Factum Newsletter Mai 2024

factum Newsletter

Mai 2024

Liebe Leserin, lieber Leser

«Israel steht im Westen zunehmend isoliert da», schrieb ich im Editorial der aktuellen factum-Ausgabe (Nr. 03/2024 – Mai/Juni). Die Ereignisse der vergangenen Wochen bestätigen dies leider eindrücklich. Die USA wollen ihre Waffenlieferungen an Israel aufgrund Israels Offensive in Rafah im südlichen Gazastreifen aussetzen. Ein verheerendes Signal für die gesamte Region. Zeitgleich finden weltweit an vielen bedeutenden Universitäten zutiefst antisemitische «Protest-Camps» statt. Dann haben Norwegen, Irland und Spanien angekündigt, «Palästina» als Staat anzuerkennen. Und letzte Woche sprach der Internationale Strafgerichtshof einen Haftbefehl gegen den israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu sowie dessen Verteidigungsminister Yoav Gallant aus und stellte sie damit auf eine Stufe mit den Hamas-Terroristen Yahya Sinwar, Ismail Haniyeh und Mohammed Deif. Als ob das noch nicht genug wäre, antwortete Steffen Hebestreit, der direkte Sprecher von Bundeskanzler Olaf Scholz, auf die Frage, ob «sich die Bundesregierung auf jedem Fall an die Entscheidung des internationalen Strafgerichtshofs halten und diese Entscheidung umsetzen» würde, mit: «Natürlich … Wir halten uns an Recht und Gesetz.» Mit anderen Worten: Deutschland würde Benjamin Netanjahu festnehmen, sobald dieser deutschen Boden betritt!

Vielleicht sollten sich diese Protagonisten folgendes vor Augen führen: Nur wenige Wochen, nachdem der Iran Israel massiv angegriffen und einmal mehr mit der Vernichtung desselben Staates gedroht hat, kamen der iranische Präsident Ebrahim Raisi, sowie dessen Aussenminister Hossein Amir-Abdollahian und weitere hochrangige Regierungsmitglieder bei einem Helikopterabsturz ums Leben. Beim Abflug in Aserbaidschan war das Wetter noch bestens, auch stürzte im Konvoi von drei Hubschraubern just derjenige mit Raisi ab. Es obliegt mir nicht, über die Gründe des Absturzes zu sinnieren, mich darüber zu freuen, oder zu urteilen, ob es ein «Fingerzeig» Gottes war. Aber ich weiss um die Stelle aus Sacharja 2,12: «Wer euch (Israel) antastet, der tastet meinen (Gottes) Augapfel an.» Es wird nicht ohne Folgen bleiben, Israel in einer ungerechtfertigten Art und Weise «anzutasten»!

Mit diesem Gedanken der Zuversicht wünsche ich Ihnen eine inspirierende Lektüre.

Herzliche Grüsse aus der factum-Redaktion

Ihr Raphael Berger

 

ESC: divers, antisemitisch, satanisch

Nemo Mettler aus der Schweiz hat mit seinem Lied «The Code» den diesjährigen Eurovision Song Contest (ESC) im schwedischen Malmö gewonnen. Nicht nur sein Name, sondern auch sein orange-weisses «Kostüm» erinnerte an einen Clownfisch. Clownfische sind männlich, produzieren männliche Keimzellen, wechseln später aber ihr Geschlecht und produzieren Eizellen, sind also Zwitter. Nemo identifiziert sich seit letztem November tatsächlich als «non-binär» (weder männlich noch weiblich) und präsentierte sich im kurzen Röckchen. In «The Code» zelebriert er die Selbstliebe und seine eigene Reise zum Coming-out. Zweigeschlechtlichkeit sei ein Code, den es zu knacken gilt.

Bezeichnend ist, dass Israel beim Juryvoting nur Platz zwölf bekam, beim Televoting dagegen mit Platz zwei beinahe siegte, was in der Gesamtwertung zum fünften Platz führte. In Deutschland und der Schweiz lag Israel bei den Zuschauern auf Platz eins. Die Israel vertretende 20-jährige Sängerin Eden Golan berührte in «Hurricane» durch einen schönen, melodischen Song in einem eleganten weissen Kleid. Es wird deutlich, wie weit sich eine politisch linke Elite von ihren Bürgern entfernt hat. Eden Golan musste für die Dauer des ESC vor einem wütenden Mob geschützt werden. Der israelische Geheimdienst war anwesend, sie fuhr in einer waffengeschützten Wagenkolonne vor, norwegische und dänische Polizisten halfen zusätzlich aus. Die irische ESC-Teilnehmerin wechselte das Hotelzimmer, weil sie nicht neben Eden schlafen wollte. In Malmö protestierten tagelang Tausende gegen die Teilnahme Israels, schwenkten palästinensische Fahnen und skandierten mit «From the River to the Sea» für die Ausweitung Gazas und Palästinas, gegen Israels Existenzrecht. Eden liess sich von all dem nicht beirren und zog in heldenhaft israelischer Manier ihren Auftritt durch.

Den linken, queeren Gruppen ist offenbar nicht klar, dass ein LGBTQ-Aktivist in Gaza sofort einem Lynchmob zum Opfer fallen würde. Homosexualität wird unter radikalen Muslimen nicht geduldet. Immerhin verurteilte der deutsche Antisemitismusbeauftragte Felix Klein die Proteste: «Es entspricht einem gängigen antisemitischen Muster, Israelis kollektiv in Haftung für Handlungen ihrer Regierung oder ihrer Armee zu nehmen, die sie oftmals selbst verurteilen.» «Das ist die typische Täter-Opfer-Umkehr. Das ist tiefverwurzelter Antisemitismus», sagte WELT-Autor Peter Huth in einem Interview über die Ausschreitungen. Die meisten hätten vergessen, dass es die Hamas war, die den Krieg begonnen hat – mit unfassbaren Gräueltaten. Eden Golan hatte ursprünglich mit ihrem Song, der zunächst «October Rain» hiess, daran erinnern wollen, doch der Titel musste auf Druck des Veranstalters geändert werden, wie auch einzelne Liedzeilen, die sich mit emotionalen Auswirkungen des Angriffs auf israelische Familien auseinandersetzten. Die abstraktere Zeile «I’m still broken from this hurricane» («Ich bin noch gebrochen von diesem Hurrikan») durfte bleiben, wie auch: «While the time goes wild, everyday I‘m losing my mind» («Während die Zeiten wild sind, verliere ich jeden Tag den Verstand»). Ministerpräsident Benjamin Netanjahu twitterte Eden: «Du trittst erfolgreich gegen eine hässliche Welle von Antisemitismus an und stellst dich ihr entgegen … Du hast unserem Staat Israel und unserem Volk grosse Ehre gemacht, Herzlichen Glückwunsch!»

Erneut war auch eine satanische Gruppe am ESC dabei: Die ebenfalls non-binäre «Bambie Thug» für Irland mit ihrem Song «Doomsday Blue». Den Zuschauern wurde live ein Pentagramm, umrundet mit einem Feuerkreis, präsentiert – samt zwei schauderhaft satanisch verkleideten Darstellern. Auch der Liedtext war entsprechend primitiv: «I speak to destroy … through twisted tongues, a hex deployed on you» («Ich spreche, um zu zerstören ... durch verdrehte Zungen ein Fluch auf dich gebracht»). In einem Interview erzählte die Darstellerin, dass sie dem Hexenkult frönt. Erschreckend, dass Bambie Thug für ihre höllenhafte Darstellung Platz sechs, gleich hinter Eden (Israel) gewann. Als Nemo seinen Pokal erhielt, setzte Bambie Thug ihm in einem blasphemisch anmutenden Akt eine Dornenkrone auf, die sie wegen ihres Slogans «Crown the witch» dabeihatte.

Umso unverständlicher Nemos Tränen und Worte, als er sich bedankte: Er wünsche sich eine Welt, in der jeder so sein dürfe, wie er ist. Minderheiten wie er bekommen ihre Vorrechte schon lange auf dem Silbertablett serviert. Acht der 37 Darsteller des ESC waren non-binär oder gehörten zur LGBTQ-Gruppe, vier daraus schafften es ins Finale. Doch wenn es um Mehrheiten, gar den Ausschluss eines ganzen Volkes und Landes wie Israel geht, steht keiner auf. Auf Change.org gibt es schon jetzt eine Petition unter dem Titel: «Ban Israel from Eurovision Song Contest 2025».

Der ESC will laut Eigendefinition unpolitisch sein und war noch nie politischer. Er wurde gegründet, um die Wunden des Zweiten Weltkriegs zu heilen. Auch davon ist er so weit entfernt wie nie zuvor. Sollen wir als Christen solche Veranstaltungen einfach ignorieren? Nein, es ist wichtig, hinzusehen, wohin sich unsere Gesellschaft entwickelt, und aus der Sicht Gottes unsere Stimme dazu zu erheben. Gleichzeitig ist es kein einfacher Spagat, einerseits Kritik zu üben und andererseits ein Herz für diejenigen zu haben, die ihren Lebenssinn in Ruhm, Queerness oder Okkultismus suchen. Denn oft verbirgt sich hinter einer scheinbar perfekten Fassade viel Not und Elend.

Umso tröstlicher ist es, dass die Schweizer und deutschen Zuschauer sich vom woken Zeitgeist nicht haben beeinflussen lassen und einfach der besten Darstellerin mit der schönsten Stimme und dazu der wahren Heldin des Abends Platz eins gaben: Eden Golan aus Israel.

Bettina Hahne-Waldscheck

 

Hirntumorzellen mit Plasma abtöten

Forschern aus Zwickau ist es gelungen, Hirntumorzellen durch die Behandlung mit physikalischem Plasma abzutöten. Durch das Verfahren soll es möglich werden, Hirntumore restlos zu entfernen. Heute ist dies nicht immer der Fall, was die Wahrscheinlichkeit eines erneuten Tumorwachstums erhöht.

(fa.) Beteiligt an der Forschung sind Wissenschaftler und Mediziner der Westsächsischen Hochschule Zwickau (WHZ), des Heinrich-Braun-Klinikums Zwickau (HBK) und des Universitätsklinikums Magdeburg. Seit 2022 arbeiten sie gemeinsam an dem Ziel, Hirntumorgewebe mit modernsten Techniken auch an Stellen vollständig zu entfernen, wo dies vorher nicht sicher möglich war, ohne die Gesundheit des Patienten zu gefährden. Durch ihr verdrängendes oder invasives Wachstum können Hirntumore erhebliche neurologische Beschwerden auslösen und zum Tod des Patienten führen.

Die Forscher wollen dies mithilfe eines künstlich erzeugten physikalischen Plasmas erreichen. Im Gegensatz zu natürlichem Plasma, aus dem zum Beispiel die Sonne besteht, ist dieses ionisierte Gas mit maximal 50 Grad Celsius eher kühl und besitzt die Eigenschaft, Keime und ungewünschtes Gewebe gezielt zu zerstören. Dieses Prinzip wird schon erfolgreich in der Wundheilung und teilweise bei der Behandlung von Tumoren an der Haut und im Mund-, Kiefer-, oder Gesichtsbereich eingesetzt.

Unter Laborbedingungen gelang es den Forschern nun, das Verfahren erfolgreich bei unterschiedlichen Formen an Hirntumoren anzuwenden. Krebszellen konnten dabei fast zu hundert Prozent eliminiert werden. Nach den Erfolgen im Labor geht es für die Wissenschaftler nun darum, die Ergebnisse in die Praxis zu überführen. In einem ersten Schritt soll dabei gezüchtetes Tumorgewebe bekämpft werden. «Wenn es uns durch unser Verfahren gelingt, die Tumore auch an solchen komplizierten Stellen zu entfernen, würde dies Tumorpatienten eine ganz andere Sicherheit geben», blickt Prof. Dr. Maik Fröhlich von der WHZ optimistisch voraus.

 

Der Mensch kann die Biodiversität erhöhen

Die Anwesenheit des Menschen erhöht die Verschiedenartigkeit und Komplexität von Ökosystemen und wirkt sich oft positiv auf deren Biodiversität aus. Dies zeigt eine archäologische Studie von Forschern aus Köln und Tübingen.

(fa.) Kulturelle Diversität wirkt sich vermutlich insgesamt positiv auf die Biodiversität von Ökosystemen aus. Zu diesem Ergebnis kommen Dr. Shumon T. Hussain von der Universität zu Köln und Dr. Chris Baumann von der Universität Tübingen. Ihren Artikel veröffentlichten sie im renommierten Journal Philosophical Transactions of the Royal Society B. Die Studie trägt verschiedene Fallstudien aus dem Spätpleistozän zusammen (mutmasslich ca. 120 000 bis 118 000 Jahre vor heute*). Die Autoren argumentieren, dass die Idee, Menschen hätten als Jäger und Sammler harmonisch mit der Natur gelebt, das Grundproblem der menschlichen Interaktionen mit den Ökosystemen falsch charakterisiert. Ebenfalls kritisieren die Wissenschafter, dass in der jüngeren Vergangenheit im Zusammenhang mit Aussterbeereignissen oft versucht wurde, nachzuweisen, dass der Mensch bereits vor mutmasslich mehr als 10 000 Jahren aktiv in sein Ökosystem eingegriffen hat, mit überwiegend negativen Konsequenzen. Und so argumentieren sie, dass «Biodiversitätsregime nicht vom menschlichen Einwirken getrennt werden können und nicht alle diese Einflüsse immer nur negativ sind», erklärt Dr. Hussain.

Die Forscher zeigen, dass das Verhältnis von Menschen und Ökosystemen schon immer sehr viel komplizierter und vielschichtiger war und neben negativen auch regelhaft positive Biodiversitätseffekte zu verzeichnen sind. Es könne sogar gesagt werden, «dass es oftmals durch menschliche Aktivität lokal zu Biodiversitätsverlust kommt, an anderer Stelle Biodiversität aber stark gefördert wird, und diese Dynamiken daher in einen grösseren Zusammenhang gestellt werden müssen», so Hussain. Die Untersuchung stützt sich zudem auf eine jüngere Studie der beiden Autoren zu eiszeitlichen Raben, die zeigt, dass diese Vögel vom Menschen als Nachbarn profitiert haben. Hussain und Baumann zeigen auf, dass bestimmte Tiere vom menschlichen Einfluss profitieren und andere, die vom Menschen lokal ausgeschlossen werden, zum Beispiel grössere Raubtiere, auf andere Regionen ausweichen. Insgesamt erhöht dies die Heterogenität und Komplexität solcher Ökosysteme und wirkt sich oft positiv auf die Gesamtbiodiversität aus.

* Zeitzählung unter Annahme der Evolution. Wir vertreten eine «Junge Erde» von etwa 6000 Jahren.

 

Windkraftanlagen: relevant für die Menschheit?

Was tun, wenn Windräder altershalber stillgelegt sind und man sich die Abrisskosten sparen möchte? Ganz einfach: Man stellt sie unter Denkmalschutz. So geschehen in Deutschland, im Bundesland Brandenburg, wo seit Kurzem die ältesten zwei Windräder unter Denkmalschutz stehen.

(fa.) Freilich sprechen das die Besitzer nicht so aus. Sie gründeten sogar den Verein «WindKraftArche», der die Windräder künftig pflegen, reparieren und wieder in Betrieb nehmen will. Glaubt man ihnen, soll eine Anlage noch in diesem Jahr wieder ans Netz kommen, beide Anlagen sollen noch über 50 Jahre Strom produzieren können. Eines Tages sollen die Windräder auch begehbar sein – für Studenten, die sich mit «erneuerbaren Energien» beschäftigen.

Erbaut wurden die zwei ältesten, aber mit 38 Metern Nabenhöhe und 33 Metern Rotordurchmesser vergleichsweise kleinen Windräder 1992 als Teil des ersten Windparks in Brandenburg. Die beiden Anlagen stehen seit Jahren still, weil Generatoren und Gondeln defekt sind und Ersatzteile fehlen.

Die zwei Windräder seien nicht nur technische Denkmale, so das Landesdenkmalamt Brandenburg zur Begründung, weshalb es die Anlagen unter Denkmalschutz gestellt hat. Sie seien vielmehr «Zeugnisse des beginnenden Windkraftausbaus der frühen 1990er Jahre». Obwohl in den Augen des Betrachters vielleicht nicht in erster Linie schön, «sind sie eben technisch sehr bedeutend und daher eben auch relevant für die Entwicklung dieser Technik für die Menschheit». Ob jemand den Schutzantrag stelle, weil er Geld sparen wolle, sei für sie unerheblich.

Windkraftanlagen haben eine durchschnittliche Lebensdauer von 20 bis 25 Jahren. Während dieser Zeit erhalten die Betreiber in der Regel eine garantierte Einspeisevergütung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz. Danach sind Windkraftanlagen in der Regel nicht mehr rentabel und werden oft stillgelegt, auch wenn sie grundsätzlich noch Strom produzieren könnten. Laut Angaben des brandenburgischen Wirtschaftsministeriums läuft die Förderung in diesem Jahr für 231 Anlagen aus, die 2005 in Betrieb genommen wurden.

 

Indoktrination im Kinderfernsehen

Die Serie «First Day» wird derzeit wieder auf dem Kinderkanal von ARD und ZDF, ZDFtivi, ausgestrahlt, ebenso auf KiKa. Die Serie erzählt die Geschichte eines Teenagers, der sich als trans identifiziert. Sie stammt aus Australien und wurde mit verschiedenen Preisen ausgezeichnet.

(fa.) Die ersten vier Folgen, «First Day – Ich bin Hannah», handeln von der zwölfjährigen Hannah, die sich zu Beginn der High School das erste Mal in ihrer neuen Klasse als Mädchen präsentiert. Sie möchte ihr Transsein geheim halten, um sich vor Mobbing zu schützen. Doch dann taucht Isabella auf, die Hannah noch aus der Grundschule kennt. Sie beginnt, Hannah zu mobben und droht, das Geheimnis über ihre Identität zu verraten. Als ihre «Vergangenheit», dass sie als Junge geboren wurde, tatsächlich im Klassenchat landet, wird der Schüler, der versehentlich Gespräche von Lehrern aufgeschnappt hat und dies in dem Klassenchat veröffentlichte, postwendend von der Schule suspendiert. Nun, spätestens mit dem ab 1. November 2024 gültigen Selbstbestimmungsgesetz drohen auch in Deutschland Sanktionen für das Aussprechen biologischer Tatsachen.

Die Serie hat gemäss KiKa.de eine Altersempfehlung ab 10 Jahren. Sie zeige kindgerecht auf, welchen Schwierigkeiten junge Menschen während ihrer Transition begegnen können, so KiKa. «Durch eine authentische Erzählung und die diverse Besetzung bietet die Serie die Möglichkeit, sich mit der Vielfalt von Identitäten auseinanderzusetzen.» Zudem zeige sie positive Wege, wie man gesellschaftlichen Problemen wie Ausgrenzung und Diskriminierung entgegenwirken kann.

Was in der Serie nicht thematisiert wird, ist folgende Tatsache, die eine niederländische Langzeitstudie vor Kurzem bestätigte: Geschlechtsverunsicherung (sog. Geschlechtsdysphorie) wächst sich bei vielen Kindern aus. Von 2772 befragten Jugendlichen berichteten 19 Prozent über Geschlechtsunzufriedenheit. Diese nahm jedoch bei lediglich zwei Prozent im Laufe der Zeit zu. Die restlichen 17 Prozent waren im frühen Erwachsenenalter zufrieden mit ihrem Geschlecht. Generell scheint Geschlechtsverunsicherung gekoppelt zu sein mit mangelnder Selbstsicherheit und labiler psychischer Gesundheit, was während der Pubertät ein durchaus normaler Vorgang ist.

Gefährlich sind angesichts dieser Tatsache die oftmals verschriebenen Pubertätsblocker, welche verhindern, dass bei Frauen Östrogen und bei Männern Testosteron ausgeschüttet wird. Damit soll die Pubertät «aufgehalten» werden. Pubertätsblocker führen jedoch zu zahlreichen Nebenwirkungen wie Beeinträchtigung des Knochenwachstums, mangelnde sexuelle Reifung, Unfruchtbarkeit, höheres Risiko für Herzinfarkt oder Schädigung des Gehirns. Zudem zeigt eine Studie, dass sich fast alle Kinder (98 Prozent), die mit «Pubertätsblockern» behandelt wurden, für eine Transition mit gegengeschlechtlichen Hormonen und Geschlechtsoperationen entscheiden, wohingegen sich ohne Pubertätsblocker viele Kinder später mit ihrem Geschlecht «aussöhnen».

 

«Die Familie ist nicht totzukriegen»

Zum 15. Mai 2024, dem internationalen Tag der Familie, präsentierte das Meinungsforschungsinstitut INSA eine für Deutschland repräsentative Familienstudie. Sie zeigt: Die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung ist der Ansicht, es sei für Kinder am besten, wenn sie zusammen mit ihrem Vater und ihrer Mutter aufwachsen. Die Umfrage bringt weitere überraschende Tatsachen ans Licht.

(rb.) So gaben 87 Prozent der Befragten an, dass ihnen Familie sehr wichtig (67 Prozent) oder eher wichtig (20 Prozent) ist. Eine überwältigende Mehrheit von 86 Prozent befürwortet das Zusammenleben der Familie als klassische Vater-Mutter-Kind-Familie. Nur fünf Prozent erachten dieses Modell als gar nicht oder eher nicht wünschenswert. Familie hat auch einen positiven Einfluss auf den eigenen Gefühlszustand. Dreiviertel (76 Prozent) gaben an, dass Familie einen (eher) positiven Einfluss auf ihr Glücklichsein hat, Menschen mit Kindern bestätigen dies sogar zu 87 Prozent. Die Familie ist auch der grösste Halt in Krisenzeiten. 60 Prozent aller Umfrageteilnehmer würden sich in einer Krise zuerst an die Familie wenden, weitere 38 Prozent an Freunde.

Hedwig von Beverfoerde von der Familieninitiative «DemoFürAlle» sagte gegenüber Tichys Einblick: «Die Familie ist nicht totzukriegen. Jedenfalls in den Köpfen und Herzen der Menschen.» Es heisse viel, dass im Jahr 2024 eine überwältigende Mehrheit der Menschen angebe, dass die Familie ihnen am wichtigsten sei. Seit Jahrzehnten nämlich führten linke Kräfte im vorpolitischen Raum ebenso wie auf politischer Ebene «systematisch Krieg gegen die Familie», mal offen, mal verdeckt. Das sei nicht ohne Erfolg geblieben, so von Beverfoerde. «Verhütung als Normalfall, Abtreibung, Pornographie, erleichterte Ehescheidung, übergriffige Sexualpädagogik in Schulen, Gender Mainstreaming, Krippenoffensive, Unterhaltsrechtsreform und ‹Ehe für alle› haben der Familie schwere Wunden geschlagen», sagt sie.

Besorgniserregend an der Studie ist die Tatsache, dass 41 Prozent der befragten Kinderlosen angaben, dass sie sehr wohl Kinder haben wollen oder gewollt hätten, diesen Wunsch aber offenbar (noch) nicht realisieren konnten. Besonders hoch sind die Zahlen bei den 18-29-Jährigen (48 Prozent) und den 30-39-Jährigen (46 Prozent). Fast jeder Zweite hat seinen Wunsch noch nicht erfüllen können, obwohl er sich in der klassischen Familiengründungsphase befindet. Auch das Haushaltseinkommen wirkt sich auf die Familienplanung aus: So haben jene mit einem Haushaltseinkommen unter 1000 Euro in der Mehrheit (68 Prozent) keine Kinder, während 69 Prozent der Menschen mit einem monatlichen Einkommen von 4000 Euro und mehr Kinder haben.

Viele Menschen sind entsprechend unzufrieden mit der Familienpolitik der Ampelregierung. Jeder Zweite hält Deutschland für nicht kinderfreundlich, über die Hälfte (56 Prozent) ist der Meinung, dass Familie in der deutschen Politik nicht genug Anerkennung erhält. 27 Prozent der Bürger kennen Familienministerin Lisa Paus nicht einmal, 38 Prozent sind der Ansicht, sie mache einen eher schlechten Job. Kein Wunder, denn die Ampelregierung betreibt eine offensichtlich familienfeindliche Politik. Das kürzlich beschlossene Selbstbestimmungsgesetz, wonach in Zukunft jeder Mensch über 14 Jahren einmal im Jahr sein Geschlecht ohne ein ärztliches Gutachten ändern kann, ist nur der jüngste Ausdruck davon.

Erschreckend an der Studie ist auch, dass junge Menschen derzeit besonders unter Einsamkeit und Depressionen leiden. Während 52 Prozent der Befragten noch nie eine Depression hatten, haben jene unter 30 Jahren mit 55 Prozent die höchste Depressionsrate. 39 Prozent der unter 30-Jährigen fühlen sich einsam, in der Gesamtbevölkerung ist es gut jeder Vierte (27 Prozent). Dies dürfte auch eine direkte Folge unserer zunehmend vernetzten und von Social Media geprägten Welt sein. So verspreche das Smartphone die Erfüllung unserer Sehnsüchte nach Glück, Zugehörigkeit, Vollkommenheit, Bestätigung, Verbundenheit und Geliebtwerden, schreibt Ingo Krause in einem Artikel der Zeitschrift ethos (Familie unter Druck, ethos 05/24, S. 38). Das Liken, Posten, Suchen und Bloggen mache uns ein bisschen zu Gott. Doch weil wir nicht Gott seien, seien wir überfordert «von der nicht enden wollenden Flut an News und Nachrichten und vereinsamen trotz aller Aktivität in den sozialen Netzwerken, denn Gott hat uns als Menschen zur Kommunikation von Angesicht zu Angesicht geschaffen», so Krause.

Weil der christliche Glaube nicht mehr so selbstverständlich wie früher zu Deutschland gehöre, sehe der Staat die Familie auch nicht mehr als eine unbedingt zu schützende Institution. Dennoch bestehe kein Anlass, den Kopf in den Sand zu stecken, ermutigt Krause: «Es ist tröstlich zu wissen, dass es solche Zeiten schon einmal gegeben hat. Die neutestamentliche Gemeinde entstand in einer pluralen, multireligiösen Gesellschaft.» Christen wurden schnell zu «unangenehmen Leuten», sie waren bereits damals «von gestern» und «intolerant». Doch «trotz aller Repressalien überzeugten sie durch ihre Liebe zur Wahrheit und zum Nächsten», hält Krause fest. Was war ihr Geheimnis? «Es war die gemeinsame Freude an dem, was sie in Christus hatten, und nicht die Angst vor dem, was sie verlieren könnten.» «Es mag sein», so Krauses Fazit, «dass ein solcher ‹Konservatismus› (ein Leben nach biblischen Massstäben, Anm. d. Red.) nicht leicht zu vermitteln ist, aber: Diese Art zu leben hat sich bewährt, andere haben es nicht. Das ist kein Überlegenheitsgefühl, sondern eine Tatsache.»