Oswald Chambers
Worauf wir uns konzentrieren müssen
"Ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert." (Matth. 10,34)
Habe nie Mitleid mit einem Menschen, dessen Lage dich den Schluss ziehen lässt, Gott sei hart. Gott ist milder als irgend jemand, den wir uns vorstellen können. Er gibt uns dann und wann die Möglichkeit, rauh zu sein, damit Er selbst der Milde sein kann.
Wenn ein Mensch nicht zu Gott gelangen kann, ist es nur deshalb, weil er heimlich etwas zurückhält, das er nicht aufgeben will - "Ich will zugeben, dass ich Unrecht getan habe; doch habe ich ebensowenig im Sinn, diese Sache aufzugeben, als ich im Sinn habe, zu fliegen." Es ist unmöglich, einen solchen Fall mit Mitleid zu behandeln: wir müssen tief hinabdringen, bis wir auf die Wurzel des Grolls und des Widerstrebens gegen die Botschaft stoßen. Die Menschen beanspruchen Gottes Segnungen; aber den Schnitt ins lebendige Fleisch wollen sie nicht ertragen.
Wenn Gott bei dir durchgedrungen ist, dann hast du als Sein Diener die Aufgabe, schonungslos auf diesem einen Punkte zu beharren; mache den Schnitt bis an die Wurzel, sonst tritt die Heilung nicht ein. Stelle den Menschen deine Botschaft so eindringlich dar, dass es ihnen nicht mehr möglich ist, sich ihrer Nutzanwendung zu entziehen. Fange dort an, wo sie stehen, und gehe weiter, bis du sie so weit gebracht hast, dass sie erkennen, was ihnen mangelt, und dann stelle ihnen den Maßstab Jesu Christi für ihr Leben vor Augen. Daraufhin werden sie sagen: "So können wir nie sein." Nun hämmere es ihnen ein: "Jesus Christus sagt, dass ihr so sein müsst," "Aber wie ist es uns möglich, so zu sein?" "Ihr könnt es nicht, es sei denn, dass ihr einen neuen Geist empfanget."
Es muss zuerst ein Bedürfnis vorhanden sein, ehe diese Botschaft von Nutzen sein kann. Tausende von Menschen sind ohne Gott glücklich in dieser Welt - "Wenn ich doch glücklich und recht gewesen bin, ehe Jesus kam, weshalb ist Er denn dann gekommen?" Weil diese Art Glück und Frieden auf einem falschen Boden steht; Jesus Christus ist gekommen, um jenen Frieden, der nicht auf einer persönlichen Verbundenheit mit Ihm begründet ist, mit einem Schwerte zu durchbohren.
aus "Mein Äußerstes für Sein Höchstes" von Oswald Chambers - 19. Dezember