Was nicht passt, wird passend gemacht
2.Pt. 3,13: Wir
warten aber auf einen neuen Himmel und eine neue Erde nach seiner Verheißung, in denen Gerechtigkeit wohnt.
Jes 61,10: Meine Seele ist fröhlich in meinem Gott, denn er hat mir die Kleider des Heils angezogen und mich mit dem Mantel der Gerechtigkeit gekleidet.
Eph 5,9: Die Frucht des Lichts ist lauter Güte und Gerechtigkeit und Wahrheit.
Gottes Wort benutzt häufig das Bildwort der Kleidung: Ausziehen des alten und Anziehen des neuen Menschen, Überkleidet-werden mit der Herrlichkeit, … - sogar in Sachen Funktionskleidung: Geistliche Waffenrüstung. Selbst bei geistlichen Angelegenheiten wie unserer Heiligung, sollen wir nicht völlig inaktiv bleiben; wir sollen den neuen Menschen anziehen.
Wir betreten, um im Bild zu bleiben, Gottes Bekleidungsgeschäft, aber nur den Verkaufsraum; in der Schneider-Werkstatt arbeitet nur Jesus Christus, und was er rausreicht, paßt sein Geist uns an. Hier werden keine Nähkurse angeboten – „Mantel der Gerechtigkeit“ als Patchwork-Projekt. Es gibt auch keine Saisonware – für diesen Sommer die „Kleider des Heils“ mal in XXS, länger würde nur einengen.
Jesus geht in seiner Schneiderei afrikanisch vor. Angelika Marsch erzählte mal, wie da Kleidung entsteht, die ein afrikanischer Wycliff-Kollege als Geschenk mit nach Deutschland nehmen will: Der sitzt den ganzen Tag beim Schneider an der Straße. Und weil er die Leute, für die die Geschenke sind, kennt, springt er auf, sobald jemand mit entsprechendem Körperbau vorbeikommt, und dann wird Maß genommen. Das Kleidungsstück steht vorher fest, und jetzt wird es passend geschneidert.
Genau dasselbe passiert am Kreuz für mich. Ich brauch dann nur noch einen, der es mir schenkt, und das tut Christi Geist in der Verkündigung. Das geht sogar bis dahin, daß er mir ein Kleid schenkt, mit dem ich zu einer königlichen Hochzeit gehen kann. In der Tasche dieses Kleides steckt auch die Einladung. Wäre ich da wirklich gut beraten, das Kleid und die Einladung abzulehnen?
Wir erfahren sogar was über die Funktionsweise der Nähmaschine: „Die Frucht des Lichts“ schafft, was Jesus gefällt, denn Gott ist Licht, und Gottes Sohn ist in der Zuspitzung das „Licht der Welt“. Diese Frucht fängt am kreuz an, weil Jesus durch sein stellvertretendes Opfer dort Heil und Gerechtigkeit schafft. Sie wächst weiter dadurch, daß Jesus durch seinen Geist in uns wohnt.
Mein persönlicher Beitrag zu alldem entspricht in etwa dem eines Obdachlosen, der zum Roten Kreuz geht und dort einen Wintermantel geschenkt bekommt. Sr. Ellen Eckstein sagte zu unserem Beitrag immer: „Wir sind Bettler, die anderen Bettlern sagen, wo es Brot gibt“. Womit bezahlen Bettler, mit Leistung oder mit Lob?
Im Bildwort der Frucht kommt ja immer noch ein anderer, sehr wesentlicher Aspekt zum Tragen: Ich kann mich und andere davon ernähren, wenn ich sie ernte und weitergebe. So ist also Gerechtigkeit nicht nur ein Mantel, den mir jemand von außen anlegt, oder ein Panzer, den mir jemand festzieht, damit ich ihn im Kampf nicht verliere. Sie ist ein Leben, das Gott nach seinem Willen und zu seiner Ehre gestalten darf.
Gedanken und Auslegung von Bruder Jens Döhling 08.11.2024
12-Doehling-Was nicht passt, wird passend gemacht (10.11.2024)