch ist nicht für deinesgleichen.“
„Doch, es ist für mich, Herr“, war die Antwort.
„Wie willst du das wissen?“
„Weil mein Name darin vorkommt.“
„Dein Name? Wo denn?“
„Hier“, entgegnete der Afrikaner. Er zeigte auf den Spruch: Jesus Christus ist in die Welt gekommen, um Sünder zu erretten. „Sünder - das bin ich! Darum ist das Buch auch für mich.“
Paulus nennt sich im heutigen Bibelwort den „ersten“ der Sünder, das heißt, den herausragendsten der Sünder. Mit diesem wahren Selbstverständnis drückt er aus, dass eine ungeheure Wandlung in ihm vorgegangen war. Zu Beginn hatte er in blindem religiösen Eifer die wahren Jünger Christi bis zum Tod verfolgt, dann aber erschien ihm der Herr selbst und er wurde von seiner Herrlichkeit überwältigt. Er hatte gemeint, die Anhänger Jesu Christi ausrotten zu müssen. Nun fand er in Christus seinen Erretter und bekannte sich dann auch selbst zu Ihm als dem Herrn der Herrlichkeit.
Von diesem Augenblick an gehörte sein ganzes Leben in ungeteilter Dankbarkeit und Hingabe seinem Herrn und Erlöser. Seine Aufgabe wurde es, Ihn den Menschen aus vielen Völkern als Heiland zu verkündigen.
Der unbekannte Afrikaner am Kap und der große Apostel der Nationen Paulus haben etwas gemeinsam: Beide erkannten, dass sie Sünder waren, und beide fanden in Jesus Christus Vergebung und Rettung.
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 12.9.2022 entnommen )
Jesus spricht zu ihr: Gib mir zu trinken! Johannes 4,7
Der Fremde am Brunnen
Da sitzt ein Fremder erschöpft und durstig an einem Brunnen in der Landschaft Samaria. ER hat eine Bitte - aber Er ist kein Bettler, der auf die Hilfe anderer angewiesen wäre. Nein, ER ist der Sohn Gottes!
Dort, wo ER „zu Hause“ ist, in der Herrlichkeit des Himmels, kennt man keinen Durst. Doch der Sohn Gottes kam zu uns auf die Erde und lernte als wahrer Mensch Hunger und Durst kennen.
Jesus Christus kam nicht in Prunk und Pracht, wie sein irdisches Volk Ihn gern gesehen hätte. Und obwohl das ganze Weltall sein Eigentum ist, hatte ER auf der Erde keinen Platz zum Ausruhen. (vgl. Matthäus 8,20) Unermüdlich wanderte ER durch das Land. Seine Anteilnahme, seine liebevolle Sorge und seine Einladung zum Heil galten allen Menschen: den Armen und den Reichen, den Ehrbaren und den Verachteten.
Hier in Samaria will Jesus eine Frau aus Sichar treffen. Sie ist zum Brunnen außerhalb der Stadt gegangen, um Wasser zu schöpfen, und ist allein unterwegs. Wird sie vielleicht von der Gesellschaft gemieden, weil sie bereits mehrfach verheiratet gewesen ist und jetzt ohne Trauschein mit einem Mann zusammenlebt?
Der Fremde, Jesus Christus, weiß genau, was in ihr vorgeht und wonach sie sich sehnt. Ihm braucht niemand ihre Geschichte zu erzählen. Freundlich spricht ER sie auf ihre tiefe Sehnsucht an. Auch ihre Sünden benennt ER ganz deutlich; aber ER bleibt nicht dabei stehen. ER will sie ja von ihrer Schuld befreien; ER will ihr das „lebendige Wasser“ geben und ihren tiefen Seelendurst stillen, den Durst nach Liebe und Geborgenheit, aber auch nach innerem Frieden. Und ER will sie in die Gemeinschaft mit Gott führen. Sie soll den großen Gott als ihren Vater kennenlernen. Dann wird sie fähig sein, Ihn in der rechten Weise zu verehren und Ihn anzubeten.
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 13.9.2022 entnommen )
Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater als nur durch mich. Johannes 14,6
Jesus der Weg, die Wahrheit und das Leben!
Diese Aussage ist unmissverständlich.
Sie ist klar, kurz und prägnant.
Außerdem ist sie bedeutsam.
Niemand kommt an dieser Aussage vorbei.
Zunächst ist Jesus der Weg. ER ist in der Tat nicht gekommen, um einen möglichen Weg zu Gott aufzuzeigen. Nein, ER selbst ist der Weg, der uns zu Gott führt, weil ER als Sohn Gottes selbst von Gott ausgegangen ist. ER bietet nicht einen von vielen Wegen zur Erlösung an, sondern offenbart sich als der alleinige Erlöser.
Ist ER auch Ihr Erlöser?
Jesus ist die Wahrheit. Manche Menschen sind ständig auf der Suche nach der Wahrheit, nach dem rechten Glauben. Die vielen Sekten, religiösen Bewegungen und Weltanschauungen verwirren sie. Jede von ihnen nimmt für sich die Wahrheit in Anspruch. Wie soll man da erkennen, wer recht hat? Die Antwort ist einfach. Erlösung finden wir nicht in einer Kirche oder in einer Organisation, sondern in einer Person: in Jesus Christus. ER ist die Wahrheit, weil wir nur in Ihm sehen können, wer Gott wirklich ist. ER hat Gottes Wesen offenbart: Licht und Liebe.
Diese Wahrheit finden wir in der Bibel.
Sie ist vollkommen glaubwürdig!
Drittens ist Jesus das Leben. Das sagte ER auch schon zu Martha am Grab ihres Bruders Lazarus. Jesus Christus hat sein Leben gegeben, damit Menschen neues Leben empfangen können. Dieses Leben ist das ewige Leben. Es ist das Leben, das sich wirklich lohnt.
Für diejenigen unter uns, die Jesus im Glauben angenommen haben, bekommt das Ganze noch eine weitere Dimension: Wenn Jesus der Weg ist, dann müssen wir Ihm folgen; wenn ER die Wahrheit ist, dann müssen wir Ihm vertrauen; und wenn ER das Leben ist, dann müssen wir es mit Ihm und für Ihn führen.
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 14.9.2022 entnommen )
Das Blut ist es, das Sühnung tut. 3. Mose 17,11
Der Glaube an das Blut (1)
Bei einer Veranstaltung in San Franzisko erzählte ein Jude, wie es ihm in seinem Leben mit seinem Glauben ergangen war. Er war in einem streng orthodoxen Elternhaus in Israel aufgewachsen. Von Kindheit an war er mit den Vorschriften des mosaischen Gesetzes gut vertraut und er bemühte sich, danach zu leben.
Schon früh war ihm aufgefallen, welche Bedeutung das Blut von Opfertieren im Gesetz Gottes hatte. Schon beim Auszug des Volkes Israel aus Ägypten hatte das Blut des Passahlamms eine entscheidende Rolle gespielt. Es musste gut sichtbar an den Häusern der Israeliten angebracht werden. Nur dann würde der Engel des Gerichts an ihnen vorübergehen und sie verschonen. (2. Mose 12)
Auch an vielen anderen Stellen in der Thora (den fünf Büchern Mose) war von Opfern und vom sühnenden Blut die Rede. Und unser jüdischer Freund verstand sehr gut, dass solche Opfer und das Blut der Opfertiere notwendig war. Er selbst und alle anderen Angehörigen seines Volkes waren nicht in der Lage, die Gebote Gottes in allem zu halten. Daher waren sie darauf angewiesen, dass ihre Verfehlungen gesühnt wurden. Und dazu sollten Opfertiere geschlachtet werden - so hatte Gott es durch Mose geboten.
Wie verwundert war dieser Jude, als ihm mit einem Mal aufging, dass in den Ritualen, die er und seine Glaubensgenossen praktizierten, das Blut völlig fehlte! Auf seine besorgte Frage hin erklärte ihm ein Rabbiner: „Gott zürnt uns; sein Volk ist zerstreut worden und der Tempel zerstört. Und auf dem Tempelberg, dem einzigen Ort, wo geopfert werden darf, steht jetzt eine islamische Moschee. Deshalb kann kein Blut für unsere Sünden dargebracht werden.“ Unser Freund verstand das; doch seine Sünden und dass das Sühnungsblut fehlte, das bedrückte ihn weiterhin.
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 15.9.2022 entnommen )
Ohne Blutvergießung gibt es keine Vergebung.
Das Blut Jesu Christi, des Sohnes Gottes, reinigt uns von aller Sünde.
Hebräer 9,22; 1. Johannes 1,7
Der Glaube an das Blut (2)
Gestern haben wir von einem gottesfürchtigen Juden gelesen, der sehr besorgt darüber war, dass man Gott nach der Zerstörung des Tempels (im Jahr 70 n. Chr.) keine Opfer mehr darbringen konnte, so wie es im Gesetz Moses vorgeschrieben war. Was wurde denn nun aus ihm und seinen Sünden, wenn es keine Sühnung geben konnte, weil keine Opfertiere mehr dargebracht und demnach kein Blut mehr vergossen werden konnte? - Diese drängende Frage beschäftigte unseren Freund jahrelang.
Als er später in Istanbul lebte und eines Abends durch die Straßen der Stadt ging, sah er ein Hinweisschild, das auf eine Veranstaltung für Juden hinwies. Interessiert trat er ein und setzte sich. Der Redner sagte gerade: „Das Blut Jesu Christi reinigt uns von aller Sünde.“
Atemlos hörte der Besucher zu, als von Jesus erzählt wurde, der als „Lamm Gottes“ auf die Erde gekommen war, um sein Blut zur Vergebung der Sünden hinzugeben. An diesem Abend wurde ihm klar: „Endlich habe ich das Sühnungsblut gefunden!“ Durch den Glauben an den Herrn Jesus und sein Erlösungswerk empfing er Vergebung seiner Sünden und Frieden mit Gott. Wie lange hatte er sich danach gesehnt!
Später lernte unser Freund aus dem Neuen Testament: Das Blut der Opfertiere im Alten Testament konnte keine einzige Sünde wegnehmen. Diese Opfer waren nur Hinweise auf das einzigartige und vollkommene Opfer, das Gott in seiner Liebe selbst geben würde: das Sühnopfer Jesu am Kreuz von Golgatha. Das Blut Jesu Christi ist das einzige Sühnmittel für unsere Sünden. Und wer an den Sohn Gottes und sein Sühnungsblut glaubt, hat die Zusicherung Gottes, dass er von seinen Sünden ganz freigesprochen ist. (Römer 3,21–26)
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 16.9.2022 entnommen )
Als sie nun etwa fünfundzwanzig oder dreißig Stadien gerudert waren, sehen sie Jesus auf dem See gehen und nahe an das Schiff herankommen, und sie fürchteten sich. Er aber spricht zu ihnen: Ich bin es, fürchtet euch nicht! Johannes 6,19.20
Jesus begegnet seinen Jüngern auf dem Wasser
Der Tag war anstrengend. Viele waren gekommen, um Jesus zu hören. Dann hat Er ihnen allen noch zu essen gegeben, hat durch die Jünger Brot und Fisch an die Volksmenge verteilt.
Jesus ist dann auf den Berg gestiegen, um zu beten. Und die Jünger haben die Menschen verabschiedet und sind, wie der Herr ihnen befohlen hat, ins Schiff gestiegen, um an die andere Seite des Sees zu rudern. Für sie eine Allerweltsaufgabe, denn einige von ihnen sind Fischer, kennen also See und Schiff und Wetter wie ihre Westentasche.
Doch heute ist alles anders. Wind kommt auf und der See wird unruhig. Sie kommen nicht vorwärts, sind nach Stunden immer noch nicht über die Mitte des Sees hinausgekommen. - Solche Situationen kennen auch wir: wo nichts mehr hilft und alles gegen uns scheint. Wo wir müde, enttäuscht und leer sind, wo wir Angst haben.
Nass und erschöpft sehen sie, wie Jesus auf dem Wasser zu ihnen kommt. Nur zu verständlich, dass sie sich fürchten, denn so etwas haben sie noch nicht erlebt. Was sagt Jesus, als ER zu seinen Jüngern kommt? „Ich bin es, fürchtet euch nicht!“ ER wird es laut und deutlich gesagt haben, damit sie seine Worte trotz des Sturms hören - und ER wird es zugleich liebevoll gesagt haben, denn ER will sie ja trösten, will ihnen Mut machen.
Auch heute sucht Jesus Christus eine Begegnung mit uns!
Wir können Ihn natürlich nicht sehen, weil ER im Himmel ist, aber durch die Bibel spricht ER in unser Leben hinein. ER spricht deutlich und liebevoll, so dass seine Worte unsere Herzen erreichen.
Die ganze Geschichte ist im Evangelium nach Johannes, Kapitel 6, Verse 10-21 zu lesen.
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 17.9.2022 entnommen )
Und das Wort gelangte zum König von Ninive; und er stand von seinem Thron auf und legte seinen Mantel ab und hüllte sich in Sacktuch und setzte sich in die Asche. Und er ließ in Ninive, auf Befehl des Königs und seiner Großen, ausrufen und sagen: Menschen und Vieh, Rinder und Kleinvieh sollen gar nichts zu sich nehmen, sie sollen nicht weiden und kein Wasser trinken; und Menschen und Vieh sollen mit Sacktuch bedeckt sein und sollen heftig zu Gott rufen; und sie sollen umkehren, jeder von seinem bösen Weg und von dem Unrecht, das in ihren Händen ist. Jona 3,6–8
Gedanken zum Propheten Jona (14)
Da tritt in der Großstadt Ninive ein Mann auf, der durch sein Erlebnis mit dem großen Fisch bekannt geworden ist, und kündigt im Namen Gottes die Zerstörung der Stadt an. Was tun die Menschen?
Sie glauben Gott, das heißt: Sie nehmen Gott beim Wort.
Selbst der König verzichtet auf seine vornehme Erscheinung und zieht Sacktuch an, einen dunklen, grob gewebten Stoff aus Ziegen- oder Kamelhaar. Diese Kleidung ist für einen orientalischen Herrscher ungewöhnlich, da er normalerweise prächtig und farbenfroh gekleidet ist. In diesem Moment tauscht er sogar seinen Thron gegen Asche. Deutlicher könnte er seine Betroffenheit und Trauer kaum ausdrücken.
Der König ordnet ein nationales Fasten an, bei dem sogar das Vieh einbezogen wird; so umfassend ist sein Aufruf. Dabei beschränkt er sich nicht auf äußere Zeichen, die durchaus ihren Wert haben. Er meint es wirklich ernst. Selbst das Rufen zu Gott wäre ja nur eine Form, wenn nicht entsprechende Taten folgen würden.
Das Wort Gottes predigen, damit andere daran glauben und sich bekehren - so soll es noch heute geschehen. Denken wir an die ersten Christen in Antiochien, die das Evangelium von dem Herrn Jesus verkündigten. Das Ergebnis war: „Eine große Zahl glaubte und bekehrte sich zu dem Herrn“ (Apostelgeschichte 11,20.21)
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 18.9.2022 entnommen )
Gott schuf ... alle geflügelten Vögel nach ihrer Art. Und Gott sah, dass es gut war.
1. Mose 1,21
Vögel und ihre Flügel
Gott schuf den majestätischen Andenkondor (Vultur gryphus), dessen Heimat die Andenregion Südamerikas ist. Mit bis zu drei Metern Flügelspannweite ist er der größte und schwerste lebende Greifvogel.
Er ist auch der Vogel, der am effizientesten fliegt. Nur 1 Prozent seiner Flugzeit verbringt er mit energieaufwendigem Flügelschlag, 99 Prozent der Zeit dagegen befindet er sich im Gleitflug. Rekordhalter bei einem Forschungsprojekt war ein Kondor, der fünf Stunden lang nicht ein einziges Mal mit den Flügeln schlug und in dieser Zeit eine Strecke von 172 Kilometern zurücklegte. Genial effektiv - dahinter verblasst jede noch so ausgeklügelte menschliche Energiesparmaßnahme!
Gott hat aber auch den kleinen Hummelkolibri geschaffen, der vor allem in Kuba zu Hause ist. Das Männchen wird nur 5 bis 7 Zentimeter groß und wiegt nur 1,8 Gramm. Wenn es sich Nektar aus einer Blume holt - und das macht es bis zu 1500-mal pro Tag -, dann schlagen seine Flügel über 90-mal. Pro Sekunde, versteht sich!
Zugegeben: zwei extreme Beispiele, die aber die ganze Bandbreite der Schöpfung Gottes zeigen. Mal groß, mal klein, mal majestätisch, mal hektisch - offensichtlich hat Gott alles so geschaffen, wie es Ihm gefiel und wie ER Freude daran hatte. Vielfalt (fast) ohne Grenzen, dazu faszinierend schön und staunenswert! Über das Warum und das Wie in der Schöpfung nachzudenken, macht uns den Schöpfer-Gott groß.
Mit dem Bild des Andenkondor vor Augen verstehen wir besser, was Gott seinem Volk Israel sagte: „Ihr habt gesehen …, wie ich euch auf Adlers Flügeln getragen und euch zu mir gebracht habe“ (2. Mose 19,4)
Diesen Flügeln und diesem Gott kann man sich auch heute noch anvertrauen.
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 19.9.2022 entnommen )
Jeder, der die Sünde tut, tut auch die Gesetzlosigkeit, und die Sünde ist die Gesetzlosigkeit.
1. Johannes 3,4
Was ist eigentlich Sünde?
Der biblische Begriff „Sünde“ bezeichnet einen Verstoß gegen Gottes Willen, eine Abweichung vom gottgewollten Verhalten. „Die Sünde ist die Gesetzlosigkeit“, das heißt, sie besteht darin, dass man seinen eigenen Willen tut, ohne nach Gott oder Menschen zu fragen.
Wenn ein ausdrückliches Gebot besteht, ist Sünde zugleich eine Übertretung. Die Sünde Adams bestand darin, dass er das Gebot Gottes übertrat, nicht vom Baum der Erkenntnis zu essen. Aber in der Zeit nach dem Sündenfall gab es zunächst kein Gebot, das die Menschen, so wie Adam damals, hätte übertreten können; sie sündigten also „nicht in der Gleichheit der Übertretung Adams“ (Römer 5,14) Und doch sündigten sie, und zwar indem sie nach ihrem eigenen Willen und unabhängig von Gott lebten und nicht nach Ihm fragten, und deshalb starben sie - so wie Adam.
Später gab Gott seinem Volk Israel durch Mose das Gesetz vom Sinai. Nun gab es wieder Übertretung, wodurch „die Sünde als Sünde erschien“, das heißt, sie konnte gleichsam gemessen werden. (Römer 7,13)
Aber ob nun mit Gesetz wie Israel oder ohne Gesetz wie die heidnischen Nationen: „So viele ohne Gesetz gesündigt haben, werden auch ohne Gesetz verloren gehen“ (Römer 2,12)
Die Sünde hat ihren Ursprung nicht im Menschen, sondern im Teufel, „denn der Teufel sündigt von Anfang an“. Aber sie ist durch den Menschen in die Welt gekommen und mit der Sünde ist der Tod „zu allen Menschen durchgedrungen, weil sie alle gesündigt haben“
(1. Johannes 3,8; Römer 5,12)
„Der Lohn der Sünde ist der Tod.“ Aber die gute Nachricht ist: „Die Gnadengabe Gottes aber ist ewiges Leben in Christus Jesus, unserem Herrn“ (Römer 6,23)
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 20.9.2022 entnommen )
Ich bin der wahre Weinstock, und mein Vater ist der Weingärtner. ... Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, dieser bringt viel Frucht, denn getrennt von mir könnt ihr nichts tun. Johannes 15,1.5
„Ich bin der wahre Weinstock“
Vor etwa 4000 Jahren hat Gott sich ein Volk auserwählt, dem ER sich in besonderer Weise als der einzig wahre und lebendige Gott vorstellte: das Volk Israel. Gott wollte, dass dieses Volk Ihm diente und zum Segen für alle anderen Nationen wäre. Um das zu verdeutlichen, verglich ER Israel mit einem Weinstock, den ER gepflanzt hatte, um Frucht zu erhalten. Doch Israel kam seiner Verantwortung nicht nach. Es brachte, bildlich gesprochen, nur schlechte Trauben hervor. (Jesaja 5,1–7)
Vor etwa 2000 Jahren sandte Gott dann seinen Sohn auf die Erde, Jesus Christus. ER hat als erster und einziger Mensch Gott stets gefallen. Seine Worte und sein ganzes Verhalten verherrlichten Gott in einzigartiger Weise. Nie zuvor hatte ein Mensch ein Leben geführt, das derart Gott geweiht und nutzbringend war. So verstehen wir, wieso ER sich als den „wahren Weinstock“ bezeichnete. Nur ER brachte Frucht hervor, die ohne Abstriche Gottes Herz erfreute.
Jesus ist der wahre Weinstock, aber die Gläubigen, die sozusagen als seine Reben an Ihm hängen, können und sollen ihrerseits Frucht für Gott bringen. Doch das ist nur möglich, wenn sie den Saft, den der Weinstock ihnen zuführt, aufnehmen und durchfließen lassen. Sie müssen unbedingt „im Herrn bleiben“, das heißt, in Gemeinschaft mit Ihm leben. Getrennt vom Herrn, unabhängig von Ihm, können sie Gott nicht gefallen und Ihm auch nicht dienen. Doch wenn sie mit Ihm, dem wahren Weinstock, im Glauben verbunden sind, bewirkt ER reichhaltige und gute Früchte in ihrem Leben. Gott wird dann durch ihr Verhalten und ihre Worte geehrt, indem die Menschen sagen:
„Ja, das ist ein echter Christ. Er gleicht Jesus!“
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 21.9.2022 entnommen )
Jesus Christus spricht: Wenn jemand dürstet, so komme er zu mir und trinke!
Johannes 7,37
Aris’ innere Leere
Aris ist unzufrieden mit seinem Leben, er fühlt eine große Leere. Auf der Suche nach dem Glück lässt er seine Eltern, seine Freunde und seine Arbeit in Griechenland hinter sich und wandert nach Schottland aus. Dort will er ein neues Leben beginnen. Und tatsächlich findet er schon bald eine Arbeitsstelle und eine Wohnung. „Das wäre geschafft“, denkt er, „jetzt sieht alles schon viel besser aus.“
Arbeit und Fortbildung nehmen Aris sehr in Anspruch. Aber in den Stunden, in denen er zur Ruhe kommt, stellt sich immer noch dieses Gefühl der Leere und Sinnlosigkeit ein. Da beginnt er, über Gott nachzudenken.
Damals in Griechenland war Aris, wie es sich in seinem Ort gehörte, als Kind getauft worden. Aber er hatte nie den Eindruck, dass die Leute dort ein frohes, überzeugtes Christenleben geführt hätten. Deshalb wendet er sich jetzt dem Buddhismus zu. - Monate vergehen, aber die innere Leere und der Durst nach Gott sind noch immer ungestillt.
Eines Tages fällt Aris auf einer Internetseite ein Bibeltext auf. Dort findet er auch Lebensberichte von ganz unterschiedlichen Menschen, die Christen geworden sind, darunter sogar Drogenabhängige und Diebe. Ihn erstaunt, wie offen und froh diese Leute über die Veränderung reden, die in ihrem Leben stattgefunden hat. Seit ihrer Umkehr zu Gott sind sie völlig umgewandelt. Sie sind wirklich glücklich geworden. - Genau diese Veränderung braucht er selbst!
Und dann vollzieht auch Aris die Kehrtwende, nicht zu einer Religion, sondern zu einer Person: zu Jesus Christus. Als Aris Ihm die Führung seines Lebens übergibt, ziehen Frieden und Freude in sein Herz ein. Sein Durst ist gestillt.
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 22.9.2022 entnommen )
... damit sie das wirkliche Leben ergreifen.
Jesus sprach: Ich bin gekommen, damit sie Leben haben und es in Überfluss haben.
1. Timotheus 6,19; Johannes 10,10
Wirklichkeit oder Nachbildung?
Ein kleiner Junge kommt zu seinem Vater und sagt: „Papa, ich wünsche mir ein Pferd.“
Der Vater fragt nach: „Ein Pferd aus Holz?“
„Nein, Papa, ein Pferd!“
„Dann meinst du wohl ein Pferd aus Metall?“
„Nein, Papa, ein Pferd - ein Pferd aus Pferd wünsche ich mir!“ Da verstand der Vater: Der Junge wollte ein echtes Pferd, nicht nur eine Nachbildung.
Und ich? Wenn mich jetzt jemand fragen würde, was für ein Leben ich mir wünsche? Will ich die Wirklichkeit? Will ich ein Leben, das diese Bezeichnung tatsächlich verdient? Oder gebe ich mich mit billigen Nachahmungen zufrieden?
Strebe ich vor allem nach Reichtum und Erfolg? Vielleicht nehme ich alle Kraft zusammen und erreiche diese Ziele. Aber wenn das alles ist, werde ich einmal erkennen, dass ich am wahren Leben vorbeigelebt habe.
Oder denke ich mehr an Freuden und Vergnügungen? Dann jage ich von einem Event zum nächsten, nur um schließlich festzustellen, dass ein solcher Lebensstil tödlich ist.
Was ist es denn dann - dieses echte Leben oder das „Leben in Überfluss“, von dem Jesus Christus spricht? Es ist das Leben, das Christus jedem schenkt, der sich Ihm ganz anvertraut. Es ist ein Leben in der Kraft des Heiligen Geistes, ein Leben, das Frucht bringt - Frucht für Gott und Segen für uns selbst:
„Die Frucht des Geistes ist: Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Enthaltsamkeit“ (Galater 5,22.23)
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 23.9.2022 entnommen )
Als Jesus vorüberging, sah er einen Menschen, blind von Geburt. ... Er spie auf die Erde und bereitete einen Brei aus dem Speichel und strich ihm den Brei auf die Augen; und er sprach zu ihm: Geh hin, wasche dich in dem Teich Siloam.
Johannes 9,1.6.7
Jesus begegnet einem Blinden
Er ist blind, blind von Geburt. Nie hat er Farben gesehen, nie einen blauen Himmel, eine rote Blüte oder das frische Grün des Frühlings. Nie hat er gesehen, wie ein Schmetterling flattert oder ein Vogel fliegt. Er sitzt da und bettelt, und das Tag für Tag.
Dann kommt Jesus vorbei und sieht ihn. Sieht nicht nur seine Kleidung, seine Blindheit von Geburt, sein Betteln: ER sieht sein Herz, hört seinen Schrei nach Hilfe, sieht auch seinen Glauben an die Macht Gottes.
Jesus spuckt auf die Erde, vermischt Erde und Speichel und streicht den Brei auf die Augen des Blinden. Ein ungewöhnlicher Vorgang! Doch nicht der Brei heilt ihn, sondern die Worte, die Jesus ihm sagt und die der Blinde befolgt: „Geh hin, wasche dich in dem Teich Siloam.“ Ja, der Blinde muss gehorsam sein, muss aufstehen und seinen „Arbeitsplatz“ verlassen, muss losgehen und sich im Teich waschen. Als er es tut, ändert sich sein Leben, und zwar von Grund auf, nicht nur äußerlich, sondern vor allem innerlich. Mit einem Wort Gottes, das er gehorsam befolgt, fängt sein Wachstum im Glauben an, beginnt seine Nachfolge hinter Jesus Christus her.
Heute handelt dieser Herr noch genauso. ER zeigt jedem Menschen, der sich seiner „Blindheit“ bewusst ist, wie er davon geheilt werden kann: Solch ein Mensch muss auf das Wort Gottes, die Bibel, hören, muss tun, was Gott sagt. Und dann wird er erleben, was hier der Blinde erlebt hat: dass er (geistlich) sehend wird und Gott so sieht, wie ER wirklich ist!
Ein Wunder - auch heute noch!
Die ganze Geschichte ist im Evangelium nach Johannes, Kapitel 9, Verse 1-38, zu lesen.
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 24.9.2022 entnommen )
Sie sollen umkehren, jeder von seinem bösen Weg und von dem Unrecht, das in ihren Händen ist. Wer weiß? Gott könnte sich wenden und es sich gereuen lassen und umkehren von der Glut seines Zorns, dass wir nicht umkommen. Und Gott sah ihre Werke, dass sie von ihrem bösen Weg umgekehrt waren; und Gott ließ sich des Übels gereuen, wovon er geredet hatte, dass er es ihnen tun wolle, und tat es nicht.
Jona 3,8–10
Gedanken zum Propheten Jona (15)
Auf die Botschaft Jonas hin hat der König von Ninive in seinem Reich zur konsequenten Umkehr aufgerufen. Er fürchtet das angekündigte Gericht und hofft, dass Gott ihnen gnädig sei, wenn sie von ihrem sündigen Lebensstil umkehren.
Jeder, der eine Bibel hat und darin unterwiesen worden ist, kennt Gott besser als damals die Leute in Ninive. Wir heute brauchen nicht daran zu zweifeln, dass Gott jede Seele rettet, die Ihn um Gnade anfleht. Weil sein Sohn Jesus Christus das Sühnopfer geworden ist, handelt Gott nicht nur gnädig, sondern auch gerecht, wenn Er den freispricht, der an Jesus glaubt. (Römer 3,26)
Im Fall von Ninive hat Gott durch Jona Gericht predigen lassen.
Doch nachdem die Menschen umgekehrt sind, „lässt Gott sich des Übels gereuen“ und führt das angekündigte Gericht in diesem Moment nicht aus. Hätten wir das erwartet?
Wenn es um Gottes ewigen Ratschluss geht, kann niemand Ihn in seinem Handeln beeinflussen. Gott ist souverän und seine ewigen Vorsätze kommen zustande.
Aber es gibt eben auch eine andere Seite: Gott warnt die Menschen immer wieder eindringlich, indem ER auf die eine oder andere Weise mit ihnen handelt. Wenn die Menschen diese Warnung beherzigen und von ihren Sünden umkehren, führt Gott sein angekündigtes Gericht oft nicht aus, weil ER ein barmherziger Gott ist, der Sünden vergeben will.
„Ich habe kein Gefallen am Tod des Sterbenden, spricht der Herr, HERR. So kehrt um und lebt!“ Hesekiel 18,32
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 25.9.2022 entnommen )
Da sprach Thomas, der Zwilling genannt wird, zu den Mitjüngern: Lasst auch uns gehen, dass wir mit ihm sterben! Johannes 11,16
Thomas resigniert (1)
Thomas ist einer der zwölf Männer, die Jesus auswählt, damit sie Ihm folgen und dann von Ihm ausgesendet werden. (Lukas 6,13–16) Über Thomas erfahren wir in den Evangelien nicht viel - aber es reicht aus, damit wir uns ein Bild von ihm machen können. Wir könnten ihn als einen Pessimistenbezeichnen; er selbst würde sich vielleicht eher als einen Realistensehen.
Nun zur Situation in Johannes 11: Jesus Christus ist in Jerusalem mittlerweile eine unerwünschte Person: Man will Ihn gefangen nehmen, Ihn steinigen. (Johannes 10,31.39) Dennoch beabsichtigt ER, wieder nach Bethanien zu gehen, einem Nachbarort Jerusalems. ER will einen Toten auferwecken und deshalb lässt ER sich auch von den Jüngern nicht von seinem Vorhaben abhalten. Darauf sagt Thomas (und man spürt seine Mutlosigkeit): „Lasst auch uns gehen, dass wir mit ihm sterben!“
Thomas sieht, dass die Führer des Volkes seinen Herrn immer mehr ablehnen, bewertet die Situation - und resigniert, befürchtet das Schlimmste. Für ihn gleicht der Gang nach Bethanien einem Todesurteil. Gleichzeitig aber will er bei seinem Meister sein, ist bereit, „mit IHM“ in den Tod zu gehen. Dazu können ihn nur Hingabe und Liebe fähig gemacht haben!
Auch Christen können angesichts von Erlebnissen und Befürchtungen resignieren, können zum Pessimismus neigen - und haben vielleicht gleichzeitig wie Thomas ein Herz voller Hingabe für ihren Herrn und Meister.
Zwölf Jünger hat Jesus ausgewählt. Zu ihnen gehören der impulsive Petrus, Johannes und Jakobus, die „Söhne des Donners“ (Markus 3,17), und Thomas: Er ist faktenorientiert und neigt dazu, alles „schwarzzusehen“. Sie alle haben Jesus lieb und sie alle gebraucht ER in seinem Dienst.
So unterschiedlich sind auch die, die heute diesem Herrn nachfolgen.
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 26.9.2022 entnommen )
Jesus spricht: Wohin ich gehe, wisst ihr, und den Weg wisst ihr. Thomas spricht zu ihm: Herr, wir wissen nicht, wohin du gehst, und wie können wir den Weg wissen? Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater als nur durch mich. Johannes 14,4–6
Thomas fragt nach (2)
Jesus Christus weiß, dass seine Stunde gekommen ist, dass ER zu seinem Vater gehen wird. (Kap. 13,1) Zuvor aber muss ER leiden und sterben. Doch ER ist nicht mit sich selbst beschäftigt, sondern mit seinen Jüngern. ER spricht zu ihnen über das Haus seines Vaters, über die Wohnungen, die ER ihnen dort bereiten wird. Und dass ER wiederkommen wird, um sie zu sich zu nehmen.
Da unterbricht Thomas ihn: „Herr, wir wissen nicht, wohin du gehst, und wie können wir den Weg wissen?“ Für ihn ist das, was Jesus hier sagt, zu wenig konkret, zu wenig deutlich. Deshalb fragt er nach. Vielleicht hat er nicht genau zugehört, vielleicht widersprechen die Worte auch seinem jüdischen Denken - auf jeden Fall möchte er weitere Erklärungen haben.
Wie gut, dass er nachfragt, dass er es genau wissen will!
Das dürfen wir von ihm lernen.
Auch wir dürfen unsere Fragen dem Herrn Jesus vorlegen!
Wenn sie echt und ehrlich sind, wird ER sie beantworten. Wie hier.
Jesus antwortet ihm: „Du fragst nach dem Wohin? Aber ich rede doch davon, dass ich zum Vater gehe. Du willst den Weg wissen? Dabei bin ich selbst doch der Weg!“ Gleichzeitig aber erteilt ER auch uns damit „Nachhilfeunterricht“: Denn vielleicht haben auch wir eigene Gedanken darüber, wie man in den Himmel kommen kann, doch Jesus sagt: Ich bin der Einzige - ausschließlich und alternativlos -, durch den jemand zu Gott kommen kann.
Wir sagen oft: Dumme Fragen gibt es nicht! Das ist auch hier der Fall. Danke, Thomas!
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 27.9.2022 entnommen )
Thomas, einer von den Zwölfen, genannt Zwilling, war nicht bei ihnen, als Jesus kam. Da sagten die anderen Jünger zu ihm: Wir haben den Herrn gesehen. Johannes 20,24.25
Thomas ist nicht dabei (3)
Jesus Christus wird gefangen genommen, gefoltert und gekreuzigt. Er stirbt und wird begraben. Damit sind alle Hoffnungen und Erwartungen der Jünger zerstört. Sie haben gedacht, Er würde Israel von der römischen Vorherrschaft erlösen. Jetzt ist alles aus und vorbei:
Als sich seine Jünger dann am Tag nach dem Sabbat, dem dritten Tag nach der Kreuzigung, versammeln, ist Thomas nicht dabei. Was soll er dort auch? Seine schlimmsten Befürchtungen sind wahr geworden, alle Träume und Pläne sind geplatzt. Trauern und Lamentieren nützt nichts, die Fakten sprechen eine deutliche Sprache. Seine Niedergeschlagenheit kann er auch allein ertragen. Vielleicht hat Thomas so oder ähnlich gedacht.
Er ist nicht dabei, als Jesus seinen Jüngern erscheint und ihnen zuruft: „Friede euch!“ (V. 19). Doch als die anderen Jünger ihm von diesem Besuch berichten, beklagen sie sich nicht darüber, dass er gefehlt hat. Sie werfen ihm auch nicht vor: Wärest du …, hättest du … Nein, sie sagen: „Wir haben den Herrn gesehen.“ Ihr Herz brennt von dem, was sie erlebt haben: ER, Jesus, ihr Herr, der Auferstandene, ist ihnen begegnet!
Das möchten auch wir in diesem Kalender tun, und zwar immer wieder: von Jesus Christus reden, der gestorben und auferstanden ist und nun lebt. Damit andere es hören, angesteckt und errettet werden - Ihn kennenlernen und Ihm nachfolgen.
Lässt Thomas sich überzeugen? Ist er bereit, seine Haltung zu ändern? Wird er das nächste Mal dabei sein?
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 28.9.2022 entnommen )
Thomas aber sprach zu ihnen: Wenn ich nicht in seinen Händen das Mal der Nägel sehe und meinen Finger in das Mal der Nägel lege und meine Hand in seine Seite lege, so werde ich nicht glauben. Und nach acht Tagen waren seine Jünger wieder drinnen und Thomas bei ihnen. Da kommt Jesus, als die Türen verschlossen waren, und stand in der Mitte und sprach: Friede euch! Dann spricht er zu Thomas: Reiche deinen Finger her und sieh meine Hände, und reiche deine Hand her und lege sie in meine Seite, und sei nicht ungläubig, sondern gläubig.
Johannes 20,25–27
Thomas ist mit dabei (4)
Jesus Christus erscheint seinen Jüngern am Abend des Auferstehungstags - doch Thomas ist nicht dabei. Die anderen erzählen ihm, dass sie den Herrn gesehen haben. Schade, dass Thomas ihnen nicht glaubt und dass er seinen eigenen Forderungskatalog hat, den er erfüllt sehen möchte! Doch ist das nicht typisch Thomas: faktenorientiert und nicht in der Lage, über seinen Schatten zu springen?
Er fordert handfeste Beweise - doch wann wird sich die Gelegenheit dazu bieten? Ja, manchmal lässt Gott auch uns warten. Vielleicht weil auch wir etwas über uns oder über Ihn lernen müssen. Doch dann ist es so weit: Jesus erscheint seinen Jüngern erneut und Thomas ist dieses Mal mit dabei.
Wie sehr wird Thomas sich gewünscht haben, dass Jesus den Jüngern noch einmal erscheint und er dabei ist! Sein Glaube, sein ganzes weiteres Leben wird davon abhängen!
Jesus kommt, steht in der Mitte seiner Jünger, spricht: „Friede euch!“ - und wendet sich dann Thomas zu. Direkt und ganz persönlich. Er macht ihm keine Vorwürfe, nein, Er fordert ihn auf, die Nägelmale in seinen Händen und die Wunde an seiner Seite zu sehen und zu betasten. Genau so, wie Thomas es sich gewünscht hat. Dann fordert Jesus ihn auf: „Sei nicht ungläubig, sondern gläubig!“ - Wie gnädig und liebevoll geht der Herr Jesus mit seinem zweifelnden Jünger um!
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 29.9.2022 entnommen )
Thomas antwortete und sprach zu ihm: Mein Herr und mein Gott! Jesus spricht zu ihm: Weil du mich gesehen hast, hast du geglaubt. Glückselig sind, die nicht gesehen und doch geglaubt haben! Johannes 20,28.29
Thomas ist überwältigt (5)
Jesus tritt in die Mitte der Jünger, wendet sich Thomas zu, fordert ihn auf: „Reiche her … sieh … und lege!“ - doch die Bibel schweigt darüber, ob er es wirklich tat.
Thomas ist überwältigt, als sein Herr vor ihm steht: auferstanden, lebendig - und doch mit den Merkmalen von Kreuzigung und Tod. Er ruft aus: „Mein Herr und mein Gott!“ Der, der ihm gegenübersteht, ist Gott und Mensch in einer Person. Er ist Herr, Er ist Gott und Er ist gleichzeitig sein Herr und sein Gott! Er ist der, mit dem er unterwegs war, und ist gleichzeitig ganz anders und viel mehr! Sein Ausruf drückt seine Unterordnung aus, seine Ehrfurcht, Ehrerbietung, ja sogar Anbetung.
Nach Petrus, der einmal zu Jesus gesagt hat: „Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes“ (Matthäus 16,16), ist Thomas der zweite Jünger, der ein großartiges Zeugnis über den Herrn Jesus ablegt. Dieser zum Pessimismus neigende, zweifelnde Jünger glaubt - und betet voll Ehrfurcht an. Was für ein Wechsel!
Thomas hat erfasst, wer und was sein Herr ist. Kann auch jeder Leser und Hörer sagen: „Mein Herr und mein Gott“?
Dann fügt Jesus hinzu: „Weil du mich gesehen hast, hast du geglaubt. Glückselig sind, die nicht gesehen und doch geglaubt haben!“ Auch wenn wir Ihn heute nicht mehr sehen und betasten können, ist das kein Verlust für uns - wir können den Berichten der Evangelien vertrauen und glauben, dass Er für uns gestorben, dass Er begraben und wieder auferstanden ist! So wie Petrus schreibt: „Den ihr, obgleich ihr ihn nicht gesehen habt, liebt; an welchen glaubend, obgleich ihr ihn jetzt nicht seht, ihr mit unaussprechlicher und verherrlichter Freude frohlockt“ (1.Petrus 1,8)
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 30.9.2022 entnommen )
Sie kommen zu Jesus und bringen einen Gelähmten, von vieren getragen. Und da sie wegen der Volksmenge nicht an ihn herankommen konnten, deckten sie das Dach ab, wo er war ... Und als Jesus ihren Glauben sah, spricht er zu dem Gelähmten: Kind, deine Sünden sind vergeben. Markus 2,3–5
Jesus und der Gelähmte
Menschen drängen sich im Haus. Da kommen vier Männer, die einen Gelähmten tragen; sie wollen ihn zu dem Herrn Jesus bringen. Doch sie können nicht zu Jesus gelangen, weil das Haus voll ist und niemand Platz macht. Geben sie auf oder warten sie ab? Nein! Kurzerhand decken sie das Dach ab und lassen den Gelähmten hinab, so dass er direkt vor Jesus zu liegen kommt.
Ganz sicher herrscht im Haus atemlose Spannung, vielleicht aber auch Entrüstung: Wie kann man nur! Unerhört! Das gibt’s doch nicht! - Was aber sagt der Sohn Gottes dazu? ER erkennt den Glauben des einen, der vor Ihm liegt, und den der vier, die ihn herbeigebracht haben und die ganz sicher vom Dach aus jetzt alles beobachten. Jetzt wendet ER sich an den, der vor Ihm liegt, und sagt: „Deine Sünden sind vergeben.“
Nein, nicht: Thema verfehlt!, wie wir vielleicht vorschnell urteilen, sondern: Das Wichtigste zuerst! Jesus weiß: Zuerst muss das innere Problem angepackt, dann kann das äußere Problem angesprochen werden - zuerst muss das Thema Sünde geklärt, dann kann das Thema Krankheit behandelt werden.
Das ist heute nicht anders!
Auch wenn wir in unserem Leben noch so viel Not und Trauer durchmachen - zuerst muss das Wichtigste geklärt werden: die Frage der Sünde. Denn was nützen uns Gesundheit und ein langes Leben, wenn wir für das Leben nach dem Tod nicht Vorsorge getroffen haben?
Die ganze Geschichte ist im Evangelium nach Markus, Kapitel 2, Verse 1-12, zu lesen.
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 1.10.2022 entnommen )
Und es verdross Jona sehr, und er wurde zornig. Und er betete zu dem HERRN und sprach: Ach, HERR, war das nicht mein Wort, als ich noch in meinem Land war? Darum bin ich erst nach Tarsis geflohen; denn ich wusste, dass du ein gnädiger und barmherziger Gott bist, langsam zum Zorn und groß an Güte und der sich des Übels gereuen lässt. Und nun, HERR, nimm doch meine Seele von mir; denn es ist besser, dass ich sterbe, als dass ich lebe.
Jona 4,1–3
Gedanken zum Propheten Jona (16)
Am Ende von Kapitel 3 lesen wir, dass Gott von dem angekündigten Gericht Abstand nimmt, weil die Menschen in Ninive von ihrem bösen Weg umgekehrt sind. Und jetzt haben wir einen zornigen Jona vor uns. Der Kontrast könnte kaum größer sein: einerseits die warmen Strahlen der Gnade Gottes, die auf Ninive fallen, und andererseits das kalte Herz Jonas.
In seinem Zorn spricht Jona ein Gebet, in dem er Gott für sein gütiges Handeln anklagt und zugleich seinen eigenen Ungehorsam rechtfertigt, als er Richtung Tarsis geflohen ist.
Kennen wir das nicht auch? Wenn uns etwas nicht passt, setzen wir Gott gerne auf die Anklagebank. Doch Vorsicht: „Wer bist du denn, o Mensch, der du das Wort nimmst gegen Gott?“ (Römer 9,20)
Wie traurig und verkehrt ist die Haltung, die der Prophet hier zeigt! Als er Todesängste ausgestanden hat und in größter Not gewesen ist, hat er Gott um Gnade angefleht und ein Gelübde abgelegt. Doch wenn Gott sich erbitten lässt, weil eine ganze Stadt in Sack und Asche Buße tut, zeigt Jona sich äußerst missgünstig und will nicht länger leben. Wie dankbar müsste er dafür sein, dass Gott gnädig und barmherzig ist!
Wenn Jona sich über das ärgert, worüber der Himmel sich freut - nämlich wenn Sünder Buße tun -, dann wundert es nicht, dass Gott sein Gebet nicht erhört. Wer dagegen „gottesfürchtig ist und Gottes Willen tut, den hört er“ (Johannes 9,31)
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 2.10.2022 entnommen )
Lasst uns hinzutreten mit wahrhaftigem Herzen, in voller Gewissheit des Glaubens, die Herzen besprengt und so gereinigt vom bösen Gewissen.
Hebräer 10,2
Der Mauerfall
Am 9. November 1989 fiel die Mauer zwischen den beiden deutschen Staaten, zwischen der BRD und der DDR; die Grenze war offen. Die Menschen waren im Freudentaumel, denn das, was sie Jahrzehnte gefordert hatten, war über Nacht eingetreten. Lange Zeit war Deutschland durch die Mauer geteilt und getrennt - jetzt war sie gefallen. Willy Brandt kommentierte den Mauerfall mit den Worten: „Jetzt wächst zusammen, was zusammengehört.“
Was für ein schönes Bild für etwas viel Höheres: Seitdem Jesus Christus am Kreuz gestorben ist, kann zusammenwachsen, was zusammengehört. Denn Gott wünscht sich eine Beziehung zu uns Menschen und hat alles getan, damit das möglich werden kann.
Von SEINER Seite aus ist alles vorbereitet!
Doch auf meiner Seite steht noch eine Mauer, errichtet aus meinen Sünden und Verfehlungen. Ich kann sie selbst nicht überwinden - aber ich kann Gottes Angebot annehmen, dass ER sie einreißt. Voraussetzung dafür: Ich muss glauben, dass Gott existiert und ER seinen Sohn Jesus Christus zu meiner Rettung gesandt hat. Denn nur Jesus kann meine Schuld vor Gott wegnehmen. Doch wenn ich Ihn aus meinem Leben ausklammere, hat mein Leben keinen Sinn. Und was ist, wenn ich am Ende feststellen muss, dass sein Urteil über mich gerecht ist und dass meine Schuld mich ewig von Ihm trennt?
Heute reicht Gott mir die Hand!
Wenn ich sie ergreife, fällt die Mauer, die mich von Ihm trennt. Dann kann ich „hinzutreten mit wahrhaftigem Herzen, in voller Gewissheit des Glaubens“, dann ist mein Herz „besprengt“ und ich bin „gereinigt vom bösen Gewissen“. Ich darf Gemeinschaft mit Ihm haben, darf eine ganz neue Freude erleben, weil Gott nun mein Vater geworden ist.
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 3.10.2022 entnommen )
Seid um nichts besorgt, sondern in allem lasst durch Gebet und Flehen mit Danksagung eure Anliegen vor Gott kundwerden; und der Friede Gottes, der allen Verstand übersteigt, wird eure Herzen und euren Sinn bewahren in Christus Jesus.
Philipper 4,6.7
Das Gewicht der Sorgen
Eine Psychologin hielt ein Seminar über Stressmanagement. Als sie ein Glas Wasser hochhob, erwarteten viele die Frage: „Ist das Glas halb voll oder ist es halb leer?“ Stattdessen erkundigte sie sich mit einem Lächeln: „Wie schwer ist dieses Glas Wasser?“ - Die Antworten variierten zwischen 200 und 500 Gramm.
Sie antwortete: „Das absolute Gewicht des Glases ist völlig gleichgültig. Es kommt darauf an, wie lange ich es halte. Wenn ich es eine Minute halte, ist das kein Problem. Nach einer Stunde beginnt mein Arm zu schmerzen. Und wenn ich das Glas einen Tag lang halte, wird sich mein Arm taub und lahm anfühlen. Das Gewicht ändert sich nicht - aber je länger ich das Glas halte, desto schwerer wird es für mich, es zu halten.“
So fuhr sie fort: „Die Sorgen Ihres Lebens sind wie dieses Glas Wasser. Denken Sie für eine Weile über Ihre Sorgen nach, wird es Ihnen sicher nicht besonders schaden. Aber wenn Sie länger über Ihre Sorgen nachdenken, fängt es an zu schmerzen. Und wenn Sie den ganzen Tag über Ihre Probleme und Sorgen nachgrübeln, werden Sie sich wie gelähmt fühlen - und Sie werden unfähig sein, irgendetwas anderes zu tun.“
Gott ermuntert die Gläubigen, Ihm ihre Probleme und Sorgen unverzüglich, regelmäßig und vollständig im Gebet zu übergeben - oder anders gesagt: das Sorgenglas täglich neu wieder hinzustellen.
„All eure Sorge werft auf ihn; denn er ist besorgt für euch.“ 1.Petrus 5,7
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 4.10.2022 entnommen )
Geh hin zur Ameise, du Fauler, sieh ihre Wege und werde weise. Sprüche 6,6
Eine superschnelle Ameise
Usain Bolt stellte im Jahr 2009 mit 9,58 Sekunden einen neuen Weltrekord im 100-Meter-Sprint der Männer auf. Doch mit 12,5 Meter pro Sekunde war er geradezu langsam im Vergleich zur Silberameise (Cataglyphis bombycina), einer Ameise, die in den Sanddünen der nördlichen Sahara lebt.
Denn diese Ameise ist die schnellste der Welt und schafft 855 Millimeter pro Sekunde; das sind übertragen auf die Größe eines Menschen 180 Meter pro Sekunde! Und das bei lebensfeindlich heißen 60 Grad Bodentemperatur. Dabei sind ihre sechs Beine perfekt synchronisiert. Das vordere und das hintere Bein auf der einen Körperseite bilden mit dem mittleren Bein gegenüber einen stabilen Dreibeinstand. So fliegt die Silberameise über den Sand, teilweise ohne dabei den Boden zu berühren.
Außerdem kann sie sich extrem gut orientieren. Denn obwohl sie für ihre Nahrungssuche mal hierhin, mal dorthin läuft, rennt sie in gerader Linie zum Nest zurück, wenn sie Beute aufgefunden hat.
Diese Fähigkeiten sind überlebensnotwendig für diese superschnelle Ameise, die tagaktiv ist und in der Mittagshitze im Wüstensand nach Nahrung sucht. Hier hat sie gegenüber anderen Tieren ihre ökologische Nische gefunden.
Ja - „geh zur Ameise, … sieh ihre Wege und werde weise“. Schon bei ihr kann ich Gottes Größe und Weisheit bewundern. „Das Unsichtbare von ihm wird geschaut, sowohl seine ewige Kraft als auch seine Göttlichkeit, die von Erschaffung der Welt an in dem Gemachten wahrgenommen werden.“ (Römer 1,20)
Auch hier im Kleinen kann ich Gott erkennen, kann Ihn verherrlichen und Ihm danken.
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 5.10.2022 entnommen )
Wir wissen aber, dass das Gericht Gottes nach der Wahrheit ist. Römer 2,2
Nur mit einem Anpfiff?
Im Gespräch mit Pfarrer Wilhelm Busch beschwerte sich einmal ein recht selbstbewusster Herr darüber, dass die Christen so viel Wind um die Sünde machten. „Sehen Sie“, sagte er, „ich war Soldat. Offizier! Na, wenn da mal einer was versiebte, dann gab’s einen Anpfiff - und fertig! Sollte Ihr Gott das wirklich ernster nehmen?“
„Sie waren doch Gerichtsoffizier“, erinnerte sich Busch, „und als solcher haben Sie eine Menge Leute vor sich gehabt. Die haben Sie alle nur mit einem Anpfiff (so nannten Sie das doch?) weggeschickt? - Allerhand!“
Etwas nervös kam es zurück: „Na, wenn einer wirklich was ausgefressen … und die Gesetze übertreten hatte, wurde er natürlich verurteilt.“
„Warum? Wieso?“, fragte Busch.
„Nun, weil es ein Recht gibt, und wer das verletzt, wird verurteilt.“
„… weil es ein Recht gibt! So, jetzt will ich Ihnen etwas sagen: Bei Gott gibt es auch Recht: Also - davon verstehen Sie ja was. Recht bleibt Recht. Und wer die Zehn Gebote auch nur einmal übertreten hat, der wird verurteilt! Gott ist gerecht!“
Der Besucher horchte auf. Busch fuhr fort: „Sie gehen also Ihrer Verurteilung bei Gott entgegen.“
Der andere lachte nervös: „Na, und Sie?“
„Ich habe meine Verurteilung schon hinter mir“, sagte Busch.
Verblüfft schaute der Besucher hoch. „Schon hinter sich? Und freigesprochen?“
„Nein! Zum Tod verurteilt! Ich habe das Urteil anerkannt und angenommen. Ich konnte es, weil ein Bürge da war, der für mich eingesprungen ist und für mich die Todesstrafe getragen hat.“
„Ein Bürge? Wer war das?“
„Jesus Christus, auf Golgatha! Und nun: Entweder erkennen auch Sie Gottes Todesurteil an und halten sich an diesen Bürgen oder - ich möchte nicht in Ihrer Haut stecken!“
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 6.10.2022 entnommen )
Welches ist der Weg, auf dem das Licht sich verteilt? Hiob 38,24
Das Weltbild der Bibel
Manchmal wird behauptet, die Bibel vertrete ein antiquiertes Weltbild. Doch ist sie so weltfremd?
Ja, sie spricht von Sonnenaufgang und -untergang, als ob es die Sonne wäre, die sich bewegen würde. (1. Mose 19,23; 28,11) Doch bewundern wir nicht auch einen herrlichen „Sonnenuntergang“?
Hin und wieder finden wir in der Bibel geradezu moderne Beschreibungen. So sagt Hiob im wahrscheinlich ältesten Buch der Bibel: „Gott spannt den Norden aus über der Leere, hängt die Erde auf über dem Nichts“ (Hiob 26,7) ER beschreibt die Erde, die sich im Weltall wie in einem leeren Raum befindet, der sich über und unter ihr und auch um sie herum erstreckt.
Wenn David schreibt: „So weit der Osten ist vom Westen, hat er von uns entfernt unsere Übertretungen“ (Psalm 103,12), dann geht er offensichtlich nicht davon aus, dass die Erde eine Scheibe ist. Sonst hätte er auch schreiben können: „So weit der Norden ist vom Süden …“ Norden und Süden sind durch die Pole festgelegt, Osten und Westen dagegen sind quasi unendlich weit voneinander entfernt. Ob David wusste, dass die Erde eine Kugel ist?
Die Frage in unserem Tagesvers ist eine der vielen Fragen, die Gott stellt und die Hiob nicht beantworten kann. Und interessanterweise kann die Forschung sie bis heute immer noch nicht eindeutig und endgültig beantworten. Einige Eigenschaften des Lichts bestätigen die Wellen-, andere dagegen die Teilchentheorie. Bis heute hat die Physik noch keine vollkommen befriedigende Antwort auf diese Frage gefunden.
Selbstverständlich besaßen die Menschen der Bibel nicht unser heutiges Wissen. Doch dumm und weltfremd waren sie nicht. Und vor allem: Gott wollte nicht in wissenschaftlicher Sprache zu uns reden!
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 7.10.2022 entnommen )
Jesus kam nach Nazareth, wo er auferzogen worden war; und er ging nach seiner Gewohnheit am Tag des Sabbats in die Synagoge und stand auf, um vorzulesen. ... Er aber fing an, zu ihnen zu sagen: Heute ist diese Schrift vor euren Ohren erfüllt. Lukas 4,16.21
Jesus begegnet Juden in der Synagoge
Jesus kommt nach Nazareth, wo ER aufgewachsen ist und wo man Ihn und seine Familie kennt.
Nach seiner Gewohnheit geht ER wie jeder fromme Jude am Sabbat in die Synagoge. Die Tageslesung steht in dem Buch des Propheten Jesaja. Jesus steht auf, liest vor, rollt nach der Lesung die Schriftrolle wieder zusammen, gibt sie dem Synagogendiener zurück und setzt sich. Bis hierhin ein Vorgang, der sich jeden Sabbat in allen Synagogen wiederholt - unspektakulär und völlig normal.
Doch dann sagt Jesus: „Heute ist diese Schrift vor euren Ohren erfüllt.“ Das Gelesene ist nicht mehr nur Verheißung und Ankündigung, sondern ist Geschichte, die sich vor ihren Augen und Ohren erfüllt. Keine Zukunftsmusik mehr - sondern Gegenwartsmelodie. Lebendige Worte, die sich vor ihren Augen und Ohren erfüllen. Das erstaunt, das wirft Fragen auf, das provoziert wenig später auch Wut und Widerstand.
Und das ist noch heute so!
Geschichten und Worte der Bibel, die uns nicht betreffen, die vergangen sind oder die sich später irgendwann einmal erfüllen werden, lassen uns oft kalt und unberührt. Aber wenn sie lebendig werden, wenn sie uns in das Licht Gottes stellen, wenn sie uns persönlich ansprechen und uns jetzt, hier und heute auffordern, dann fordern sie heraus, dann provozieren sie, dann kommt Widerspruch auf.
Gott redet - über gestern und für morgen. Besonders aber redet ER für heute, für jetzt, und ER redet zu mir.
Manchmal sehr konkret und punktgenau, damals wie heute!
Die ganze Geschichte ist im Evangelium nach Lukas, Kapitel 4, Verse 16-30, zu lesen.
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 8.10.2022 entnommen )
Und der HERR sprach: Ist es recht, dass du zürnst? Und Jona ging aus der Stadt hinaus und setzte sich östlich der Stadt nieder. Und er machte sich dort eine Hütte; und er saß darunter im Schatten, bis er sähe, was mit der Stadt geschehen würde. Jona 4,4.5
Gedanken zum Propheten Jona (17)
Jona ist zornig. Warum? Weil die Bewohner von Ninive von Gott verschont worden sind. Aus seiner Sicht haben sie das trotz ihrer Umkehr nicht verdient.
Gott stellt Jona eine rhetorische Frage; insofern gleicht sie einem Tadel. Doch zugleich will Gott Jona bewusst machen, dass Er „langsam zum Zorn“ ist, nicht nur gegenüber den Niniviten, sondern auch gegenüber seinem Propheten.
Nein, es ist nicht recht, dass Jona zürnt, und zwar aus mindestens zwei Gründen:
Es gibt keinen Grund, geringschätzig auf andere herabzusehen!
Jona schweigt und geht weg.
Wir würden heute sagen: Er schmollt. Aus der Ferne möchte er zusehen, wie Gott die Stadt „umkehrt“. Wie selbstgerecht ist sein Herz - mehr als das der Bewohner Ninives!
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 9.10.2022 entnommen )
Wer Gott naht, muss glauben, dass er ist und denen, die ihn suchen, ein Belohner ist.
Hebräer 11,6
Biblische Aussagen
Sind die biblischen Aussagen wirklich wahr und glaubwürdig? - Vielleicht ist Ihnen dieser Gedanke schon einmal gekommen und Sie zweifeln an der Glaubwürdigkeit der Bibel.
Nun - die Bibel ist kein wissenschaftliches Buch, sondern in erster Linie Gottes Offenbarung. Insofern will sie uns nicht physikalische, astronomische oder geologische Erkenntnisse vermitteln, sondern uns Gottes Plan für uns Menschen erklären.
Und doch sagt sie uns etwas …
Zugegeben: Die Bibel befriedigt nicht immer unsere Neugier - aber sie sagt uns, was nötig ist, damit wir gerettet werden können. Und der Glaube an Gott ist auch heute noch der einzige Weg zum Leben.
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 11.10.2022 entnommen )
Wenn man ein Wort an dich versucht, wird es dich verdrießen? Doch die Worte zurückhalten, wer könnte es? Hiob 4,2
… vielleicht ist es dann zu spät! (1)
Lukas ist bei seinen Freunden beliebt und in seinem Beruf erfolgreich. Seine Eltern sind Christen, die ihren Glauben ernst nehmen. Als er Kind war, haben sie mit ihm gebetet und die Bibel gelesen - doch jetzt ist er erwachsen, hat seinen Glauben über Bord geworfen und kann über Gott und Gebet nur noch müde lächeln.
Wieder einmal hat Lukas im Kreis seiner Arbeitskollegen an Kirche, Pfarrer und Glauben kein gutes Haar gelassen. Er ist stolz auf sich, denn er weiß, dass er gut argumentiert hat. Am nächsten Tag nimmt ihn sein Freund Achim beiseite. Er ist ein ernsthafter Christ, doch Lukas respektiert seinen Glauben, obwohl er sonst über alles Fromme lächelt. Leise und sichtlich betroffen sagt Achim zu ihm: „Lukas, Gott hat dir Witz und Verstand gegeben. Du kannst gut diskutieren und Menschen überzeugen. Aber du benutzt das alles, um gegen Gott zu reden. Vielleicht kommst du eines Tages einmal in große Gefahr, gerätst in eine Falle und spürst, dass Gott zu dir redet - doch vielleicht ist es dann zu spät!“
Lukas zuckt zusammen, sein Hochgefühl verschwindet, doch wenig später hat er die Worte seines Freundes schon wieder vergessen.
Vielleicht haben auch Sie eine „fromme“ Vergangenheit: Sie haben Eltern oder Großeltern, die für Sie gebetet haben, haben selbst christliche Lieder gesungen und Bibelstellen auswendig gelernt. Doch jetzt ist Ihnen das Vergangene peinlich und Sie lächeln darüber, weil Sie überzeugt sind, dass Sie Ihren Kinderglauben endgültig hinter sich gelassen haben.
Doch was ist, wenn Sie in eine Lage kommen, wo Sie deutlich spüren, dass Gott Realität ist und zu Ihnen redet?
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 11.10.2022 entnommen )
Von hinten und von vorn hast du mich eingeengt und deine Hand auf mich gelegt.
Psalm 139,5
… vielleicht ist es dann zu spät! (2)
Lukas hat seinen Glauben über Bord geworfen. Über Kirche und Gott kann er nur noch mitleidig lächeln. Ein Kollege warnt ihn, dass Lukas eines Tages einmal in großer Gefahr sein könnte, dass es dann aber vielleicht zu spät ist.
Sechs Monate später steht Lukas vor seinem Meisterstück: vor einem großen Tresorraum, dessen Schließmechanismus er selbst entworfen hat. Sein Chef lobt ihn und auch der Kunde ist überaus zufrieden. Noch ein letztes Mal vor der Übergabe an den Kunden betritt Lukas den Tresorraum, um zu überprüfen, ob alles reibungslos funktioniert. Ob er nun selbst die Tür zuzieht oder ob ein anderer dagegen stößt - bevor er es verhindern kann, fällt die Tür ins Schloss. Sofort weiß Lukas, dass er in seine eigene Falle geraten ist. Denn es gibt nur zwei Tresorschlüssel: Einen trägt er in der Tasche, der nutzt ihm nichts; den anderen hat sein Chef - doch wo ist er?
Lukas ruft, schlägt gegen die Tür und gerät in Panik. Wie lange wird er es hier aushalten? Ihm fallen die Worte ein, mit denen sein Freund ihn vor einiger Zeit gewarnt hat: „Vielleicht kommst du eines Tages einmal in große Gefahr, gerätst in eine Falle und spürst, dass Gott zu dir redet - doch vielleicht ist es dann zu spät!“
Er weiß, dass er jetzt an diesem Punkt ist, dass Gott zu ihm redet, dass er Ihm gegenübersteht. Ihm fällt ein Bibelvers ein, den er früher einmal auswendig gelernt hat: „Da schrien sie zu dem HERRN in ihrer Bedrängnis, und aus ihren Drangsalen errettete er sie“ (Psalm 107,6)
Doch hat er ein Recht, zu Gott zu schreien?
Kann er, der Gott immer abgelehnt hat, erwarten, dass Gott ihn jetzt erhört?
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 12.10.2022 entnommen )
Den Aufrichtigen geht Licht auf in der Finsternis. Psalm 112,4
… vielleicht ist es dann zu spät! (3)
Lukas ist im Tresorraum eingeschlossen; der Sauerstoff wird knapper. Er will zu Gott rufen, den er früher verlacht und verlästert hat. Doch hat er ein Recht, sich an Ihn zu wenden?
Lukas ist klar, dass Gott existiert und dass es Himmel und Hölle gibt. Und er weiß, dass er kein Mitleid verdient hat. Das Einzige, was er tun kann, ist, zu Gott zu rufen und um Gnade zu bitten. Er kniet sich im Tresorraum nieder und fleht zu Gott, ihm seine ganze Sündenschuld zu vergeben. Er denkt an seine Eltern und das Leid, dass sein Tod für sie bedeuten wird. Er findet einen Stift und schreibt in sein Notizbuch, so gut es geht: „Gott segne euch. Ich habe Gott gebeten, mir zu vergeben.“ Lukas wird müder. Nach einer gewissen Zeit schläft er ein, dann ist er bewusstlos.
Das Nächste, was er wahrnimmt, ist ein Stimmengewirr, ein Licht - dann ist alles wieder schwarz. Als er seine Augen wieder öffnet, liegt er im Bett und seine Mutter hält seine Hand.
Er kommt bald wieder zu Kräften. Noch oft erzählt er seinen Freunden und Arbeitskollegen von seiner Bekehrung im Tresorraum. Denn er möchte seine leichtfertigen Worte von früher korrigieren und zurücknehmen.
Auch wir kommen in Situationen, wo uns schlagartig klar wird, dass es einen Gott gibt und dass Er uns meint und in unser Leben hineinredet.
Ignorieren wir Ihn dann?
Oder lassen wir uns auf eine Begegnung mit Ihm ein?
Wenn wir so weitermachen wie bisher - wie wollen wir dann später einmal dem Gericht Gottes entkommen, wenn wir seine Errettung missachten, die ER uns jetzt anbietet?
(Hebräer 2,3)
Doch noch ist Zeit, auf Gott zu hören!
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 13.10.2022 entnommen )
So wahr ich lebe, spricht der Herr, HERR, ich habe kein Gefallen am Tod des Gottlosen, sondern dass der Gottlose von seinem Weg umkehre und lebe! Kehrt um, kehrt um von euren bösen Wegen! Denn warum wollt ihr sterben? Hesekiel 33,11
Sind Sie progressiv?
Ich meine mit dieser Frage: Sind Sie fortschrittlich, sind Sie modern?
Die meisten Menschen sind für Fortschritt, denn keiner möchte als rückständig oder altmodisch gelten. Fortschritt heißt Weiterentwicklung; Fortschritt bedeutet, einem angestrebten Ziel näher zu kommen. Doch was ist, wenn mein Weg oder meine Richtung falsch ist? Dann bringt mich jeder Meter immer weiter vom Ziel weg. Dann sind Umkehr und ein Zurück der beste Fortschritt. Dann ist der am fortschrittlichsten, der als Erster umkehrt.
Wenn ich anstatt nach Bad Essen nach Essen fahre, anstatt nach Hamburg nach Homburg und anstatt nach Frankfurt am Main nach Frankfurt an der Oder, dann komme ich zwar vorwärts - aber ich komme nicht ans Ziel. Hier starrköpfig auf eine getroffene Entscheidung und eingeschlagene Richtung zu pochen, ist durchaus nicht fortschrittlich.
Gott musste damals seinem eigenen Volk Israel gewissermaßen zurufen: Kehrt doch um!
Der Weg, den ihr eingeschlagen habt, ist falsch.
Er führt ins Verderben, in den Tod.
Hört doch auf mich!
Ich will euch retten, euch Gutes tun, will euch Leben schenken! - Genauso bittet Gott auch heute: „Kehrt doch um, jeder von seinem bösen Weg, und macht eure Wege und eure Handlungen gut.“ Und Er fordert uns auf: „Wendet euch zu mir und werdet gerettet, alle ihr Enden der Erde!“ (Jeremia 18,11; Jesaja 45,22)
Fazit: Ich möchte fortschrittlich sein. Und das Fortschrittlichste, was ich im Leben tun kann, ist: zu Gott umzukehren!
„Wer mich findet, hat das Leben gefunden und Wohlgefallen erlangt von dem HERRN“ (Sprüche 8,35)
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 14.10.2022 entnommen )
Als Jesus sich dem Tor der Stadt näherte, siehe, da wurde ein Toter herausgetragen, der einzige Sohn seiner Mutter, und sie war eine Witwe ... Und als der Herr sie sah, wurde er innerlich bewegt über sie und sprach zu ihr: Weine nicht! Lukas 7,12.13
Jesus begegnet einer weinenden Mutter
Ein Bild geballter Hoffnungslosigkeit: Die Frau ist Witwe und damit alleinerziehend; auch für den Lebensunterhalt muss sie vermutlich selbst aufkommen, denn eine soziale Absicherung wie heute gibt es nicht. Und jetzt ist auch noch ihr einziger Sohn gestorben. Damit ist sie auch der Hoffnung auf eine bessere Zukunft beraubt. Was ihr bleiben, sind ein hartes und einsames Leben. Man kann nur hoffen, dass andere Mitleid empfinden und sie unterstützen und begleiten. Erbärmliche Zukunftsaussichten für einen Menschen!
Ist damit alles vorbei? Nein - die Frau weiß es nur noch nicht. Denn der Herr Jesus nähert sich dem Stadttor, das auch der Trauerzug gerade erreicht hat. Ganz sicher keine zufällige Begegnung!
Jesus sieht das Elend der Frau, wird innerlich bewegt und sagt zu ihr: „Weine nicht!“
Kennen wir das nicht auch?
Dass jemand zu uns sagt: „Kopf hoch!“, „Wird schon wieder!“, „Du musst nicht traurig sein!“? Vielleicht haben wir diese Worte selbst schon anderen gesagt. Oder aber wir haben geschwiegen, weil uns das Leid sprachlos gemacht hat. Sprachlos und hilflos. Doch hier kommt einer, der sagt: „Weine nicht!“ - ER spricht mit Einfühlungsvermögen, vor allem aber mit Autorität, mit Macht über den Tod: Der Tote wird wieder lebendig.
Dieses Ereignis wird sich heute nicht eins zu eins wiederholen. Doch eins gibt uns Mut: „Jesus Christus ist derselbe, gestern, heute und in Ewigkeit“. Auch heute sieht ER uns in unserer Not, wird innerlich bewegt - und hat Balsam für Wunden und Herzen. Allen, die Ihm vertrauen, hat ER versprochen: „Ich will dich nicht versäumen und dich nicht verlassen“ (Hebräer 13,5.8)
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 15.10.2022 entnommen )
Und Gott der HERR bestellte einen Wunderbaum und ließ ihn über Jona emporwachsen, damit Schatten über seinem Haupt wäre, um ihn von seinem Missmut zu befreien; und Jona freute sich über den Wunderbaum mit großer Freude. Jona 4,6
Gedanken zum Propheten Jona (18)
Jona sitzt missmutig in seiner selbst gebauten Hütte. Er wartet immer noch darauf, dass seine Prophezeiung eintrifft und Gott die Stadt Ninive verdirbt. Doch Gott hat sich über Ninive erbarmt. Ebenso erbarmt ER sich über seinen irrenden Knecht Jona. Es ist beeindruckend, wie liebevoll Gott sich um ihn kümmert. ER will ihn das lehren, was auch Jesus seinen Jüngern gesagt hat: „Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist“ (Lukas 6,36)
Hier ist der Schöpfer zugunsten seines Geschöpfs tätig.
Für Ihn ist es nichts Großes, über Nacht einen großen Baum wachsen zu lassen. ER bestellt ihn einfach - genauso, wie ER einen Fisch bestellt hat, damit dieser Jona verschlinge. Mit dem Baum will Gott seinen Propheten vom Missmut befreien.
Kaum wirft der Baum Schatten über Jona, ändert sich dessen Stimmungslage: Verdruss und Zorn weichen einer großen Freude.
Geht es uns nicht manchmal ähnlich?
Wenn etwas in unserem Leben nicht planmäßig verläuft, sind wir schnell niedergeschlagen oder sogar zornig. Ändern sich dann die Umstände zum Positiven, sind wir guter Dinge. Wie oft entscheiden die äußeren Umstände über unser Lebensglück!
Jona freut sich! Aber seine Freude ist egoistisch und nur von kurzer Dauer, weil er nur sein eigenes Wohlergehen vor Augen hat. Größer und beständiger wäre seine Freude, wenn er sich mit Gott über die Rettung von so vielen Menschen freuen würde.
Noch etwas gibt uns zu denken: Hat Jona vergessen, seinem Gott für den Wunderbaum zu danken? –
Nur wer Gott in allem dankt, wird auf Dauer glücklich sein.
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 16.10.2022 entnommen )
Gott sprach: „Ich bin, der ich bin.“ 2. Mose 3,14
Der unveränderliche Gott
Gott ändert sich nicht, ER bleibt immer derselbe. Damit aber ist ER so ganz anders als wir Menschen. Wir probieren dieses und jenes aus und rennen oft Idealen hinterher - und merken doch immer wieder, dass jeder Versuch zum Scheitern verurteilt ist.
Manchmal, zum Beispiel an Karneval, setzen wir uns eine Maske auf. Weil wir einmal sein möchten, wer und wie wir eigentlich sein wollen. Und weil wir eine Maske tragen, meinen wir, dass wir dann auch unsere Hemmungen fallen lassen können. Wir wollen unser Leben leben, wollen es ohne Rücksicht auf Konsequenzen in vollen Zügen genießen und verdrängen dabei oft, dass wir Schuld auf uns laden!
Es gibt eine schlechte und eine gute Nachricht:
Die schlechte Nachricht ist: Wir können uns nicht vor Gott verstellen, denn ER sieht hinter jede Maske. Und keine Verkleidung kann darüber hinwegtäuschen, dass sein Urteil niederschmetternd ist: Jeder Mensch ist von Natur aus ein Sünder und wegen seiner Sünden muss Gott Ihn einmal richten!
Die gute Nachricht ist: Wir müssen uns vor Gott auch gar nicht verstellen, denn ER kennt uns durch und durch. Doch Er möchte gerne eine Beziehung zu uns haben und hat daher auch eine Lösung für unser Problem: ER hat seinen Sohn Jesus Christus für die Sünde gesandt und sie an Ihm gerichtet. Wer an Ihn glaubt, wird nicht mehr gerichtet. Sonst wäre Gott nicht gerecht, denn ER straft Sünde nicht zweimal. Weil die Strafe für unsere Schuld an Jesus vollzogen worden ist, kann ER gewissermaßen nicht anders, als uns gnädig zu sein und uns freizusprechen.
So ist Gott - auf seine Zusagen können wir uns verlassen!
In unserer unruhigen Zeit sehnen wir uns oft nach Sicherheit, nach Stabilität mitten in allem Chaos. Bei Gott können wir sie finden: Seine Gerechtigkeit und seine Gnade ändern sich nie.
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 17.10.2022 entnommen )
Auch wenn ich wanderte im Tal des Todesschattens, fürchte ich nichts Übles, denn du bist bei mir. Psalm 23,4
Death Valley (1)
Im Südosten Kaliforniens befindet sich eine trostlose Wüstenregion: Death Valley (Tal des Todes). Das Tal bekam seinen Namen nach einer Begebenheit im Jahr 1849: Eine Gruppe von Pionieren und Goldsuchern fand wochenlang keinen Ausweg und konnte sich nur dadurch retten, dass sie ihre Planwagen zurückließen und über einen Pass das Tal verließen. Damals soll eine Frau zum Abschied gewunken und gerufen haben: „Goodbye, Death Valley!“
Das Tal ist eine der trockensten Gegenden der Erde und für seine schreckliche Hitze bekannt. Die bisher höchste Temperatur wurde mit 54,4 Grad im August 2020 gemessen. In diesem Tal liegt auch der tiefste Punkt der USA: 85,95 Meter unter dem Meeresspiegel.
Death Valley - ist das nicht eine passende Beschreibung für die Welt, in der wir leben? In der Zerstörung und Egoismus, Kälte und Härte, Krankheiten und schreckliche Unfälle an der Tagesordnung sind? Ist nicht jeder von uns von Leid und Tod betroffen und auch von Todesangst? Das sind die Folgen der Sünde, die durch einen einzigen Menschen, Adam, in die Welt gekommen ist. Der Sünde ist der Tod gefolgt, dem alle Menschen unterworfen sind, weil sie alle gesündigt haben. (Römer 5,12)
So wurde unsere Welt ein Death Valley, ein Tal des Todes.
Im Jahr 1849 brachte ein Gebirgspass die Rettung, heute liegt die Rettung in einer Person: in Jesus Christus. Nur wenn Er bei uns ist, brauchen wir uns nicht zu fürchten, wenn wir im Tal des Todes unterwegs sind. Wir werden gerettet, indem wir Ihn als Herrn bekennen und im Herzen glauben und wissen, dass Gott Ihn aus den Toten auferweckt hat. (Römer 10,9.10)
Wir müssen den Ausgang also nicht nur kennen, sondern ihn auch wählen und gehen!
„Du bist bei mir“ - das ist Rettung „im Tal des Todesschattens“.
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 18.10.2022 entnommen )
Gott ist uns ein Gott der Rettungen, und bei dem HERRN, dem Herrn, stehen die Ausgänge vom Tod. Psalm 68,21
Death Valley (2)
Im Death Valley (Tal des Todes) im Südosten Kaliforniens befindet sich am äußersten nordwestlichen Ende des Tals der Last-Chance-Canyon (Schlucht der letzten Gelegenheit).
Last-Chance-Canyon - das erinnert mich an Hinweisschilder, die man früher oft an Tankstellen entdeckte. Dort stand: Letzte Tankstelle vor der Autobahn. Oder an Schilder auf der Autobahn, wenn man sich einer Grenze näherte: Letzte Ausfahrt vor der Grenze/Zonengrenze. Es waren Hinweise auf letzte Gelegenheiten, letzte Möglichkeiten.
Gibt es in meinem Leben nicht auch solche Schilder und Hinweise?
Das mag eine Bewahrung im Unglück sein, eine Rettung aus höchster Gefahr oder ein Weg aus einer Sackgasse im Leben, ein Unglücks- oder Todesfall in meiner näheren Umgebung oder ein Bibelvers oder ein christliches Lied. Sie machen mir bewusst, wie zerbrechlich das Leben ist, erinnern mich daran, dass das Leben endlich ist. Es sind Last-Chance-Hinweise.
Ich kann sie ignorieren oder darüber lächeln, kann sie verwünschen und verfluchen. Doch sie reden laut und deutlich und treffen genau ins Schwarze. Sie warnen mich - aber laden mich auch ein.
„Gott ist uns ein Gott der Rettungen.“
Nur bei Ihm kann ich Hilfe, Kraft und Bewahrung finden.
ER lädt mich ein, gerade jetzt und heute, die Gelegenheit wahrzunehmen und seine Hand zu ergreifen. Es ist vielleicht eine letzte Gelegenheit, die ich nicht verstreichen lassen sollte!
Für viele Menschen waren letzte Gelegenheiten erste Schritte in eine andere Richtung, bedeuteten eine Umkehr zu Gott. Sie haben erfahren: „Du wirst mir kundtun den Weg des Lebens; Fülle von Freuden ist vor deinem Angesicht, Lieblichkeiten in deiner Rechten immerdar“ (Psalm 16,11)
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 19.10.2022 entnommen )
Du kennst mein Sitzen und mein Aufstehen, du verstehst meine Gedanken von fern. Du sichtest mein Wandeln und mein Liegen und bist vertraut mit allen meinen Wegen.
Psalm 139,2.3
Er weiß alles über mich!
Hildegard ist in der DDR groß geworden. Als sie zwei Jahre alt ist, verlässt die Mutter die Familie und lässt Hildegard allein mit ihrem Vater zurück.
In der Schule lästert sie über den Staat. Und sie hat Freunde, die eine Flucht Richtung Westen planen. Aber immer wieder erfährt der Staatssicherheitsdienst davon. Man verdächtigt sie - und sie verliert das Vertrauen zu Menschen und verschließt sich immer mehr. Als sie schließlich einen eigenen Fluchtversuch unternimmt, wird sie aufgegriffen und inhaftiert.
Nach der Wende nimmt sie Einsicht in ihre Akte und erkennt, dass sie die ganze Zeit bespitzelt worden ist. Dass alles, was sie sagte und tat, der Stasi gemeldet wurde. Von wem? Von ihrem eigenen Vater! Der Vater hat sein eigenes Kind verraten. Wie schrecklich!
Auch Gott weiß alles über mich!
Doch ER ist ganz anders!
Ja, ER sieht mich und kennt mich, versteht sogar meine Gedanken im Voraus, etwas, was kein Mensch kann. Doch ER liefert mich nicht aus, schwärzt mich nicht an. ER ist „vertraut mit allen meinen Wegen“ - und gibt mich doch nicht auf. ER hat mich „eingeengt“ und „seine Hand auf mich gelegt“ - doch es bedrückt und belastet mich nicht! Warum? Weil ER mir Gutes tun will. Wo ich auch hingehe, wird „seine Hand mich leiten und seine Rechte mich fassen“ (V. 5.10)
Wie der Psalmdichter vertraue ich seinem Wissen über mich. Deshalb bitte ich Ihn auch: „Erforsche mich Gott, und erkenne mein Herz; prüfe mich und erkenne meine Gedanken! Und sieh, ob ein Weg der Mühsal bei mir ist, und leite mich auf ewigem Weg!“ (V. 23.24)
Ich weiß, ER wird mich nicht enttäuschen!
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 20.10.2022 entnommen )
Die Kinder Israel verschmähten das kostbare Land, glaubten nicht seinem Wort; und sie murrten in ihren Zelten, hörten nicht auf die Stimme des HERRN. Psalm 106,24.25
Verschmähte Schätze
Ja, das kann passieren: dass man Kostbares verschmäht, Wertvolles übersieht, einen Schatz achtlos links liegen lässt.
Ein Besucher besichtigte in Bedford in England das Bunyan-Museum. Obwohl John Bunyan (1628-1688) schon lange tot ist, lebt sein großartiges Werk Die Pilgerreise weiter. Dieses Buch beschreibt allegorisch (sinnbildlich) den Glaubensweg eines Christen. Es ist in über 200 Sprachen übersetzt worden und zählt zu den bedeutendsten Werken der englischen Literatur.
Nachdem der Besucher das Museum besichtigt hat, bemerkt er zu der Frau am Eingangsschalter, es sei doch erstaunlich, dass ein so schlichtes kleines Buch aus der Feder eines Kesselflickers so berühmt geworden sei. Zuerst zögert sie, dann sagt sie: „Sie haben sicher recht, aber ich muss gestehen, dass ich das Buch noch nie gelesen habe.“ Er schreibt dazu: „Was soll man zu einer Person sagen, die Eintrittskarten für ein Museum verkauft, das seine Existenz allein einem Buch verdankt, und die selbst das Werk noch nicht einmal gelesen hat? Was für ein bemerkenswertes Beispiel für selbst auferlegte Armut!“
Vielleicht haben auch Sie noch nie die Bibel gelesen - vielleicht erscheint sie Ihnen zu schwierig oder Ihnen hat die Zeit gefehlt. Dann haben auch Sie einen Schatz verschmäht, eine Kostbarkeit ignoriert.
Was für ein Verlust!
Ein Dichter der Psalmen dagegen schreibt: „Ich freue mich über dein Wort wie einer, der große Beute findet“ (Psalm 119,162) Er wusste, wie wertvoll dieser Schatz ist. Machen wir es wie er - machen wir uns auf, den Schatz der Bibel zu entdecken!
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 21.10.2022 entnommen )
Da war ein Mann, mit Namen Zachäus, und dieser war ein Oberzöllner ... Und er suchte Jesus zu sehen, wer er wäre; und er vermochte es nicht wegen der Volksmenge, denn er war klein von Gestalt. Und er lief voraus und stieg auf einen Maulbeerfeigenbaum, um ihn zu sehen ... Und als Jesus an den Ort kam, sah er auf und erblickte ihn und sprach zu ihm: Zachäus, steige eilends herab, denn heute muss ich in deinem Haus bleiben. Lukas 19,2–5
Jesus begegnet einem Oberzöllner
Zachäus: ein reicher und verhasster Mann, ein Handlanger der Römer. Er ist Zöllner, sogar Oberzöllner, und kassiert an den Zollstationen im Auftrag der Römer von den Juden den Zoll. Er achtet darauf, dass er selbst nicht zu kurz kommt, indem er die Gebühren entsprechend hoch ansetzt oder die Leute erpresst. So ist er reich geworden.
Doch nun schlägt sein Gewissen und er will Jesus sehen. Das aber funktioniert nicht ohne Weiteres, denn weil er klein ist, versperrt die Volksmenge ihm die Sicht, und nach vorne lassen will man ihn offensichtlich nicht. Aber Zachäus ist pfiffig und klettert auf einen Maulbeerfeigenbaum. Dort wartet er nun auf Jesus, von dieser Stelle aus will er einen Blick auf Ihn werfen.
Jesus kommt, sieht Zachäus, spricht ihn mit Namen an und lädt sich kurzerhand selbst bei ihm ein.
Auch heute kennt der Herr Jesus diejenigen, die auf Ihn warten und sich eine Begegnung mit Ihm wünschen. ER spricht Sie an (vielleicht auch durch diesen Kalender), lädt sich gewissermaßen bei Ihnen ein. Denn ER will von Ihnen aufgenommen werden, will sich Ihnen bekannt machen. Mehr noch: „Wenn jemand meine Stimme hört und die Tür öffnet, zu dem werde ich hineingehen und das Abendbrot mit ihm essen, und er mit mir“ (Offenbarung 3,20)
Wissen Sie, wie die Begegnung mit Zachäus endet?
Sein Leben war wie umgewandelt.
Und Jesus konnte ihm sagen: „Heute ist diesem Haus Heil widerfahren“ (V. 9)
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 22.10.2022 entnommen )
Aber am nächsten Tag beim Aufgang der Morgenröte bestellte Gott einen Wurm, und dieser stach den Wunderbaum, so dass er verdorrte. Und es geschah, als die Sonne aufging, da bestellte Gott einen schwülen Ostwind; und die Sonne stach Jona aufs Haupt, dass er ermattet niedersank. Und er bat, dass er sterben dürfe, und sprach: Es ist besser, dass ich sterbe, als dass ich lebe. Jona 4,7.8
Gedanken zum Propheten Jona (19)
Geschützt durch den Wunderbaum, den Gott über Nacht bestellt hat, sitzt Jona im Schatten und freut sich. Er wartet immer noch darauf, dass Ninive zerstört wird. Nun ist die Nacht vorbei und noch immer ist nichts passiert.
Wieder kümmert sich Gott um Jona. Denn bisher hat sich im Herzen Jonas noch nichts geändert. Deshalb bestellt Gott in aller Frühe einen Wurm, der den Baum zerstören soll. Um den Prozess zu beschleunigen, bestellt Gott kurz darauf noch einen schwülen Ostwind. Wie Gott das im Einzelnen bewerkstelligt, wissen wir nicht. Aber wir sind davon überzeugt, dass der Allmächtige seiner Schöpfung gebieten kann und sie Ihm gehorcht.
Jona kann die Hitze kaum ertragen und bittet Gott, sterben zu dürfen. Gestern noch himmelhoch jauchzend, heute zu Tode betrübt. Wie ganz anders klingen da die Worte Hiobs, als er durch ein Unglück seine zehn Kinder samt Hab und Gut verloren hat: „Der HERR hat gegeben, und der HERR hat genommen, der Name des HERRN sei gepriesen!“ Und wenig später sagt er zu seiner Frau: „Wir sollten das Gute von Gott annehmen, und das Böse sollten wir nicht auch annehmen?“ (Hiob 1,21; 2,10)
Zu diesem Gottvertrauen kommt man nicht von heute auf morgen!
Dahin gelangt nur, wer sein Leben in Ehrfurcht vor Gott führt!
Wer daran festhält, dass Gott immer aus Liebe und mit Weisheit handelt, wird auch in schweren Tagen innerlich zur Ruhe kommen und Gott die Ehre geben.
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 23.10.2022 entnommen )
Pilatus spricht zu Jesus: Was ist Wahrheit? Johannes 18,38
Illusion oder Wirklichkeit?
Der Mann sitzt mir im Speisewagen der Bahn gegenüber. Er ist Seemann und erzählt mir aus seinem Leben und dabei auch von dem Kapitän, mit dem er seine letzte Reise gemacht hat:
„Einmal bat er mich, etwas aus seiner Kajüte zu holen. Ich sah, dass da vier Kinderbilder standen. Als ich ihn darauf ansprach, sagte er, dass zwei davon Kinder seiner Schwester seien, ein weiteres sei sein Patenkind, und das vierte Kinderbild habe er aus einem Katalog ausgeschnitten, weil er vier Kinder besser finde als drei. Er selbst hatte keine Frau. Durch die Kinderbilder hielt er seine Illusion aufrecht.“
Was ist Illusion und was Wirklichkeit? Auch in meinem Leben? Im Büro habe ich gelächelt, als mein Kollege befördert wurde - und dabei heimlich die Faust geballt … Vor meinen Nachbarn bin ich der grundsolide Familienvater - doch sie kennen nicht mein wahres Gesicht … Ich habe immer einen Scherz auf den Lippen - doch wenn ich allein bin, ist da nur Enttäuschung und innere Leere.
Der damalige Statthalter Pilatus fragte ratlos und resigniert: „Was ist Wahrheit?“ Dabei hatte er Den vor sich, der selbst „die Wahrheit“ ist: Jesus Christus. Vor Ihm kann man nichts verheimlichen, ER sieht und kennt alles, ja, ER „versteht sogar meine Gedanken von fern“. Bei Ihm hilft mir keine Illusion - hier hilft nur die vorbehaltlose Wahrheit. Bei Ihm kann man sich nur auf das berufen, was ER selbst gesagt hat: „Wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen“ (Johannes 14,6; Psalm 139,2; Johannes 6,37)
Wenn ich zu Ihm komme - ohne Illusion, ohne Fassade, ohne Show -, werde ich bei Ihm Wahrheit und Echtheit entdecken. (Sprüche 8,35)
Dann habe ich das wahre Leben gefunden!
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 24.10.2022 entnommen )
Eine große Volksmenge von den Juden erfuhr nun, dass [Jesus] dort war; und sie kamen nicht um Jesu willen allein, sondern um auch Lazarus zu sehen, den er aus den Toten auferweckt hatte. Johannes 12,9
Aus den Toten auferweckt
In der Zeitung stand, dass Angela Merkel durch ihren Verzicht auf den Parteivorsitz im Dezember 2018 ihre eigene Partei „wachgeküsst“ habe und dass diese Wahl „der letzte Akt der erstaunlichsten Wiederbelebung seit Lazarus“ sei.
Der Journalist scheint die Lazarus-Geschichte aus dem Johannesevangelium zu kennen. Doch er liegt falsch, denn Lazarus wurde nicht „wachgeküsst“ oder „wiederbelebt“!
Er wurde aus den Toten auferweckt!
Lazarus ist gestorben und begraben worden. Vier Tage später steht Jesus an seinem Grab und fordert: „Nehmt den Stein weg!“ Martha, die Schwester von Lazarus, wendet ein: „Herr, er riecht schon, denn er ist vier Tage hier.“ Als dann der Stein, der das Grab verschließt, weggerollt ist, ruft Jesus mit lauter Stimme: „Lazarus, komm heraus!“, und der Verstorbene kommt heraus, an Füßen und Händen mit Grabtüchern umbunden. (Joh.11)
Nein, es war keine Bewusstlosigkeit und keine Wiederbelebung - es war eine Auferweckung aus dem Tod. Interessanterweise zweifelte damals keiner daran, dass Lazarus tot war und nun lebte.
Das waren Fakten, die keiner leugnen konnte.
Jesus Christus als Herr über Leben und Tod sagt: „Ich bin die Auferstehung und das Leben; wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt; und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird nicht sterben in Ewigkeit“ (Kap. 11,25.26) Jesus wird wiederkommen und alle zu sich holen, die an Ihn glauben: die, die zu dieser Zeit leben werden, und die, die schon gestorben sind.
Sie alle werden dann für immer bei Ihm sein.
Was für eine Perspektive!
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 25.10.2022 entnommen )
Das Gesetz wurde durch Mose gegeben; die Gnade und die Wahrheit ist durch Jesus Christus geworden. Johannes 1,17
Gesetz und Evangelium
Gott gab Mose die Zehn Gebote. Sie waren heilig, gerecht und gut und waren zum Leben gegeben, doch sie führten zum Tod, denn sie legten Verfehlungen und Übertretungen offen.
Dann kam Jesus Christus und brachte die gute Botschaft, das Evangelium.
Gesetz und Evangelium haben unterschiedliche Aufgaben und Ziele:
Ist das Gesetz noch Ihr Lebensziel - oder hat das Evangelium Sie schon erreicht?
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 26.10.2022 entnommen )
Wenn die Begierde empfangen hat, gebiert sie die Sünde; die Sünde aber, wenn sie vollendet ist, gebiert den Tod. Jakobus 1,15
Rachegedanken
Am 7. Mai 1998 wird im Essener Amtsgericht ein Strafrichter von einem 69 Jahre alten Mann erschossen. Anschließend richtet der Todesschütze die Waffe gegen sich selbst.
Das Motiv für die Tat macht fassungslos: Der Täter ist 1981 wegen Betrugs zu einer geringen Geldstrafe verurteilt worden. Obwohl zu Recht verurteilt, empfindet er die Strafe so schwer, dass er 17 Jahre später von seinem Wohnort in Hessen ins Ruhrgebiet nach Essen fährt, um den Richter von damals zu erschießen.
17 Jahre lang hat er seinen Hass gepflegt und immer wieder Rache geschworen. Dann wird aus den Gedanken eine Tat und er tötet den Richter. Schrecklich!
Von der Begierde zur Sünde zum Tod, wie der Bibelvers es sagt - dieses Prinzip habe ich auch schon bei mir selbst entdeckt. Da werde ich beim Fußball gefoult, werde nicht zum Geburtstag eingeladen oder bei einer Beförderung übersehen - und schon bin ich aufgebracht und will mich revanchieren. Was daraus entsteht, ist oft viel schlimmer, als was mir angetan wurde ...
Gibt es einen Ausweg aus diesem inneren Zwang?
Ja - ich kann das Vergangene Gott sagen, kann vor Ihm ausbreiten, was mich ärgert und wütend macht. Ich kann Ihm Schuld, Rachegedanken und nicht wiedergutzumachende Reaktionen bekennen. Denn auch heute ist immer noch wahr, was Jesus Christus schon vor 2000 Jahren gesagt hat: „Kommt her zu mir (Fasst Vertrauen und sagt es Gott im Gebet), alle ihr Mühseligen (die ihr euch innerlich quält und verzweifelt seid) und Beladenen (die ihr Rachegedanken und Schuld mit euch herumschleppt), und ich werde euch Ruhe geben“ (Matthäus 11,28)
Das ist auch heute noch der einzige befreiende und erleichternde (Aus-)Weg!
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 27.10.2022 entnommen )
Wo ist denn meine Hoffnung - ja, meine Hoffnung, wer wird sie schauen? Hiob 17,15
Eine große Enttäuschung
Mitte des 19. Jahrhunderts sind alle Ozeane durchquert, alle Kontinente erschlossen - nur Nord- und Südpol sind noch unerforscht. Da verlässt Robert F. Scott (1868-1912) am
1. Juni 1910 England Richtung Süden und landet im Januar 1911 am Rand des ewigen Eises. Von hier aus will er als Erster den Südpol erreichen. Doch auch der Norweger Roald Amundsen (1872-1928) hat dieses Ziel. Es wird ein Wettkampf auf Leben und Tod.
Scott bricht am 1. November 1911 auf, kämpft jedoch von Anfang an mit großen Schwierigkeiten: das Wetter ist unfreundlich; die Tagesleistungen sind geringer als geplant; die Ponys, die die schwer beladenen Schlitten ziehen, brechen zusammen. Schließlich behält Scott nur eine Rumpfmannschaft bei sich und schickt alle anderen Mitarbeiter ins Basislager zurück. Dann, am 18. Januar 1912, ist er am Ziel - doch zu spät: Am Südpol weht schon die norwegische Flagge. Scott schreibt in sein Tagebuch: „All die Mühsal, all die Entbehrung, all die Qual - wofür?“ Ihm graut vor dem Rückweg. Am 21. März sind sie nur noch 20 Kilometer vom nächsten Depot entfernt, doch ein Blizzard hält sie fest. So sterben sie.
Meine und Ihre Ziele und Anstrengungen erscheinen dagegen gering. Doch auch wir haben Hoffnungen, die sich nicht erfüllen, die uns entmutigen und enttäuschen und uns manchmal sogar verzweifeln lassen.
Auch König David kannte solche Erfahrungen. In einem seiner Lieder bekennt er: „Meine Lebensdauer ist wie nichts vor dir“, und fragt sich dann: „Und nun, worauf harre ich, Herr?“ Doch trotzig triumphierend gibt er sich selbst die Antwort: „Meine Hoffnung ist auf dich!“ (Psalm 39,6.8)
Eine solche tragfähige Perspektive wünsche ich Ihnen und mir!
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 28.10.2022 entnommen )
Es geschah, während sie sich unterhielten und sich miteinander besprachen, dass Jesus selbst sich näherte und mit ihnen ging ... Er sprach aber zu ihnen: Was sind das für Reden, die ihr im Gehen miteinander wechselt? Lukas 24,15.17
Jesus begegnet zwei traurigen Jüngern
Ja, die zwei Jünger sind traurig. Denn Jesus, ihr Herr und Meister, ist tot. Man hat Ihn gefangen genommen und verurteilt, gegeißelt und geschlagen, schließlich gekreuzigt.
Verständlich, dass die beiden, die hier auf dem Weg nach Hause sind, darüber reden. Denn ihre Erwartungen sind zerstört, geplatzt und zunichte. Sie hatten gehofft, dass Jesus Christus ihr Land von der Unterdrückung der Römer befreien würde - und jetzt das. Mit dieser Enttäuschung müssen sie erst einmal fertig werden.
Jesus schließt sich ihnen an, ohne dass sie Ihn erkennen, und fragt sie, worüber sie sich unterhalten. Niedergeschlagen erzählen sie Ihm, was sie bedrückt. - So ist Jesus Christus auch heute noch: ER interessiert sich für uns. Obwohl ER Gott ist und damit unsere Gedanken kennt, will ER, dass wir Trauer und Verzweiflung in Worte fassen, dass wir mit Ihm im Gebet über das reden, was uns bewegt.
Die beiden Jünger fassen Mut und erzählen Ihm alles. Und Jesus? ER tröstet sie und erklärt ihnen „die Schriften“, das Alte Testament, wo es bereits Hinweise auf den Retter gibt. Im Rückblick müssen die beiden anerkennen: „Brannte nicht unser Herz in uns, als er auf dem Weg zu uns redete und als er uns die Schriften öffnete?“ - Das ist auch heute noch möglich, wenn wir die Bibel lesen und den Herrn Jesus zu uns sprechen lassen: ER beantwortet unsere Fragen, tröstet uns und facht in unseren Herzen etwas Neues an.
Die ganze Geschichte ist im Evangelium nach Lukas, Kapitel 24, Verse 13-32, zu lesen.
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 29.10.2022 entnommen )
Und Gott sprach zu Jona: Ist es recht, dass du wegen des Wunderbaumes zürnst? Und er sprach: Mit Recht zürne ich bis zum Tod! Jona 4,9
Gedanken zum Propheten Jona (20)
Zum zweiten Mal fragt Gott Jona, ob sein Zorn berechtigt sei.
Beim ersten Mal ist es um Ninive gegangen: Jona hat nicht akzeptieren wollen, dass Gott gegen die Einwohner dieser Stadt barmherzig ist und sie verschont. Jetzt geht es lediglich um den Wunderbaum, der einen einzigen Tag Schatten gespendet hat, nun aber verdorrt ist.
Gott hat diesen Baum nicht deshalb „bestellt“, weil Jona darum gebeten hat. Nein, Gott hat Jona Güte erwiesen, weil ER selbst es so gewollt hat. Hat Gott nicht das Recht, diesen Baum wieder wegzunehmen?
Natürlich, denn Gott ist souverän!
Niemand kann Ihm vorschreiben, was ER tut, und niemand darf sagen: „Du hast unrecht getan“ (Hiob 36,23)
Gott verfolgt ein Ziel mit Jona: Mithilfe des Baums will ER ihm deutlich machen, was hinter seiner verkehrten Einstellung steckt. Doch es dauert eine Weile, bis Jona einlenkt. Zuerst bekräftigt er, dass sein Zorn berechtigt sei.
Er verhält sich wie ein trotziges Kind.
Er ist zornig über seinen Wohltäter und Retter, der ihn vor dem Tod im Meer befreit hat. Wie klein ist er im Bauch des Fisches gewesen, aber wie anmaßend ist er jetzt, da er sich wieder frei bewegen kann.
Zorn ist nicht immer verkehrt, nämlich dann, wenn er sich gegen das Böse richtet und für Gottes Ehre einsteht. Gott selbst zürnt auch der Sünde! Doch wenn wir zornig sind, weil wir uns ungerecht behandelt fühlen, dann sündigen wir.
Manchmal werden wir auf die Probe gestellt: Ein kleiner „Wurm“ zerstört unser Wohlergehen, und schon zeigt sich, wie zornig wir werden können.
Das ist sehr ernüchternd.
Deshalb wollen wir die Aufforderung beherzigen: „Alle Bitterkeit und Wut und Zorn und Geschrei und Lästerung sei von euch weggetan, samt aller Bosheit“ (Epheser 4,31)
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 30.10.2022 entnommen )
Von mir sei es fern, mich zu rühmen, als nur des Kreuzes unseres Herrn Jesus Christus, durch den mir die Welt gekreuzigt ist, und ich der Welt. Galater 6,14
Die Lutherrose
Wer die so genannten Lutherstätten besucht, sieht häufig die „Lutherrose“. In ihr hat der Reformator sinnbildlich den Kern dessen ausgedrückt, was er anhand der Bibel erkannt hatte. Im Zentrum der Lutherrose steht ein schwarzes Kreuz in einem roten Herzen. Es ist von einer weißen Rose auf blauem Feld umgeben, das wiederum von einem goldenen Ring umrandet ist. Im Sommer 1530 schrieb Luther während des Augsburger Reichstags einen Brief an Lazarus Spengler, den Stadtschreiber von Nürnberg, und erklärte ihm das Wappen:
„Das Erste soll ein Kreuz sein, schwarz im Herzen, damit ich mir selber Erinnerung gebe, dass der Glaube an den Gekreuzigten uns selig macht. Denn so man von Herzen glaubt, wird man gerecht. … Solch Herz aber soll mitten in einer weißen, fröhlichen Rose stehen, um anzuzeigen, dass der Glaube Freude, Trost und Friede gibt, und zwar nicht, wie die Welt gibt. Darum soll die Rose auch weiß, nicht rot sein … Solche Rose aber steht in einem himmelfarbenen, blauen Felde, darum dass solche Freude ein Anfang ist der zukünftigen, himmlischen Freude. Und um solch Feld einen goldenen Ring, darum dass solche Seligkeit im Himmel ewig währt und kein Ende hat und auch köstlicher ist als alle Freude und Güter, wie das Gold das höchste, köstlichste Erz ist.“
Was hatte Luther in der Bibel entdeckt?
Er erkannte, dass der Mensch nicht durch äußere Bußleistungen oder Ablasszahlungen von Gott angenommen wird, sondern nur durch den Glauben an den Herrn Jesus, den Gekreuzigten und Auferstandenen. Wer sich auf diese Botschaft vom Kreuz einlässt und sein Vertrauen auf Christus setzt, erfährt Freude, Trost und Friede - schon jetzt und für immer!
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 31.10.2022 entnommen )
Jesus ging hinaus und begab sich der Gewohnheit nach an den Ölberg ... Und als er in ringendem Kampf war, betete er heftiger. Und sein Schweiß wurde wie große Blutstropfen, die auf die Erde herabfielen. Lukas 22,39.44
Der „Kampf“ am Ölberg
Seinen Namen hat der Ölberg von den vielen Olivenhainen, die es dort gab. Noch heute fasziniert dieser Hügel - nicht nur wegen seiner Bedeutung in der biblischen Geschichte, sondern auch wegen der brillanten Aussicht über das Kidrontal hinweg auf den Tempelberg von Jerusalem.
Hier hielt Jesus sich oft auf und nutzte die Stille, um mit Gott, seinem Vater, im Gebet allein zu sein. Auf seinem letzten Weg nach Jerusalem weinte ER von hier aus über die Stadt, weil sie nicht erkennen wollte, „was zu ihrem Frieden dient“ (Lukas 19,42)
Jetzt steht sein Tod bevor, und Jesus geht noch einmal zum Ölberg, in den Garten Gethsemane. Und in der abendlichen Stille des Gartens durchlebt ER die größte innere Not. Als Sohn Gottes weiß Jesus genau, was auf Ihn zukommt: Verhöre - Misshandlungen - dann die Kreuzigung.
Aber noch mehr erschüttert Jesus die Vorstellung, dass Er das Sühnopfer für die Schuld verlorener Menschen werden wird. Gott wird Ihn am Kreuz verlassen und für fremde Schuld richten. Was für eine unfassbare innere Not und was für einen „ringenden Kampf“ bedeutet das für den Heiland! Und doch ist ER bereit, all das auf sich zu nehmen, weil ER uns liebt und weil ER Gottes Rettungsplan völlig ausführen will.
In des Ölbergs Garten kniet Er,
schweißbedeckt sein Angesicht,
ringet dort in schwerem Kampfe.
Rührt dich solche Liebe nicht?
Ernst Grote (1883-1915)
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 1.11.2022 entnommen )
Stolz geht dem Sturz, und Hochmut dem Fall voraus. Sprüche 16,18
Hochmut kommt vor dem Fall
Dieses Sprichwort kennt wahrscheinlich jeder von uns. Und ganz sicher hat jeder es auch schon erlebt, vielleicht sogar bei sich selbst.
Wie der Fußballspieler, der seine Gegenspieler umdribbelt und stolz und überheblich noch einen letzten Schlenker macht und den Ball dann verstolpert und verschießt. Oder der Firmeninhaber, der gegenüber jedem Konkurrenten seine Marktmacht brutal ausspielt und dann auf einmal selbst in Konkurs geht. Oder wie jemand, der lebt, wie er will, und meint, dass er alles im Griff hat, auf keine Hilfe angewiesen ist und Gott nicht nötig hat, und der auf einmal den Tod vor Augen sieht und merkt: Er hat sich geirrt!
Ja - Hochmut kommt vor dem Fall!
Diese Redewendung stammt aus der Bibel, festgehalten im Buch der Sprüche. Dort steht auch, dass Gott Hochmut hasst (Kap. 8,13)
Wie ganz anders klingen dagegen die Worte von Jesus Christus. ER bietet uns an: „Kommt her zu mir … Lernt von mir, denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig.“ Ein hohes Lernziel, dass wir aus uns selbst nie erreichen können! Daher ist auch die Reihenfolge so wichtig, die Jesus hier skizziert. ER sagt: „Kommt!“, und fordert dann auf: „Lernt!“ Zuerst müssen wir also zu Ihm kommen und Ihm unseren Hochmut (und all die anderen Sünden) bekennen - erst dann können wir überhaupt von Ihm Sanftmut und Demut lernen. (Matthäus 11,28.29)
Demut ist uns fremd, denn sie erniedrigt sich selbst; und wer möchte schon bescheiden und gering in den Augen anderer sein? Wer demütig ist, ist ergeben und gibt sich hin, ohne an sich selbst zu denken. Wer dagegen hochmütig ist, ist stolz und überheblich - Eigenschaften, die wir kennen und manchmal auch ein wenig lieben. Doch „Gott widersteht den Hochmütigen, den Demütigen aber gibt er Gnade“ (1. Petrus 5,5)
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 2.11.2022 entnommen )
Der Lohn der Sünde ist der Tod, die Gnadengabe Gottes aber ewiges Leben in Christus Jesus, unserem Herrn. Römer 6,23
Königin der Lüfte
„Königin der Lüfte“ - so nannte man die US-Pilotin Amelia Earhart (1897-1937). Sie war mutig und stellte zahlreiche Rekorde auf: So überflog sie in Bestzeit nonstop die USA von der West- zur Ostküste und flog als erster Mensch allein die Strecke von Hawaii nach Kalifornien. Doch das reichte ihr nicht. Ein neues Vorhaben sollte alle anderen Rekorde übertreffen: Sie wollte die Erde entlang des Äquators im Etappenflug umrunden.
Am 1. Juni 1937 startete sie von Miami in Florida Richtung Osten. Nach rund 47.000 Flugkilometern wollte sie am Nationalfeiertag am 4. Juli medienwirksam in Kalifornien eintreffen. Sie erreichte Papua-Neuguinea und setzte zum letzten Sprung über den Pazifik an. Dazu musste sie zwischen Neuguinea und Hawaii auftanken - auf der kleinen Howlandinsel. Doch dort kam sie nie an.
2012 präsentierten Wissenschaftler einige Fundstücke, die vielleicht das Rätsel ihres Verschwindens erklären könnten: die Überreste eines Frauenschuhs aus den 1930er-Jahren, hergestellt in den USA sowie zwei Stückchen Plexiglas, die exakt die Krümmung der Kabinenscheibe ihres Flugzeugs haben. Allerdings stammen sie von einer unbewohnten und wasserlosen Insel rund 560 Kilometer von der Howlandinsel entfernt. Hatte Amelia das Ziel verfehlt und war dabei umgekommen?
Auch wir sind auf einem „Etappenflug“ unserer Lebensreise.
Und egal, wie viel schon erfolgreich hinter uns liegt, das letzte, das entscheidende Stück liegt noch vor uns.
Werden wir das Ziel, den Himmel, erreichen?
Eine Zielverfehlung können wir uns nicht leisten, sonst sind wir verloren! „Sünde“ heißt übrigens „Zielverfehlung“. Deshalb ist es nötig, den Rettungsplan Gottes zu sehen und zu befolgen: „ewiges Leben in Christus Jesus“.
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 3.11.2022 entnommen )
Jesus spricht: Ich bin die Tür; wenn jemand durch mich eingeht, so wird er errettet werden und wird ein- und ausgehen und Weide finden. Johannes 10,9
Das Einmaleins des christlichen Glaubens
Jesus sagt: „Ich bin die Tür.“ Damit ist klar: Der Zugang zum christlichen Glauben ist nur mit und durch Ihn möglich. So, wie ER auch an anderer Stelle sagt: „Ich bin der Weg … Niemand kommt zum Vater als nur durch mich“ (Kap. 14,6) Nur wer auf Ihn vertraut, Ihn aufnimmt, an Ihn glaubt, kann eintreten.
Wer eintritt, „wird errettet werden“.
Ohne eigene Anstrengung, ohne selbst etwas dazuzutun!
Die Errettung, die Jesus gibt, hängt nicht davon ab, dass wir uns bemühen, ein besonders gutes oder moralisches Leben zu führen, oder dass wir „fromme“ Gefühle haben. Sie hängt nicht von uns ab - und ist gerade deshalb so sicher! Sie ist eine Tat und ein Geschenk Gottes.
Wer gerettet ist, kann „ein- und ausgehen“. Das bedeutet Freiheit - aber keineswegs Willkür. Wer glaubt, kann Gott nahen, kann Ihn anbeten und mit Ihm Gemeinschaft haben. Zugleich kann und soll er nun auch anderen Menschen die gute Botschaft von Jesus Christus bezeugen. „Denn mit dem Herzen wird geglaubt zur Gerechtigkeit, mit dem Mund aber wird bekannt zum Heil“ (Römer 10,10). „Ein- und auszugehen“ bedeutet frei zu sein, nach Gottes Willen zu leben.
Wer frei ist, „findet Weide“, findet Nahrung. Er hat die Bibel, die Heilige Schrift, als „Grundnahrungsmittel“ für sein Wachstum im Glauben und er hat den Heiligen Geist, der ihn in seinem Glauben motiviert und anleitet und der ihm dabei hilft, die Gedanken Gottes in der Bibel zu verstehen.
Christlicher Glaube gründet sich allein auf Jesus Christus - und führt zu Sicherheit, Freiheit und Glück!
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 4.11.2022 entnommen )
Als es Abend war an jenem Tag, dem ersten der Woche, und die Türen da, wo die Jünger waren, aus Furcht vor den Juden verschlossen waren, kam Jesus und stand in der Mitte und spricht zu ihnen: Friede euch! Johannes 20,19
Jesus begegnet seinen Jüngern nach seiner Auferstehung
Jesus ist gestorben und begraben worden. Das war am Freitagnachmittag. Den Sabbat über, der von Freitagabend bis Samstagabend andauert, liegt ER im Grab. Dann, am ersten Tag der Woche, am Sonntagabend, erscheint ER den Jüngern das erste Mal nach seiner Auferstehung.
Die Jünger haben die Türen aus Furcht verschlossen. Doch plötzlich steht Jesus in ihrer Mitte. Und dort will und muss ER auch heute noch sein, so wie ER gesagt hat: „Wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen [wörtlich: zu meinem Namen hin], da bin ich in ihrer Mitte“ (Matthäus 18,20)
Der Herr tritt in ihre Mitte und sagt: „Friede euch!“ Danach zeigt ER den Jüngern seine Wunden. Frieden in Herzen und Gewissen, das ist einzigartig, das kann nur der Glaube an Jesus Christus hervorbringen. Diesen Frieden mit Gott erlangt niemand durch Tränen oder Gebete, auch nicht dadurch, dass er sich selbst kasteit oder Dinge wiedergutmacht. Nein, Frieden mit Gott kommt nur dadurch zustande, weil Jesus Christus sein Blut am Kreuz vergossen hat, und kann nur der erfahren, der an sein Wort glaubt.
Alles das ist auch heute noch möglich und können wir heute noch erleben:
Die ganze Geschichte kann man im Evangelium nach Johannes, Kapitel 20, Verse 1-23, lesen.
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 5.11.2022 entnommen )
Und der HERR sprach: Du erbarmst dich über den Wunderbaum, um den du dich nicht gemüht und den du nicht großgezogen hast, der als Sohn einer Nacht entstand und als Sohn einer Nacht zugrunde ging; und ich sollte mich über Ninive, die große Stadt, nicht erbarmen, in der mehr als 120.000 Menschen sind, die nicht zu unterscheiden wissen zwischen ihrer Rechten und ihrer Linken, und eine Menge Vieh?
Jona 4,10.11
Gedanken zum Propheten Jona (21)
Wir kommen zum Schlusswort im Buch des Propheten Jona. Jetzt spricht der HERR - und Jona schweigt. Gott bemüht sich noch einmal, bei Jona Verständnis dafür zu wecken, dass ER barmherzig gegenüber der Stadt Ninive gehandelt hat. Dabei vergleicht Gott das Erbarmen Jonas über einen Baum mit seinem eigenen Erbarmen über eine große Stadt.
Jona hat letztlich gezeigt, dass ihm sein eigenes Wohlergehen wichtig ist. - So ist es leider heute noch oft zu beobachten: Jeder ist sich selbst der Nächste und gegenüber anderen manchmal hart wie Stein.
Wie ganz anders ist Gott!
ER ist „reich an Barmherzigkeit wegen seiner vielen Liebe“ (Epheser 2,4) Wie muss es Jona berührt haben, dass Gott auf die große Menge der kleinen Kinder in Ninive verweist, die ER noch nicht für ihr Tun verantwortlich machen und bestrafen will, wenngleich auch sie als Sünder geboren worden sind. Und die Tiere? Sie leiden bis heute unter den Folgen der Sünde des Menschen.
„Der HERR ist gut gegen alle, und seine Erbarmungen sind über alle seine Werke“ (Psalm 145,9) Dieses Bibelwort haben alle erfahren, die zu Ihm umgekehrt sind.
Wir gehen davon aus, dass Jona die Gedanken Gottes verstanden und angenommen hat. Sonst hätte er dieses Buch gewiss nicht geschrieben und nicht so offen davon berichtet, wie verkehrt er sich gegenüber Gott und Menschen verhalten hat. Und es ist die Barmherzigkeit Gottes, die am Ende des Buches triumphiert - auch über Jona.
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 6.11.2022 entnommen )
Gott aber ist treu. 1. Korinther 10,13
Von Menschen enttäuscht
Ein Mann sagte einmal zu einem Prediger, er wolle Christus nicht als seinen Herrn annehmen, denn er sei von einem anderen, der sich Christ nannte, betrogen worden.
Der Prediger hakte nach: „Ist das wirklich der einzige Grund?“ „Ja“, antwortete der Mann.
„Okay, dann machen wir das schriftlich“, schlug der Prediger ihm vor. Er zog sein Notizbuch heraus und schrieb auf: „Ich bin deshalb kein Christ, weil einer, der vorgab, Christ zu sein, mich betrogen hat.“ Dann riss er das Blatt heraus, gab es dem Mann und sagte: „Wenn Sie vor den Richterstuhl Gottes treten und Er Sie fragt, warum Sie seinen Sohn abgelehnt haben, können Sie Ihm diesen Zettel geben.“
Damit ließ er den Mann stehen. Kaum war der Prediger zu Hause, da klingelte es an seiner Tür. Draußen stand der Mann mit dem Zettel in der Hand.
„Ich bringe das Papier zurück“, meinte er. „Es wird wohl als Entschuldigung vor Gott nicht ausreichen.“ Und nach dieser Begegnung dauerte es nicht lange, bis er sich von Herzen zu Gott bekehrte und ein Jünger des Herrn Jesus wurde.
Gibt es bei Ihnen vielleicht auch so einen Zettel, weil sie von Christen oder von solchen, die sich Christen nannten, enttäuscht worden sind? Vielleicht von Ihren Eltern? Vielleicht von Ihrem Ehepartner? Von Nachbarn? Von Arbeitskollegen? Von Ihrem Pfarrer? Von Ihrer Gemeinde? Oder von irgendwelchen Christen? Solche Enttäuschungen verursachen tiefen Schmerz, aber Sie können sicher sein: Gott ist das Unrecht, das Ihnen angetan worden ist, keineswegs entgangen.
Dennoch: Bleiben Sie bitte nicht bei Ihrer Enttäuschung über Menschen stehen.
Kommen Sie zu Jesus Christus!
ER wird Sie niemals enttäuschen!
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 7.11.2022 entnommen )
Ihr werdet erkennen, dass ich der HERR bin. 1. Könige 20,28
Die zerknitterte Broschüre
Endlich können die Kinder nach dem Regenwetter wieder draußen spielen. Nach einiger Zeit entdeckt der kleine Tim auf der Straße eine kleine Broschüre. So wie sie ist, schmutzig und zerknittert, steckt er sie ein. Zu Hause zeigt er den „Schatz“ seiner Mutter. Sie wirft das unansehnliche Heft nicht gleich weg, sondern fängt an zu lesen. Diese Botschaft von einem liebenden Gott und seinem Sohn Jesus Christus, der als Retter auf die Erde kam, ist neu für sie. Die wertvollen Worte berühren ihr Herz.
Einige Tage später lernt die Mutter eine neue Nachbarin kennen. Zuerst geht es um das Haus, den Garten und die Familie. Nach einer Weile landen sie schließlich beim Thema Glauben. Interessant: Auch die neue Nachbarin spricht von diesem Jesus, der am Kreuz wegen ihrer Sündenschuld leiden und sterben musste. Sie bestätigt, dass jeder, der Ihn persönlich im Glauben annimmt, errettet wird.
Das Herz der Mutter ist berührt. Die beste Botschaft der Welt erreicht sie - zuerst durch ein zerknittertes Heft und jetzt wieder durch eine mutige Nachbarin. Sie erkennt: Jesus ist der Erretter, der auch für mich sein Leben hingegeben hat. Ohne Jesus Christus bin ich ewig verloren. Sie zieht sich in ein Zimmer zurück, um zu beten. Sie bekennt ihre Sündenschuld vor Gott und übergibt dem Herrn Jesus ihr Leben.
Gott benutzt verschiedene Wege, um seine Botschaft zu vorbereiteten Herzen zu bringen: durch eine schmutzige und zerknitterte Broschüre, die ein kleiner Junge mit nach Hause bringt, oder vielleicht durch das Kalenderblatt, das Sie gerade lesen.
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 8.11.2022 entnommen )
Jesus spricht: Ich komme wieder und werde euch zu mir nehmen, damit, wo ich bin, auch ihr seiet. Johannes 14,3
Die Rückkehr David Livingstones
Der Missionar und Afrikaforscher David Livingstone (1813-1879) zog zum zweiten Mal mit einer ihm treu ergebenen Trägerkolonne aus dem Stamm der Makololo durch Afrika. Da ging ihm das Geld zur Neige. Mit dem Rest der Tauschwaren gelang es ihm, einen Häuptling am Sambesi dazu zu bewegen, für seine 300 Männer zu sorgen. Er wolle nach England reisen, dort neue Mittel sammeln und dann zurückkehren. Den Makololo-Leuten versprach er, so schnell wie möglich wiederzukommen und sie dann mit einem großen Schiff in ihre Heimat (Sansibar gegenüber) zurückzuführen.
Livingstone reiste nach England ab. Bald schon spotteten die Sambesi-Leute: „Meint ihr, der weiße Mann wird je wiederkommen? Wo ist ein Weißer, der für Schwarze Zeit und Geld opfert?“ Die Makololo antworteten: „Ihr kennt unseren Vater nicht! Sein Leben würde er für uns lassen! Er kommt gewiss wieder und bringt uns dann nach Hause!“
Ein Jahr verging. Etliche Makololo wurden krank und starben. Das zweite Jahr verstrich. Der Spott der Sambesi-Leute wurde immer beißender. Die Makololo-Leute aber blieben umso fester dabei: „Er wird ganz gewiss wiederkommen!“
Und tatsächlich: Eines Tages hörte man in der Ferne ein Brausen und Rauschen und ein Getöse unbekannter Art. Alles rannte zum Fluss hinunter. Pustend und schnaubend kam ein großes Dampfschiff heran, das erste, das den Sambesi befuhr. Mit dem lauten Jauchzer „Unser Vater! Unser Vater!“ warfen sich die Makololo ins Wasser, kletterten an Bord und fielen dem treuen Mann um den Hals.
Gläubige Christen besitzen das Versprechen von Jesus Christus aus dem Tagesvers. Sie können täglich ihren Herrn erwarten.
Denn ER kommt bald!
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 9.11.2022 entnommen )
Das Törichte der Welt hat Gott auserwählt, damit er die Weisen zuschanden mache; und das Schwache der Welt hat Gott auserwählt, damit er das Starke zuschanden mache.
1. Korinther 1,27
Gott erwählt oft kleine Dinge
Vor einiger Zeit las ich etwas über die erstaunliche Arbeit der Bienen und die Entstehung des Honigs.
Eine Biene trägt in ihrem winzigen Transportgefäß - ihr Magen ist so klein wie ein halber Stecknadelkopf - den gesammelten Nektar nach Hause, den sie von den Blüten eingesammelt hat. Einen Teil davon verbraucht sie unterwegs als Treibstoff. Zwei Drittel des Nektars sind Wasser. Nur ein Drittel wird schließlich als Honig deponiert. Ein winziges Tröpfchen! Zu gering, um es zu beachten und wertzuschätzen? Doch Gottes Weise ist es immer wieder, durch viele kleine Dinge etwas Großes und Schönes zu schaffen. So lässt Er viele Honigbienen unermüdlich fliegen. Um ein einziges Kilogramm leckeren Honig zu produzieren, fliegen diese kleinen Insekten ca. 2 Millionen Blüten an, auf einer Strecke, die siebenmal um die Erde reicht.
Vielleicht denkst du: Ich bin so unbedeutend in dieser großen Welt. Was kann ich mit meinen geringen Möglichkeiten und Kräften schon für Gott bewirken?
Kann ER mit mir überhaupt etwas anfangen?
Dann schau dir die Biene an und lerne von ihr.
Gott hat gerade das Schwache dieser Welt auserwählt, um sich darin zu verherrlichen. Ihm kommt es überhaupt nicht auf unsere Stärke an, sondern auf unser Herz, das Er mit seiner Liebe füllen möchte. Wer diese Liebe Gottes an sich selbst erfahren hat, gibt davon gerne an andere weiter - in freundlichen Worten und „kleinen“ Taten, die Gott zum Segen für andere gebrauchen will.
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 10.11.2022 entnommen )
Es geschah, ... dass die Jünger zuerst in Antiochien Christen genannt wurden.
Apostelgeschichte 11,26
Wer ist ein wiedergeborener Christ? (1)
Ein alter Geschäftsmann erzählt:
Ich bin Engländer und war auf der Insel Singapur, als der Zweite Weltkrieg begann. Die Japaner griffen uns an und viele von uns starben. Mit einem chinesischen Fischerboot gelang mir die Flucht nach Indonesien.
Die Rettung war ein Wunder, für das ich Gott in der größten Kirche auf Java danken wollte, doch die Tür der Kirche war verschlossen. Als der Krieg vorbei war, kam ich in ein Kriegsgefangenenlager. Einer der Wachmänner dort war anders als die anderen. Er sang christliche Lieder und sprach in seinem sehr begrenzten Englisch über Jesus.
Eines Tages fragte er mich, ob ich Christ sei. Er freute sich, als ich Ja sagte - und war enttäuscht, als ich hinzufügte: „Wir alle sind Christen!“ Er versuchte, mir zu erklären, was es bedeutete, Christ zu sein. Dabei erwähnte er ständig Jesus Christus, als ob dieser ein persönlicher Freund von ihm wäre. Vieles von dem, was er sagte, verstand ich nicht.
Im Lager waren 3000 Mann, aber unter uns war kein Christ wie dieser. Den Namen Jesus benutzten wir nur, um zu lästern und zu fluchen. Wir wurden nach Neuguinea verlegt, dann zurück nach Indonesien. Bei den Überfahrten starb fast die Hälfte der Männer. Schließlich kam ich frei.
Gott hatte mich verschont, und ich hatte den Eindruck, dass ER etwas mit mir vorhatte. So ging ich zu einer Missionsgesellschaft. Dort forderte man mich auf: „Erzählen Sie uns einmal, warum Sie glauben, dass ein Mensch Christ werden soll!“
Was hätten Sie an meiner Stelle gesagt? Was bedeutet es, wiedergeborener Christ zu sein? Und - wie wird man überhaupt ein wiedergeborener Christ?
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 11.11.2022 entnommen )
Simon Petrus fiel zu den Knien Jesu nieder und sprach: Geh von mir hinaus, denn ich bin ein sündiger Mensch, Herr. Lukas 5,8
Wer ist ein wiedergeborener Christ? (2)
Ein alter Geschäftsmann aus Singapur erzählt:
Wie durch ein Wunder war ich im Zweiten Weltkrieg verschont geblieben. Ich wollte Gott dafür danken und anderen von Jesus erzählen. Doch als man mich aufforderte, zu sagen, warum ich glaubte, dass ein Mensch Christ werden soll, konnte ich es nicht. Und als ich es versuchte, war es nur ein Gestammel.
Ich ging nach Hause und begann, das Christentum zu studieren. Dabei entdeckte ich, dass ich gar kein Christ war und dass ich auch kein christliches Leben führte. Ich versuchte, mich zu bessern - es gelang mir nicht. Und je mehr ich mich bemühte, desto schlechter kam ich mir vor.
Dann sprach ein Prediger über Simon Petrus, der vor Jesus auf die Knie fiel und sagte: „Ich bin ein sündiger Mensch, Herr.“ Er erzählte von Golgatha und von der Liebe Gottes zu den Sündern. Davon, dass Gott seinen Sohn gesandt hat, damit der Preis für meine Schuld bezahlt wird. Gott zeigte mir, dass der Herr Jesus für Sünder, wie ich einer war, am Kreuz gestorben ist und sein kostbares Blut vergossen hat. Ich nahm Ihn als meinen Retter an. Jetzt war ich gerettet, jetzt erst war ich ein Christ.
Als ich damals aus dem Kriegsgefangenenlager freikam, war meine Erleichterung groß - aber meine Freude, nun von der Last der Sünde befreit zu sein, war größer. Und je mehr ich in der Bibel las und je mehr ich darin über meinen Erlöser erfuhr, umso größer wurde meine Freude. Ich konnte nicht genug davon von dieser Lektüre haben.
Seitdem bin ich ein glücklicher Christ und kann auch erklären, warum alle Menschen Christen werden sollen.
Jesus hat gesagt: „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer an mich glaubt, hat ewiges Leben“ (Johannes 6,47)
Nur so wird man Christ!
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 12.11.2022 entnommen )
Andreas findet zuerst seinen eigenen Bruder Simon und spricht zu ihm: Wir haben den Messias gefunden (was übersetzt ist: Christus). Er führte ihn zu Jesus. Jesus blickte ihn an und sprach: Du bist Simon, der Sohn Jonas; du wirst Kephas heißen (was übersetzt wird: Stein).
Johannes 1,41.42
Simon Petrus - ein Jünger Jesu (1)
Diese zwei Verse berichten vom Beginn eines neuen Lebens: Ein Fischer mit Namen Andreas hat Jesus Christus kennengelernt. Er ist tief beeindruckt, denn dieser ist der Messias, den Gott bereits im Alten Testament angekündigt hat. Dieses Erlebnis kann Andreas nicht für sich behalten. Als er seinen Bruder Simon gefunden hat, berichtet er ihm davon und führt ihn gleich zu Jesus.
Jesus blickt Simon an und zeigt damit, dass ER sich für ihn interessiert. ER weiß, wen ER vor sich hat und kennt auch seine Herkunft: Es ist Simon, der Sohn Jonas. Doch womit Simon gewiss nicht gerechnet hat: Christus gibt ihm einen neuen Namen und bringt ihn dadurch in eine neue Beziehung: ER will ihn als Kephas, das heißt als Stein, in den Bau Gottes einfügen, wobei Christus selbst als der Fels die Grundlage dieses Baus sein wird.
Nur der Sohn Gottes kann einen Menschen so anschauen und durchschauen: Das ganze Leben ist „bloß und aufgedeckt“ vor seinen Augen. Und nur ER kann ein Leben von Grund auf so umgestalten, dass man von einer „neuen Schöpfung“ sprechen kann.
(vgl. Hebräer 4,13; 2. Korinther 5,17)
Und doch spielt auch der „Andreas-Dienst“ hierbei eine Rolle. Wer Jesus als seinen Retter und Herrn gefunden hat, wird auch „seinem eigenen Bruder“ davon erzählen wollen. ER wird ihn mit der Person in Verbindung bringen wollen, die seinem eigenen Leben eine ganz neue Richtung und ein ganz neues Ziel gegeben hat. Dieses Zeugnis beginnt natürlicherweise bei seinem „Nächsten“, muss aber nicht darauf beschränkt bleiben.
Christen dürfen und sollten überall Zeugen Jesu sein!
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 13.11.2022 entnommen )
Jesus aber blickte ihn an und liebte ihn.
Der Herr wandte sich um und blickte Petrus an; und Petrus erinnerte sich an das Wort des Herrn, wie er zu ihm gesagt hatte: Ehe der Hahn heute kräht, wirst du mich dreimal verleugnen.
Markus 10,21; Lukas 22,61
Der Blick Jesu
In der Bibel wird mehrmals berichtet, dass Jesus jemand bewusst anblickte.
So gibt es noch weitere Beispiele, wo Jesus allein schon mit seinen Augen das Herz der Menschen erreichte. Ihm blieb ja nichts verborgen, und daher war sein Blick stets der Situation angemessen. Dem einen zeigte ER seine Zustimmung, bei dem anderen versuchte ER, dessen Gewissen zu erreichen.
Und jedes Mal tat ER es aus Liebe.
Auch heute noch richtet ER vom Himmel her seine Blicke auf uns. Da stellt sich die Frage: Kann ER in Güte auf uns herabblicken oder muss ER eher einen traurigen oder gar strafenden Blick aussenden? Lasst uns seinem Blick niemals ausweichen!
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 14.11.2022 entnommen )
Zwei Räuber werden mit ihm gekreuzigt, einer auf der rechten und einer auf der linken Seite.
Matthäus 27,38
Zwei Räuber
Warum fordern wir in diesem Kalender immer wieder dazu auf, an Jesus Christus zu glauben? Schließlich hingen dort am Kreuz doch zwei Räuber, von denen der eine sogar erst in den letzten Minuten seines Lebens an Jesus Christus glaubte und errettet wurde, nachdem er sein ganzes Leben ohne Jesus gelebt hatte.
Und vielleicht nimmt sich der eine oder andere das auch für sein eigenes Leben vor: Er möchte leben, wie er will, möchte alles auskosten und mitnehmen - und sich dann in den letzten Minuten seines Lebens besinnen und zu Jesus Christus umkehren und errettet werden.
Doch wer das vorhat, sollte bedenken, dass dort am Kreuz zwei Räuber hingen. Jedoch kehrte nur der eine um und wurde gerettet; den anderen traf das Gericht Gottes und somit ging er ewig verloren.
Wer sich quasi erst auf dem Sterbebett bekehren möchte, lebt in der Hoffnung, dass irgendwann noch einmal eine Gelegenheit kommt, dass er umkehren kann. Doch was ist, wenn er plötzlich durch einen Unfall aus dem Leben gerissen wird, wenn er keine Zeit mehr zur Umkehr hat? Er hat dann die Geduld Gottes ignoriert, hat seine Gnade abgelehnt, hat gewartet - bis es zu spät ist.
Jeder, der so denkt, sollte sich fragen, welchem der Räuber er gleicht. Der gerettete Räuber glaubte an den Sohn Gottes und ist jetzt bei Christus. Der verlorene Räuber dagegen verschmähte den Erlöser und befindet sich jetzt im tiefsten Elend, aus dem er nie mehr herauskommen wird.
Wer also Gottes Gnade bis jetzt immer noch ablehnt, gleicht dem Räuber, der den Erlöser abgewiesen hat. Mit Mose möchten wir ihn bitten: „Das Leben und den Tod habe ich euch vorgelegt …! So wähle das Leben, damit du lebst“ (5. Mose 30,19)
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 15.11.2022 entnommen )
Jesus wurde innerlich bewegt über sie, weil sie wie Schafe waren, die keinen Hirten haben.
Markus 6,34
Es tut mir leid um dich!
Im Warteraum des Bahnhofs stand ein Vater mit seiner kleinen Tochter. Da kamen vier Polizisten herein, die zwischen sich einen Gefangenen in Handschellen führten.
Das Mädchen sah den Gefangenen verwundert und entsetzt an. Dann aber ging sie mutig auf den Mann zu und flüsterte ihm ein paar Worte zu. Er starrte sie nur grimmig an und so lief sie schnell zu ihrem Vater zurück. Doch dann fiel ihr noch etwas ein und einen Augenblick später war sie wieder an seiner Seite. Sie sagte ihm leise etwas, bevor sie wieder schnell zu ihrem Vater zurücklief. Wenig später kam der Zug und der Warteraum leerte sich.
Seit diesem Tag war der Gefangene anders als vorher. Später erzählte er dem Gefängnispfarrer, was ihn verändert hatte: „Es war dieses Mädchen, das im Warteraum des Bahnhofs auf mich zukam und mir mit Tränen in den Augen sagte: ‚Lieber Mann, es tut mir leid um dich!‘ Kurz danach kam sie noch einmal und sagte mir: ‚Und Jesus tut es auch leid um dich!‘ Ich war stolz und wollte mir nichts anmerken lassen, aber diese Worte haben mich erschüttert. So hat keiner mehr mit mir geredet, seitdem meine Mutter tot ist. Sie hat mir auch von Jesus erzählt, als ich so alt war wie dieses Mädchen. Und sie hat auch oft über mich geweint.
Ich nahm mir vor, den Gott meiner Mutter zu finden. Und ich hatte keine Ruhe, bis ich Ihn fand. Nun weiß ich, dass Jesus für mich gestorben ist.“
Damals wie heute ist Jesus Christus „innerlich bewegt“ über Menschen, die verloren gehen. Deshalb ist ER vom Himmel auf die Erde gekommen, deshalb ist ER am Kreuz gestorben.
ER „ist gekommen, zu suchen und zu erretten, was verloren ist“ (Lukas 19,10)
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 16.11.2022 entnommen )
Als Jesus vorüberging, sah er einen Menschen, blind von Geburt. Johannes 9,1
Aus der Dunkelheit zum Licht!
Jesus Christus geht durch die Stadt Jerusalem. Da sieht ER einen Menschen, der seit Geburt blind ist. ER bleibt bei ihm stehen, macht einen Brei aus Erde und streicht dem Blinden den Brei auf die Augen. Dann fordert ER ihn auf: „Geh hin, wasche dich in dem Teich Siloam.“ Der Blinde glaubt Ihm, wäscht sich im Teich das Gesicht und kann sehen. Welche Veränderung für diesen Menschen! Vorher war alles finster um ihn herum - jetzt sieht er das helle Licht der Sonne.
Und wir?
Sind wir vielleicht auch in gewisser Weise blind?
So wie der Blinde seine Umgebung nicht wahrnehmen konnte und in Finsternis lebte, so sind auch wir Menschen in unserer Wahrnehmung beschränkt. Von Natur aus sind wir sozusagen „geistlich blind“. Das heißt: Wir können Gott nicht so wahrnehmen, wie ER wirklich ist, sondern machen uns falsche Vorstellungen von Ihm und auch von uns selbst.
In diese Finsternis ist der Mensch durch die Sünde geraten.
Durch das Evangelium gibt es jedoch einen Weg aus der Finsternis heraus. Jesus Christus will uns die Augen öffnen, damit wir unseren wahren Zustand erkennen. Wenn wir die Bibel lesen, merken wir, wie vieles in unserem Leben durch eigene Schuld schiefgelaufen ist. Wir verstehen, dass wir durch unsere Sünden Gott beleidigt und große Schuld auf uns geladen haben.
Zugleich werden uns die Augen geöffnet für die Gnade Gottes in Jesus Christus, der am Kreuz für uns gestorben und dann auferstanden ist. ER lädt uns ein, an Ihn zu glauben und „uns von der Finsternis zum Licht zu bekehren …, damit wir Vergebung der Sünden empfangen“ (Apostelgeschichte 26,18). Dann kommen wir aus der Finsternis heraus und gelangen ins Licht Gottes: „Er hat euch berufen aus der Finsternis zu seinem wunderbaren Licht“ (1.Petrus 2,9)
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 17.11.2022 entnommen )
Auch wenn ich wanderte im Tal des Todesschattens, fürchte ich nichts Übles, denn du bist bei mir; dein Stecken und dein Stab, sie trösten mich. Psalm 23,4
David, der Hirtenkönig
David, der Sohn Isais aus Bethlehem, ist wohl der bekannteste König Israels. Seine Jugend verläuft keineswegs bequem. Er ist der Kleinste von acht Brüdern, er wird mit dem Kleinvieh, also mit Schafen und Ziegen, zum Hüten auf die Weide geschickt. Keine spektakuläre, sondern eine mühsame und wenig beachtete Aufgabe. Wenn die Familie wichtige Besucher wie den Propheten Samuel erwartet, erscheint der kleine David entbehrlich. Er bleibt draußen bei der Arbeit. (1.Samuel 16,11)
Was sich an diesem noch sehr jungen Mann zeigt, ist wahrer Löwenmut. Wenn wilde Tiere seine Herde angreifen, bringt sich der Hirtenjunge David nicht mit einem Achselzucken in Sicherheit, sondern nimmt den ungleichen Kampf mit Löwen und Bären auf. (1.Samuel 17,34.35) Wenig später tritt er gegen den bis an die Zähne bewaffneten Muskelprotz Goliath an, den riesigen Vorkämpfer der Philister. (1.Samuel 17,40–51) Seitdem ist die Redewendung „David gegen Goliath“ zum Synonym geworden für eine Auseinandersetzung mit völlig ungleicher Kraft- und Chancenverteilung.
David sieht dem Tod anscheinend furchtlos ins Auge.
Wie ist das möglich?
Vier kleine Worte geben die Antwort: Du bist bei mir.
Wo ein Mensch verstanden, empfunden und sich zu Herzen genommen hat, dass Gott bei ihm ist, verliert die (Todes-)Furcht ihre grausame Macht: „Ich fürchte nichts Übles, denn du bist bei mir.“
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 18.11.2022 entnommen )
Der Teufel war ein Menschenmörder von Anfang an und steht nicht in der Wahrheit, weil keine Wahrheit in ihm ist. Johannes 8,44
Das Buch, in dem der Teufel vorkommt
Da stehen sie, die Jungs mit ihren schwarzen Motorrädern, und machen gerade eine Pause. Einer der Männer sieht, wie jemand in der Nähe der Fußgängerzone etwas verteilt. Sichtlich schlecht gelaunt und mit finsterem Blick geht er in seiner Lederkluft und Punkerfrisur auf den jungen Verteiler zu. Der dreht sich gerade um und sieht mit Schrecken den Punker auf sich zukommen. „Was hast du denn da im Angebot?“, fragt der Motorradfahrer. - „Gern schenke ich Ihnen ein Neues Testament, Gottes Wort“, lautet die Antwort des Verteilers. Lautes Lachen erschallt: „Wenn du ein Buch hast, in dem etwas vom Teufel steht, würde ich es mitnehmen!“ - „In diesem Buch steht einiges über Satan, den Teufel“, erwidert der junge Mann. Damit hat der Spötter nicht gerechnet. Er ruft die Jungs und berichtet von seinem Fund. Die Überraschung ist groß: Mehr als ein Dutzend Neue Testamente wechseln ihren Besitzer.
Bist du vielleicht auch jemand, der sich stark fühlt, wenn es um Satan geht? Manche meinen, mit dem Teufel könne man Abenteuer erleben und ein cooles Leben haben. Weit gefehlt - denn seine Strategie ist, die Menschen zu verführen und ins ewige Verderben zu locken. Er ist listig wie die Schlange und ein Meister der Beruhigung: Er setzt alles daran, damit die Menschen die Fragen nach Himmel und Hölle auf die lange Bank schieben! Er ist der große Gegenspieler des Herrn Jesus Christus und will verhindern, dass sie an Ihn glauben!
Mit dem Teufel macht man keine Spielchen.
Er ist auch nicht eine Figur mit Hörnern und einem Dreizack in der Hand. Viel schlimmer: Satan will deine Seele!
Er will das ewige Verderben!
„… damit sie sich bekehren von der Finsternis zum Licht und von der Gewalt des Satans zu Gott, damit sie Vergebung der Sünden empfangen“ (Apostelgeschichte 26,18)
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 19.11.2022 entnommen )
Simon antwortete und sprach: Meister, wir haben uns die ganze Nacht hindurch bemüht und nichts gefangen, aber auf dein Wort hin will ich die Netze hinablassen. Lukas 5,5
Simon Petrus - ein Jünger Jesu (2)
Simon Petrus ist Jesus schon vorher begegnet und hat an Ihn als den verheißenen Messias geglaubt. (Johannes 1,40–42) Am See Genezareth trifft er nun erneut mit Ihm zusammen. Jesus steigt in sein Boot und bittet ihn, etwas vom Ufer abzusetzen, wo eine Volksmenge versammelt ist. So kann Er sie lehren und auch Simon hört zu.
Dann aber erhält er den Auftrag: „Fahre hinaus auf die Tiefe und lasst eure Netze zum Fang hinab“ (V.4) Ist das nicht eine Zumutung? Auf dem Gebiet der Fischerei ist Petrus ja Fachmann! Doch obwohl er all seine Fähigkeiten und seine Erfahrung eingesetzt hat, haben sie während der Nacht nichts gefangen. Und nun dieser sehr ungewöhnliche Auftrag des Herrn Jesus!
Das alles muss Simon durch den Kopf gegangen sein, bevor er sein „Aber“ aussprechen kann. Doch Jesu Wort ist ihm zu stark geworden; es zerstreut seine Zweifel und überwindet ihn, den Auftrag auszuführen. Da fassen die Netze eine so große Menge Fische, dass sie zu reißen beginnen.
Simon ist überwältigt. Er sieht sich als sündigen Menschen, der vor der Herrlichkeit des Sohnes Gottes nicht bestehen kann. Doch dann hört er das tröstende und ermutigende Wort: „Fürchte dich nicht; von nun an wirst du Menschen fangen.“ Damit wird der Lebensweg von Simon Petrus ein Weg der Nachfolge hinter dem Herrn Jesus her: „Sie verließen alles und folgten ihm nach“ (V. 8-11)
Eine Begegnung mit Jesus - sie führt dazu, dass wir nicht nur unsere eigene Unfähigkeit und Sündhaftigkeit deutlicher sehen, sondern auch, dass wir Ihn und seine Gnade besser kennenlernen.
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 20.11.2022 entnommen )
Euch sind die Sünden vergeben um seines Namens willen. 1. Johannes 2,12
Meine Sünden können mir vergeben werden!
Warum? - Weil Jesus gestorben und wieder auferstanden ist. Nur auf dieser Grundlage kann ich errettet werden. Wenn ich errettet werden will, dann muss mir die schwere Last meiner Sünden abgenommen werden. Sie kann mir aber nur abgenommen werden, wenn die Strafe für meine Sünden getragen wird. Und gerade dafür hat Jesus Christus, der Sohn Gottes, den Tod erlitten: ER hat den Tod, der „der Lohn der Sünde ist“, auf sich genommen. (Römer 6,23) Nur auf dieser Grundlage können mir meine Sünden vergeben werden, nicht, weil ich ein gutes Werk getan oder mich gut verhalten hätte - nein, meine Sünden werden mir „um seines Namens willen“ vergeben.
Wo? - Die Antwort ist einfach: Überall. Vergebung ist nicht an einen bestimmten „heiligen“ Ort in irgendeiner Stadt gebunden, sie fließt auch nicht durch die Fingerspitzen „heiliger“ Hände. Nein, Vergebung kann ich nur durch den siegreichen und auferstandenen Christus im Himmel bekommen. Wo immer ich auch bin - ich darf Ihn anrufen, darf glauben und errettet werden.
Wie? - Allein durch Glauben. Die Bibel sagt das ganz klar und deutlich: Errettung geschieht nicht durch Werke, seien es eigene oder fremde, auch nicht durch Glauben plus Werke. Nein, Errettung geschieht allein durch Glauben: „Durch die Gnade seid ihr errettet, mittels des Glaubens; und das nicht aus euch, Gottes Gabe ist es; nicht aus Werken, damit niemand sich rühme.“ (Epheser 2,8.9)
Wann? - Darauf gibt es nur eine Antwort: Jetzt, sofort. Deshalb muss ich aufpassen, damit es einmal nicht zu spät ist, denn „jetzt ist die wohlangenehme Zeit, siehe, jetzt ist der Tag des Heils“ (2.Korinther 6,2)
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 21.11.2022 entnommen )
Im Anfang schuf Gott die Himmel und die Erde. 1. Mose 1,1
Der Anfang (1)
Haben Sie die Bibel schon einmal von Anfang an gelesen? Das ist wirklich sehr zu empfehlen. Gott stellt sich nämlich gleich zu Beginn seines Buches vor und macht bereits sehr vieles von dem deutlich, was Ihm wichtig ist. In den nächsten Tagen steigen wir gemeinsam ein in die ersten Verse des ersten Buches Mose, auch Genesis genannt. Gleich der erste Satz beinhaltet - trotz seiner Kürze - drei grundlegende Aussagen:
„Im Anfang … Gott“: Es gab einen Zeitpunkt, an dem alles begann, und bereits zu diesem Zeitpunkt war Gott da. Gott ist ohne Anfang und ohne Ende; Er ist ewig. Dem berühmten Glaubensmann Mose stellt Gott sich später vor als der „Ich bin, der ich bin“ (2.Mose 3,14) Mit diesem Namen macht Gott klar, dass ER ewig und unwandelbar ist.
„… schuf Gott“: Gott ist es, der alles ins Dasein rief. Von Ihm geht alles aus. Er ist der „Architekt“, der entworfen und ausgeführt hat. Das Wort „schaffen“ wird in der Bibel allein Gott zugesprochen. Es deutet immer auf etwas Einzigartiges hin, das Gott gemacht hat: die Materie (V. 1), das beseelte Leben (V. 21) und den Menschen, der einen Geist besitzt, weil er im Gleichnis Gottes geschaffen worden ist. (V.26.27)
„… die Himmel und die Erde“: Es gibt nur eine Erde, aber mehrere Himmel. Die Erde ist somit einzigartig und mit ihr alles, was auf ihr existiert. Anders verhält es sich mit den Himmeln. Wir kennen erstens den atmosphärischen Himmel, der uns sichtbar umgibt. Darüber hinaus gibt es das All, in dem sich alle Himmelskörper befinden. Und schließlich spricht die Bibel von dem Wohnsitz Gottes, den wir weder sehen noch mit technischen Geräten erreichen können.
„Du bist würdig, o unser Herr und unser Gott, zu empfangen die Herrlichkeit und die Ehre und die Macht; denn du hast alle Dinge erschaffen“ (Offenbarung 4,11)
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 22.11.2022 entnommen )
Die Erde war wüst und leer, und Finsternis war über der Tiefe, und der Geist Gottes schwebte über den Wassern. 1. Mose 1,2
Der Anfang – Die Finsternis (2)
Was für ein erschreckendes Bild wird uns in diesem zweiten Vers des Schöpfungsberichts vor Augen gemalt. Etwas Furchtbares muss geschehen sein, dass die von Gott geschaffene Erde in einen derartigen Zustand gekommen war. Denn „nicht als eine Öde hat er sie geschaffen; um bewohnt zu werden, hat er sie gebildet“, sagt der Prophet Jesaja (Kap. 45,18). Vermutlich steht die Verwüstung der Erde mit dem Fall des Teufels in Verbindung. (vgl. Jesaja 14,12–17)
Die Beschreibung „wüst und leer“ heißt im Hebräischen tohuwabohu. Dieses Wort ist im Laufe der letzten Jahrhunderte in den Wortschatz der deutschen Sprache eingegangen.
Darunter verstehen wir ein völliges Durcheinander, Chaos.
Die Erde war also verwüstet und leer, lebensfeindlich und verdorben - und zudem absolut dunkel: „Finsternis war über der Tiefe“. Finsternis ist die Abwesenheit von Licht, man kann also nichts erkennen. Und wo das Licht fehlt, kann sich auch kein Leben entfalten.
Ein hoffnungsloser Zustand? Nein! Denn es besteht die Aussicht auf eine Änderung: Über den Wassern schwebte der Geist Gottes.
Gott ist da und ER ist tätig.
Und immer, wenn das der Fall ist, kommt etwas Gutes zustande.
Fühlen Sie sich manchmal auch „wüst und leer“?
Spüren Sie zuweilen, dass sich Dunkelheit in Ihrem Innern ausgebreitet hat? Dann gibt es Hoffnung: Der Zustand muss nicht so bleiben, denn Gott ist da. ER kann eine grundlegende Veränderung bewirken und will etwas Neues schaffen.
Jedem, der Gott um Erbarmen anruft, schenkt ER Licht und ewiges Leben.
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 23.11.2022 entnommen )
Und Gott sprach: Es werde Licht! Und es wurde Licht. Und Gott sah das Licht, dass es gut war. Und Gott schied das Licht von der Finsternis. 1. Mose 1,3.4
Der Anfang – Das Licht (3)
Die Erde war in Finsternis gehüllt. Doch Gott beließ es nicht dabei. Er schuf das Licht. Wie beeindruckend, dass der Schöpfer durch ein einziges Wort Licht hervorstrahlen ließ!
Und gerade darin ist ein Wesenszug Gottes zu sehen: „Gott ist Licht und gar keine Finsternis ist in ihm“ (1.Johannes 1,5) Da wundern wir uns nicht, dass das Licht, was Gott geschaffen hat, „gut war“. Andererseits: So wie Licht und Finsternis nicht gemeinsam auftreten können, so schied Gott das Licht von der Finsternis. Darin erkennen wir ein göttliches Prinzip: ER duldet keine Vermischung von Licht und Finsternis, von Gut und Böse.
Jesus Christus, der Sohn Gottes, kam als das „wahrhaftige Licht“ in die Welt, um jeden Menschen zu erleuchten. Was Gott also durch sein Wort bereits in der Schöpfung gezeigt hat, nämlich dass ER selbst Licht ist, ist umso deutlicher bezeugt worden, als sein Sohn in die Welt kam. Mit vollem Recht konnte Jesus von sich sagen: „Ich bin das Licht der Welt“ (Johannes 1,9; 8,12)
Wie tragisch, dass die meisten Menschen, die in der Finsternis saßen, das Licht nicht ergreifen wollten: „Das Licht scheint in der Finsternis, und die Finsternis hat es nicht erfasst“. Und so ist es bis heute: Viele Menschen, die in der Finsternis der Sünde sitzen, wollen sich nicht dem göttlichen Licht zuwenden. (Johannes 1,5)
Dennoch ruft Gott noch Menschen in sein „wunderbares Licht“ und will zugleich sein Licht in ihre Herzen leuchten lassen. Wer sich diesem Licht öffnet, erlebt eine Neuschöpfung, die den Schöpfungsakt Gottes damals bei Weitem übertrifft: ER selbst wird ein „Sohn des Lichts“ (1.Petrus 2,9; vgl. 2.Korinther 4,6; Johannes 12,36)
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 24.11.2022 entnommen )
Das Blut Jesu Christi, seines Sohnes, reinigt uns von aller Sünde. 1. Johannes 1,7
Das Buch mit dem Blut
Eine alte Missionarin berichtet:
„Ich besuchte eine Nachbarin im Krankenhaus. Dabei las ich ihr auch ein paar Verse aus der Bibel vor.
Plötzlich wurde ich durch die Frau im Nachbarbett unterbrochen. Sie richtete sich mühsam auf und fragte mich: ‚Sagen Sie, erzählt Ihr Buch von dem Blut, das von Sünde rein macht?‘ Als ich an ihr Bett trat, stellte sie mir noch einmal die Frage.
‚Liebe Frau‘, sagte ich, ‚warum wollen Sie denn von dem Blut wissen, das von aller Sünde reinigt?‘
Sie fiel zurück in ihr Kissen zurück: ‚Warum ich das wissen will? Ich werde bald sterben und dann werde ich vor Gott stehen. Ich war eine böse Frau und habe ein schlechtes Leben geführt, und ich fühle, dass ich mich vor Ihm verantworten muss für all das Böse, das ich getan habe. Doch einmal, vor langer Zeit, bin ich an einer Tür vorbeigekommen und da las gerade jemand aus einem Buch vor. Und da hörte ich von dem Blut, das von Sünde rein macht. Wenn ich doch nur wüsste, was es damit auf sich hat!‘
Sie sah mich an: ‚Sagen Sie mir, sagt Ihr Buch etwas über das Blut, das rein macht?‘ Ich nickte, setzte mich zu ihr und las ihr das erste Kapitel des Johannesbriefes vor. Die Frau schien jedes Wort aufzusaugen. Fast vom ersten Augenblick an wusste sie, dass die Worte, die ich las, ihre Frage beantworteten. Während ich langsam las, sah ich es ihrem Gesicht an, wie sie Frieden und Freude im Glauben an Jesus Christus fand, der sein Leben gegeben hat, damit Menschen Vergebung ihrer Sünden bekommen können.“
Vielleicht gibt es auch in Ihrem Leben Sünde und Schuld, die Sie belasten und die Sie gerne bereinigen würden. Die Antwort finden Sie in dem Blut Jesu Christi, das Sühnung tut und von aller Sünde reinigt.
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 25.11.2022 entnommen )
Du glaubst, dass Gott einer ist, du tust recht; auch die Dämonen glauben und zittern.
Jakobus 2,19
An Gott glauben
Glauben Sie an Gott?
Glauben Sie, dass es nur einen wahren Gott gibt?
Vielleicht ist Ihre Antwort: „Natürlich!“ Und Sie meinen es ehrlich. Vielleicht fügen Sie sogar noch hinzu, dass Sie auch Mitglied der XY-Kirche oder XY-Gemeinde in Ihrer Stadt sind. Das ist gut, oder, wie Jakobus es sagt: „Du tust recht.“
Schon die Juden bekannten, dass da ein Gott ist: „Der HERR, unser Gott, ist ein HERR!“, das heißt, ER ist der Einzige, dem der Name HERR zusteht. (5. Mose 6,4) Aber auch der Teufel glaubt, dass es einen Gott gibt. Rettet ihn diese Überzeugung, dieses Glaubensbekenntnis? Nein, denn nur zu wissen, dass es einen Gott gibt, rettet nicht; dieses Wissen lässt uns nur zittern und erschreckt uns. Die Dämonen wissen, dass es Gott gibt und dass sie deshalb einmal im Abgrund enden werden. (Lukas 8,31)
Ja, auch Sie „tun recht“, an Gott zu glauben. Aber um errettet zu werden, ist es nötig, an den Sohn Gottes, an Jesus Christus zu glauben. ER muss Ihr persönlicher Erlöser werden, erst dann sind Sie errettet. Jesus sagt: „Wer an den Sohn glaubt, hat ewiges Leben, wer aber dem Sohn nicht glaubt, wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt auf ihm“ (Johannes 3,36)
Nur wenn Sie eine persönliche Beziehung zu Jesus Christus haben, wenn ER Ihr Herr und Erretter geworden ist, sind Ihnen Ihre Sünden vergeben. Nur wenn Sie Ihr ganzes Vertrauen auf Ihn setzen und auf sein Opfer am Kreuz auf Golgatha, werden Sie errettet.
An Jesus Christus entscheidet sich für Sie Leben und Tod.
Ja, „Gott ist uns ein Gott der Rettungen, und bei dem HERRN, dem Herrn, stehen die Ausgänge vom Tod“ (Psalm 68,21)
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 26.11.2022 entnommen )
Jesus sprach zu den Zwölfen: Wollt ihr etwa auch weggehen? Simon Petrus antwortete ihm: Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte ewigen Lebens; und wir haben geglaubt und erkannt, dass du der Heilige Gottes bist. Johannes 6,67–69
Simon Petrus - ein Jünger Jesu (3)
Jesus hat die hungernde Volksmenge gespeist, und nun wollen sie Ihn zum König machen, damit ER ihnen zu materiellem Wohlstand verhilft. Aber dazu gibt ER sich nicht her: ER will nicht Speise geben, die vergeht, sondern ER gibt sich selbst als „das Brot des Lebens“ (V.35.48) Noch mehr: Die Menschen sollen „sein Fleisch essen und sein Blut trinken“. Das heißt: ER selbst will sein Leben hingeben, will das Sühnopfer werden, durch das sie ewiges Leben erlangen, wenn sie dieses Opfer für sich im Glauben annehmen. (vgl. V. 52-56).
Für viele, die Jesus bis dahin gefolgt sind, ist das eine „harte Rede“ und sie wenden sich von Ihm ab. (V.60.66)
Daraufhin wendet sich der Herr an die Zwölf mit der Frage, ob auch sie weggehen wollen. Petrus antwortet als Sprecher der Jünger mit der Gegenfrage: „Herr, zu wem sollen wir gehen?“ - Gibt es denn für uns irgendeine Alternative, gibt es denn irgendeinen Menschen sonst, der Dir, Herr, an die Seite gestellt werden oder Dich ersetzen könnte? Wir haben doch im Glauben begriffen, dass Du der „Heilige Gottes“, der von Gott gesandte und bestätigte Heiland bist.
Durch dein Wort allein können wir das ewige Leben erlangen.
Auch heute noch ist Jesus Christus für viele interessant: als der vorbildliche Mensch, der Sittenlehrer, der Freund der Armen und Verachteten usw. Aber wenn ER bezeugt wird als Retter und Herr, in dem allein das Heil zu finden ist, dann ist das für viele eine „harte Rede“. Doch man muss mit Petrus glauben und erkennen, dass dies „Worte ewigen Lebens“ sind, und muss sich Ihm ganz anvertrauen.
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 27.11.2022 entnommen )
Jesus sprach: Ich bin das Licht der Welt; wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis wandeln, sondern wird das Licht des Lebens haben. Johannes 8,12
Licht und Finsternis
Tief im afrikanischen Urwald besuchte ein Missionar mit einem Begleiter ein Dorf. Dieses Dorf war nicht nur für seinen ausgeprägten Götzenkult berüchtigt, sondern es beherbergte zudem auch ein „Seminar“ für Zauberpriester, deren Zöglinge mit manchen ungesetzlichen und durchaus nicht ungefährlichen Praktiken vertraut gemacht wurden.
Doch davon ließen sich die beiden Besucher nicht abschrecken. Sie fühlten den Auftrag, dem Häuptling des Dorfes die gute Botschaft von Jesus Christus zu bringen. Die Eingeborenen hörten dem Missionar zu, und als er seine Ansprache beendet hatte, ergriff der Häuptling das Wort:
„Du hast gesagt, du bringst Licht, weil wir noch in der Finsternis wären. Das fehlte gerade noch, dass man sehen könnte, was wir treiben; wir fühlen uns in der Finsternis wohl und wir wollen darin bleiben.“
Ein anderes Stammesmitglied erklärte: „Ich schließe mich den Worten des Häuptlings an.“
Der Dritte meinte: „Wir sind zu alt, um uns noch zu ändern.“
Der Vierte redete sich heraus: „Wir sind zu dumm dazu.“
Und der Fünfte sagte: „Wir wollen noch warten.“
Da sprangen zwei etwa 15-jährige junge Leute auf und riefen: „Wir haben genug von der Finsternis! Wir sehnen uns nach dem Licht und dem Heil!“
„Bei dir ist der Quell des Lebens, in deinem Licht werden wir das Licht sehen.“ Psalm 36,10
„Sende dein Licht und deine Wahrheit; sie sollen mich leiten.“ Psalm 43,3
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 28.11.2022 entnommen )
Die Engel sagen zu Maria: Frau, warum weinst du? Sie spricht zu ihnen: Weil sie meinen Herrn weggenommen und ich nicht weiß, wo sie ihn hingelegt haben.
Jesus spricht zu ihr: Frau, warum weinst du? Wen suchst du? ... Jesus spricht zu ihr: Maria! Sie wendet sich um und spricht zu ihm auf Hebräisch: Rabbuni! - das heißt Lehrer.
Johannes 20,13.15.16
Das erste Gespräch des Auferstandenen
Es ist der wichtigste Tag in der gesamten Weltgeschichte: Jesus Christus steht aus den Toten auf.
ER besiegt den Tod.
Ein gewaltiges Erdbeben geschieht und vor Schreck fallen die Wachen vor dem Grab in Ohnmacht. Ein Engel erscheint und rollt den schweren Stein vom Eingang der Felsengruft. Nun kann jeder sehen, dass Jesus wirklich lebt: Sein Grab ist leer. Aber - wo ist Jesus?
Zeigt ER sich vielleicht der Jerusalemer Regierung, um seinen Triumph zu beweisen? Oder beruft ER eine Konferenz mit seinen Anhängern ein, um wichtige Aufträge mit ihnen zu besprechen? Gibt es eine Pressemitteilung vor dem Hohen Rat der Juden? Nein, nichts von alledem.
Der auferstandene Herr sieht eine seiner Jüngerinnen an seinem Grab stehen und verzweifelt um Ihn weinen. Diese Frau zu trösten und ihren Kummer wegzunehmen - das hat für Ihn an diesem Morgen oberste Priorität, ist Ihm wichtiger als alles andere. ER hat den größten Sieg errungen, am schrecklichen Kreuz Satan und Tod besiegt. Alle, die an Ihn glauben, nennt Jesus nun seine Brüder und Schwestern. (Johannes 20,17; Matthäus 12,50) Niemand von ihnen muss jemals mehr weinen, weil Jesus nun nicht mehr da wäre, denn ER verspricht ihnen, immer bei ihnen zu sein: „Siehe, ich bin bei euch alle Tage bis zur Vollendung des Zeitalters“ (Matthäus 28,20)
Wenn alle gehen - der Herr Jesus Christus bleibt für immer bei denen, die an Ihn glauben.
Sie haben für Ihn höchste Priorität auf der Erde.
Sie dürfen jeden Tag fest mit seiner Liebe und Freundlichkeit rechnen.
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 29.11.2022 entnommen )
Wen dürstet, der komme; wer will, nehme das Wasser des Lebens umsonst. Offenbarung 22,17
Das Angebot Gottes
Bist du vom Leben enttäuscht?
Sind deine inneren Bedürfnisse bis jetzt unbefriedigt geblieben?
Dann höre, was Gott jedem Menschen anbietet:
Er möchte unseren Durst nach echter Lebenserfüllung stillen. Darum bittet Er uns, an seinen Sohn Jesus Christus zu glauben, der als Mensch auf die Erde gekommen und am Kreuz für uns gestorben ist. Für dich und mich gilt: „Wer den Sohn hat, hat das Leben; wer den Sohn Gottes nicht hat, hat das Leben nicht“ (1.Johannes 5,12) Nur in einer lebendigen Glaubensbeziehung zum Herrn Jesus finden wir das wirkliche Leben.
Gott kann unserem Bedürfnis nach Vergebung entsprechen. Denn die Bibel zeigt uns, dass du und ich wie alle Menschen vor Gott schuldig geworden sind, weil wir unser Leben nicht nach seinem Willen ausgerichtet haben. Damit wir von dieser Schuld befreit werden können, verlangt Gott jedoch weder Geld noch gute Werke, sondern dass wir unsere Schuld aufrichtig vor Ihm bekennen. Die Bibel verspricht uns, dass Gott dann unsere Sünden vergibt: „Wenn wir unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit“ (1.Johannes 1,9) Wie können wir dieses göttliche Versprechen in Anspruch nehmen? Indem wir zu Gott beten und Ihm die Sünden bekennen, die wir begangen haben.
Gott kennt unsere tiefe Sehnsucht nach Frieden und möchte uns bleibende Ruhe für unser Herz schenken. Deshalb fordert Er uns auf, zu Ihm umzukehren und unser Leben mit Ihm ins Reine zu bringen. Nur in einer geordneten Beziehung zu Gott kommen wir innerlich zur Ruhe: „Da wir nun gerechtfertigt worden sind aus Glauben, so haben wir Frieden mit Gott durch unseren Herrn Jesus Christus“ (Römer 5,1)
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 30.11.2022 entnommen )
Hierin ist die Liebe: nicht dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns geliebt und seinen Sohn gesandt hat als Sühnung für unsere Sünden. 1. Johannes 4,10
Jeder Mensch ist einzigartig!
Ob Sie es glauben oder nicht: Sie sind geliebt! Es gibt jemand, der Sie liebt - ob Sie liebenswert sind oder Ihre Ecken und Kanten haben, ob Sie schön sind oder hässlich, gesund oder krank. Dieser Jemand ist Gott. Gott liebt Sie nicht deshalb, weil Sie Ihn lieben, sondern weil ER die Liebe ist.
Gott hat Sie geschaffen.
Sie sind nicht das Produkt einer „kosmischen Fließbandfertigung“, sondern ein Geschöpf Gottes. ER hat Sie so gemacht, wie Sie sind, und interessiert sich für Sie. ER möchte, dass Sie sinnvoll leben und mit Ihm Gemeinschaft haben. - David verstand, dass Gott ihn geschaffen hatte, und dankte Ihm von Herzen dafür: „Ich preise dich dafür, dass ich auf eine erstaunliche, ausgezeichnete Weise gemacht bin. Wunderbar sind deine Werke, und meine Seele weiß es sehr wohl“ (Psalm 139,14)
Gott liebt Sie!
Obwohl wir Menschen unsere eigenen Wege gegangen sind und uns nicht um Gott gekümmert haben, hört ER nicht auf, uns zu lieben. Unsere Sünden haben Ihn nicht daran gehindert, uns seine Liebe zu zeigen. Im Gegenteil: ER hat seinen Sohn Jesus Christus für uns sterben lassen, damit das Problem unserer Schuld gelöst werden kann. Weil Gott uns so sehr liebt und mit uns Gemeinschaft haben möchte, will ER uns die vielen Sünden, die wir begangen haben, vergeben, wenn wir an Jesus Christus glauben.
Gott sehnt sich danach, dass wir seine Liebe beantworten.
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 1.12.2022 entnommen )
Jesus aber sprach zu ihr: Deine Sünden sind vergeben. Lukas 7,48
Vergebung der Sünden
Jesus Christus ist beim Pharisäer Simon zum Essen eingeladen. Da kommt eine stadtbekannte Sünderin zu Ihm. Als sie sich dem Heiland weinend nähert, bemerkt sie nicht die verächtlichen Blicke der selbstgerechten anderen Gäste. Sie hat nur einen Wunsch: dass sie von ihrer Schuld befreit wird!
Ihre Tränen zeigen, dass sie ihre Sünden bereut und verurteilt.
Gleichzeitig klammert sie sich an Jesus Christus, der gekommen ist, „zu suchen und zu erretten, was verloren ist“ (Kap.19,10) Was ihre Schuld angeht, so vertraut sie sich Ihm an, weil sie weiß, dass ER gnädig ist. Ergriffen von seiner Retterliebe benetzt sie seine Füße mit Tränen und trocknet sie mit ihren Haaren ab.
Dann küsst sie seine Füße und salbt sie mit Öl.
Der Herr Jesus sieht, dass ihre Buße echt ist.
Darum erklärt ER ihr: „Deine Sünden sind vergeben … Dein Glaube hat dich gerettet; geh hin in Frieden“ (V.50) Seine Worte befreien das Gewissen dieser Frau von der erdrückenden Schuld und füllen ihr Herz mit einem tiefen Frieden.
Noch immer gilt die Einladung des Heilands: „Wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen“ (Johannes 6,37) Wie diese sündige Frau kann jeder zu Ihm kommen. Keiner ist zu schlecht, keiner ist zu schuldig! Jesus Christus nimmt jeden an, der zu Ihm umkehrt und Ihm seine Sünden aufrichtig bekennt. ER versichert ihm: „Deine Sünden sind vergeben.“
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 2.12.2022 entnommen )
Jesus blickte ihn an, liebte ihn ...
Der Herr wandte sich um und blickte Petrus an ...
Markus 10,21; Lukas 22,61
Ein Blick der Liebe
Es ist 15 Uhr.
Ich bin allein und verzweifelt; mein Leben erscheint mir so sinnlos. Gerade habe ich mit meiner Freundin Streit gehabt und mich gegen das Leben mit seinen vielen Problemen und Leiden aufgelehnt.
Da kommt plötzlich mein Bruder Oliver zu mir, der sich vor kurzem zu Jesus Christus bekehrt hat. Auch ich habe das Evangelium gehört, aber ich habe es noch nicht angenommen.
In meiner Situation habe ich das Bedürfnis, mich auszusprechen, und erzähle Oliver, wie es mir ums Herz ist. Er hört mir zu und sieht mich an. Ein Blick voller Mitleid und Hoffnung. Ich erwarte eigentlich, dass er etwas zu mir sagt, mich tröstet, doch mein Bruder bleibt still. Aber er schaut mich weiter mit diesem freundlichen, liebevollen Blick an. Irgendwie fühle ich: Dieser Blick ist nicht sein eigener, sondern der seines Herrn!
Dann muss Oliver wieder gehen. Ich halte ihn nicht zurück, obwohl ich mich gefreut hätte, wenn er noch etwas geblieben wäre. So bin ich wieder allein, allein mit der Erinnerung an diesen Blick, der mich einlädt, zu Jesus zu kommen.
Es ist 18 Uhr.
Berührt von der Gnade Gottes knie ich nieder, bekenne dem Herrn Jesus meine Sünden und nehme Ihn als Erretter und Herrn in mein Herz auf.
Hast du den rechten
Kurs für dein Leben,
sag, kennst du Jesus, kennst du sein Wort?
Wie dir ein Kompass Richtung kann geben,
führt es zu neuem Leben aus Gott.
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 3.12.2022 entnommen )
Petrus sprach: Herr, wenn du es bist, so befiehl mir, zu dir zu kommen auf den Wassern. Er (Jesus) aber sprach: Komm! Und Petrus stieg aus dem Schiff und ging auf den Wassern und kam zu Jesus. Als er aber den starken Wind sah, fürchtete er sich; und als er anfing zu sinken, schrie er und sprach: Herr, rette mich! Sogleich aber streckte Jesus die Hand aus, ergriff ihn und spricht zu ihm: Kleingläubiger, warum hast du gezweifelt? Matthäus 14,28–31
Simon Petrus - ein Jünger Jesu (4)
Die Jünger sind in Seenot und haben große Angst.
Da kommt Jesus auf dem Wasser zu ihnen und beruhigt sie: ER ist da - sie können guten Mutes sein. Petrus will ganz nah bei seinem Herrn sein; deshalb die Bitte, zu Ihm kommen zu dürfen, wiewohl sich der See noch nicht beruhigt hat. Und der Herr gewährt ihm diesen Wunsch. ER, der alle Dinge durch das Wort seiner Macht trägt, sagt: Komm!
Was kann da noch passieren? Nichts!
Aber eins hat Petrus nicht berücksichtigt: Der Wind greift viel drohender an, wenn man auf dem Wasser geht, als wenn man im Schiff sitzen bleibt. Darum gerät er in Panik. Er wendet seinen Blick weg vom Herrn - hin auf die schäumenden Wellen. Petrus schreit um Rettung, aber da ist die Hand Jesu, die sich ihm „sogleich“ entgegenstreckt und ihn zu sich heraufzieht. Und da ist die Stimme des Herrn, der seinen Glauben stärken will: „Warum hast du gezweifelt?“
Die hier geschilderte Situation wiederholt sich natürlich nicht genau so, aber ist sie uns im übertragenen Sinn wirklich fremd? Der Weg in der Nachfolge Jesu ist ein Weg, der Glauben und Vertrauen erfordert. Bläst uns nicht auch oft „ein starker Wind“ entgegen, der unseren Blick von Jesus ablenkt? Dann fällt es oft schwer, von all dem, was uns bedrückt und ängstigt, wegzuschauen auf Jesus hin. Aber wenn wir zu sinken meinen und zum Herrn schreien, will ER „sogleich“ auch unsere Hand ergreifen!
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 4.12.2022 entnommen )
Gott der HERR sprach: Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei; ich will ihm eine Hilfe machen, die ihm entspricht. 1. Mose 2,18
Gemeinschaft - der Mensch braucht ein Gegenüber
Es ist äußerst spannend und aufschlussreich, in den Schöpfungsbericht ganz am Anfang der Bibel zu schauen. Hier stellt Gott sich sozusagen vor. Dabei wird eins ganz deutlich: dass Gott die Gemeinschaft mit den Menschen sucht. ER braucht eigentlich niemand, denn ER ist in sich völlig glücklich. Doch es war von Ewigkeit her sein Entschluss, Menschen bei sich zu haben, mit denen ER Gemeinschaft pflegen kann. So erschafft ER den ersten Menschen: Adam. Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, dass Sie leben, weil Gott in Ihnen ein Gegenüber sucht?
Gott erschafft den Menschen zunächst als einzelnes Wesen. Adam ist ein einzelner Mensch in einer Umgebung, die perfekt auf ihn angepasst ist. Liebevoll bereitet Gott ihm ein lebensfreundliches und attraktives Zuhause. Aber noch fehlt Adam etwas: Noch ist die Frau nicht erschaffen. Und Gott hat von vornherein gewusst, dass es für den Menschen nicht gut ist, allein zu sein.
Doch bevor Gott den zweiten Menschen, Eva, erschafft, weckt ER in Adam das Bedürfnis nach einem menschlichen Gegenüber. Adam soll den Tieren einen Namen geben und dabei sieht er, dass ihm selbst etwas fehlt. ER hat nämlich niemand, der ihm entspricht.
Das ist die Geburtsstunde der Ehe zwischen einem Mann und einer Frau - nach Gottes Gedanken die alternativlose Lebensform für das Zusammenleben von zwei Menschen. Gott hat in den Menschen ein Bedürfnis nach einem Gegenüber hineingelegt und ER möchte es auch stillen. Darum stiftet er einen Bund zwischen Mann und Frau. Dieser Bund bietet den Rahmen, in dem Menschen tiefe Gemeinschaft miteinander erleben können.
Diese Einrichtung ist Gott wichtig und bis heute uneingeschränkt gültig.
Es ist der Grundstein für eine gut funktionierende Gesellschaft.
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 5.12.2022 entnommen )
Gott der HERR rief den Menschen und sprach zu ihm: Wo bist du? 1. Mose 3,9
Gemeinschaft - Gott sucht ein Gegenüber
Es ist unbestreitbar, dass der Mensch ein soziales Wesen und auf Gemeinschaft angewiesen ist. Also gründet Gott gleich zu Beginn der Menschheitsgeschichte die Institution der Ehe zwischen Mann und Frau, um dieses Bedürfnis zu stillen. Damit macht ER auch deutlich, dass ER in uns hineingelegt hat, was Ihn selbst kennzeichnet: Gott liebt Gemeinschaft und ER sucht eine Verbindung zu uns Menschen, seinen Geschöpfen.
So nutzt Gott die Beziehung zwischen Mann und Frau in der Ehe als Bild für eine viel höhere Form der Gemeinschaft: Echte Erfüllung finden wir nur in Verbindung mit Ihm, unserem Schöpfer. Sein Ziel war es von Anfang an, ein Gegenüber für sich zu erschaffen. Sehnsucht und Zuneigung in menschlichen Beziehungen sind nur ein schwaches Abbild der Liebe Gottes zu uns.
Das erste Menschenpaar lebte in vollkommener Harmonie mit Gott und erfreute sich an der Gemeinschaft mit Ihm. Doch etwas zerstörte diese Beziehung: In Gestalt einer Schlange säte der Teufel Misstrauen an Gottes Wort in das Herz des Menschen. Es kam zu einem offenen Bruch mit Gott, dem Sündenfall. So zerstörte dieses Misstrauen nicht nur den paradiesischen Zustand der Gemeinschaft mit Gott, sondern vergiftet seitdem auch das menschliche Miteinander. Unfrieden, Streit, belastete Beziehungen und Ehescheidungen - all das kommt daher, weil wir uns von Gott abgewendet haben.
Obwohl also der Mensch die Beziehung zu Gott abgebrochen hatte, setzte Gott in der Folge alles daran, um zu heilen, was zerbrochen war. ER ist selbst für den Schaden aufgekommen, den der Mensch verursacht hat, und hat dafür seinen Sohn Jesus Christus in den Tod gegeben. Bis heute klingt Gottes suchendes Rufen durch die Welt: „Wo bist du?“
ER sehnt sich sozusagen danach, in Beziehung zu Ihnen zu treten.
Antworten Sie doch seinem Werben um Ihre Liebe.
ER hat es sich alles kosten lassen.
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 6.12.2022 entnommen )
Als Jesus auf den Weg hinausging, lief einer herzu, fiel vor ihm auf die Knie und fragte ihn: Guter Lehrer, was soll ich tun, um ewiges Leben zu erben?
Markus 10,17
Verkehrte Ansichten
Ein reicher, junger Mann kam mit der Frage zum Herrn Jesus: „Guter Lehrer, was soll ich tun, um ewiges Leben zu erben?“ Er hatte gute Absichten. Aber mehrere falsche Auffassungen hinderten ihn daran, das ewige Leben zu ergreifen.
Was können wir daraus für uns lernen? Wir müssen die richtigen Prioritäten setzen. Manchmal können bestimmte Dinge, die uns besonders wichtig sind, uns davon abhalten, unser Vertrauen auf Jesus Christus zu setzen.
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 7.12.2022 entnommen )
Der HERR ist gütig, er ist eine Festung am Tag der Drangsal; und er kennt die, die zu ihm Zuflucht nehmen. Nahum 1,7
Ein sicherer Schutz
Wer heute die südfranzösische Kleinstadt Marvejols besucht, kann die drei eindrucksvollen mittelalterlichen Stadttore bestaunen, deren steinerne Doppeltürme den Stürmen der Zeit getrotzt haben. Weniger augenfällig ist die ringförmige Anlage dieses wunderschönen Städtchens mit den schmalen Gassen und dem einzigartigen historischen Charme.
Im Mittelalter besaß Marvejols eine solide Stadtmauer, die mit ihren 30 Türmen die Stadt zu einer kleinen Festung machte. - Gut befestigte Stadtmauern dienten noch zu Beginn der Neuzeit dazu, die Bewohner vor Angreifern zu schützen. Unüberwindlich waren sie jedoch nicht; und das umso weniger, als die Feuerkraft der Geschütze im Lauf der Zeit zunahm.
Eine Festungsmauer zum Schutz vor Gefahren - das ist in übertragenem Sinn ein brandaktuelles Anliegen. Denn viele Menschen fühlen sich den großen wirtschaftlichen, sozialen und moralischen Problemen unserer Zeit schutzlos ausgeliefert. Und doch gibt es eine starke, uneinnehmbare Mauer, einen Ort der Geborgenheit, der für unser ganzes Leben und für die Ewigkeit danach Bestand haben wird: Der allmächtige Gott selbst will eine Festung für uns sein, eine mächtige Schutzburg für alle, die Ihm vertrauen und ihre Zuflucht zu Ihm nehmen.
Auf den persönlichen Glauben an den starken und barmherzigen Gott der Bibel kommt es an! Es geht darum, dass wir eine ganz bewusste, persönliche Beziehung zu Ihm haben. Durch Jesus Christus und seinen Sühnungstod am Kreuz ist so eine Beziehung möglich geworden. - Gott „kennt die, die zu ihm Zuflucht nehmen“, das heißt, die ihr Vertrauen auf Ihn setzen. Und ER gibt ihnen festen Halt in allen Stürmen des Lebens, bis sie ihr ewiges Ziel in der Herrlichkeit des Himmels erreichen.
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 8.12.2022 entnommen )
Ich preise dich, Vater ..., dass du dies vor Weisen und Verständigen verborgen und es Unmündigen offenbart hast.
Wer irgend das Reich Gottes nicht aufnimmt wie ein Kind, wird nicht dort hineinkommen.
Matthäus 11,25; Lukas 18,17
Wie ein Kind
Dem Menschen ist es durch seine Intelligenz gelungen, manches Geheimnis der Schöpfung zu ergründen. Leider vergisst er nur allzu oft, dass auch seine geistigen Fähigkeiten eine Gabe des Schöpfers sind.
Aber die „Tiefen Gottes“ (1. Korinther 2,10) können wir mit unserer natürlichen Intelligenz nicht ergründen. Gott können wir nur erkennen, wenn ER sich selbst offenbart. Und das hat ER getan: ER hat sich in seinem Sohn Jesus Christus auf eine Weise offenbart, die es keinem Menschen schwer macht, Ihn zu erkennen. Allerdings fällt es einem Kind leichter als einem gebildeten Erwachsenen, alle eigenen Vorstellungen beiseitezulassen, um die gute Botschaft von Jesus Christus vertrauensvoll anzunehmen.
Zwar liefert die Geschichte auch genügend Beispiele von großen Wissenschaftlern, die im Glauben demütig zu Gott kamen. Aber schon die Jünger Jesu sind ein Beweis dafür, dass man sich auch ohne wissenschaftliche Bildung an den höchsten Glaubenstatsachen erfreuen kann, die Gott uns in seinem Wort mitteilt.
Jesus hat mehrfach die Kinder als Beispiel für einfachen Glauben hingestellt. ER erklärt sogar: „Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht in das Reich der Himmel eingehen“ (Matthäus 18,3) Kleine Kinder glauben ganz arglos, aufrichtig und vertrauensvoll, was ihre Eltern sagen. Auch wir wollen dem, was Gott in seinem Wort sagt, ohne Weiteres unser Vertrauen schenken. Nur so kann man die Liebe Gottes in seinem Sohn Jesus Christus erkennen, ewiges Leben bekommen und dann im Glauben wachsen.
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 9.12.2022 entnommen )
Musste nicht der Christus dies leiden? Lukas 24,26
Zwei Einwände
Manche Menschen können schwer akzeptieren, dass Jesus Christus am Kreuz sterben musste, um sie retten zu können. Oft hört man zwei Einwände dagegen:
1. Muss ich überhaupt gerettet werden? Bin ich denn in irgendeiner Gefahr?
Ja, eine Gefahr besteht tatsächlich. Es ist das drohende Gericht Gottes über Ihre Sünden. „Alle haben gesündigt und erreichen nicht die Herrlichkeit Gottes“, und „die Ungerechten werden aufbewahrt auf den Tag des Gerichts, damit sie bestraft werden“ (Römer 3,23; 2. Petrus 2,9) Gott ist allwissend und hat jede Ihrer Sünden registriert. Und jede einzelne Sünde muss ER bestrafen, denn ER ist gerecht. Wer ein wenig Gerechtigkeitsempfinden hat, wird das sofort einsehen. Gott beschreibt auch, worin diese Strafe bestehen wird: Es ist ein „ewiges Verderben vom Angesicht des Herrn“ (2. Thessalonicher 1,9)
Davor muss jeder gerettet werden!
2. Gab es denn keine Alternative zum Tod von Jesus Christus?
Ja, es gab eine Alternative: Gott hätte alle Menschen in das eben beschriebene Gericht laufen lassen können. Aber Gott ist nicht nur gerecht, sondern auch Liebe. Deshalb hat ER sich einen Ausweg ausgedacht! Zwar müssen unsere Sünden bestraft werden, aber Gott liebt uns und will, dass nicht wir die Strafe erhalten, sondern ein Stellvertreter. Dieser muss allerdings völlig unschuldig sein. Da aber alle Menschen schuldig sind, ist Gott in der Person seines Sohnes selbst Mensch geworden. Jesus Christus hat nie gesündigt und konnte daher als Einziger die Todesstrafe stellvertretend für andere tragen (1.Petrus 2,22) Wenn Menschen gerettet werden sollten, gab es also keine Alternative zum Tod von Jesus Christus.
„Wer an Jesus glaubt, wird nicht gerichtet; wer aber nicht glaubt, ist schon gerichtet, weil er nicht geglaubt hat an den Namen des eingeborenen Sohnes Gottes“ (Johannes 3,18)
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 10.12.2022 entnommen )
Der Herr aber sprach: Simon, Simon! Siehe, der Satan hat begehrt, euch zu sichten wie den Weizen. Ich aber habe für dich gebetet, damit dein Glaube nicht aufhöre; und du, bist du einst umgekehrt, so stärke deine Brüder.
Lukas 22,31.3
Simon Petrus - ein Jünger Jesu (5)
Jünger Jesu sind dem Teufel stets ein Dorn im Auge!
Ganz besonders aber gibt er auf sie acht, wenn der Herr sie für seinen Dienst vorbereiten will. Der Teufel will nämlich verhindern, dass die Jünger ihre „Prüfung“ bestehen; sie sollen sich für den Dienst des Herrn disqualifizieren.
In einer solchen Situation befanden sich die Jünger am Vorabend der Kreuzigung Jesu. Sie konnten nun nicht mehr unter seinem direkten Schutz sein und mussten sich als seine Zeugen bewähren. Es stand ihnen also eine „Prüfung“ bevor, auf die der Herr sie jetzt vorbereitet. ER wusste ja im Voraus, was auf die Jünger zukommen würde. Dabei hat der Teufel es besonders auf Petrus abgesehen. Deshalb lässt der Herr ihn wissen, dass ER schon für ihn gebetet hat, damit sein Glaube nicht Schiffbruch erleidet.
Doch Petrus hält sich für stark genug, um in der Versuchung zu bestehen. Davon lässt er sich nicht abbringen. Die Voraussage des Herrn, dass er Ihn dreimal verleugnen würde, stößt bei ihm auf taube Ohren.
So muss sich die Voraussage erfüllen.
Aber da ist noch ein Nachsatz in der Warnung des Herrn: Du wirst trotz deines Versagens nicht auf der Strecke bleiben, sondern umkehren und wiederhergestellt werden. Daher habe Ich schon jetzt eine Aufgabe für dich vorgesehen: „Stärke deine Brüder!“ - Gerade dich, den Gestrauchelten, will Ich benutzen, um ihnen in ihrer Erprobung beizustehen, damit sie nicht fallen.
Wie tröstlich!
Wenn jemand als Zeuge Jesu schmählich versagt hat, wird der Herr ihn nicht für immer als untauglich aussortieren.
Nach einer echten Umkehr darf er Ihm weiterhin dienen!
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 11.12.2022 entnommen )
Wache auf, der du schläfst, und stehe auf aus den Toten, und der Christus wird dir leuchten!
Epheser 5,14
Wach auf!
Früh morgens: Tausende Wecker reißen Menschen aus dem Schlaf. Die einen springen aus dem Bett, die anderen schalten den Wecker einfach aus oder drücken die Schlummertaste und drehen sich noch einmal um … Für einige ist es eine Freude, aufzustehen, denn sie sind gesund, haben eine großartige Perspektive oder Geburtstag.
Andere wiederum wachen auf und merken, dass sie krank sind, einen unangenehmen Termin oder sogar eine schwere Prüfung vor sich haben. Doch der Wecker tickt weiter. Die Zeit läuft … ganz egal, ob wir liegen bleiben oder aufstehen. Vielleicht haben wir auch schon einmal verschlafen und etwas Wichtiges verpasst. Dann haben wir uns furchtbar geärgert, weil wir zu spät gekommen sind.
Haben wir schon einmal darüber nachgedacht, was wäre, wenn wir nicht nur einen Terminverschlafen - den wir eventuell später doch noch nachholen könnten -, sondern unser Leben? Wenn wir meinen, dass wir leben, und am Ende doch den wichtigsten Termin verschlafen, der nicht nachzuholen ist? Ignorieren wir den „Wecker“, Gottes Stimme, oder überhören wir ihn ganz bewusst? Gott ruft jedem von uns zu: „Wache auf, der du schläfst, und stehe auf aus den Toten, und der Christus wird dir leuchten!“
Wie können wir denn aufwachen?
Indem wir uns entscheiden, die Stimme Gottes, die uns aufwecken will, nicht einfach zu überhören. Jesus Christus lädt alle freundlich ein, zu Ihm zu kommen: „Kommt her zu mir, alle ihr Mühseligen und Beladenen, und ich werde euch Ruhe geben“ (Matthäus 11,28) Wenn wir aufrichtig zu Ihm kommen und Ihm unsere Sündenschuld bekennen, vergibt ER uns alles!
Dann bricht bei uns ein neuer Tag an!
Es wird hell in unserem Leben!
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 12.12.2022 entnommen )
Da antwortete der Blindgeborene: Eins weiß ich, dass ich blind war und jetzt sehe.
Johannes 9,25
Das eine
Dieser blind geborene Mensch hatte etwas Wunderbares erlebt: Jesus hatte sich über ihn erbarmt und ihm das Augenlicht geschenkt. Darauf konzentrierte sich nun sein ganzes Denken. Er wusste: Ich war blind und kann jetzt sehen! - Dieses eine sollte auch jeder von uns einmal erfahren haben: Ich war blind über Gott und über meinen verlorenen Zustand und bin jetzt sehend geworden!
Doch dabei sollten wir nicht stehen bleiben!
Die Bibel berichtet noch von weiteren Personen, die sich auf eine Sache konzentrierten.
Nicht mehr blind sein - das Wort Gottes hören - Gott erkennen - ein himmlisches Ziel verfolgen: Was für eine wunderbare Entwicklung ist das!
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 13.12.2022 entnommen )
Nicht jeder, der zu mir sagt: „Herr, Herr!“, wird in das Reich der Himmel eingehen, sondern wer den Willen meines Vaters tut, der in den Himmeln ist.
Matthäus 7,21
Der christliche Mantel
Ein junger Christ ist auf Besuch bei einem älteren Arbeitskollegen, der zurzeit eine persönliche Krise durchmacht. Um ihn aufzumuntern, beginnt er, ihm von der Liebe Gottes und von Jesus Christus zu erzählen. Doch der Ältere wehrt ab: „Vom christlichen Glauben brauchst du mir nichts zu erzählen. Davon habe ich genug! Was ich in meinen jungen Jahren bei einem führenden Mitglied einer christlichen Kirche an Unmoral erlebt habe, lässt sich gar nicht beschreiben!“
„Oh, das tut mir leid“, erwidert der junge Mann. „Aber darf ich dich etwas fragen? Nehmen wir einmal an, ich stehle deinen Mantel. Ich ziehe ihn an und begehe dann einen Raubüberfall. Zeugen sehen zwar, wie ich weglaufe, erkennen mich aber nicht. In der Eile werfe ich den Mantel fort, so dass die Kriminalpolizei nun über ein wichtiges Indiz verfügt. Wenig später identifiziert man dich als den Besitzer des Mantels. Du wirst verhaftet und angeklagt. Was würdest du jetzt zu deiner Verteidigung vorbringen?“
„Ich würde die Tat abstreiten! Ich bin doch nicht verantwortlich für das, was jemand tut, der einfach meinen Mantel angezogen hat!“ - „Richtig! Und ebenso ist Jesus Christus nicht verantwortlich für das Verhalten derer, die seinen Namen zu Unrecht tragen.“
Der alte Mann wird nachdenklich. Als er seinen jungen Kollegen einige Tage später wieder trifft, zeigt er zum Himmel und sagt: „Sein Mantel steht dir übrigens sehr gut!“ Dann fügt er zögernd hinzu: „Sag mal, kann ich auch ein Christ werden?“ - „Ja natürlich“, ist die Antwort. „Das ist eigentlich ganz einfach - und doch fällt es manchem schwer.
Du musst nur bereit sein, zuzugeben, dass du in deinem Leben vieles falsch gemacht hast.
Bekenne Gott aufrichtig deine ganze Schuld!
Und dann glaube an Jesus Christus und dass ER für deine Sünden gestorben ist.“
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 14.12.2022 entnommen )
Gott der HERR pflanzte einen Garten in Eden gegen Osten, und dorthin setzte er den Menschen, den er gebildet hatte. 1. Mose 2,8
Zwei Gärten - Ungehorsam und Tod (1)
Gott wollte, dass es den Menschen, die ER geschaffen hatte, gut geht. Sie sollten glücklich sein. So pflanzte Er für sie einen Garten in „Eden“. Das bedeutet „Wonne, Lieblichkeit“, und das kennzeichnete diesen Garten tatsächlich. Ein Strom bewässerte ihn und prachtvolle Bäume trugen köstliche Früchte. In seiner Mitte standen der Baum des Lebens und der Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen.
Adam sollte diesen Garten bebauen und bewahren. Das bereitete ihm ganz sicher Freude. Aber er war auch verantwortlich. Würde er gehorsam und zuverlässig sein? Gott begann, ihn zu prüfen, und gab ihm ein einziges Verbot: „Von jedem Baum des Gartens darfst du nach Belieben essen; aber vom Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen, davon sollst du nicht essen; denn an dem Tag, da du davon isst, musst du sterben“ (V.16.17)
Und was tut Adam? Er denkt weder an die Segnungen, die Gott ihm geschenkt hat, noch an das eine Gebot, nicht von dem Baum zu essen, noch an die Strafe, die ihm droht, wenn er ungehorsam ist. Er und seine Frau Eva hören auf die verführerische Stimme der Schlange. Sie wollen Gut und Böse erkennen und übernehmen die teuflische Idee, dadurch Gott gleich zu werden. Doch in Wirklichkeit ist dadurch „die Sünde in die Welt gekommen und durch die Sünde der Tod und so ist der Tod zu allen Menschen durchgedrungen, weil sie alle gesündigt haben“ (Römer 5,12)
Wäre alles so geblieben, hätte Satan einen furchtbaren Sieg errungen: ER hätte die Menschen, die Gott glücklich machen wollte, mit sich ins Verderben gezogen. Doch Gott liebt seine Geschöpfe und möchte sie retten. Dafür sandte ER seinen Sohn auf die Erde. ER hat Satan besiegt und alle die befreit, „die durch Todesfurcht das ganze Leben hindurch der Knechtschaft unterworfen waren“ (Hebräer 2,15)
Deshalb musste Jesus einen ganz anderen Garten erleben.
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 15.12.2022 entnommen )
Jesus ging mit seinen Jüngern auf die andere Seite des Baches Kidron, wo ein Garten war ... mit Namen Gethsemane. Und er fing an, sehr bestürzt und beängstigt zu werden ... fiel auf die Erde und betete, dass, wenn es möglich wäre, die Stunde an ihm vorübergehe.
Johannes 18,1; Markus 14,32–35
Zwei Gärten - Gehorsam und Leben (2)
Gestern haben wir von einem Garten gehört, den Gott zum Nutzen und zur Freude der Menschen angelegt hatte. Alles darin war vollkommen und der Mensch in Harmonie mit Gott. Doch dann spielte sich in diesem Garten eine Tragödie ab: Adam und Eva waren Gott ungehorsam und begingen die erste Sünde!
Heute wollen wir über das Ereignis nachdenken, das in einem anderen Garten stattfand. Von der Schönheit dieses Gartens ist nicht viel zu sehen, denn es ist dunkel. An einer einsamen Stelle kniet ein Mann und betet. ER ist in größter Not und schreit zu Gott. Seine Schweißperlen tropfen wie Blut zur Erde. Ein Engel muss kommen, um Ihn zu stärken. - Wer ist der Mann und warum betet er so aus tiefster Seele? Es ist Jesus. ER weiß, dass ER einige Stunden später am Kreuz hängen wird. Dort soll Ihn die göttliche Strafe treffen für unzählige Sünden, die ER nicht begangen hat. Gott wird Ihn, den völlig Sündlosen, „zur Sünde“ machen. (2. Korinther 5,21) Das alles wird ER erdulden müssen und schließlich sterben. Deswegen ruft ER: „Vater, wenn du willst, so nimm diesen Kelch von mir weg - doch nicht mein Wille, sondern der deine geschehe!“ (Lukas 22,42) Wie bewundernswert: Trotz dieser Angst vor dem „Kelch“ des gerechten Zorns Gottes ist ER bereit, den Weg an das Kreuz zu gehen!
ER tut es in einem unerschütterlichen Gehorsam!
Der Garten in Eden ging ein für alle Mal verloren, weil der erste Mensch ungehorsam war. Durch seinen Ungehorsam ist der Tod in die Welt gekommen. Im Garten Gethsemane dagegen strahlt der Gehorsam des Menschen Jesus Christus hervor. ER gibt sich selbst hin, um verlorenen Menschen das Leben zu bringen.
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 16.12.2022 entnommen )
Wenn deinen Hasser hungert, gib ihm Brot zu essen, und wenn er durstig ist, gib ihm Wasser zu trinken; denn glühende Kohlen wirst du auf sein Haupt häufen, und der HERR wird dir vergelten. Sprüche 25,21.22
Das Reisfeld des Nachbarn
Der chinesische Prediger Watchman Nee (1903-1972) war sehr aktiv in der Hauskirchenbewegung in der Volksrepublik China und schrieb viele Schriften. Die letzten 20 Jahre seines Lebens verbrachte Nee wegen seines Glaubens an Christus in einem Arbeitslager.
Er erzählte einmal folgende Begebenheit:
Ein Christ in Südchina hatte auf halber Höhe eines Berghangs ein Reisfeld. Während der Trockenzeit benutzte er ein Tretrad, um Wasser aus dem Bewässerungsgraben auf sein Feld hinaufzupumpen. Unterhalb davon lagen die zwei Felder seines Nachbarn, und eines Nachts durchstach dieser den trennenden Erdwall und ließ das ganze Wasser auf seine Felder fließen. Als der Christ den Wall wieder flickte und neues Wasser heraufpumpte, machte der Nachbar wieder das Gleiche, und so ging es drei- oder viermal. Darauf besprach sich der Christ mit seinen Mitchristen. „Ich habe versucht, geduldig zu sein und keine Vergeltung zu üben“, sagte er, „aber ist das richtig?“
Nachdem sie gemeinsam darüber gebetet hatten, meinte einer von ihnen: „Wenn wir bloß immer versuchen, das Richtige zu tun, sind wir sehr armselige Christen. Wir müssen mehr tun als nur das, was recht ist.“ Am nächsten Morgen pumpte der Christ Wasser für die beiden unteren Felder und am Nachmittag für sein eigenes Feld. Der Nachbar war über diese Tat so erstaunt, dass er begann, nach dem Beweggrund zu forschen, bis schließlich auch er Christus fand.
Richtig oder Falsch ist der Grundsatz der Heiden und Zöllner.
Nicht dieser Grundsatz muss mein Leben als Christ beherrschen, sondern das Vorbild von Jesus Christus.
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 17.12.2022 entnommen )
Der Herr wandte sich um und blickte Petrus an ... Und Petrus ging hinaus und weinte bitterlich.
Lukas 22,61.62
Simon Petrus - ein Jünger Jesu (6)
Damals, als Simon von seinem Bruder Andreas zu Jesus geführt worden war, hatte der Herr ihn angeblickt und ihm den Namen Kephas gegeben. (vgl. Johannes 1,42) Damit hatte ER ihn offenbar für seinen Dienst „vorgemerkt“. Später hatte Petrus dann alles verlassen, war Ihm gefolgt und nun schon drei Jahre mit Ihm gegangen.
Petrus fühlte sich seinem Herrn so eng verbunden, dass er sich bereit erklärte, für Ihn ins Gefängnis und in den Tod zu gehen. Noch bei der Festnahme Jesu hatte er Ihn mit dem Schwert verteidigen wollen. Aber nun sah er seinen Herrn gefesselt in der Gewalt seiner Feinde und war Zeuge, wie ER verklagt und misshandelt wurde. Da zeigt sich, wohin starkes Selbstvertrauen führt: Die Angst um das eigene Leben gewann die Oberhand, und die Fragen einiger Mägde und Diener setzten Petrus so zu, dass er Jesus dreimal verleugnete.
Hatte Petrus dadurch die Verbindung mit seinem Herrn nicht endgültig verloren und damit zugleich alle Zukunftshoffnung? - Gerade in dieser Situation wandte sich der Herr Jesus zu Petrus um und blickte ihn an! Was dieser Blick auch ausgedrückt haben mag: ER zeigte Petrus, dass Jesus ihm zugewandt blieb, obwohl Petrus sich abgewendet hatte. Das bewirkte zum einen, dass Petrus sein Versagen bitterlich bereute. Zum anderen bewahrte ihn der Blick Jesu vor Verzweiflung: Die Beziehung zu seinem Herrn würde wiederhergestellt werden. Und wirklich: Der Auferstandene erschien Petrus noch vor allen anderen Jüngern. Wenig später bestätigte der Herr auch öffentlich, dass ER Petrus die Herde Gottes anvertraut hatte.
Wenn wir aufrichtig das Wort Gottes lesen, kann der Herr auch heute sein Auge auf uns richten, und es ist heilsam, wenn wir seinem Blick nicht ausweichen, selbst wenn er uns beschämt!
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 18.12.2022 entnommen )
Der Herr ist langmütig euch gegenüber, da er nicht will, dass irgendwelche verloren gehen, sondern dass alle zur Buße kommen. 2. Petrus 3,9
„Buße“ - Was ist das?
Das heutige Bibelwort sagt uns, dass Buße nötig ist, wenn man nicht für ewig verloren gehen will. Wahrscheinlich wissen die meisten heute jedoch nicht mehr recht, was mit Buße gemeint ist. Viele aufrichtige Menschen verstehen darunter, dass man eine Schuld abtragen müsse, nämlich ihre Sündenschuld, die sie von Gott trennt. Sie glauben, wenn sie sich nach Kräften bemühen und vielleicht Verzicht oder Askese üben, erlangen sie Gottes Gunst, damit ER ihnen ihre Sünden vergibt.
Aber kann man sich tatsächlich auf diese Weise selbst erretten, damit man nicht verloren geht? Die Bibel, das Wort Gottes, belehrt uns darüber, dass der Mensch in seiner sündigen Natur unverbesserlich ist und sich aus diesem Zustand nicht aus eigener Kraft befreien kann. Darum sagt der Herr Jesus Christus auch: „Ihr müsst von neuem geboren werden“ (Johannes 3,7)
Gott möchte die Menschen zur Einsicht bringen: Sie sollen verstehen, dass sie vor Ihm schuldig geworden sind und ihre Sünden nicht ungeschehen machen können. Wer das erkennt und Gott seine Sünden, sein Unrecht, seine Vergehen bekennt und sie verurteilt, der tut Buße im biblischen Sinn des Wortes.
An sich ändert die Buße noch nichts an dem sündigen Zustand des Menschen und auch nicht an dem gerechten Richterspruch Gottes. Aber wer seinen verkehrten Weg verurteilt, das heißt, wer umkehrt, der erkennt damit an, dass Gottes Urteil über ihn gerecht ist, und stellt sich dadurch auf die Seite Gottes. Dann kann Gott ihm den Ausweg zeigen: dass ER die Strafe stellvertretend an seinem Sohn Jesus Christus vollzogen hat. Und wer die Erlösung durch das Sühnopfer Christi im Glauben annimmt, der wird errettet.
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 19.12.2022 entnommen )
Irrt euch nicht, Gott lässt sich nicht spotten! Denn was irgend ein Mensch sät, das wird er auch ernten. Galater 6,7
Alles aus?
Laut lachend und spottend steht der ältere Herr dem Verteiler von christlichen Flyern gegenüber: „Ein Leben nach dem Tod? Das ist doch Quatsch. 1,50 Meter unter der Erde ist Endstation!“
„Sie glauben also nicht an ein Weiterleben nach dem Tod?“
„Nein!“
„Und wenn Sie sich irren?“
„Vielleicht lasse ich mich verbrennen. Dann kann mir niemand mehr etwas!“
Was für eine kurzsichtige Antwort! Aber viele denken leider ähnlich! Gehören Sie vielleicht auch zu ihnen? Meinen auch Sie, dass mit dem Tod alles aus ist?
Viele wünschen sich das so, weil sie dann so leben können, wie es ihnen gefällt, ohne Rechenschaft ablegen zu müssen. Ganz egal, ob sie lügen, betrügen oder stehlen. Ob man den Staat, den Partner oder die Mitmenschen hintergeht. Der Schuldenberg wird ja dann mit uns begraben oder aber mit dem Feuer im Krematorium beseitigt.
Doch das ist ein verhängnisvoller Irrtum!
Gott, der das ganze Universum erschaffen hat, ist auch in der Lage, jedes einzelne Molekül wieder hervorzuholen! Nichts geht vor Gott verloren! Gleichgültig, ob wir sein Angebot jetzt ablehnen oder es einfach überhören. Gott sagt: „Es ist nichts verborgen, was nicht offenbar werden wird, noch geheim, was nicht erkannt werden und ans Licht kommen wird“ (Lukas 8,17)
Wenige Augenblicke nach dem Tod wird jeder Mensch erkennen, dass es eine Ewigkeit gibt. Doch dann wird es zu spät sein, um mit Gott ins Reine zu kommen.
Darum: Kehren Sie doch jetzt zu Gott um!
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 20.12.2022 entnommen )
Es wallt mein Herz von gutem Wort. Ich sage: ... Du bist schöner als die Menschensöhne.
Psalm 45,2.3
Eine glückliche Frau
Es ist Januar. In dem einsamen Hochtal der französischen Alpen, wo die alte Adrienne lebt, schneit es schon seit Tagen. Sie wohnt allein. Der Weiler, der nur aus drei Häusern besteht, scheint gänzlich von der Außenwelt abgeschnitten zu sein. Vor allem im Winter gelangt hier nur selten jemand hin. Diejenigen allerdings, die diesen verlassenen Ort dennoch aufsuchen, wundern sich, wie Adrienne es hier so allein aushalten kann. Dann zögert sie nicht, ihnen von dem zu erzählen, der ihr in ihrer Einsamkeit Gesellschaft leistet: Es ist ihr Herr Jesus Christus. ER lebt und ist ihr immer nahe. ER hilft ihr und beschützt sie. Das erzählt sie mit einer Ernsthaftigkeit, die jeden beeindruckt. Niemand wagt es, sich über ihre Worte lustig zu machen. Wer ihr zuhört, erkennt nach und nach, welchen Trost sie in der Gegenwart ihres Herrn findet.
Sie schildert Ihn so, dass man ein deutliches Bild von Ihm bekommt:
„ER war ein Mensch wie du und ich, aber gleichzeitig kein anderer als Gott selbst. Nie hat ER etwas Unrechtes getan und auch nie Böses mit Bösem vergolten. ER war sanftmütig und demütig, aber trotzdem von den meisten verachtet. ER hat sich über die Not der Menschen erbarmt. Am deutlichsten hat ER das am Kreuz gezeigt, wo ER für meine Sünden gestorben ist.“ Bis auf das Knistern im Ofen ist es in der kleinen Küche ganz still. Die Augen der alten Dame leuchten, als sie hinzufügt: „ER ist auferstanden, selbst das Grab konnte Ihn nicht halten. Bald wird ER wiederkommen, um mich zu sich zu holen. Ich warte auf Ihn!“
Wer Adrienne erlebt, hat den lebendigen Beweis für das, was die Bibel wiederholt verspricht: „Wer an ihn [Jesus Christus] glaubt, wird nicht zuschanden werden“ (Römer 9,33; 1. Petrus 2,6)
Ja, es lohnt sich, mit Ihm zu leben, denn ER enttäuscht nie!
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 21.12.2022 entnommen )
Wenn die Gottlosen sich mehren, mehrt sich die Übertretung; aber die Gerechten werden ihrem Fall zusehen. Sprüche 29,16
Nicht der Menge folgen
Der englische Philosoph und Nobelpreisträger Bertrand Russell (1872-1970) berichtet in seiner Autobiografie, dass er von seiner Großmutter eine Bibel geschenkt bekam. Auf dem Vorsatzblatt waren ihre Lieblingsstellen verzeichnet. Eine davon lautete: „Du sollst der Menge nicht folgen, um Böses zu tun“ (2. Mose 23,2) Dieses Bibelwort habe ihn im späteren Leben vor der Angst bewahrt, „einer Minderheit anzugehören“.
Diese Empfehlung aus dem Wort Gottes, die Lady Russell ihrem Enkelsohn ans Herz legte, ist noch immer wert, befolgt zu werden. Wir leben in einer Zeit, wo viele dem Wahlspruch folgen: „Recht ist, was die Mehrheit will.“
Doch was für ein verhängnisvoller Irrtum ist das oft!
Wie manches Mal beruht die allgemeine Meinung auf ganz subjektiven, gefühlsmäßigen Grundlagen oder wird sogar von rein egoistischen Neigungen diktiert. Dann aber muss man sich nicht wundern, wenn Gerechtigkeit und Moral dabei zu kurz kommen. Wenn der Mensch nicht nach Gott und seinem Willen fragt, sondern sich selbst und seine Eigeninteressen zum Maßstab von Recht und Unrecht macht, ist der tiefe „Fall“, von dem unser Bibelwort spricht, unausweichlich vorprogrammiert.
Aber es genügt auch nicht, „einer Minderheit anzugehören“, denn auch Minderheiten können irren.
Man muss zu denen gehören, die den Willen Gottes tun!
Diesen Willen findet jeder im Wort Gottes, in der Bibel.
„Die Welt vergeht und ihre Lust; wer aber den Willen Gottes tut, bleibt in Ewigkeit.“
1. Johannes 2,17
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 22.12.2022 entnommen )
Heute, wenn ihr seine Stimme hört, verhärtet eure Herzen nicht. Hebräer 4,7
Heute ist Ihre Zeit!
Unangenehmes verschieben wir gerne - statt nach dem Sprichwort zu handeln: „Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen!“ In bestimmten Bereichen ist es unerlässlich, rechtzeitig vorzusorgen. Wir sprechen vielleicht noch von Altersvorsorge und Lebensversicherungen - heute vielleicht sogar mehr denn je. Aber wenn es wirklich ans Eingemachte geht, sind wir lässig.
Vielleicht kennen Sie die Geschichte des Hofnarren, der von seinem König einen Narrenstab überreicht bekam mit den Worten: „Wenn du jemals einen Menschen findest, der noch törichter ist als du, gib ihm diesen Stab!“ Als der König Jahre später im Sterben lag, kam der Narr noch einmal an sein Bett. Der König erklärte ihm, dass er nun eine große Reise antreten müsse. „Bestimmt hast du diese Reise seit Langem vorbereitet!?“, hakte der Narr nach. - „Nein“, erwiderte der König, „ich hatte nie die Zeit, mich auf diese Reise vorzubereiten.“ - „Dann hast du sicher nicht gewusst, dass du diese Reise antreten würdest“, entfuhr es dem verdutzten Narren. - „Doch, gewusst habe ich es schon.“ Fassungslos zog der Narr seinen Narrenstab hervor und streckte ihn dem König entgegen mit den Worten: „Mein König, du hast mir einst gesagt, ich solle diesen Stab an denjenigen weitergeben, der noch törichter ist als ich. Also gebe ich ihn jetzt dir. Du hast gewusst, dass du eine Reise ohne Wiederkehr antreten müsstest, und hast trotzdem keine Vorbereitungen getroffen. Du bist wirklich der größte Narr, der mir jemals begegnet ist!“
Und Sie?
Steht das Ziel Ihrer Reise bereits fest?
Wenn nicht, dann bereiten Sie sich doch heute vor für eine Reise, die einmal jeder antreten muss.
Denn das Morgen gehört Ihnen nicht!
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 23.12.2022 entnommen )
Euch ist heute ... ein Erretter geboren, welcher ist Christus, der Herr. ... Und plötzlich war bei dem Engel eine Menge des himmlischen Heeres, das Gott lobte und sprach: Herrlichkeit Gott in der Höhe und Friede auf der Erde, an den Menschen ein Wohlgefallen!
Lukas 2,11.13.14
Der Friedensbringer
Friedlosen Menschen Frieden zu bringen, dazu ist der Sohn Gottes auf die Erde gekommen. Nicht einen oberflächlichen und äußerlichen Frieden, der Hass und Missgunst unter den Menschen nur notdürftig überdeckt, will ER bringen, sondern tiefen Frieden im Innersten des Menschen. Dort, im Herzen, nimmt ja jeder Unmut und Hass seinen Anfang - eine Folge der Entfremdung des Menschen von Gott, der Quelle der Liebe. (1.Johannes 4,8)
Jesus Christus ist in die Welt gekommen, weil ER jeden einzelnen Menschen zur Quelle der Liebe zurückbringen möchte. ER will ihn mit Gott versöhnen, will ihn in seinem Innersten zur Ruhe bringen, ihm Frieden für sein Herz schenken und Ruhe für sein Gewissen. (2.Korinther 5,20; Matthäus 11,28; Johannes 14,27)
Wer an Jesus Christus glaubt, hat den Frieden selbst in sein Herz aufgenommen. Wer wirklich Frieden sucht, der wird gern vor Gott alles bekennen, was bis dahin den Frieden mit Gott verhindert hat: dass er sich gegen Gott und seinen Willen aufgelehnt oder Ihn ignoriert hat und dass er gegen Gott und Menschen gesündigt hat.
Der Frieden mit Gott ist eine derart bewegende persönliche Erfahrung, dass er sich auch darin zeigt, wie wir uns unseren Mitmenschen gegenüber verhalten. Wer im Frieden mit Gott sein Leben führt, kann dann auch selbst Frieden halten und weitergeben, Frieden in Verbindung mit dem allein Wahren und Guten: Frieden mit Gott in Jesus Christus.
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 24.12.2022 entnommen )
Nicht bleibt Finsternis dem Land, das Bedrängnis hat. Jesaja 8,23
Licht über dunklem Land - wo bleibt der Friedefürst? (1)
Dunkelheit herrscht über den Feldern Bethlehems. Die Menschen liegen in tiefem Schlaf. Nur einige Hirten sind mit ihren Tieren draußen und halten Wache.
Der Hirtenberuf hat in Israel eine alte Tradition. Die Patriarchen Abraham, Isaak und Jakob waren Hirten. Sogar Gott selbst wird in der Bibel mit einem guten Hirten verglichen. (Psalm 23; Hesekiel 34,11-16) Doch bequem ist das Leben eines Hirten nicht.
Immer wieder lauschen die Männer in die Nacht hinaus. Wölfe und Bären könnten sich unbemerkt heranschleichen und die Herde bedrohen. Vielleicht haben sich die Hirten leise unterhalten. Sie hören so manches, wenn sie mit ihren Herden unterwegs sind. Es sind dunkle Zeiten in Israel damals, in mancher Hinsicht ähnlich unübersichtlich und unsicher wie unsere Lage im Jahr 2022: Die religiösen Führer Israels halten um gut Wetter an bei den Römern, die das Land beherrschen. Die Zeloten dagegen, patriotische Rebellen, versuchen, die Besatzer zu bekämpfen. In Jerusalem regiert der Vasallenkönig Herodes der Große, ein Idumäer; er gehört gar nicht zum Volk Gottes.
Und am schlimmsten: Gott schweigt schon seit Jahrhunderten. Seit Maleachi als letzter Prophet in Israel aufgetreten war (450-425 v. Chr.), liegt Dunkelheit und Schweigen über dem Land. Hat Gott sie denn ganz vergessen? Was ist mit seiner Verheißung, einen Retter zu schicken? Sehnsüchtig erwarten die Hirten den Friedefürsten, den der Prophet Jesaja angekündigt hat. (Jesaja 9,5)
Aber nein, Gott wird seine Verheißungen nicht vergessen!
ER hat sich in den Jahrhunderten der Geschichte mit seinem Volk als treu erwiesen. Sie müssen nur noch ein wenig warten.
Gottes Retter wird kommen!
1. Weihnachtstag
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 25.12.2022 entnommen )
Plötzlich war bei dem Engel eine Menge des himmlischen Heeres, das Gott lobte und sprach: Herrlichkeit Gott in der Höhe und Friede auf der Erde, an den Menschen ein Wohlgefallen!
Lukas 2,13.14
Licht über dunklem Land – Ehre sei Gott in der Höhe! (2)
In dieser Nacht wird es plötzlich hell um die einsamen Hirten. Ein Engel, ein Bote Gottes vom Himmel, tritt zu ihnen. Die Bibel berichtet ganz nüchtern. „Die Herrlichkeit Gottes umleuchtete sie“ - ein Stück Himmel in der Nacht der Welt.
Die Hirten bekommen zuerst einen tüchtigen Schreck, sie fürchten sich sehr. Der himmlische Bote hat jedoch tröstende Worte für sie. Und eine wunderbare, beinahe unglaubliche Nachricht: Gott hat seine Verheißung jetzt, hier, heute wahr gemacht! Der Messias ist da, der Retter, der alle Schuld vergibt! Generationen von Israeliten haben auf Ihn gewartet und nun ist ER endlich da.
In ihrer Zeit, für sie sichtbar, erlebbar.
Kaum können sich die Hirten auf den Feldern von ihrer freudigen Überraschung erholen, als sie einen weiteren Einblick in die Welt des Himmels erhalten: Eine Menge des himmlischen Heeres, eine Armee von mächtigen Engeln, lobt Gott im Chor: Ehre sei Gott in der Höhe!
Unsere Fantasie reicht nicht, uns auszumalen, wie einzigartig eindrucksvoll das war! Wunderschön dabei: Die Hirten sind nicht erschlagen, betäubt von diesem Eindruck. Im Gegenteil, sie hören, glauben der Botschaft und machen sich sofort auf den Weg.
Sie wollen unbedingt das Neugeborene sehen.
Als sie in Bethlehem ankommen, lassen sie sich durch die ärmliche Umgebung der Unterkunft nicht verwirren: Sie berichten Joseph und Maria, was die Engel ihnen über das Kind mitgeteilt haben. Und nach ihrem Besuch gehen sie hinaus und erzählen in ihrem Umfeld davon, was sie erlebt, gehört und gesehen haben!
Der Retter ist da, nicht nur für Israel, sondern für die ganze Welt!
Für dich und für mich!
2. Weihnachtstag
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 26.12.2022 entnommen )
Nun, Herr, entlässt du deinen Knecht, nach deinem Wort, in Frieden; denn meine Augen haben dein Heil gesehen, das du bereitet hast vor dem Angesicht aller Völker. Lukas 2,29–31
Simeon - am Ziel
Auf Zeichnungen und Gemälden wird er meistens als gütiger, weiser, auch schon etwas gebrechlicher alter Mann dargestellt. Doch der Bibelchronist Lukas schreibt nicht direkt von einem alten Simeon und stellt ihn schon gar nicht altersweise dar. Er lenkt unsere Aufmerksamkeit auf etwas anderes: Simeon ist ein besonderer Mann, weil er eine besonders enge Beziehung zu Gott hat.
Er ist gottesfürchtig und lebt für Gott.
Er redet mit Gott, und vor allem hört er zu, wenn Gott mit ihm redet. Darum konnte Gott ihm eine besondere Zusage geben.
Simeon verstand, dass er, Simeon, es noch miterleben würde, dass der lang verheißene Messias geboren würde. Mehr noch: Der Heilige Geist führt Simeon so, dass er zu einer bestimmten Stunde im Jerusalemer Tempel ist - dann, als Maria und Joseph mit Jesus kommen.
Er nimmt das Kind auf seine Arme und beginnt, Gott zu loben. Besonders bemerkenswert: Simeon sieht, dass Jesus viel mehr sein wird als „nur“ der Retter Israels: ER soll auch der Retter aller Völker werden. Maria und Joseph hören erstaunt zu und wundern sich. Simeon segnet die jungen Eltern. In gütiger, seelsorgerlicher Weise bereitet er Maria darauf vor, dass es nicht leicht für sie wird, die Mutter des Messias zu sein. Tiefen Schmerz wird sie erleben. Simeon hat sehr gut verstanden, was Gott mit seinem Messias, seinem Sohn Jesus, vorhat.
ER wird der Retter verlorener Menschen werden.
Aber es ist nicht nur Menschen wie Simeon vorbehalten, Gottes Gedanken und Pläne zu verstehen. Gott lädt alle ein, sein Wort zu lesen, Ihm zu glauben und mit Ihm zu leben!
Das ist erfülltes Leben, Leben mit Perspektive und Ziel!
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 27.12.2022 entnommen )
Als aber Jesus in Bethlehem in Judäa geboren war ... siehe, da kamen Magier vom Morgenland nach Jerusalem und sprachen: Wo ist der König der Juden, der geboren worden ist? Denn wir haben seinen Stern im Morgenland gesehen und sind gekommen, um ihm zu huldigen.
Matthäus 2,1.2
Die Sternkundigen aus dem Osten
Dieser Text lässt viele unserer Fragen offen, z.B.: Wann kamen die Besucher? Woher kamen sie? Wie viele waren es? Wie führte der Stern sie?
Die Bibel beantwortet diese Fragen nicht.
Denn Matthäus, der von dem Besuch berichtet, hat nur einen vor Augen: Jesus Christus, den verheißenen Messias. Ihnwill er vorstellen, von Ihm will er berichten. Er beginnt sein Evangelium mit einem Geschlechtsregister, um den Herrschaftsanspruch des neuen Königs zu legitimieren. Und dann erwähnt er die Gratulanten, die von Osten aus dem Morgenland kommen. Es sind Magier, orientalische Sternkundige.
Ihr Ziel ist die Stadt Jerusalem, hier vermuten sie den neugeborenen König. Doch dort ist ER nicht. Andere, die in den Prophezeiungen und Schriften der Juden zu Hause sind, verweisen sie auf den kleinen Ort Bethlehem, über den geschrieben ist: „Und du, Bethlehem, Land Juda, bist keineswegs die Geringste unter den Fürsten Judas, denn aus dir wird ein Führer hervorkommen, der mein Volk Israel weiden wird“. (Micha 5,1.3)
Die Männer aus dem Osten machen sich auf nach Bethlehem. Dort angekommen, finden sie das Haus und sehen das Kind. Sie fallen nieder und huldigen - nein, nicht den Eltern Josef und Maria - sondern dem Kind, dem Anlass und Ziel ihrer langen Reise. Und vor Ihm breiten sie ihre Schätze aus: Gold und Weihrauch und Myrrhe.
Jesus Christus war der Mittelpunkt ihrer Gedanken und Gespräche und das Ziel ihrer langen Reise.
Ist ER auch das Ziel und der Inhalt meiner Lebensreise?
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 28.12.2022 entnommen )
Gott tut große Dinge, die wir nicht begreifen. Denn zum Schnee spricht er: Falle zur Erde!
Hiob 37,5.6
Schneeflocken
Schneeflocken sind schön und faszinierend! Sie bilden sich in der Atmosphäre an einem Staubkorn, an dem Wasserdampf kondensiert. Bei besonders kalten Bedingungen kann der Dampf aber auch unmittelbar gefrieren.
Häufig sind Schneeflocken wie Kristalle, Plättchen, Stäbchen oder Nadeln geformt; ihre individuelle Form erhalten sie dabei durch die Temperatur, den Luftdruck und die Luftfeuchtigkeit zum Zeitpunkt ihres Gefrierens. Da sie sich bei hoher Thermik in der Erdatmosphäre mehrfach auf und ab bewegen, schmelzen und kristallisieren sie immer wieder neu. Dadurch entstehen komplexe Formen in verblüffender Vielfalt und beeindruckender Symmetrie. Wissenschaftler gehen davon aus, dass es mit hoher Wahrscheinlichkeit noch nie zwei komplexe Schneekristalle gegeben hat, die exakt gleich waren.
Es ist nur eine Schneeflocke, mehr nicht. Doch sie gehört zu den großen Dingen, die Gott getan hat und über die wir staunen - und immer noch so wenig wissen. Dann sagt Gott zum Schnee: „Falle zur Erde!“, und eine besonders schöne Schneeflocke landet auf meiner Hand. Sie schmilzt und zurück bleibt ein kleiner, unspektakulärer Wassertropfen. Faszinierend!
Das einzelne Schneekristall ist transparent, doch eine genügend große Menge Schnee sieht weiß aus.
Unberührt, rein.
Dieses Bild benutzt Gott für das Wunder der Vergebung, wenn Er sagt: „Wenn eure Sünden wie Scharlach sind, wie Schnee sollen sie weiß werden“ (Jesaja 1,18) Ja, Sünden sind scharlachrot und fallen auf. Doch wenn sie vor Gott bekannt werden, wäscht ER sie ab und tilgt sie.
Vielleicht staunen auch Sie über Schneeflocken.
Doch kennen Sie auch die Vergebung, die Sünden weiß macht wie Schnee?
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 29.12.2022 entnommen )
Abraham sprach zu seinem Knecht: Der HERR, vor dessen Angesicht ich gewandelt bin, wird seinen Engel mit dir senden und Glück zu deiner Reise geben. 1. Mose 24,40
Guter Rutsch!
Mit Riesenschritten geht das Jahr 2022 zu Ende und schon hören wir wieder den Wunsch: „Guten Rutsch!“ - Woher stammt dieser Ausdruck?
„Rutschen“ bedeutet freiwillig oder unfreiwillig gleiten. Schon Goethe verwendet „Rutsch“ im übertragenen Sinn für eine kurze Ausfahrt oder Reise. Und einen „glücklichen Rutsch“, eine gute Reise ohne Hindernisse, wünschte man sich bereits im 19. Jahrhundert. Es ist unklar, ob „Guter Rutsch!“ als Wunsch zum Jahreswechsel an die bereits erwähnten Verwendungen anschließt oder auf den jiddischen Neujahrswunsch „Rosch ha-Schana tov“ ( „guter Anfang des Jahres“ ) zurückgeht.
Die einen denken bei diesem Wunsch mehr daran, um Mitternacht mühelos in das neue Jahr hineinzugleiten, die anderen allgemein an eine glückliche Lebensreise durch das neue Jahr oder aber an einen guten Beginn des Jahres selbst. - Jedenfalls sind wir alle „unterwegs“ und ein neuer Abschnitt unserer Reise beginnt. Worauf es dabei ankommt und was wir uns wünschen sollten, können wir von Abraham lernen.
Abraham lebte mit Gott und unter seiner guten Führung.
Seinem Knecht wünschte er dasselbe: nämlich dass Gott durch seinen Engel mit ihm ging. Gott sollte ihn mit seinem Segen begleiten und ihm eine glückliche Reise geben. „Mit dem Herrn“ - das also ist die Voraussetzung dafür, dass wir unsere Lebensreise im neuen Jahr gut beginnen und gut fortsetzen.
Mit dem Herrn fang alles an!
Die sich Ihn zum Führer wählen,
können nie das Ziel verfehlen.
Sie nur gehn auf sichrer Bahn.
Mit dem Herrn fang alles an!
Christoph Christian Hohlfeld (1776-1849)
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 30.12.2022 entnommen )
Die mich eifrig suchen, werden mich finden. Sprüche 8,17
Schon wieder ein Jahreswechsel
Dieser letzte Tag des Jahres wird wie alle anderen Tage sein.
Auch er wird 24 Stunden haben. Auch er wird seine Sorgen und Freuden mit sich bringen und seine Herausforderungen an jeden von uns stellen. Auch er wird unvermeidlich enden, ohne dass wir ihn anhalten oder von vorn beginnen könnten. Dasselbe gilt für das ganze Jahr, das heute endet.
Dennoch erlebt jeder den Übergang in ein neues Jahr anders. Manche machen sich kaum Gedanken darüber, was das kommende Jahr bringen wird. Andere dagegen machen sich Sorgen. Ihnen gehen viele Gedanken durch den Kopf, weil sie vielleicht vor einer Prüfung, einer Diagnose, einer Operation … stehen.
Keiner weiß, wie das nächste Jahr verlaufen wird, und das ist auch gut so. Sonst würde der eine oder andere verzweifeln. Doch es gibt einen, der alles weiß und dem nichts aus den Händen gleitet: der lebendige Gott. ER zeigt sich in der großartigen Schöpfung, macht aber auch durch das Zeugnis von Christen und vor allem durch die Bibel auf sich aufmerksam. ER will, dass wir Ihn besser kennenlernen, so dass wir Ihm mehr vertrauen.
Vielleicht fassen Sie morgen, am ersten Tag des neuen Jahres, gute Vorsätze. Das ist nicht verkehrt. Auch Gott ermuntert uns immer wieder, wenn nötig, einen Neuanfang zu starten. Manchmal müssen wir Altes hinter uns lassen, vor allem: ein Eigenleben zu führen. So fordert die Bibel uns auf: „Pflügt euch einen Neubruch, denn es ist Zeit, den HERRN zu suchen“ (Hosea10,12)
„Ihr werdet mich suchen und finden, denn ihr werdet nach mir fragen mit eurem ganzen Herzen; und ich werde mich von euch finden lassen, spricht der HERR“ (Jeremia 29,13.14)
Mit diesem Bibelwort wünschen wir Ihnen einen von Gott gesegneten Jahreswechsel!
( Beitrag aus ‘‘Die Gute Saat‘‘ vom 31.12.2022 entnommen )