Wenn ich hier die Lebensgeschichte unserer Mutter wiedergeben würde, könnte ich seitenweise Information darüber geben, wie groß das Martyrium von ihr gewesen ist. Sie hatte fast 30 Jahre lang versucht, unseren Vater von der Heilsbotschaft Jesu Christi zu erzählen und in aller Schwachheit es auch zu leben. Meine Mutter ließ sich von nichts und niemanden abhalten, um den Gottesdienst, die Bibel- oder Gebetsstunde zu besuchen.
Ihr Sonntag begann um 4:00 früh, nachdem mein Vater das Haus zur Arbeit verlassen hatte, und begann immer nach der Stillen Zeit und dem Gebet ihre Tagesarbeit! Sie hatte alles so weit zubereitet, dass, wenn sie um 11.00 vom Gottesdienst heim kam, nur mehr Kleinigkeiten fertig machte, wenn mein Vater um 12:00 mittags nach Hause kam, damit alles essfertig auf dem Mittagstisch stand.
Kein Wind und Wetter, keine Umstände ließen sie davon abbringen, diesen Weg der Nachfolge unter unseres Herrn Segen getreu zu gehen. Alle Liebesmühe, viel Not und Leid begleiteten diese immer wieder vergeblichen Versuche, meinen Vater von der Liebe und Allmacht auf dem gemeinsamen Ehealltag mit zunehmen!
1994 wurde sie dann von unserem Herrn Jesus heimgeholt.
Ich durfte unter viel Staunen und Schauen miterleben, wie danach im letzten Lebensjahr unseres Vaters mit ihm dermaßen ins Gericht gegangen wurde, dass es mir angst und bange wurde. Gott ging unserem Vater fast 80 Jahre nach,16 Jahre nach dem Tode unserer geliebten Mutter, als er auf all die Bitten und Flehen unserer verstorbenen Mutter aktiv wurde.
Es war für mich persönlich ein tief ergreifendes und niemals vergessliches Ereignis, das sich bis zum heutigen Tage tief in mein Leben und Herz eingepflanzt hatte. Ich kann und will nur so viel dazu sagen, wenn man selbst nicht in solchen Situationen steht, es selbst mit erlebt oder es leben muss, nicht viel dazu sagen kann.
Es ist immer leicht, dem anderen mit Hilfe vieler zahlreicher Bibelstellen und gut gemeinten Ratschlägen „helfen“ zu „wollen“! Doch der Alltag und die Praxis sprechen dagegen eine ganz andere Sprache.
So viel darf und kann ich Ihnen allen, die davon betroffen sind, nur in ihr Herz mit geben, viel Gebet und Liebe und ihre ständige treue Nachfolge prägte das Eheleben unserer sehr wertvollen und geliebten Mutter.
Eines möchte ich dazu noch erwähnen, Gottes heilig geschriebenes Wort hat auch in dieser Situation vollkommen recht, es ist menschlich fast unmöglich, mit einem ungläubigen Partner eine Ehe zu leben. Viele Nöte, Sorgen und Ängste werden Sie sicherlich begleiten, aber Gottes Wege und Gedanken…sind eben ganz anders als die unseren.
Ich wünsche Ihnen allen, die diesen Beitrag lesen werden, Gottes reichen Segen, viel Weisheit, Mut und vor allem Ausdauer (eine Gabe des Heiligen Geistes), ihre Ehe mit einem ungläubigen Partner leben zu können.
Helft einander, eure Lasten zu tragen. So erfüllt ihr das Gesetz, das Jesus Christus uns gibt.
Liebe Grüße und Gottes Segen, ihr Bruder im Herrn Jesus Christus,
Walter Ertl