Oswald Chambers aus "Mein Äußerstes für Sein Höchstes"
Der Entschluss zu dienen
"Des Menschen Sohn ist nicht gekommen, dass Er Sich dienen lasse, sondern dass Er diene." Matth. 20,28
Die Auffassung des Apostels Paulus vom Dienen stimmt mit der Auffassung des Herrn überein: "Wie ich allezeit bin bei euch gewesen und dem Herrn gedient habe" und "Dafür halte uns jedermann: für Christi Diener".
Wir sind der Meinung dass ein Mensch, der zum Priester berufen sei, auch die Berufung habe, ein anders geartetes Wesen zu sein als andere Menschen. Nach Jesus Christus ist er dazu berufen, die Fussmatte anderer Menschen zu sein, - ihr geistlicher Führer, doch niemals einer, der über ihnen steht. "Ich kann gering sein", sagt Paulus (Phil. 4,12). Dies ist seine Auffassung vom Dienen: "Ich will mich bis zum Untergang für euch opfern; ihr mögt mich loben oder tadeln, es ist mir einerlei; solange es noch ein menschliches Wesen gibt, das Jesus Christus nicht kennt, bin ich verpflichtet, ihm zu dienen, bis es Ihn erkennt."
Die Haupttriebfeder seines Dienens ist nicht die Liebe zu den Menschen, sondern die Liebe zu Jesus Christus. Wenn wir uns der Sache der Menschheit widmen, werden wir bald untergehen und innerlich gebrochen sein; denn wir werden bei einem Menschen oft einer größeren Undankbarkeit begegnen als bei einem Hunde; doch wenn die Liebe zu Gott unser Beweggrund ist, kann uns keine Undankbarkeit daran hindern, unseren Mitmenschen zu dienen.
Paulus fasste den Entschluss, anderen zu dienen, weil er erkannte, wie Jesus Christus an ihm gehandelt hatte: "...der ich zuvor ein Lästerer und ein Verfolger und ein Schmäher war" (1. Tim. 1,13) - "es kümmert mich nicht, wie die Menschen mich behandeln; denn sie werden mich nie mit solchem Hass und Groll behandeln, wie ich Jesus Christus behandelte." Wenn wir uns vergegenwärtigen, dass Jesus Christus uns bis zur Vernichtung unserer Kleinheit, Selbstsucht und Sünde gedient hat, dann kann nichts, was uns durch andere geschieht, unseren Entschluss, den Menschen um Seinetwillen zu dienen, jemals erschüttern.
Andacht zum 23. Februar