Oswald Chambers aus "Mein Äußerstes für Sein Höchstes"
Die Schule der geistlichen Festigkeit
"Seid stille und erkennt, dass Ich Gott bin." (Psalm 46,11)
Festbleiben bedeutet mehr als bloßes Erdulden, es bedeutet erdulden mit der unbedingten Gewissheit, dass das, was wir erwarten, geschehen wird.
Festbleiben bedeutet mehr als zähes Festhalten; das Festhalten kann eine Schwäche sein, die aus der Furcht kommt, abfällig zu werden. Geistliche Festigkeit ist die höchste Anstrengung eines Menschen, der es ablehnt, zu glauben, dass sein Held besiegt werden könne. Die größte Angst, die ein Mensch haben kann, ist nicht die Angst, verdammt zu werden, sondern die Angst davor, dass Jesus Christus bezwungen werden könnte, dass die Dinge, für die Er einstand - Liebe und Gerechtigkeit und Versöhnlichkeit und Wohlwollen unter den Menschen -, am Ende doch nicht den Sieg davontragen könnten; die Dinge, für die Er einstand, sehen aus wie Irrlichter.
Dann kommt die Aufforderung zur geistlichen Festigkeit, die Aufforderung, nicht unschlüssig und untätig zu sein, sondern getrost zu arbeiten mit der Gewissheit, dass Gott nicht bezwungen werden wird.
Wenn wir gerade jetzt in unseren Hoffnungen enttäuscht sind, bedeutet dies, dass sie geläutert werden. Es gibt nichts Erhabenes, das das menschliche Gemüt je erträumt oder erhofft hätte, das nicht einst in Erfüllung gehen wird.
Eine der größten Anstrengungen im Leben ist die Anstrengung, auf Gott zu warten. Gott nimmt den Heiligen wie einen Bogen, den Er strafft; und wenn er einen gewissen Grad erreicht hat, sagen wir: "Mehr kann ich nicht aushalten." Doch Gott fährt mit dem Strecken fort; Er richtet Sich nicht nach unserem Maßstab, sondern nach dem Seinigen. Die Heiligen müssen so lange in der Geduld bestehen, bis Er den Pfeil in gerader Richtung auf Sein Ziel losfliegen lässt.
Bleibe geistlich fest!
aus "Mein Äußerstes für Sein Höchstes" von Oswald Chambers - 22. Februar