Oswald Chambers

Was wir meiden müssen

"Wir meiden auch heimliche Schande" (verborgene Unehrlichkeiten) - 2. Korinther 4,2

Hast du die verborgenen Unehrlichkeiten aufgegeben - jene Dinge, die dein Ehrgefühl nicht ans Tageslicht gelangen lassen will? Du kannst sie sehr leicht verbergen. Hegst du in deinem Herzen über irgend jemand einen Gedanken, von dem du nicht gern möchtest, dass er ans Licht gezogen würde?

Verzichte auf diesen Gedanken, sobald er in dir aufsteigt. Meide all diese Dinge, bis schliesslich keine verborgene Unehrlichkeit und Verschlagenheit mehr in dir ist. Sei ständig wachsam, damit in deinem Leben nichts aufkommt, worüber du dich schämen müsstest, wenn es ans Licht käme. Neid, Eifersucht, ehrgeiziges Streben - diese Dinge brauchen nicht unbedingt von unserer Veranlagung zur Sünde herzurühren; sie können auch mit der Beschaffenheit unseres Körpers zusammenhängen, den wir in vergangenen Tagen zu solchen Dingen missbrauchten (s. Röm. 6,19).

"Wir gehen nicht mit Ränken um", d.h. wir nehmen unsere Zuflucht nicht zu Mitteln, die uns zum Ziele führen. Das ist ein gefährlicher Fallstrick. Du weißt, dass Gott dich nur auf eine einzige Weise arbeiten lassen will, also hüte dich davor, die Menschen auf eine andere Art zu gewinnen; Gottes Fluch wird auf dich kommen, wenn du das tust.

Andere Menschen tun Dinge, die für dich "Ränke" wären; für sie mag es nicht so sein, doch dir hat Gott einen anderen Standpunkt gegeben. Lass dein Gefühl für das Höchste nie abstumpfen! Wenn du gewisse Dinge tun würdest, käme eine Verschlagenheit in dich, die etwas anderes als das Höchste zum Ziel hätte, und das Motiv, das Gott deiner Arbeit zugrunde gelegt hat, würde abgeschwächt.

So viele kehren um, weil sie sich davor fürchten, die Dinge von Gottes Standpunkt aus zu betrachten. Die große geistliche Schwierigkeit kommt für einen Menschen dann, wenn er etwas weiter gehen muss, als ihn das Glaubensbekenntnis führt, zu dem er sich bekannt hat.

aus "Mein Äußerstes für Sein Höchstes" von Oswald Chambers - 15. September