Ein Wohn-Berechtigungsschein

 

2.Pt. 3,13: Wir warten aber auf einen neuen Himmel und eine neue Erde nach seiner Verheißung, in denen Gerechtigkeit wohnt.

 

Ein bisschen wie nach dem Krieg: Man wartet, bis man die neugebaute Wohnung endlich beziehen kann. Der November beschäftigt sich ja immer mit letzten Fragen. Ist das in diesen Fragen vielleicht die Perspektive, die wir vom Ewigkeitssonntag her einnehmen können?

 

Zwischen dem Abendmahl und seiner Verhaftung weist Jesus seinen Jüngern diese Perspektive als ihren persönlichen Glaubensbesitz auf (Joh.14). Petrus richtet nun die Gemeinde auf einen Welt- Horizont aus, der für andere Angst, für sie aber Hoffnung sein soll. Es ist kein Untergang, sondern ein Aufgang, und der erfordert ein Aufsehen. Denn der Herr, der diesen neuen Himmel und diese neue Erde schaffen wird, hat vorher schon alles für die Gerechtigkeit getan, die in ihnen wohnen soll: Er schafft am Kreuz Gerechte – Leute, die zu einem heiligen Gott passen, und was zu Gott passt, wird darin wohnen.

 

Jesus sagt: „In meines Vaters Haus sind viele Wohnungen, und wenn ich alles fertig gebaut habe, komme ich euch abholen. Christen sitzen quasi immer auf gepackten Koffern, und warten aufs Taxi. Christen auf dem Sterbebett sind sogar mit den letzten Handgriffen in der alten Wohnung fertig und können nochmal überlegen, ob sie alles haben, bevor es losgeht. Dieser Perspektivwechsel ist naturgemäß mit Leiden verbunden, aber immer hoffnungsvoll.

 

Petrus weitet den Blick über die Hoffnung der Christen auf die Ewigkeit hinaus auf eine

Neuschöpfung, die genau so sein wird, wie sie zu einem heiligen Gott passt. Irgendein Wycliff-Team hat den Begriff Glauben mal übersetzt mit „hinter den Horizont sehen“. Das ist wohl auch hier gefragt – in dem Fall nicht mit Udo Lindenberg, sondern mit Jesus, der auch dort Herr sein und tun wird, was ihm gemäß ist.

 

 

Gedanken und Auslegung von Bruder Jens Döhling 10.11.2024