Gesund ernähren – aber wie?

(15.09.2024)

 

5.Mo. 6,11-12: Wenn du nun gegessen hast und satt bist, so hüte dich, daß du nicht den Herrn, deinen Gott, vergissest!

 

Joh.6,32: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Nicht Mose hat euch das Brot vom Himmel gegeben, sondern mein Vater gibt euch das wahre Brot vom Himmel.

 

Gott legt seinem Volk im Alten Bund immer wieder die Frage vor: Wovon lebt Ihr? Wenn eure Äcker gut getragen haben, wer hat dafür gesorgt? Wenn ihr mit euren Gaben und Fähigkeiten euer Geld verdient habt, wer hat euch die gegeben? Oder, wie es Jakobus den Juden-Christen ins Stammbuch schreibt: Wenn ihr morgen früh aufwacht und seid tot, geht ihr dann immer noch in eine andere Stadt und macht Geschäfte?

 

Ein Studienfreund von mir hat in seiner schwäbischen Predigerstelle im Frühjahr Erntebitt Gottesdienste gefeiert. Davon hatte ich vorher noch nie gehört. Da steckt aber eine tiefe Erkenntnis der wahren Verhältnisse drin. Paul Gerhardt greift in seinen Liedern manchmal die Lebensrealität vergangener Jahrhunderte auf, indem er auf den Zusammenhang von Ernährung und Krieg hinweist. Wenn irgendein sog. Adliger wieder mal Bock hatte, seinen Nachbarn plattzumachen, dann verbrannte er als erstes die Felder von dessen Bauern – alles natürlich mit dem Segen der Kirche, so habe Gott die Welt nun mal eingerichtet (- der Gott der kath. Kirche vielleicht).

 

Frieden und Gedeihen sind Gott zu danken. Als es Frieden und Gedeihen in Deutschland nicht gab, waren die Kirchen voll. Seit es sie gibt, sind die Kirchen leer. Und als wenn Gott es vorher geahnt hätte, warnt er in seinem Wort vor dieser ungesunden Entwicklung: Leute, wenn ihr satt seid und meint, das wäre euer Leben, dann geht ihr an mir vorbei, und das ist euer Tod. Wenn die Gottvergessenheit einmal angefangen hat, sind die Folgeschäden unabsehbar.

 

Jesus stellt das Wesentliche heraus: Honigbrötchen und Wachtelbraten sind nicht eure Ernährung, sondern das Brot und das Wasser des Lebens, das Gott euch gibt. Die Juden waren ja um Vorwände nie verlegen, Jesus nicht glauben zu müssen: „Mose hat unseren Vätern in der Wüste das Manna gegeben. Was tust du für ein Zeichen?“ Jesus antwortet: Erstens war es nicht Mose, sondern Gott. Und zweitens geht es nicht darum, was ich tue, sondern wer ich bin. Deswegen betont er das Ich bei „Ich bin das Brot des Lebens“. Deswegen taucht Jesus am entscheidenden Tag des Laubhüttenfests auf und sagt öffentlich: Kommt alle zu mir und trinkt von dem Wasser, das ich euch gebe!

 

 

Gedanken und Auslegung von Bruder Jens Döhling 6.09.2024