Factum Newsletter Juli 2024

factum Newsletter

Juli 2024

Liebe Leserin, lieber Leser

Dieser Newsletter wird manche von Ihnen während des Urlaubs erreichen. Oft gibt es auch in der Politik ein sogenanntes «Sommerloch». In diesem Jahr sind wir allerdings weit davon entfernt. Die Ereignisse überstürzten sich richtiggehend. Weltweite Schockwellen löste der versuchte Mordanschlag auf Ex-Präsident Donald Trump aus. Das Bild, wie er im Angesicht des Todes, umringt von seinen Sicherheitsleuten, im Hintergrund die amerikanische Flagge, blutüberströmt die Faust in die Höhe reckt und seinen Anhängern «Fight» (Kämpft) zuruft, hat schon jetzt Symbolcharakter. Nicht wenige gehen davon aus, dass dieser Moment das Rennen um die Präsidentschaftswahl am 5. November entscheiden könnte.

Einige Tage später dann die Nachricht von Bidens Rückzug. Spätestens seit der ersten TV-Debatte zwischen ihm und seinem Herausforderer Donald Trump war offensichtlich, dass Biden geistig nicht mehr in der Lage ist, seine Amtsgeschäfte zu führen. Erfolgt Bidens Rückzug freiwillig oder wurde er «gezwungen»? Und wer steigt nun ins Rennen um die US-Präsidentschaft? Die Sache bleibt spannend.

In Europa gab in den letzten Wochen vor allem die «Friedensinitiative» des ungarischen Regierungschefs Viktor Orban zu reden. Er besuchte nacheinander Selenskyj, Putin, Xi Jinping, Biden und Trump, um die Chancen für Friedensverhandlungen auszuloten. Das Ergebnis ist ernüchternd: Weder Putin noch Selenskyj wollen sich im Moment auf einen Waffenstillstand oder Friedensverhandlungen einlassen. Auch die EU goutierte Orbans Eigeninitiative nicht. Im Gegenteil: Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen beendete mit verschiedenen Massnahmen faktisch die ungarische EU-Ratspräsidentschaft. Ein ungeheuerlicher Vorgang. Wie hiess es noch mal bei George Orwell: «Krieg ist Frieden, Frieden ist Krieg»? Das Potenzial einer Eskalation dieses Krieges ist nach wie vor real.

Noch nicht erwähnt habe ich den andauernden Krieg in Israel, die Veröffentlichung der komplett entschwärzten RKI-Corona-Protokolle oder den Angriff auf die Presse- und Meinungsfreiheit in Deutschland mit dem Verbot des Magazins «Compact». Auch wenn wir alles andere als «Freunde» dieses Magazins sind, so ist doch offensichtlich, dass die Meinungs- und Pressefreiheit Schritt für Schritt eingeschränkt werden wird.

Wohin gehen wir, wenn unsere Seelen angesichts dieser Entwicklungen aufgewühlt sind und vielleicht auch noch die eine oder andere private Herausforderung dazukommt? In den Psalmen lernen wir viel über den Umgang mit Not, Leid und Schwierigkeiten. Schonungslos zeigen die Autoren ihr Inneres, vor allem aber, wie sie in der Nähe Gottes zur Ruhe kommen und ihren Blick neu auf Ihn ausrichten konnten. Das wünsche ich uns allen!

Herzliche Grüsse aus der factum-Redaktion

Ihr Raphael Berger

PS: Ich habe versucht, diesen Newsletter angesichts der Urlaubszeit mit kürzeren und mehrheitlich positiven Beiträgen kurzweilig und ermutigend zu gestalten. Ich hoffe, dass mir dies gelungen ist und freue mich über Rückmeldungen.

 

Antisemitismus ist Hass auf Gott

Die Geschichte des Hasses auf das jüdische Volk reicht bis in die Antike zurück. Nach der Entstehung des Islam im 7. Jahrhundert kam der islamische Antisemitismus hinzu, in den Jahrhunderten danach wurden die Juden Opfer der katholischen Inquisition. In der frühen Neuzeit warf man ihnen vor, die Weltherrschaft anzustreben und den Bürgern das Geld abzunehmen. Ihren traurigen Höhepunkt erreichte die Verfolgung unter den Nationalsozialisten. Heute findet sich Antisemitismus zusätzlich unter den woken Linken. Doch womit lässt sich dieser Judenhass begründen?

Der Schweizer Autor Guiseppe Gracia ging dieser Frage in einem bemerkenswerten Essay nach, der in der «Neuen Zürcher Zeitung» erschien. Er erläutert, wie die Antisemitismusforschung oft auf die «Neidtheorie» zurückgreife, um den Judenhass zu erklären. Der überdurchschnittlich hohe Bildungsgrad von Juden und der Erfolg ihrer Kultur, ob wirtschaftlich, wissenschaftlich-technologisch oder moralisch, würde bei Nichtjuden Neid erwecken. Doch das greift für Gracia zu kurz – wie auch der Verweis mancher christlicher Gruppen auf die angebliche Schuld der Juden an der Kreuzigung Jesu. Der Schriftsteller vermutet eher, dass das Phänomen direkt mit Gott selbst zu tun hat. Denn der Gott der Bibel habe die Juden zum auserwählten Volk erklärt und ihnen die Zehn Gebote anvertraut, die zu den Grundlagen des Christentums und der westlichen Zivilisation gehören, erklärt Gracia.

In Wahrheit wolle man mit dem Zerstören Israels und dem Austilgen des jüdischen Volkes Gott vernichten. «Wenn dieses Volk einfach durch sein Dasein Zeugnis von dem Gott ist, der zum Menschen gesprochen hat und ihn in Verantwortung nimmt, so sollte dieser Gott endlich tot sein und die Herrschaft nur noch dem Menschen gehören», zitiert er einen Satz von Papst Benedikt. Gracia führt aus, dass die Existenz des Volkes Israels den Rest der Menschen an etwas Unangenehmes erinnere: «Dass der Mensch den Wunsch hat, kein Geschöpf, sondern selber Schöpfer zu sein, ist so bekannt wie die Geschichte von Adam und Eva. Nun kann man das Judentum als Zeugnis gegen diesen Wunsch verstehen. Als Zeichen dafür, dass Gott die Regeln des Lebens setzt und dass die Juden als Priestertum unter den Völkern, wie die Bibel sagt, besonders gerufen sind, die Welt an diese Regeln zu erinnern. Das ist ein Ärgernis für alle anderen Religionen, ebenso für atheistische und technologiegläubige Gruppen, die sich dagegen verwahren, das Leben als etwas zu sehen, das sich einem Gott verdankt.»

Gegen dieses Ärgernis wolle man vorgehen, indem man das Judentum auslösche. «Man will vergessen, dass das Judentum, zusammen mit dem Christentum, die Seele der freien Welt ist.» So könne man auch den Hass linker Gruppen auf den Westen generell erklären. «Linke und islamistische Kreise sehen den Westen als rassistisch-imperiales Krebsgeschwür» – denn der Westen ist die Wiege des Christen- und Judentums.

Gracia warnt vor dem Verschwinden der westlichen Gesellschaft, da sie bei allen Schwächen doch die beste aller möglichen Grundlagen für ein Leben in Freiheit und Würde darstelle, für Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit. Und er folgert scharfsinnig: «Am Ende stehen sich nicht Freunde und Feinde des Judentums gegenüber, sondern Freunde und Feinde der Freiheit. Freunde und Feinde einer Weisheit, die daran erinnert, dass Gott keine Erfindung des Menschen ist, sondern der Mensch eine Erfindung Gottes.» Gracia hat in seinem Essay genial auf den Punkt gebracht, was gläubige Christen schon lange wissen: Antisemitismus hat eine tief geistliche Ursache.

Bettina Hahne-Waldscheck

 

Eurovision Song Contest: Die Kredite müssen vors Volk

Von ursprünglich vier interessierten Städten zur Durchführung des Eurovision Song Contest (ESC) 2025 in der Schweiz sind noch Basel und Genf im Rennen. Der definitive Entscheid wird Ende August erwartet. Die Eidgenössisch-Demokratische Union (EDU) will, dass die Kredite für die Veranstaltung vors Volk kommen.

(fa.) Dass die Orte Bern/Biel und Zürich nicht mehr für die Austragung des ESC 2025 in Frage kommen, nimmt die EDU mit Genugtuung zur Kenntnis. Dieser Entscheid sei mit Sicherheit auf die von der EDU früh und mit viel Aufwand gestarteten Referenden zurückzuführen. Speziell in das laufende Referendum gegen den ESC-Kredit in der Stadt Zürich habe die EDU schon viel investiert. Die Partei werde nun die Lage analysieren und in den nächsten Tagen kommunizieren, wie es mit dem laufenden Referendum in der Stadt Zürich weitergehe. Mit voller Kraft werde sich die EDU nun auf die Vorbereitung der Referenden in Basel und Genf konzentrieren.

Die Durchführung des ESC in der Schweiz soll über 40 Millionen Franken kosten. Die Kosten gehen in erster Linie zu Lasten des Steuerzahlers. Die EDU kritisiert, dass sich der ESC in den letzten Jahren zunehmend zu einer Veranstaltung entwickelt habe, bei der sich antisemitische Vorfälle häufen und immer mehr Auftritte Satanismus und Okkultismus zelebrieren. Für die Veranstalter sei dies kein Problem. Aber: «Die Heilsarmee durfte 2013 jedoch nicht unter ihrem Namen auftreten», sagt Samuel Kullmann, EDU-Grossrat im Kanton Bern, in einem Gespräch mit der Stiftung Zukunft CH. Was die israelische Künstlerin Eden Golan in Malmö erlebt habe, lasse ihn «erschaudern». «Ihr Hotelzimmer wurde tagelang von einem islamistischen Mob belagert und viele andere ESC-Teilnehmer haben die Israelin stark gemobbt», so Kullmann (siehe auch factum-Newsletter Mai 2024). Diese Gründe hätten die EDU dazu bewogen, die Kredite für den Anlass mit einem Referendum zu bekämpfen. «Es braucht jetzt endlich ein klares Signal an die Veranstalter, dass es so einfach nicht mehr weiter gehen kann!» Die Partei stützt sich in ihrem Vorgehen auch auf eine repräsentative Sotomo-Umfrage, wonach eine relative Mehrheit von 49 Prozent der Befragten keinen ESC in der Schweiz will. Für ihre Kampagne hat die EDU die Internetseite www.stopp-esc2025.ch lanciert.

 

Kein Zusammenhang

Der bisherige Sommer in der Schweiz war mehrheitlich geprägt von Regen, Unwettern und unterdurchschnittlichen Temperaturen. Eine Auswertung der letzten fünfzig Jahre zeigt: In Jahren mit überdurchschnittlichen Schäden durch Hochwasser und Murgänge waren die Temperaturen unterdurchschnittlich. Global gilt: Noch nie war die Welt sicherer vor den Folgen von Wetterextremen.

(fa.) Die Sommertemperaturen in der Schweiz sind in den letzten 50 Jahren klar gestiegen. Ein anderes Bild zeigt sich jedoch bei den Unwetterschäden. Hier ist gemäss Daten der Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landwirtschaft kein steigender Trend festzustellen. Dies allerdings widerspricht der These, dass es aufgrund des angeblich vom Menschen verursachten Klimawandels zu immer mehr Unwettern und Schäden kommt.

Im Beobachtungszeitraum der letzten 50 Jahre lag die durchschnittliche Sommertemperatur in Jahren mit überdurchschnittlichen Unwetterschäden jeweils unter derjenigen des unmittelbar vorgehenden und nachfolgenden Jahres. Das heisst: Bezogen auf die Schweiz gibt es keine Korrelation zwischen Sommertemperaturen und Unwetterschäden. Wenn, dann wäre die Korrelation sogar leicht negativ.

Weltweit gesehen zeigt sich, dass die Zahl der Toten durch Wetterextreme seit dem 19. Jahrhundert drastisch zurückgegangen ist. Trotz der seit Beginn des 20. Jahrhunderts vervierfachten Weltbevölkerung und zunehmender globaler Erwärmung ist die Wahrscheinlichkeit, wegen einer Wetterkatastrophe zu sterben, um mehr als 95 Prozent gesunken. Darüber berichtet WELT-Chefreporter Wissenschaft Axel Bojanowski. «Mit besseren Vorhersagen, Bauweisen und neuer Infrastruktur konnten auch arme Staaten ihre Anfälligkeit massiv reduzieren», so Bojanowski. Angetrieben vom Wirtschaftswachstum gelang es immer mehr Ländern, sich mit neuer Technologie gegen Wettergefahren zu schützen. Je wohlhabender ein Land, desto weniger anfällig wurde es für Auswirkungen des Wetters. Und das, obwohl die «Angriffsfläche» zugenommen hat: Die globale Wirtschaftsleistung ist seit 1990 um mehr als 400 Prozent gewachsen und die Weltbevölkerung hat sich seit den 1980er-Jahren um drei Milliarden Menschen erhöht. Diesen Wertzuwachs eingerechnet, sind Unwetter allerdings nicht zerstörerischer als früher. Bereinigt um die Inflation und das Wirtschaftswachstum zeigen die Versicherungsschäden sogar einen abnehmenden Trend.

 

Bis zu 900 Herzschläge pro Minute

Fledermäuse können ihren Herzschlag innerhalb kurzer Zeit von sechs auf 900 Schläge pro Minute hochfahren. Diese Erkenntnisse dienen dazu, den Energieverbrauch von Fledermäusen und deren Überlebensstrategien zu verstehen.

(fa.) Die Untersuchungen durchgeführt haben Forscher des Max-Planck-Instituts für Verhaltensbiologie in Radolfzell, der Universität Konstanz, des Schweizerischen Instituts für Schnee- und Lawinenforschung und der Universität Freiburg. Obwohl der männliche Grosse Abendsegler in ganz Europa vorkommt, weiss man noch relativ wenig über ihn. So gibt es immer noch keine klare Antwort auf die Frage, wie viel Nahrung er braucht und wie er in unterschiedlichen Jahreszeiten genug davon findet, um zu überleben. Zur Beantwortung dieser Fragen rüsteten die Forscher die Fledermäuse mit 0,8 Gramm schweren Herzfrequenzsendern aus, um daraus den Energieverbrauch abzuleiten. Damit sie die Fledermäuse auch während ihres nächtlichen Flugs verfolgen konnten, begleitete das Team einzelne Fledermäuse mit einem Flugzeug, weil der Empfänger des Herzfrequenzsenders nur wenige hundert Meter von den Fledermäusen entfernt sein darf.

Das Team fand heraus, dass männliche Grosse Abendsegler im Sommer bis zu 42 Prozent mehr Energie verbrauchen als im Frühjahr. Dies ist vor allem darauf zurückzuführen, dass die Fledermäuse im Frühjahr tagsüber in eine Art Kurzwinterschlaf gehen, den sogenannten «Torpor» – ein Energiesparzustand, in dem der Herzschlag auf nur sechs Schläge pro Minute herabgesenkt werden kann. Nach dem Aufwachen können die Segler ihren Herzschlag innerhalb von wenigen Minuten auf Hochgeschwindigkeiten von bis zu 900 Schläge pro Minute bringen.

Im Sommer nutzen männliche Fledermäuse dagegen keinen Torpor. Weil es reichlich Nahrung gibt, bleiben sie tagsüber lieber wach und investieren Energie in die Spermaproduktion, um im Herbst für die Paarung bereit zu sein. Um ihre Energiespeicher aufzufüllen, jagen die Männchen im Sommer doppelt so lange wie im Frühjahr und fressen bis zu 33 Maikäfer oder über 2500 Mücken in einer Nacht.

 

Viele besonders langlebige Proteine

Forscherteams am Max-Planck-Institut für Multidisziplinäre Naturwissenschaften in Göttingen haben nachgewiesen, dass in den Eierstöcken und Eizellen weiblicher Säugetiere extrem viele langlebige Proteine vorkommen. Diese könnten für die Fruchtbarkeit entscheidend sein.

(fa.) Von den rund ein bis zwei Millionen Eizellen einer Frau reifen etwa 400 bis zu den Wechseljahren heran und können befruchtet werden. Manche der Eizellen werden somit mehrere Jahrzehnte alt und müssen über diese lange Zeitspanne funktionsfähig bleiben, damit sich daraus gesunde Embryonen entwickeln können. Selbst bei Mäusen, die sich nur etwas mehr als ein Jahr fortpflanzen können, ist die Lebensdauer von Eizellen sehr viel länger als die durchschnittliche Lebensdauer von Proteinen.

Drei Teams haben nun zusammen bei Mäusen untersucht, wie häufig besonders langlebige Proteine in Eierstöcken vorkommen. Dazu kombinierten sie verschiedene biochemische molekularbiologische Methoden mit mathematischen Modellierungen. So konnten sie das Alter der Proteine ermitteln und analysieren, wie sich die Häufigkeit der Proteine mit der Zeit verändert. Das Ergebnis: Eierstöcke besitzen sehr viele langlebige Proteine, mehr als das Gewebe und sogar mehr als das Gehirn. Diese kommen nicht nur in den Eizellen, sondern auch in anderen Körperzellen im Eierstock vor. «Viele der langlebigen Proteine haben schützende Funktionen, wie etwa DNA zu reparieren oder Zellen vor Schäden zu bewahren», erläutert Henning Urlaub, Mitglied eines Teams. Auch die Kraftwerke innerhalb der Eizellen, die Mitochondrien, enthalten besonders langlebige Proteine. Da Mitochondrien von der Mutter an die Nachkommen weitervererbt werden, ist es äusserst wichtig, dass diese Organe gesund bleiben.

Mit dem Alter lässt die Konzentration viele dieser langlebigen Proteine in Eierstock und Eizelle nach. Das könnte erklären, warum die Fruchtbarkeit ab einem bestimmten Alter abnimmt.

 

Israelis suchen Jesus

Die gemeinnützige Organisation «Jews for Jesus» (Juden für Jesus) verzeichnet seit dem Hamas-Massaker im vergangenen Oktober eine erhöhte Nachfrage nach Neuen Testamenten. Auch der Publizist und Redner Doron Schneider berichtet, dass seit dem 7. Oktober viele Israelis wieder zu Gott zurückgefunden haben.

(fa.) «Die Synagogen füllen sich erneut mit Gläubigen», schreibt Schneider. «Immer mehr Soldaten legen jeden Morgen den Gebetsmantel um und beginnen ihren Tag nicht, ohne vorher ein Gebet zu sprechen.» Selbst auf den Strassen von Tel Aviv und am Strand gebe es überall Stände mit Gebetsmänteln und Büchern, wo die Israelis beten können. Es ist diesen Menschen zu wünschen, dass sie nicht «nur» zurück zu Gott kommen, sondern auch Jesus Christus finden und ihn als ihren Herrn und Erlöser erkennen.

Eine Organisation, die Menschen dabei unterstützt, ist Jews for Jesus. Über ihre Webseite und diejenigen ihrer Partnerorganisationen wie «One for Israel» oder «Tree of Life Ministries» können Israelis kostenlos das Neue Testament anfordern. Nach Angaben des Geschäftsführers Aron Abramson hat die Organisation seit Beginn des Krieges 1230 Neue Testamente ausgeliefert. Abramson erklärt sich die Zunahme damit, dass Israelis seit dem Pogrom der Hamas viele offene Fragen hätten, auch spirituelle. Es gebe eine Art Hoffnungslosigkeit im Land. Der 7. Oktober sei für die Menschen ein echter Schlag gewesen. «Ich glaube, deshalb haben viele Menschen begonnen, sich mit diesen spirituellen Fragen zu beschäftigen», so Abramson.

Wenn es darum gehe, mit Juden über das Evangelium zu sprechen, gebe es keine «Einheitslösung». Auch sei ihm klar, dass eine Mehrheit der verschiedenen Zweige des Judentums nicht damit einverstanden sei, dass Jesus der Messias ist. Aber das ändere nichts an der Tatsache, dass es eine «beträchtliche Anzahl von Juden in Israel und im Ausland» gebe, die in «Jesus als ihrem jüdischen Messias Sinn, Leben und Hoffnung gefunden haben». Abramson ermutigt zum Gespräch: «Habt keine Angst. Jüdische Menschen sind wie alle anderen.» Man könne immer einen Samen ausstreuen. «Selbst die kleinste Kleinigkeit.»

Die Organisation hat ihr Zentrum in Tel Aviv zudem in einen Ort verwandelt, an dem die vom 7. Oktober Betroffenen mit Hilfsmitteln und Medikamenten versorgt wurden. Die Gruppe richtete auch eine Kunstgalerie ein, um den Menschen zu helfen, ihre Gefühle auszudrücken und zu verarbeiten, und veranstaltete Barbecues für Militäreinheiten.

 

Die Zehn Gebote an der Wand und die Bibel im Unterricht

In den republikanisch regierten US-Bundesstaaten Louisiana und Oklahoma sollen in allen Klassenzimmern öffentlicher Schulen die Zehn Gebote an der Wand hängen respektive die Bibel im öffentlichen Unterricht gelehrt werden. Widerstand gibt es in beiden Staaten von Akteuren, die sich für die Trennung von Kirche und Staat einsetzen.

(fa.) Oklahomas Bildungsminister, Ryan Walters, sagte, «dass jeder Lehrer in jeder Schule des Staates eine Bibel im Klassenzimmer haben und im Unterricht aus der Bibel unterrichten muss». Dies solle dabei helfen, den Kindern die Geschichte des Landes zu unterrichten, um ein vollständiges Verständnis der westlichen Zivilisation zu haben und um die Grundlagen des Rechtssystems zu verstehen. Die Vorschrift gilt für den Unterricht aller Schüler in öffentlichen Schulen im Alter von etwa elf bis 18 Jahren.

Gegner nannten das Gesetz «unverfroren verfassungswidrig» und kündigten an, es vor Gericht anzufechten. Sie argumentierten, dass die Anordnung religiöse Minderheiten weiterhin ausgrenze und die Religionsfreiheit verletze. Auch sei es verfassungswidrig, Lehrer zu zwingen, nur die Bibel in ihrem Lehrplan zu verwenden.

Im US-Bundesstaat Louisiana müssen ab 2025 in allen Klassenzimmern öffentlicher Schulen, Kindergärten und staatlich finanzierten Universitäten die Zehn Gebote in «grosser, gut lesbarer» Schrift an der Wand hängen. Das Gesetz unterzeichnete der republikanische Gouverneur Jeff Landry. «Wenn Sie die Rechtsstaatlichkeit respektieren wollen», so Landry, «müssen Sie beim ursprünglichen Gesetz beginnen, das von Moses gegeben wurde.» 

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